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Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

In Zeiten der Digitalisierung sicher unterwegs: Gute Passwörter schützen

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In der heutigen Zeit hört man immer öfter von Cyberangriffen und Virenschaden, wovon nicht nur Unternehmen betroffen sind, sondern auch private Personen. Sensible Daten wie Bankinformationen werden geraubt, was teilweise horrende Schäden mit sich bringt.

Eine Art und Weise, sich vor dem Missbrauch Unbefugter zu schützen, liegt in der Verwendung sicherer Passwörter. Was sich wie eine einfache Schutzmaßnahme anhört, wird von vielen Internetnutzern leider immer noch nicht richtig umgesetzt. Selbst bei wichtigen Diensten wie dem Online-Banking werden häufig viel zu simple Passwörter verwendet. In diesem Artikel befassen wir uns ausführlich mit dem Thema IT-Sicherheit mit dem Schwerpunkt Passwörter und wie Sie sich diesbezüglich am besten schützen können.

Allgemeines Bild - Foto: Archiv Anton Launer
Allgemeines Bild – Foto: Archiv Anton Launer

Die vielfältige Anwendung von Passwörtern

Aktive Internetnutzer, die von verschiedenen Online-Diensten Gebrauch machen, werden mit der Erstellung von Passwörtern vertraut sein. Online-Shop, viele Apps und weitere Dienste setzen im Rahmen der Anmeldung voraus, dass ein Zugang nur unter der Eingabe von Nutzernamen und Passwort erfolgen kann.

Neben den Programmen, die es zwangsläufig einfordern, ein Passwort festzusetzen, gibt es außerdem häufig die Möglichkeit, dies aus eigenen Stücken zu tun. So können Sie frei entscheiden, ob Sie wichtige Dokumente auf Ihrem Rechner oder Smartphone zusätzlich schützen, indem Sie diese mit Kennwörtern versehen. Sie können beispielsweise Ihre PDF-Dateien sicherer machen, indem Sie mit Adobe ein Passwort hinzufügen oder mit Zugriffsbeschränkungen versehen.

Wie Sie merken, gibt es zahlreiche Bereiche, in denen die Anwendung eines Passwortes sinnvoll ist. Dabei sollte keinesfalls immer das gleiche Passwort gewählt werden. Sollte dieses nämlich einmal gehackt werden, wird dem Angreifer gleich Zugang zu sämtlichen Daten gewährt. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass es eine immense Herausforderung ist, sich zu zahlreiche verschiedene Passwörter zu merken und diese richtig zuzuordnen – insbesondere, wenn es sich um komplexe Kombinationen handelt. Genau daher macht die Verwendung eines Passwort-Managers Sinn.

Nutzung eines Passwort-Managers

Bei einem Passwort-Manager handelt es sich um ein Programm, das Sie auf Ihren PC oder Ihr Smartphone herunterladen können, um dort sämtliche Passwörter zusammen mit weiteren Zugangsdaten zu speichern. Geschützt ist diese Datei durch ein sogenanntes Masterpasswort, das Sie sich als einziges merken müssen. Kreieren Sie ein sehr sicheres Passwort, damit dieses nicht von Unbefugten entschlüsselt werden kann und prägen Sie es sich gut ein. Für eine erhöhte Sicherheitsstufe ist es außerdem möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. In diesem Fall muss neben dem Passwort ein weiterer Code eingegeben werden, der Ihnen beispielsweise per SMS oder E-Mail zugesandt wird.

Es ist wichtig zu wissen, dass Sie das Masterpasswort niemals vergessen dürfen, da Sie ansonsten keinen Zugriff mehr auf den Manager haben.

Was ist ein sicheres Passwort?

Kaum zu glauben, aber wahr: “123456”, “123456789”, “passwort”, “hallo” und “qwertz” gehören immer noch zu den häufigsten gewählten Passwörtern. Ja, diese Kombination kann man sich leicht merken und schnell eintippen, doch ist es ebenfalls ein Kinderspiel, diese zu knacken.

Was aber macht ein sicheres Passwort aus? Bei dieser Frage haben sich viele Mythen eingeschlichen, denen wir nun auf den Grund gehen.

