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Albertplatz: Pflastersteine im Zelt kleben

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) planen ein Weihnachtsgeschenk für die Neustädter*innen. Pünktlich zum 24. Dezember sollen die Bahnen wieder über den Albertplatz fahren. Das kündigte heute im Rahmen eines kleinen Presserundgangs Falk Lösch, der Sprecher der DVB, an.

In den Zelten am Albertplatz wird gepflastert.
In den Zelten am Albertplatz wird gepflastert.

Man liege gut im Zeitplan. Die Versorgungsleitungen sind bereits verlegt, aktuell sind Arbeiter dabei, die Pflastersteine zwischen den Straßenbahnschienen einzukleben. „Ab 24. Dezember 2022 können die Straßenbahnlinien 3, 7 und 8 wieder planmäßig im Zuge der Albertstraße fahren“, so Lösch. Allerdings wird die „3“ dann von Coschütz kommend ab Carolaplatz eine „Ringumleitung im Uhrzeigersinn“ fahren, da die Arbeiten an der Großenhainer Straße noch nicht abgeschlossen sind.

Gemeinsam mit dem Straßen- und Tiefbauamt Dresden und der Sachsen-Energie haben die DVB seit dem 10. Oktober den Haltestellenbereich am Albertplatz im Zuge der so genannten Nord-Süd-Verbindung erneuert. Die vorbereitenden Arbeiten liefen bereits seit Ende August. Für die Kosten von rund zwei Millionen Euro hoffen die DVB auf eine Förderung durch das Land Sachsen in Höhe von 1,3 Millionen Euro.

Zwischen den Zelten ist ein Abschnitt schon fertig gepflastert.
Zwischen den Zelten ist ein Abschnitt schon fertig gepflastert.

Verschlissene Gleise wurden ausgetauscht

Die Gleise der im Rondell am Albertplatz liegenden Haltestelle stammten aus dem Jahr 2000 und waren nach 22 Jahren intensiven Betriebes am Ende ihrer Lebensdauer. Betroffen waren rund 160 Meter Doppelgleis.

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Nach dem Ausbau der alten Schienen verlegten zunächst die Fachleute der Sachsen-Energie ein unterirdisches Schutzrohr für eine neue Trinkwasser-Hauptleitung mit 50 Zentimetern Durchmesser. Danach wurden die neuen Schienen mit vibrationsdämpfenden Halterungen auf eine ebenfalls neu gebaute sogenannte feste Fahrbahn montiert.

Das ist ein betonierter Unterbau, der sich durch eine geringere Erschütterung und Geräuschentwicklung als die bisherige Bauweise auszeichnet und eine Nutzungsdauer von bis zu 60 Jahren verspricht. Verschlissene Schienen können später schneller und mit weniger Aufwand getauscht werden, weil nicht der komplette Unterbau erneuert werden muss. Mit dieser Bauweise haben die DVB in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht.

DVB-Bauleiter Steffen Lohmann
DVB-Bauleiter Steffen Lohmann

Nachhaltige Lösung ist sogar kostengünstiger

Aus Gründen des Denkmalschutzes müssen die Gleise wieder Kopfsteinpflaster erhalten. Solche Pflastersteine werden häufig aus China bezogen. Aktuell gibt es da Engpässe. Das führte zu einer innovativen Lösung. „Wir nutzen das alte Pflaster weiter, das haben wir gereinigt und aufgearbeitet“, sagt Bauleiter Steffen Lohmann. Diese Steine werden dann miteinander verklebt. Dieser Klebevorgang ist der Grund für die Zelte am Albertplatz. „Der Klebstoff braucht eine Temperatur von etwa zehn Grad“, sagt Lohmann. Daher werden die Zelte rund um die Uhr beheizt.

Eine Verschiebung der Baustelle in das kommende Frühjahr sei jedoch aus logistischen Gründen nicht sinnvoll. Da die Baustelle am Albertplatz eng mit den Baustellen an Hansa- und Großenhainer Straße abgestimmt sei.

