Am kommenden Montag sollen die Bauarbeiten an der Bautzner Straße starten. Neben anderem soll die Brücke über die Prießnitz saniert werden und die Straßenbahnhaltestellen werden neu angeordnet und barrierefrei ausgebaut. Für die Baumaßnahmen sind Umleitungen geplant. So soll der Verkehr in Richtung „Weißer Hirsch“ über die Holzhofgasse, den Körner-Weg und den Diakonissenweg umgeleitet werden.
Bereits bei der Präsentation im Stadtbezirksbeirat (Neustadt-Geflüster vom 3. April 2023) gab es Kritik von Anwohnern. Nun hat eine Anwohnerin eine E-Petition auf dresden.de eingereicht.
Unter dem Titel „Verkehrssicherheit und Unfallprävention Umleitung Holzhofgasse“ macht sie darauf aufmerksam, dass von der Umleitung nicht nur die Anwohner*innen, sondern auch die Einrichtungen an der Straße betroffen seien.
Mit drei Kindergärten, einer Fördereinrichtung, Seniorenpflege und Altenzentrum und einem Krankenhaus weise die Straße eine extrem hohe Dichte an Einrichtungen für Schutzbedürftige auf.
„Den landwärtigen Verkehr über die Holzhofgasse zu leiten und damit mehrere tausend Fahrzeuge durch diese Straße zu leiten, ist inakzeptabel“, schreibt sie in der Petition. Aktuell seien die Gehwege viel zu schmal und die Eingänge der Einrichtungen damit viel zu nah an der Straße.
Im Namen mehrerer Anwohner*innen fordert sie in der Petition,
- die Installation eines Fahrradstreifens, um die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen.
- die Installation vom Bremsschwellen auf Höhe der Kindergärten, um die Geschwindigkeit zu verringern
Die E-Petition findet sich auf dresden.de. Mit einer solchen Petition muss sich dann der Petitionsausschuss befassen.
Als ich dies erstmals hörte, dachte ich auch direkt an das Krankenhaus. Wie soll auf dieser engen Straße, auf welcher zudem auch noch regelmäßig PKW parken und auf welcher so schon kaum zwei davon nebeneinander vorbeikommen, gewährleistet werden, dass ein RTW „rechtzeitig“ seinen Bestimmungsort in beide Richtungen erreichen kann, wenn der Verkehr der Bautzner Str. Richtung stadtauswärts darauf umgeleitet wird? „Bremsschwellen“ und Fahrradstreifen würden dieses Problem allerdings noch verschärfen. Von beiden Seiten vielleicht gut gemeint aber völlig an der Realität vorbei.
Zu den aufgezählten Einrichtungen ist außerdem die Rosengartenschule (Grundschule) zu benennen. Viele Kinder überqueren auf ihrem Schulweg die Holzhofgasse, so dass die Möglichkeit einer sicheren Überquerung bestehen muss.
Es wird ja dann ein Parkverbot auf der Straße geben, so dass zwei PKW unkompliziert aneinander vorbei passen werden.
Nichts desto trotz ist diese Planung eine totale Katastrophe und für 2 Jahre (erfahrungsgemäß eher länger) nicht zu akzeptieren!
Vielen Dank für das Engagement der Anwohnerin die Petition zu starten!
Ich würde mir als „Betroffene“ noch ein Durchfahrverbot für MIV über 3,5t und Tempolimit 20 wünschen, wenn man den ganzen Käse nicht komplett kippen kann.
Warum geht es eigentlich nicht den Verkehr auf der Bautzener Str. per Ampelschaltung einspurig an der Baustelle vorbei zu leiten, wie es auf Höhe der Saloppe auch geklappt hat?
Die Planungen für den Abschnitt laufen bestimmt schon 10 Jahre. Das Planfeststellungsverfahren ist am 13.10.2021 abgeschlossen gewesen. Die Pressemitteilung dazu gab es am 19.10.2021 (findet man heute noch). Danach wurden die Pläne mit Vorankündigung nochmals öffentlich ausgelegt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte man Einspruch einlagen oder Petitionen starten können. Hat aber keinen interessiert. Jetzt ist das Thema durch.
Ansonsten empfehle ich mal einen Blick in Maps und die bekannten Baustellenpläne. Bei dem Bau der (weitaus kleineren) Brücke an der Saloppe befand sich die Baustelleneinrichtung in der Heide, bei der Prießnitzbrücke fehlt einfach der Platz. Auf der einen Seite ist die Prießnitz, auf der anderen Seite ist das Krankenhaus. Da ist schon eine eine Herausforderung, eine Fahrspur und die Baustelle selbst unterzubringen, wenn eine Hälfte der Straße fehlt.
Und mit einer Ampel mit Wechselverkehr wäre die Neustadt bis zum Albertplatz lahm gelegt, da in dem Stau (anders als bei der Saloppebaustelle) auch der ganze Verkehr stehen würde, der ab dem Waldschlösschen Richtung Radeberg will. Für die Einrichtungen unterhalb des Diako finden sich in den Plänen übrigens extra Ampeln zur Schulwegsicherheit etc.
Ansonsten: Es ist eine Stadt…..
Vielen Dank für die Erstellung des Beitrags und damit die Ermöglichung, meine Petition in der Breite zu verteilen! Vielen Dank auch bereits an die Mitzeichner:innen – es ist schön zu sehen, dass viele es ähnlich sehen. Als mehr oder weniger Neuanwohnerin der Holzhofgasse befasse ich mich natürlich nicht ex ante mit Pressemitteilungen der Stadt, die schwer auffindbar sind und möglicherweise zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gar nicht auf mich, die ein hohes Verantwortungsgefühl pflegt, zutreffend sind. Eine Petition ist hier momentan das einzige Mittel, um noch größeren Schaden abzuwenden. Die Einrichtung des Fahrradstreifens auf der Bautzner Straße dient hier für mich als Orientierung – es ist möglich! Ich habe definitiv ein Bewusstsein für die Stadt und Modernisierung und die Implikationen, die es mit sich trägt (Dreck, Lärm, Stau, …), aber wenn wir immer alle nach dem Motto „ist halt so“ leben würden, könnten wir sofort jegliche Mitbestimmung und jeglichen Fortschritt einstellen. Man wird sehen, worauf es hinausläuft, aber einfach nur tatenlos zusehen, das konnte ich nicht.
