In der kleinen Kirche auf dem Gelände des Diakonissenkrankenhauses findet am Sonnabend ein Konzert mit vorreformatorischer Musik und Musik des 16. und 17. Jahrhunderts statt. Es ist der zweite Teil der Serie „Prießnitzstraße. Stadt. Land. Fluss.“ die der Dresdner Musiker Thomas Friedlaender auf die Beine gestellt hat. Die erste Veranstaltung mit Tierstimmen im Kraszewski-Museum war ausverkauft.
Christ lag in Todesbanden
Neben der Musik gibt es ein Kunstgespräch zu dem spätmittelalterlichen Kruzifix der Diakonissenhauskirche mit der Kunsthistorikern Katja Paul von der Gemäldegalerie Alte Meister. Das 1,80 Meter große hölzerne Kruzifix ist eine typische Arbeit des späten Mittelalters. Es befand sich ursprünglich einmal in einer kleinen Kirche in der Wilsdruffer Vorstadt, seit 1962 steht es hier, gereinigt und gesichert von Restaurator Jörg Kestel.
Das Konzert wird mit Werken aus dem Glogauer Liederbuch und Buxheimer Orgelbuch bestritten, unter anderem mit Stücken von Paul Hofhaimer, Arnolt Schlick, Johann Walter, Heinrich Schütz. Dafür spielen Thomas Friedlaender am Zink, das ist ein wiederentdecktes historisches Holzblasinstrument mit sinnlichem Klang, großer Beweglichkeit und starkem Ausdruck. Der gemeine Musikwissenschaftler und Instrumentenkundler bezeichnet es als ein „Grifflochhorn“.
Der ehemalige Kantor des Diakonissenkrankenhauses, Jan Katzschke, wird singen und auf dem Virginal spielen. Das Virginal ist eine spezielle Form des Cembalos: Wie beim Spinett verlaufen die Saiten fast quer zu den Tasten; allerdings werden sie beim Virginal nicht hinter dem Steg, sondern ungefähr in der Mitte angerissen, was einen dunklen, warmen und vollmundigen, durchaus kräftigen Klang ergibt. Dazu spielt Udo Löser auf der Schuke-Orgel.
Mittelalterliche Kunst in der Diakonissenhauskirche
- Gespräch und Musik, Sonnabend, 15. April 2023, 16 Uhr
- Dauer: ca. eine Stunde
- Karten: 17 Euro, ermäßigt 15 Euro, Studenten 10 Euro, bis 18 Jahre frei
- www.priessnitzstrasse.org