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Nebeneffekt der neuen Technologie ist eine Einsparung sogenannter grauer Energie. Damit ist der Aufwand für Herstellung, Transport, Lagerung oder Verarbeitung neuer Steine sowie die Entsorgung der alten gemeint. Die alten Steine zu recyclen, ist vom Bauablauf zwar etwas aufwändiger. Neben der besseren Umweltbilanz lassen sich so aber rund 50.000 Euro einsparen.

Modernisierung als barrierefreie Haltestelle

Im Zuge der Haltestellenmodernisierung werden an der Station auch die bisher fehlenden Blindenleitstreifen und ebene Passagen für Rollstuhlfahrer ergänzt. Das Haltestellenareal war bisher uneben und nur schwierig mit Rollstühlen befahrbar. Es entsprach auch nicht den Vorgaben für die Barrierefreiheit.

Die Heizlüfter laufen rund um die Uhr.
Die Heizlüfter laufen rund um die Uhr.

Deshalb sollten parallel zu den Bahnsteigkanten 1,8 Meter breite Korridore aus Kleinpflaster mit glatt geschnittener Oberfläche gesetzt werden. Diese sogenannten geschnittenen Steine sind vergleichbar mit dem glatten Pflaster auf dem Martin-Luther-Platz oder der Augustusbrücke. Die konnten jedoch nicht aus dem Bestand recycelt werden. Die Lieferung der Steine aus China hat sich verzögert, daher haben die Bauleute erst einmal ein barrierefreies Provisorium aus Asphalt eingebaut.

Das ist zwar auch prima barrierefrei, entspricht aber nicht den Anforderungen des Denkmalschutzes. Voraussichtlich im Frühjahr soll dann das geplante Kleinpflaster gesetzt werden. Das soll allerding im laufenden Betrieb erfolgen.

Die Fahrgastunterstände und elektronischen Abfahrtstafeln waren nicht Bestandteil des Umbaus. Auch die Wegeführung über den Platz bleibt wie bisher.

16 Kommentare

  1. Sehr Umweltfreundlich und Energiebewusst die DVBAG. Hier wird mit Steuergelder die Straße beheizt nur weil es im Hause DVB keiner hinbekommt Baustellen so zu planen das sie stattfinden wenn es logisch ist. Aber passt zur DVBAG. Und pünktlich sind sie deswegen auch nicht fertig. Eröffnung geplant 20.12. jetzt schon 4 Tage Verzug.

  2. Hallo Mark, woher hast Du die Information, dass die Eröffnung für den 20. Dezember geplant war? Zu Beginn der Baustelle wollte sich bei den DVB gerade aufgrund der schwierigen Lieferlage niemand drauf festlegen, wie lange das dauern wird.

    Dass die Baustellenplanung nicht ausschließlich im „Hause DVB“ stattfindet, ist Dir bewusst?

  3. hallo Mark,
    zum einen ist die DVB eine GmbH, zwar in öffentlicher Hand, aber somit sind es keine Steuergelder direkt, welche „verschwendet“ werden. Zum anderen können manche Arbeiten eben auch nur bei wärmeren Wetter gemacht werden.
    sollen etwa von November bis März komplett alles Still stehen? Da ist die Lösung des Zeltes doch die praktikabelste.

  4. Das am 20.12. eröffnet wird hat die DVBAG mehrfach kommuniziert (über diverse Kanäle) @Launer

    Mir ist bewusst das mehrere an der Baustelle beteiligt sind aber Hauptsächlich die DVBAG. Aber alles öffentliche die nichts auf die Reihe bekommen.

  5. Hallo MARK, ne Quelle dafür hast Du zufällig? In der Pressemitteilung stand nämlich seinerzeit kein Bauende und auf Nachfrage wollte sich der Sprecher der DVB nicht festlegen. Daher würde mich schon mal interessieren, welche diversen Kanäle du meinst.

  6. @s.ebnitzer, danke für den Hinweis, korrigiert.

    @mark: danke für den Hinweis, hab auf Twitter noch mal nachgeschaut, da steht tatsächlich 20.12. Offenbar ist die Kommunikation im Unternehmen nicht konsequent einheitlich.