Man könnte doch den Verkehr auch direkt an den Elbwiesen langführen. Da wäre Platz. Nur am Körnerweg könnte es etwas eng werden bzw. am Saloppe-Berg etwas steil.
@Guardian: Wir haben seinerzeit auch darüber berichtet, Neustadt-Geflüster vom 19. Oktober 2021. In der Pressemitteilung der Landesdirektion war seinerzeit nur von den Bauzielen die Rede, nicht von geplanten Umleitungen, die sind meines Erachtens erst in in der Ausführungsplanung entwickelt worden und erst Anfang April öffentlich geworden.
Ansonsten gebe ich Dir recht, die Baustelle wird eine Herausforderung. Vor allem, wenn der Verkehr einspurig über die Brücke weiter laufen soll. Eine Ampel wäre sicher keine Lösung. Ob eine Totalsperrung mit Umleitung über Stauffenberg-Allee oder Waldschlösschenbrücke oder eine Freigabe nur für die Straßenbahnen sinnvoller gewesen wäre, wage ich nicht zu beurteilen, gehe davon aus, dass dies im Straßen- und Tiefbauamt jedoch abgewogen wurde.
Ganz durch ist das Thema noch nicht, gerade die in der Petition vorgeschlagenen Maßnahmen könnten vermutlich realisiert werden. Die Amtsleiterin hat ja angekündigt, dass man den Verkehr messen und dann gegebenenfalls reagieren wolle.
Es ist wohl nicht die Aufgabe der Anlieger eine bessere Bau-&Verkehrsplanung vorzulegen. Es ist aber sehr wohl ein gutes Recht der Anlieger für die Besonderheiten innerhalb der Lage hinzuweisen. Als Anwohner kann ich nur bestätigen, dass bereits jetzt bei 1seitiger Beparkung, die 30km/h regelmäßig überschritten werden. Bei faktischer Verbreiterung (Parkverbot) und Ausbau der Straße (Einige Stellen werden gerade verbreitert bzw. „modernisiert“) zur Bewerkstelligung der Umleitung wird das definitv zunehmen und die Unfallwahrscheinlichkeit deutlich erhöhen. Zudem sind die genannten geringen Abstände von Hauseingängen zur Straße einfach ein Fakt. Und auch heute schon weichen Fahrradfahrer auf die Gehwege aus und fahren sehr eng an den Hauseingängen vorbei. Ein Fahrradstreifen ist das mindeste was eingerichtet werden sollte. Es wird im übrigen auch nicht die Umleitung per se hinterfragt (von wegen ist halt eine Stadt) sondern die fehlenden Maßnahmen den Verkehr auf der Umleitungsstrecke sicher zu gestalten, Fahrbahnabtrennungen, Geschwindigkeitsmindernde Maßnahmen etc. – gern auch den Blitzer von der Bautzner für die Umleitungszeit auf die Holzhofgasse stellen. Eine Fußgängerampel bei der Behelfshaltestelle einzurichten, ist hier auch keine Heldentat oder große Geste der Planer an Fußgänger sondern sieht eher nach „Pflichtübung“ aus. Wahrscheinlich gibt es eine Vorschrift die Fußgängerampeln in bestimmter Entfernung zu Haltestellen einfach vorschreibt.
Eventuell wird es derzeit genutzt, um einen Stau oder stockenden Verkehr auf der Bautzner zu umfahren. Und da geben vielleicht vereinzelte Idioten mehr Gas.
Wenn dies aber die Hauptverkehrsstrecke wird mit mehr Verkehr, wird sich der Verkehr schon einbrennen.
Nicht falsch verstehen, ich finde die Idee dahinter sinnvoll, aber jede 30kmh-Zone hat seine Daseinsberechtigung. Soll jetzt jede 30kmh-Zone mit Bumpern und Fahrradstreifen ausgestattet werden?
Wie oben bereits jemand sagte: es ist eine Stadt..,
Bin kein Anwohner, werde aber die Petition trotzdem zeichnen. Für Radfahrer (insbesondere alte und kleine) ist die jetzige Planung lausig. Da sollte die Stadt in meinen Augen unbedingt nachbessern; ein Radstreifen ist doch das mindeste.
Das Ganze hatten wir vor 10 Jahren schon einmal, und es war eine riesige Belastung. Dort stehen auch Altbauten ohne entsprechenden Schallschutz. Durch die Dieselbusse der DVB, die alle acht Minuten an der Haltestelle in Höhe Nr. 11 hielten, wackelten die Fensterscheiben, die Wohnungen vibrierten, im Sommer stank die ganze Wohnung nach Dieselruß, denn wir wollen bei Hitze die Fenster auch mal öffnen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde oft ignoriert. Ich teile die Forderung nach E-Bussen und Blitzer.
Ich war 2002 mit meiner damaligen Firma an der Restaurierung des Diakonissenkrankenhauses beteiligt,als uns im August die Flut überraschte.Schon ziemlich schnell war die Zufahrt der Notaufnahme überschwemmt.Zuletzt stand das Wasser bis zum Haupteingang hoch.Man kann nur hoffen,das die Elbe die nächsten zwei Jahre nicht verrückt spielt.