Die Sache mit den Sonderzeichen

Sie werden es vermutlich schon gehört haben, dass Sonderzeichen einem Passwort zusätzliche Sicherheit geben. Dies stimmt allerdings nur zum Teil. Haben Sie ein simples Passwort, das Sie lediglich durch das Einfügen von Sonderzeichen modifizieren, kann dies von Algorithmen immer noch schnell erraten werden. Ein Beispiel hierfür ist, dass Beate statt ihres eigenen Namens in gewöhnlichen Buchstaben “B€@T€” als Passwort wählt.

Sonderzeichen können Bestandteil eines sicheren Passwortes sein, sollten aber zusammenhangslos genutzt werden. Allgemein wird empfohlen, keine Passwörter zu wählen, die einen Bezug zum eigenen Leben haben. Der eigene Name, der Name des Partners oder Haustieres sowie Geburtsdaten sind folglich Tabu.

Die Länge des Passwortes

Wesentlich entscheidender als die Verwendung von Sonderzeichen ist die Länge des Passwortes. Hier gilt: Je länger, desto sicherer. Viele Online-Programme setzen daher bereits eine Mindestlänge für die Erstellung des Passwortes voraus. Ein Passwort, das aus acht Zeichen besteht, ist in Sachen Sicherheit das Minimum. Eine Kombination aus 12 Zeichen gilt bereits als sicher, aber im Idealfall sollten Sie 16 Zeichen oder sogar noch mehr anstreben.

Um ein Passwort mit mindestens 20 Zeichen zu entschlüsseln, brauchen Rechencomputer mehrere Jahre. Hierin liegt also der Schlüssel eines sicheren Passwortes.

Passwörter regelmäßig ändern?

In manchen Unternehmen werden Sie aus Sicherheitsgründen dazu aufgefordert, Ihr Passwort in regelmäßigen Abständen zu erneuern. Dass dies allerdings tatsächlich den Schutz erhöht, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Sind all Ihre Passwörter sicher, gibt es tatsächlich keinen Anhaltspunkt, warum man diese nach einem gewissen Zeitraum ändern sollte. Nur wenn ein begründeter Verdacht vorliegt, dass sich ein Hacker an Ihren Daten zu schaffen macht, sollte hier dringend agiert werden.

Nicht auf Sicherheitsfragen vertrauen

Es gibt einige Online-Programme, die Sie neben der Erstellung eines Passwortes auffordern, eine Sicherheitsfrage auszufüllen. Sollten Sie Ihr Passwort vergessen haben, können Sie durch die richtige Beantwortung der Sicherheitsfrage dennoch Zugang erhalten. Hierbei ist jedoch große Vorsicht gefragt. Gerade in der heutigen Zeit, die von Social Media geprägt ist, können viele Informationen im Netz gefunden werden. Es kann folglich ein Leichtes für den Hacker sein, herauszufinden, wie Ihr Haustier heißt oder wo Sie zur Schule gegangen sind.

Ein Tipp für eine erhöhte Sicherheit ist es, diese Fragen nicht wahrheitsgemäß zu beantworten. Sie können beispielsweise eine Antwort eintippen, die mit der Frage gar nichts zu tun hat. Im Passwort-Manager können Sie dann einen entsprechenden Vermerk machen, so dass Sie die Antwort nicht vergessen.

Biometrische Passwörter vs. Text

Warum sollte man sich eine komplexe Zeichen-Kombination ausdenken, wenn man als Passwortschutz auch einfach den Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung aktivieren kann? Die einfache Antwort ist die: weil es sicherer ist. Auch wenn jeder Fingerabdruck und jedes Gesicht einzigartig ist, ist diese Methode nicht fälschungssicher. Gerade wenn die Geräte in den Besitz von Hackern gelangen, ist es möglich, Entsperrungen anhand von Bildmaterial oder Fingerabdrücken auf dem Gerät durchzuführen. Dem Chaos Computer Club ist es bereits vor Jahren gelungen, nur an Hand eines auf einem Foto abgebildeten Fingers den Abdruck zu kopieren und zu nutzen. Auch Apples aktuelle Touch-ID ist vor dem CCC nicht sicher.

Fazit: Sicherheit in der digitalen Welt

Niemand würde sein Auto über Nacht unabgeschlossen oder die Haustüre sperrangelweit offen stehen lassen – zu hoch ist die Gefahr. Im Internet hingegen verhalten sich viele User wesentlich fahrlässiger, doch genau hier lauern einige Risiken. In einer Zeit, in der so viele sensible Informationen digital gespeichert werden, ist es unverzichtbar, sich mit hohen Sicherheitsstandards auszurüsten.