  7. Denkmalschutz ist halt echt immer so eine Sache… da werden lieber Steine aus China ran geschifft anstelle einfach „den provisorischen asphaltstreifen“ dauerhaft zu bauen. Denkmalschutz vor Klima !!!! Und wenn die Steine dann irgendwann da sind wird der Asphalt wieder weg gerissen und gepflastert. So Schwachsinnig in meinen Augen.

  8. Also die Steine werden ja auch „verlebt“, das geschieht sukzessive und garantiert! Und der 20.12. ist noch weit entfernt, wenn „ordentlich gearbeitet“ würde.
    Vor ca. 6 Jahren schrob ich an die DVB-Abteilung Planung/Infra, daß zumindest mal die auch von Radelnden zu querende Furt am Südende der Haltestelle einer ebeneren Korrektur bedarf (Skizze lag anbei), da das doch ein inakzeptables Geholper mit teils Sturzgefahr ausartete.
    Ähnlich wie zur Causa Sophienstraße, wo ich auch zu jener Zeit die reifendicken Mega-Fugen monierte und einen Kompletttausch anmahnte, meldete sich witzigerweise das Pressebüro um Falk Lösch per Mail, um selbstredend alles abzuwatschen. Nungut, so eben das fixierte Rollenspiel.
    Dennoch im Nachgang großer Dank an die wunderbare DVB, denn sie nehmen wohl doch irgendwie die (potentiell rechtmäßigen) Eingaben „zu den Akten“. Die Sophienstraße ist inzwischen längst im Sinne erneuert, nun folgt der Albertplatz sogar in Gänze. Die DVB – sie lebe hoch, hoch hoch!
    Fraglich ist dennoch, warum das ebene Pflaster (nie „glatt“ sagen…) im Haltestellen-Gleisbereich nötig ist, denn dort queren weder Rollis & Co, noch dürfen wohl auch in alle Zukunft keine Radler dort lang. Wichtiger sind tatsächlich die Hochlagen der Haltestellen-Kaps sowie die Querungen nördlich und südlich. Lassen wir uns also überraschen, es kann nur besser werden.
    Was die seltsamen Bauzeiten in Dresden im Allgemeinen angeht, wäre dieses Buch mit sieben Siegeln ein anderes weites Feld. Kurz: andernorts baut man kräftig übers Jahr, hier oft winters bzw per Start zur Frostperiode (mit folglichem Stillstand dann). Siehe aktuell: Rückbau Sportplätze der SGD im Grossen Garten .. bruharr harr…
    Weiter so. Vorwärts nimmer, rückwärts immer – oder so … , Amen.

  9. @ Dresdner Eierschecke:
    Warum glattes Pflaster im Haltestellenbereich? Vielleicht weil sonst die neuen Bahnen mit ihren Sicherheitsschürzen aufsetzen? Vor Jahren wurde mal die Albertbrücke kurz vor Weihnachten schnell mit Billigpflaster fertig gebaut und als Ergebnis blieben die Bahnen hängen…. Und was die Bauzeiten angeht. Andernorts bekommen die Leute auf dem Bau nur die Hälfte eines angemessenen Lohnes und es gibt deutlich mehr Firmen mit ausreichend Personal als in Deutschland. Wenn alle Baustellen zeitgleich in der frostfreien Zeit ausgeschrieben werden, wird die Hälfte wegen fehlenden Angeboten gar nicht erst begonnen.
    Einen Latte im Szenecafe schlürfen und „kluge“ Beschwerdemails schreiben bringt nichts voran. Erstmal die eigene (sinnvolle) Leistung für das Allgemeinwohl hinterfragen, dann auf die zeigen, die Arbeiten machen für die man entweder nicht kann oder für die man sich (meist unberechtigterweise) zu schade ist.

  10. @Mark

    Wir freuen uns für Dich, dass die Welt jetzt auch deine Meinung kennt. Statt 90 Tagen braucht die DVB jetzt also 94. WOW. Und wir freuen uns für Dich, dass Du keine anderen Sorgen hast. Einen freundlichen Rest 3ten Advent. LG

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