In seiner letzten Sitzung am 7. Oktober hat der Stadtrat dem interfraktionellen Antrag von SPD und Linken für die Fortschreibung der „Entwicklungskonzeption für den Stadtbezirk Neustadt“ zugestimmt. Linken-Stadtrat Magnus Hecht und Stadtbezirksbeirat Christian Demuth (SPD) haben sich besonders stark dafür engagiert.
„Man muss dran bleiben“, sagt Hecht in Hinblick auf den kürzlich abgeschlossenen Status „Sanierungsgebiet“ für die Neustadt. „Auf die Idee kamen wir durch einen Workshop für ein Entwicklungskonzept mit Stadtbezirksleiter André Barth“, berichtet Demuth.
„Schiefe Ecke zeigt – wie es nicht sein soll“
Man müsse der Entwicklung des Viertels ein Konzept geben, denn von allein gehe es offenbar nicht sonderlich gut, wie die Entwicklung in den vergangenen Jahren an der Kreuzung Görlitzer, Rothenburger Louisenstraße zeige, argumentiert Hecht.
Bevor es zum Konzept kommt, müsse eine Sozialraumanalyse durchgeführt werden, so steht es in dem nun beschlossenen Antrag. Dabei sollen die Veränderungen der vergangenen zehn Jahre untersucht werden und eine Prognose für die kommenden fünf Jahre entstehen. „Man muss dafür die Neustadt etwas größer denken“, sagt Hecht und sich nicht nur auf die Äußere Neustadt beschränken.
Demuth ergänzt, dass man vor allem die zu entwickelnden Gebiete um den Alten Leipziger Bahnhof und an der nördlichen Königsbrücker betrachten solle. Nach seiner Vision könne das Ausgeh-Angebot im Viertel etwas entzerrt werden, damit sich nicht alles auf Alaun- und Louisenstraße konzentriere.
Erhebliche Veränderungen seit der letzten Analyse
„Mit dem Beschluss haben wir vielleicht einen Hebel in der Hand, endlich Konflikte in der Neustadt anzugehen und Chancen für eine gute Zukunft des Stadtviertels zu ergreifen“, so Hecht. Seit der letzten Sozialraumanalyse aus dem Jahr 2010 habe sich die Neustadt massiv verändert. Es wohnen deutlich mehr Menschen im Viertel und weggefallen seien einige nicht kommerzielle Orte, Clubs und Kulturorte, die durch Baumaßnahmen verdrängt wurden oder aufgrund von Beschwerden geschlossen werden mussten.
Als Teil der Fortschreibung der Entwicklungskonzeption wird dabei eine Sozialraumanalyse analog zu den vergangenen Analysen des Sanierungsgebietes Äußere Neustadt in Auftrag gegeben werden, die auf das Hechtviertel und die Leipziger Vorstadt erweitert wird. Die Untersuchung soll die Veränderungen innerhalb der letzten zehn Jahre aufzeigen und eine Prognose über die folgenden fünf Jahre abgeben.
Die Entwicklungskonzeption sehen die beiden Politiker dabei durchaus als Ergänzung zu geplanten anderen Formaten, bei denen vor allem das Stadtbezirksamt und der Neustadt-Kümmerer mit den Bewohner*innen ins Gespräch kommen will.
Entwicklungskonzeption für den Stadtbezirk Neustadt
- der komplette Antrag auf dresden.de
Wenn du nicht mehr weiter weist, bilde einen Arbeitskreis…. Es tut mir wirklich leid, aber wenn ich diesen Artikel lese, wird es mir nicht unbedingt besser gehen.
„Als Teil der Fortschreibung der Entwicklungskonzeption wird dabei eine Sozialraumanalyse analog zu den vergangenen Analysen des Sanierungsgebietes Äußere Neustadt in Auftrag gegeben werden, die auf das Hechtviertel und die Leipziger Vorstadt erweitert wird. Die Untersuchung soll die Veränderungen innerhalb der letzten zehn Jahre aufzeigen und eine Prognose über die folgenden fünf Jahre abgeben.“
ich benötige da keine Studie oder überbezahltes Personal, was bezahlt werden muss. In den letzten Jahren ist die Neustadt z.b. durch den ehemaligen Baubürgermeister, fehlgeplant wurden. Ich sage nur Scheunevorplatz….
