Führungswechsel im Diakonissenkrankenhaus: Nach fast einem Vierteljahrhundert übergibt Matthias Schröter die kaufmännische Leitung an seinen Nachfolger Ralf Schönherr.
Schönherr, der zuvor am Universitätsklinikum tätig war, hat sich in den vergangenen drei Monaten als Bevollmächtigter des Vorstandes schon eingearbeitet. Ab Januar 2023 übernimmt er die kaufmännischen Geschicke der Diakonissenanstalt Dresden, wie das Krankenhaus und die angegliederten Unternehmen offiziell heißt.
„Eine solch umfangreiche Übergangszeit ist selten“, sagt Schönherr, der sich freut auf die Erfahrungen seines Vorgängers zählen zu können. Der wiederum versichert, dass er auch im kommenden Jahr immer noch für Rückfragen zur Vergügung stehe, denn mit seinen 66 Jahren verabschiedet er sich noch nicht in den Ruhestand. Er leitet weiterhin die Facharztzentren und die Behindertenhilfe am Diako.
Seit Schröter im November 1999 beim Diako anfing, hat sich viel verändert. Als Verwaltungsdirektor führte er das Krankenhaus nicht nur aus der damals existenzbedrohenden finanziellen Krise, sondern entwickelte es auch zu dem modernen Sozialunternehmen weiter, das die Diakonissenanstalt heute ist. Allein der Campus zwischen Elbe und Bautzner Straße, der historische Sitz des Dresdner Diakonissenhauses, hat sich während der Amtszeit Schröters grundlegend gewandelt.
Kaum ein Gebäude, welches nicht neugebaut, umgebaut oder saniert worden ist – sei es der Bau der Notaufnahme und des Ambulante Operationszentrums für das Diakonissenkrankenhaus, die Neuerrichtung eines Verwaltungsgebäudes und eines Gebäudes für die Pflegeschule, die zurzeit laufende Sanierung und Erweiterung des Altenzentrums oder der Ausbau eines historischen Gebäudeensembles zum größten Ärztehaus der Dresdner Neustadt (Neustadt-Geflüster vom 21. Mai 2021).
Das Krankenhaus braucht neue OP-Säle
Nur einen Plan konnte er noch nicht verwirklichen, den Neubau von Operationssälen. „Seit 2018 kämpfen wir schon um Fördermittel“, sagt Schröter. Für den Ausbau von Krankenhäusern bzw. dessen Finanzierung ist der Freistaat Sachsen zuständig. Drei OP-Säle sind geplant und auch dringend notwendig. So habe ist die Anzahl an Operationen im Diako seit 2004 um 40 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Untersuchungen hat sich mehr als verdoppelt und statt 890 Geburten im Jahr 2004 gab es 2021 1.468 Geburten in dem Haus.
Richtet man den Blick auf das Gesamtunternehmen, so wuchs die Diakonissenanstalt Dresden unter der Leitung von Schröter zu einem der größten diakonischen Unternehmen Sachsens: Die Zahl der Beschäftigten hat sich von damals 500 auf etwa 1.500 verdreifacht. Ein bedeutender Schritt auf diesem Weg war die Eingliederung der Evangelischen Behindertenhilfe Dresden mit ihren Werkstätten, Wohn- und Betreuungsangeboten – darunter auch die einzige Schule für mehrfach behinderte Kinder und Jugendliche in Dresden.
17 Jahre an der Uniklinik
Den Bau der neuen Operationssäle umzusetzen, liegt nun in den Händen des Nachfolgers. Ab Januar 2023 übernimmt Ralf Schönherr die kaufmännischen Geschicke der Diakonissenanstalt Dresden und wird damit Teil des Vorstandes. Der 47-Jährige bringt eine hohe Expertise im Gesundheitswesen mit. 17 Jahre war er für verschiedene Bereiche im Universitätsklinikum Dresden verantwortlich, zuletzt als Verwaltungsdirektor für das Diagnostisch-Internistischen-Neurologischen Zentrum.
Nun freut er sich darauf, die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Diakonissenanstalt weiterzuentwickeln. Dabei beeindruckt ihn vor allem die Vielfalt des Unternehmensverbundes: „Jeder Bereich hat seine eigene Bedeutung. Im Verbund decken wir ein sehr breites Spektrum des Gesundheits- und Sozialwesens ab – von den Krankenhäusern über Behindertenhilfe und Seniorenhilfe bis hin zur Ausbildung von Pflegekräften in den Berufsfachschulen.“
Diakonissenkrankenhaus Dresden
- Bautzner Straße 64 – 70, 01099 Dresden
- www.diako-dresden.de