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FIL BO RIVA

Das Männernetzwerk – Männer haben viele Gesichter

In der Schwepnitzer Straße 10 gibt es eine Anlaufstelle für Jungen-, Männer, Väter und Fachkräfte, die sich mit Männerarbeit beschäftigen. Der kleine Träger ist 15 Jahre alt, mit 14 Mitarbeiter*innen in sieben verschiedenen Projekten aber einer der vielfältigsten Träger der Männerarbeit in Deutschland.

Eingang zum Männentzwerk in der Schwepnitzer Straße.
Eingang zum Männentzwerk in der Schwepnitzer Straße.

Die Frauenbewegung gibt es seit ungefähr 150 Jahren. Eine Männerbewegung hingegen erst seit ca. 40 Jahren, erzählt Sascha Möckel vom Vorstand des Männernetzwerks in Dresden, deswegen gibt es in der Männerarbeit noch viele brachliegende Entwicklungspotentiale. „Aber es soll kein Gegeneinander sein, wir kooperieren sehr viel mit Frauen*- und LGBTIQ-Projekten und uns verbindetet eine gemeinsame Vision, Gleichstellung aller Geschlechter und ein profeministischer Hintergrund.“

Möckel, seit zehn Jahren im Männernetzwerk, animiert dazu, Männerrollen neu zu denken und dabei die Vorbilder wegzulassen: „Es ist unüblich am Kneipentisch davon zu erzählen, dass Mann sich verletzt Mann fühlt. Wieso?“ Die Suizidrate sei bei Männern drei Mal höher als bei Frauen, sagt Sascha Möckel1. Sein Kollege, Nico Schönherr ergänzt: „Wir – davon gibt es in der Männerwelt zu wenig.“

Sascha Möckel ist Sozialpädagoge und Nico Schönherr studentische Honorarkraft.
Eine starke Wir-Gruppe: Sascha Möckel ist Sozialpädagoge und Nico Schönherr studentische Honorarkraft.

Angebote in Vielfalt

Es gibt ein Frühstück für Senioren, ein Männercafé, die Notfallsprechstunde, aber auch Hilfe für langzeiterwerblose Männer. Ein Mal die Woche gibt es Männer-Yoga, Musik eine Werkstatt uvm.

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Schramm Möbelmanufaktur

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Blitzumzug

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Archiv der Avantgarden - Welten Bauen. Visionäre. Architektur im 20. Jahrhundert

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Societaetstheater

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Blaue Fabrik

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Archiv der Avantgarden - Der Wandel wird kommen

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Kreuzretter für die Rückengesundheit

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Advenster.org

Väter können in verschiedenen Stadtteilen fündig werden. Das Projekt Papada bietet in Gruna und Pieschen ein Papa-Cafe an, es gibt einen Vätertreff im Riesa efau und online. Seit über 10 Jahren kooperiert die Väterarbeit mit dem Hebammenhaus Neustadt, wo es im Rahmen der Geburtsvorbereitungskurse Väterabende gibt.

Es gibt eine Männerschutzwohnung, übrigens die erste regelgeförderte in Deutschland. Die Adresse ist anonym, Besuche sind nicht gestattet. Männer ab 18, die Zuhause an sexueller, sozialer, psychischer oder ökonomischer Gewalt leiden, können aufgenommen werden. “Um wegzukommen oder durchzuatmen und sich mit Hilfe neu zu strukturieren”, erklärt Sascha Möckel.

Seit 15 Jahren übernimmt der Verein auch Verantwortung für Männer, die Gewalt ausüben, in der Beratungsstelle „Escape“ lernen Männer und Frauen in Therapien, Gewalthandeln zu reflektieren und es abzustellen, sowie die dahinterliegenden Trigger und Traumate zu erkennen und zu bearbeiten.

Die Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit arbeitet direkt mit Jungs, z.B. in sexualpädagogischen Workshops oder Weiterbildungen von Fachkräften um ihre Arbeit geschlechtersensibler zu gestalten. Daneben gibt es noch vieles mehr, eine Männergruppe, eine Jahresgruppe, Veranstaltungen, wie „Männer im Alter“, „Männer und Sexualität“ versuchen Diskurse zu eröffnen und Austausch zu ermöglichen.

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Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

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Kieferorthopädie

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Advenster.org

Vom Stammtisch zum Verein

Das Männernetzwerk war eine Kneipenidee, die 2003 entstand. 2005 wurde ein Förderantrag gestellt, weil immer mehr Männer sich zur Beratung anmeldeten und “die Arbeit über den Kopf wuchs”, liest man auf der Internetseite.

Mittlerweile bertreut das Männernetzwerk jährlich hunderte von betroffenen Männern und bekommt dafür Förderung von Stadt und Land: “Es gibt vier Finanzträger”, berichtet Möckel: “Das Sozialamt, das Jugendamt, die Landesdirektion Sachsen und der Kommunale Sozialverband”. Darüber hinaus ist der Verein auf Spenden für die Eigenmittel angewiesen.

Eine prächtig eingerichtete Werkstatt im Keller.
Eine prächtig eingerichtete Werkstatt im Keller.

Hilfe! – und wie das abläuft

In der ganzen Vielfalt ist es gar nicht so leicht, sich zurechtzufinden. Wer an die Kontaktadresse schreibt oder anruft wird innerhalb von 3 Tagen vermittelt. Es gibt aber auch konkrete Sprechzeiten, wo einfach geklingelt werden kann. Bei den vielfältigen Angeboten und Veranstaltungen ist jede*r eingeladen, bei anderen nur Männer* gewünscht.

Das Gemälde von Frank-Ole Haake "Der Mann in allen Farben" hängt im Flur.
Das Gemälde von Frank-Ole Haake „Der Mann in allen Farben“ hängt im Flur.

Die mobile Werkzeugkiste – Hilfe im Kleinen

Ein besonders sympathisches Kleinprojekt ist die mobile Werkzeugkiste. Ehrenamtler bieten Unterstützung bei Reparaturen im Haushalt an: “In drei Monaten hatten wir so viele Aufträge wie das gesamte letzte Jahr über”. Deshalb sind gerade ehrenamtliche Handwerkskräfte gesucht, die mit anpacken. “Man braucht keine besondere Ausbildung. Man muss nur helfen wollen,” erklärt Schönherr. Besonders freut man sich über “rüstige Senioren”, denn meistens wird auch älteren Herrschaften Zuhause geholfen. Aktuell fehlen ehrenamtliche Handwerker, die Lust auf die kleinen Aufträge und eine Einbindung in ein soziales Netzwerk haben.

Männernetzwerk Dresden e.V. – Ereichbarkeit

1Laut statistischem Bundesamt werden rund 75 Prozent der Selbsttötungen von Männern begangen. www.destatis.de

3 Kommentare

  1. Und warum war der Artikel jetzt vor mehreren Wochen schonmal kurz online und dann wieder weg?

Kommentare sind geschlossen.