Eine bitte an die beiden Herren, suchen sie sich eine neue Herausforderung. Meine Prognose, die Neustadt wird zugebaut, Besserverdiener ziehen noch mehr ins Viertel. Das ist die Realität…. Da benötigt man echt keine Studie zu….
Es geht den Herren doch nicht im Entferntesten um irgendeine Studie bzw. Analyse. Der schön verschwubelte Antrag kaschiert doch nur die Suche nach künftigen Fördergeldern und dem Abgreifen von Aufwandsentschädigungen in den neun zu gründeten Gremien. Wer rühert eigentlich den Topf um, in dem alle gemeinsam vor sich hin köcheln?
Es ist ja wirklich die Frage, was nach der Analyse kommt. Bzw worauf die Analyse sich überhaupt fokussiert.
Analysen und Konzepte bringen erste Ansatzpunkte zum Handeln, das ist ganz gut. Sie brauchen halt einen Fokus und darüber hinaus eine Einbeziehung der Menschen von vor Ort. Damit nicht nur quantitiave Daten die Zukunftsrichtunc vorgeben, sondern das lokale und implizite Wissen mit einbezogen wird – weil ohne das kann auch mit der Analyse sehr an den Bedarfen Bevölkerung vorbeigeplant werden. Ob dafür Gelder vorhanden sind?
Es stellt sich irgendwie die Frage, wer so eine „Sozialraumanalyse“ überhaupt erstellen soll. Vielleicht mal wieder eine Umfrage an der Uni, wie schon bei der „Woche des guten Lebens“. Die war ja auch extrem zielführend. Ansonsten erinnert uns das ganze an eine Studie, die für teuer Geld mal beauftragt wurde, um herauszufinden, warum Verkehrsunfälle passieren. Überraschenderweise wurden hier sechsstellige Beträge später Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit identifiziert. WOW! Ganz ehrlich: Rausgeschmissenes Geld! Und 5-Jahrespläne gab es ja auch schon irgendwie mal….. ;-))
@Anton
vieleicht erfährt die Redaktion ja mal etwas, wem man so eine Analyse zutraut!?
@statler & waldorf: Das müsse jetzt das Stadtplanungsamt bzw. der Baubürgermeister ausschreiben, hieß es von Hecht und Demuth dazu. Wenn das dann stattfindet, werde ich wieder berichten.
Beim Sanierungsgebiet ging es darum, die Neustadt zu erhalten und zu sanieren. Was die beiden sagen, klingt einfach nur nach Geschwurbel.
@Anton: Hoffentlich kommt der Bürgermeister bzw. das Stadtplanungsamt zu einem anderen Schluss. Vielleicht lassen sie erstmal untersuchen wie verhindert wird, dass sinnlosen Forderungen sie von ihrer eigentlichen Arbeit abhalten und wie Steuergelder zielführend eingesetzen werden können.
@Guardian: Dann würden Bürgermeister bzw. Stadtplanungsamt gegen den Willen des Stadtrates verstoßen.
„… weggefallen seien einige nicht kommerzielle Orte, Clubs und Kulturorte, die durch Baumaßnahmen verdrängt wurden oder aufgrund von Beschwerden geschlossen werden mussten.“
So kann man die Angst des Dresdners vor einer lebendigen Kulturlandschaft natürlich auch beschreiben. In diesem Sinne finde ich das Kurzfilm-Eck a.k.a die (A)Soziale Ecke doch eines der gelungensten Projekte bürgerschaftlichen Engagements in Dresden.
Ich bin froh, das ich nicht alleine so denke. Normalerweise wäre das ein Beitrag für Extra3
@ Anton Launer: „@Guardian: Dann würden Bürgermeister bzw. Stadtplanungsamt gegen den Willen des Stadtrates verstoßen.“ Das ist doch eigentlich eine Schande……
Mich würde ja mal interessieren, in wie weit sich Bürgermeister bzw. Stadtplanungsamt bzw. Ortsamtsleiter Neustadt sich dafür aktiv kundig gemacht haben. Für diese beiden Herren tut es mir leid, das diese Aktion etwas verunglückt ist