Sechs junge Neustädterinnen haben dafür gesammelt, dass es auf dem Alaunplatz neue Sträucher gibt. Gestern wurden die schon im Herbst gesetzten Kleeulmen nun offiziell mit einer Plakette gewürdigt und die Umweltschützerinnen konnten „ihren Baum“ einweihen.
Angefangen hat alles im Frühjahr 2022. Hilla, Franzi und Lotti waren damals Schülerinnen an der 15. Grundschule und fanden es so gar nicht gut, dass Bäume auf dem Alaunplatz mit Farbe beschmiert wurden. Ein erstes Plakat war rasch entworfen und wurde aufgehängt.
Die Mädels bekamen rasch Unterstützung von Mitschülerinnen und riefen eine Spendenkampagne ins Leben. Ziel: ein neuer Baum für den Alaunpark. Für solche Spendenaktionen gibt es beim Grünflächenamt den „Fonds für Stadtgrün“. Am Ende des Sommers hatten die sechs Mädels, die inzwischen an weiterführenden Schulen in der Neustadt lernen, die 250 Euro für einen Baum zusammen. Da der unbedingt im Alaunpark stehen sollte, entschied sich das Grünflächenamt für die Kleeulme.
Dieses auch als Lederstrauch bezeichnete Gehölz eignet sich an dieser Stelle besonders, weil die nebenstehende Linden noch etwas mächtiger werden können und daher ordentlich Schatten werfen. Die Kleeulme braucht nicht so viel Licht. Die Blätter riechen aromatisch und die Herbstfarbe variiert von grüngelb bis leuchtend gelb.
Die gelblichweißen bis gelblichgrünen Blüten im Juni sind zwar eher unscheinbar, duften aber stark, vor allem in den Abendstunden. Im August kommt es oft zur Nachblüte. Außerdem trägt der Strauch ulmenähnlichen, geflügelten Nüsse.
Nächste Aktion: Vogelhäuser
Der recht hohe Strauch kann ein Höhe und Breite von bis zu fünf Metern erreichen. Man habe sich für die Sträucher entschieden, weil es auf dem Platz schon genügend hochstammige Bäume gebe, so die Mitarbeiterin der Grünflächenamtes. Den Mädels ist es recht, sie wollen ihr Gehölz künftig im Auge behalten und haben schon die nächste Naturschutzaktion angeschoben. Jetzt geht es um Vogelhäuser. Jeden Dienstag trifft sich die Gruppe, um weitere Aktionen zu planen.
Erst vor wenigen Tagen waren die Gärtner zum Pflanzen da, wobei übrigens auch eine noch viel umfangreichere Büschereihe entlang der Kita aus „Gründen des Einblick- und Sichtschutzes“ gesetzt wurde.
Das Projekt der Mädchen ist natürlich zu begrüßen, auch wenn das die ökolog. Raubbaubilanz der Lebensweise ihrer Elternhäuser kaum kompensiert. Das nächste Mal aber dann mal richtig sinnvoll auf einer Wohnstraße – anstelle z.B. eines PKW-Parkplatzes.
Widersprechen muß man allerdings der Einschätzung der Dame aus dem ASA, es gäbe genug (hochstämmige) Bäume im Alaunpark. Dem ist mitnichten so, vielmehr geht seit längerem schon die Überlegung moderater „Nachverdichtungen“ v.a. um die bestehenden Baumgruppen sowie auch entlang von Rändern. Unter heute geänderten Randbedingungen reicht eine altbackene „Büroperspektive“ längst nicht mehr aus, zumal welche den A-Park vorzugsweise als Rammelwiese für Homo-Freizeitikus einordnet. Also da geht noch mehr, wenns um Standortsuche geht. Gleiches gilt für die Bankstandorte, welche in zu seltenen Fällen von Schatten profitieren. und abschließend: gestern wurde (bei Frost) ein großer alter Baum am äußersten NO-Eck des Parks gefällt. Eben aus Gründen der „Verkehrssicherungspflicht“ – diesem altbackenen Dinosaurier eines bekanntlich gestörten Naturverhältnisses des Menschen. Amen.