Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie trafen sich die Stadtbezirksbeiräte nicht mehr im Saal verteilt auf Einzelplätzen, sondern am eckigen Tisch.
Bevölkerungsentwicklung
Ein Vertreter der Stadtverwaltung berichtete über die Bevölkerungsentwicklung in Dresden mit einem kleinen Exkurs zur Neustadt. Im Unterschied zur Gesamtstadt gibt es im Stadtbezirk Neustadt noch einen Geburtenüberschuss. Das liege vor allem an der vergleichsweise jüngeren Bevölkerung. Das Durchschnittsalter beträgt 36,3 Jahre im Stadtbezirk, steigt aber langsam.
Insgesamt wohnten zum 31. Dezember 2022 52.632 Einwohner*innen. Allein in der Äußeren Neustadt, also dem Viertel zwischen Bischofsweg und Bautzner Straße leben 18.089 Menschen. Im Vergleich zu 1990 hat die Bevölkerung im Stadtbezirk um 46,5 Prozent zugenommen.
Weitere Zahlen im Demografiemonitor der Stadt.
Planung Sanierung Katharinenstraße
Amtsleiterin Simone Prüfer und Robert Pabel vom Straßen- und Tiefbauamt stellten die Pläne vor. Ziele: Lärmreduzierung, Baumpflanzungen, Fahrradstellplätze. Pabel gab zu bedenken, dass der Raum unter der Straße begrenzt ist. Außerdem sei die Zufahrt zur Dental-Kosmetik und zum Konsum zu berücksichtigen. Aktuell werden die Leitungen koordiniert und die Baumstandorte eingeordnet. Insgesamt sind zwölf Bäume und 24 normale Radbügel und zehn Lastenradbügel für die Straße geplant. Es sollen 14 Parkplätze entfallen. Nach der aktuellen Planung bleiben die Gehwege im Bestand.
Künftig soll die Fahrbahn asphaltiert werden, die Parkbuchten an der Seite sollen als Großkopfpflaster erhalten bleiben. Kostenschätzung liebt derzeit bei rund 700.000 Euro, allerdings gibt Pabel zu bedenken, dass sich aktuell die Baukosten stark erhöht haben, so dass bei der konkretisierten Planung mit etwa 15 bis 20 Prozent höheren Kosten gerechnet werden muss. Der Baustart ist aktuell für Ende 2024 geplant.
Westerweiterung Alaunpark
Zwei Vertreter des Amts für Stadtgrün und Abfallwirtschaft berichteten über den aktuellen Stand und die Pläne auf dem westlichen Alaunplatz. Im vergangenen Jahr wurde der Boulderhügel fertig gestellt. In diesem Jahr sollen neue Parkwege und Sportflächen entstehen. Außerdem sollen ein paar Bäume gepflanzt werden. Der Sportplatz soll für verschiedene Ballsportarten genutzt werden können. Der bestehende Bolzplatz bleibt, daneben sind ein sogenannter „Panna Court“, eine Art Mini-Fuball-Platz und ein Streetball-Platz geplant. Zwischen den Sportplätzen soll es auch Sitzgelegenheiten geben. Die gesamte Maßnahme soll rund 880.000 Euro kosten.
Christian Demuth (SPD) hatte gleich ein ganzes Bündel an Fragen: „Warum verschiebt sich die Beleuchtung am Hauptweg? Gibt es die Möglichkeit einen Hundeplatz einzurichten, sollen die Sitzelemente beleuchtet werden, wie stehts mit Licht am Pavillon?“
Die Beschaffung der Mastleuchten sei so schwierig, dass es wohl in diesem Jahr nichts mehr wird mit dem beleuchteten Weg von der Tannenstraße zum Bischofsweg. Weitere Beleuchtung ist nicht vorgesehen. Für einen Hundeplatz wären rund 5.000 Quadratmeter nötig, auf der dann keine andere Nutzung möglich wäre. Ulla Wacker (Grüne) fragte nach, in wie weit die Planungen sich mit den Plänen für den neuen Radweg überschneiden. Sämtliche Varianten würden sich mit den aktuellen Plänen vertragen, so die Vertreterin des Grünflächenamtes.
„Misteln in den Bäumen, achtet man darauf?“, fragte Karin Wilke (AfD). Ja, das werde beobachtet und Misteln würden regelmäßig bei der Baumkontrolle entfernt.
Ansprache von Partygästen
Vorgestellt wurde der Tagesordnungspunkt durch den Neustadt-Kümmerer Thomas Mickan. „Die Geisterkampagne hatte eher weniger durchgeschlagen“, so Mickan. Deswegen werden die Ausgaben dafür reduziert, man wolle sich auf Schwerpunkte konzentrieren. Stattdessen solle ein Teil des Geldes nun in Werbung auf dem Instagram-Kanal der Stadt fließen. Die dritte Säule sind Sensibilisierungsevents. Die kosten der Kampagne reduzieren sich von 33.000 Euro auf 12.000 Euro.
