Roßweiner Spezialgerüstbauer rüstet die Baustelle über der Elbe ein. Mit Hängegerüsten wird der letzte Bogen hübsch gemacht.
Nein, es nicht schon wieder was kaputt. Die Brückenbauer habe nur eine Weile um die richtige Lösung gerungen. Nun ist es ein Hängegerüst des Spezialgerüstbauers „Gemeinhardt Service GmbH“ aus Roßwein geworden. Die Firma hatte schon im vergangenen Jahr die Albertbrücke eingerüstet. „Wir haben das gesehen und dann Kontakt mit den Gerüstspezialisten aufgenommen“, sagt Daniel Windisch, Projektleiter der Hentschke Bau GmbH.
Der Bogen 2, der fast auf der Altstädter Seite die Elbe überspannt, konnte im Gegensatz zu den anderen Brückenbögen nicht von unten bearbeitet werden. „Für eine Bearbeitung vom Schiff aus ist an dieser Stelle zu wenig Wasser, für den Aufbau eines Gerüstes zu viel Wasser in der Elbe“, so Windisch.
Anders als bei der Albertbrücke werden nur die Seiten behandelt. „Letztlich geht es hier um eine Art kosmetischer Pflege“, so Windisch. Dank dem Gerüstkonzept muss dafür nun nicht die ganze Brücke sondern jeweils nur der Fußweg gesperrt werden.
„Wie schon auf der Albertbrücke rüsten wir zuerst den Bogen Oberstrom ein“, sagt Walter Stuber, Geschäftsführer der Gemeinhardt Service GmbH. Allerdings wird das Gerüst hier nicht unter die Brücke gebaut, sondern vielmehr an die Brückenseite. Nach Fertigstellung werden die Experten der Sächsischen Sandsteinwerke alles in Augenschein nehmen, um kaputte Blöcke zu sanieren und Fugen auszubessern. Der Bogen unter der Brücke besteht aus Beton und wird von einer Plattform aus, die unter die Brücke geschoben wird, direkt gereinigt.
Entsprechend der Arbeiten an den anderen Bögen muss davon ausgegangen werden, dass mit einer Gerüststandzeit von vier bis sechs Wochen gerechnet werden muss. Danach wird das Gerüst abgebaut und Unterstrom neu errichtet. Erst wenn auch hier die anfallenden Aufgaben abgearbeitet sind und das Hängegerüst wieder abgebaut ist, wird die Brückenbaustelle komplett erledigt sein.
„Wir freuen uns, mithelfen zu können, dass die Dresdner Augustusbrücke baldmöglichst wieder voll nutzbar ist und damit der berühmte Blick von der Neustadt aus auf Schloss und Hofkirche wie früher wieder genossen werden kann“, so Stuber abschließend.
Trotz der Aussagen wird es wohl nicht das Ende der Arbeiten sein. Wenn man auf der stromaufwärtigen Seite über die Brücke geht, findet man beim Blick über die Brüstung (besonders im Bereich der Kanzeln) halbfertige Steine, offene Fugen usw. Sieht bisschen aus wie Flucht vor der Arbeit oder „Gerüst weg vor Fertigstellung“. Auf die Erklärung für diese Arbeiten bin ich gespannt.
Ich versuche es mir zu merken, wenn nächstes Jahr (?) wieder ein Gerüst gehängt wird.