Gestern Abend präsentierte ein Vertreter des Straßen- und Tiefbauamtes im Stadtbezirksbeirat die geplante Beleuchtung des Geh- und Radweges über den Alaunplatz. Er verdeutlichte, bestellen kann er die Leuchten erst, wenn die Mittel dafür vom Stadtrat bzw. Bauausschuss beschlossen sind. Das ist bisher noch nicht der Fall. Selbst wenn er jetzt die Freigabe habe, sei unklar, ob die Leuchten und die dazugehörigen Masten noch in diesem Jahr geliefert werden könnten. Ein weiterer dunkler Sommer im Park ist also wahrscheinlich.
Die Leuchten sollen entlang des Weges von der Tannenstraße bis zum Bischofsweg aufgestellt werden. Insgesamt zwölf Leuchten sind geplant. Es gibt auf dem Platz schon ein paar Leuchten entlang des Weges von der Kindertagesstätte bis zur Haltestelle Bischofsweg. Diese Leuchten sind aber schon so alt, dass sie nicht mehr im Handel erhältlich sind und haben eine Anschlussleistung von 72 Watt.
Neue LED-Lampen
Für die neue Beleuchtungsanlage werden LED-Lampen verwendet, die dem Bundesnaturschutzgesetz entsprechen, weniger Leistung (14 Watt) und damit weniger Energie brauchen. Die viereinhalb Meter hohen Leuchten sollen alle 25 bis 30 Meter aufgestellt werden. Sie strahlen nur direkt auf den Weg und können in den späten Nachtstunden gedimmt werden. Ein Referenzbeispiel kann man sich am Bönischplatz in der Johannstadt ansehen.
Nach aktuellen Strompreisen würde der Betrieb der zwölf Leuchten zwischen 191 und 272 Euro kosten, letzteres ohne Dimmung in den späten Nachtstunden. Für die Planung der Anlage wurden insgesamt 24.000 Euro ausgegeben, mit 17.000 Euro hatte sich der Stadtbezirk beteiligt, um die Planungen voranzutreiben. Für die Kampfmittelsondierung sind 3.000 Euro eingeplant und die Errichtung der Leuchten soll insgesamt 125.000 Euro kosten.
Nachfragen der Stadtbezirksbeiräte
Die Neustadt-SPD hatte sich im Vorfeld für eine bessere Beleuchtung des Platzes stark gemacht. Dementsprechend hatte der SPD-Stadtbezirksbeirat Christian Demuth ein ganzes Fragen-Bündel: „Warum dauert das solange, erster Antrag war schon 2018? Und könnte man ähnliche Lampen aus anderen Bauprojekten vielleicht nutzen? Und könnte man eventuell die Lampen auch mit Solarenergie betreiben? Außerdem könnte man die Dimmung eventuell erst später einsetzen? Wie sind die Pläne für eine Beleuchtung des westlichen Alaunparkes?
Der Vertreter des Straßen- und Tiefbauamtes erklärt, dass Parks und Radwege nicht grundsätzlich beleuchtet werden müssen. Dies sei also keine Pflichtaufgabe der Stadtverwaltung. Wenn eine solche Beleuchtung gewünscht sei, müsse das der Stadtrat beschließen und das habe er bisher nicht.
In früheren Plänen sollte der Radweg grundsätzlich erneuert und beleuchtet werden und auch eine andere Wegführung bekommen. Eine Entscheidung dazu war jedoch nie gefallen, daher gab es nun auch kein Licht im Park. Pläne zur Beleuchtung des westlichen Teils gäbe es nicht, der Einsatz von Solarzellen auf den Lampen sei unwirtschaftlich, da dies zu häufigen Batteriewechseln führe. Eine zeitliche Änderung der Dimmung sei möglich. Der Vorschlag, zwischen 21 und 6 Uhr zu dimmen entstammt den Standardzeiten in Dresden, beantwortete der Mitarbeiter die Nachfrage des Grünen-Stadtbezirksbeirates Norbert Rogge.
Also ich frage mich ernsthaft, wie man für 12 Straßenlampen 125000 EUR verbraten kann – die sollten doch von ’ner Fachfirma in 2-3 Tagen installiert sein. Von der Tatsache abgesehen, dass – Moment – 170 Watt LED-Leistung ausreichen sollen, den ganzen Weg zu beleuchten – und das will ich dann auch noch dimmen – und zwar genau dann, wenn ich die Lampen bräuchte? Ich hab schon in meinem Arbeitszimmer ca. 50 W LED-Leistung – und das hat nicht mal 20m2 … Das wird doch ein Gefunzel vorm Herrn – da kann ichs auch gleich lassen – die Sicherheit steigern wird das null.
Das Amt für Stadtgrün verfügt auch über ingenieurstechnische Planer, da fragt sich der Genosse MitbürgerIn natürlich: Was zum Teufel bekommen die da im Amt eigentlich mal hin? 24000 Euro nur für „Planung“, das ist absolut lächerlich und nicht vermittelbar! Warum wird solch ein Mini-Anliegen für 12 Lichtpunkte „extern an Planungsbüro“ vergeben, wo im Park doch so einfachste Einbaubedingungen herrschen? Dort liegen eben mal keine unendlich vielen und verwirrten Leitungen all-überall im Boden, wie sonst ja durchweg in Dresden, Leitungsauskunft gibt kurzerhand die Sachsen-Netze, die Lampentypen ergeben sich durch einen Blick ins eigene Gestaltungshandbuch. Also: da ist nix groß „zu planen“, schon gar nicht durch teures Büro extern. Was kostet denn da zigtausende Euro, mal abgesehen von der „Bodensondierung“ für 3000,- für mal kurz mit Detektor über die 12 Grabungspunkte rüberhalten. Dann die extremen Preiswahnvorstellungen für paar Metallrohre mit Billig-LED oben dran – warum kostet das pro Stück sagenhafte ü10.000 Euro? Seit wann kosten 4 Meter Metallrohr mit schnödem Kabel abertausende Euro?