Ulla Wacker (Grüne): „Kann man den Instagram als Kommune überhaupt noch nutzen?“ Der Stadtbezirksamtsleiter erläutert, dass man derzeit mit diesem Kanal plane. Holger Knaack (Linke): „Man kann doch mehrere Kanäle mit einem Tool bespielen? Mickan sagt, dass sich darum das Presseamt kümmere. „Wie ist der Arbeitsstand für die neue Kampagne?“, fragt Norbert Rogge (Grüne). Immerhin soll die schon im Februar starten. Mickan: „Wir entwickeln da für Instagram kleine Serien, anhand der geplanten Events zu Müll und Lärm.“
Der Stadtbezirksbeirat Neustadt beschloss die Kampagne zur „Ansprache von Partygästen“ einstimmig.
Radfahren auf der Bautzner Straße
Norbert Rogge (Grüne) präsentierte den Vorschlag seiner Partei. Dabei geht es darum, zu prüfen, ob dauerhaft Tempo 30 auf der Bautzner Straße eingerichtet werden kann und dazu ein dauerhaftes Parkverbot, beides in dem Bereich zwischen Radeberger und Martin-Luther-Straße.
Karin Wilke (AfD) ist entsetzt, dass man die Straße saniert hat, ohne sich über solche Maßnahmen bewusst zu sein. Die Situation vor Ort sei sehr unbefriedigend. Das bringe sie dazu, den Antrag abzulehnen. Torsten Abel (Grüne): „Die Bautzner Straße sollte grundsätzlich für Radfahrer attraktiver werden.“ Der Stadtbezirksbeirat Neustadt beschloss den Vorschlag mit 14 Ja- und einer Gegenstimme.
Ausbau der Sportanlage Jägerpark
Die Sportanlage am Jägerpark soll ausgebaut werden. Weitere Infos. Die Landesmittel sind schon sicher, Baustart ist für den Herbst geplant. Der Stadtrat das Projekt mit rund drei Millionen Euro unterstützen. Christian Demuth (SPD): „Ist das ein reines Vereinsgelände?“ Frank Krummrey, Geschäftsführer des SC Borea: „Anlage ist offen, da können auch Nicht-Mitglieder mitspielen.“ Ulla Wacker (Grüne) fragte nach, was denn noch für Sportarten vertreten seien. Krummrey führte aus, dass es einen Basketballplatz und Badminton gebe. Mit der Erweiterung wolle man auch Platz für Frauenfußball schaffen. Der Stadtbezirksbeirat Neustadt beschloss die Vorlage einstimmig.
Wie wo was, wenn nur die Ursel von den Nazis dagegen gestimmt hat, hat dann etwa Autoholger für Tempo 30 auf der Bautzner gestimmt? Und ich dachte schon, nach 2022 könne mich nichts mehr überraschen…
Der Kollege Zastrow war nicht anwesend.
@ Anton
Fährt dann auch die Straßenbahn 30 ?
„Im Vergleich zu 1990 hat die Bevölkerung im Stadtbezirk um 46,5 Prozent zugenommen.“ Ist es nur so ein Gefühl oder wurden in diesem Zeitraum eine ähnliche Prozentzahl Parkplätze beseitigt. Gibt es da Zahlen von der Stadt ?
@heizungkalt: Es gab zu jeder Baumaßnahme Zahlen, mir ist nicht bekannt, dass die jemand zusammengerechnet hat. Für den gesamten Stadtbezirk wird es wohl eher deutlich weniger sein, da auch etliche Parkplätze neu entstanden sind. In der Äußeren Neustadt könnte der Rückgang der Parkplätze auf der Straße aber in etwa so groß sein. Allerdings gibt es es viele Stellplätze in Höfen, Tiefgaragen und Parkhäusern. Das könnte es ausgleichen. Hinzu kommt, 1990 hatte kaum jemand im Viertel ein Auto.
Zur Straßenbahngeschwindigkeit wurde nichts gesagt. Es handelt sich um einen Prüfauftrag, dabei sollen auch die Bedürfnisse des ÖPNV mit abgewogen werden, steht im Antrag.
Auf dem ersten Foto sieht man aber als zweiten von links einen – fast verdeckten – Kopf, der Autoholger aber doch sehr stark ähnelt.
Hallo der Mitarbeiter des STA heißt Robert Pabel.
Danke!
Danke für den Hinweis. Korrigiert.
Ja. Am Anfang war Stadtbezirksbeirat Zastrow noch da.
Der Herr Pabel darf gerne weiter als Zastrow-Double in den Rat kommen und dann heimlich mit abstimmen.
Die coronale Sitzordnung des Frontalunterrichts empfand ich als stimmiger, schließlich muß und will die Verwaltung die fachliche Schülerschaft der Volksvertretung zureichend teachen.