Warum plant dieses ASA ihre Kleinst-Anliegen nicht selbst, und zwar mit ihrem Tarif-Öffentl.-Dienst-gutdotierten ohnehin stets vorrätigen und rumsitzenden Personal?
Warum mache ich darauf aufmerksam? Weil wir alle mit diesen Arbeits- und Kostenspielchen schon seit vielen Jahren in dieser Stadt keinen Deut mehr vorankommen. Weil sich alle Projekte stauen, weil überall immer „kein Geld mehr da sei“, wie ja auch jetzt hier für eigentlich mehr erhoffte Beleuchtung (Querwege vorn und hinten). Weil überall immer noch „keine Entscheidung getroffen wurde“, ha ha ha… . Die Ämter versagen trotz guter Arbeitsbedingungen, die Stadtführung versagt durch Fehlwahrnehmung. Deutschland hat sich insgesamt preislich extremisiert, und schnürt sich damit permanent alle Handlungs-und Entwicklungsoptionen ab. Das hat System und Methode, es ist eine Abschöpfungs- und Mitnahmementalität. Aber beim PlanerIn etc. steht dann ein toller neuer SUV vor der Tür im Umland – sponsort by Bezirksbürgergeld. Prosit!
Man merkt, hier sind Profis am Werk die wieder alles besser können und vor allem besser wissen. Der eine Vergleicht die Ausleuchtung eines öffentlichen Raums mit seinem Arbeitszimmer und der zweite Ingenieur würde alles billiger machen. Natürlich darf der Verweis auf einen SUV auch nicht fehlen :D
Manchmal fragt man sich, was manche Leute den ganzen Tag zu tun haben….
Ach ja: Danke an den Stadtbezirksrat, dass das Thema endlich aufgegriffen und entsprechend umgesetzt wird. Jetzt noch eine permanente Streife wie vor der Scheune etablieren, und man kann den Park auch im Dunkeln nutzen :)
Da hat Daniel Recht.
Die Besten der Besten geben hier wieder Ihren Senf dazu. Sicherlich mag man über die Gesamtkosten von 125.000 € für 12 Lampen argumentieren können, dass der geneigte Neustadt-Geflüster-Leser natürlich davon ausgeht, dass eine Fachfirma so etwas innerhalb von 2 – 3 Tagen auf die Beine stellt finde ich allerdings sehr amüsant. Ich könnte mir jetzt die Zeit nehmen und es zumindest grob terminlich und kostenseitig aufschlüsseln damit es auch der letzte Lastenradfahrer aus der Neustadt versteht aber die Zeit spare ich mir.
Nur eines vorweg: In 2 – 3 Tagen misst dir sowas niemand ein, buddelt dir 12 Löcher einschließlich Leitungsgraben, gießt 12 Fundamente, legt Hundert Meter Kabel, stellt 12 Masten auf, verfüllt dir die Löcher und die Gräben, schließt Lampen an etc.
Aber klar, was ist das Handwerk schon wert. Kann ja jeder und kostet nichts.
Moinsn, also das dort paar Lampen hinkommen sollen ist doch erstmal sehr gut. Wie wäre es denn, wenn die Bürgerinnen und Bürger mit ins Boot geholt werden. Es könnte doch ein Aufruf gestartet werden, sich an den Kosten der Errichtung der Anlage zu beteiligen und zwar mit Eigenleistung. So könnten z. B. die Kabelgraben von jedem der Lust hat sich zu beteiligen ausgehoben werden. Ich gehe davon aus, daß mit nem Spaten jeder „Handwerker“ umgehen kann. Und dann kann man nach getaner Arbeit bei nem Getränk noch andere Projekte zur weiteren Verschönerung der Neustadt besprechen..
Ich könnte mir das gut vorstellen. Und nicht nur labern, nichtstun…bla bla bla und garnix geht los..
also: hoch die Flossen und rangeklotzt..ich mach mit…wer noch???
Es geht hier nicht um die Druschba oder irgendwelche Baumpflanzinitiativen.
Die Stadt hat sich an Vorgaben für die Auftragsvergabe zu halten (und das ist auch gut so). Auserdem geht es auch um Gewährleistungen für die Lichtanlage, ich bezweifle, dass Ihr „Handwerker“ dies auch anbietet.
Also ich finde, wenn man bereits 2018 planen und loslegen wollte, ist die Zeit bis zur Umsetzung recht kurz. die Königsbrücker Straße dauert bis jetzt ca 30 Jahre, ohne das ein Baubeginn in Sicht ist…. Da gibt es bestimmt noch andere Objekte, die ähnlich lange dauern. Ich möchte nicht in die Glaskugel schauen, aber diese Projekte werden alle nichts werden…. Es sind doch bald wieder Wahlen, da ist den neuen “ Regierenden“ bestimmt die Farbe nicht gut genug, oder seltene Käfer benötigen Nachtruhe oder Geschäftemacher wollen lieber im dunklen Handeln. Jeder kann doch 24/7 Einsprüche einlegen.So ansteht Stillstand und nichts wird vorankommen…. usw… Viel erfolg bei der Umsetzung . Meine Glaskugel sagt jedenfalls nein :-)