Im Juni 2021 sind sie zum ersten Mal aufgetaucht: die kleinen Tode auf der Hauptstraße. Nachdem der Künstler nun im März eine Figur aufgestellt hatte, die ziemlich schnell wieder verschwunden war, hat er nun nachgelegt. Das Neustadt-Geflüster hat McBone in seiner Werkstatt besucht.
Die Werkstatt entpuppt sich als ein Hinterzimmer in der Nähe der Hauptstraße. McBone wirft eine Handvoll Zement in einen Farbeimer, gibt Wasser dazu und rührt kräftig um. Dann taucht er ein Geschirrtuch in die Pampe und stülpt das ganze dann über ein Gestell aus Holz und Abflussrohren. Noch ein bisschen Zement-Pappe drüber und schon ist der Tod fertig. Naja fast.
In der Pandemie entstanden
Eigentlich ist McBone Koch und natürlich ist McBone auch nur sein Künstlername. „Während Corona hatte ich viel Zeit, da dachte ich, mach doch mal was Kreatives“, erzählt er. Vorher habe er noch nie Kunst gemacht. Und warum gerade der Tod? McBones simple Antwort: „Wahrscheinlich, weil es am einfachsten geht.“ Seine ersten Figuren sind nach dem Sommer Stück für Stück verschwunden. Aber traurig stimmt ihn das nicht. „Das spornt mich eher noch an“, sagt er.
Für die ersten Tode hatte er einfach nur ein Geschirrtuch über eine leere Weinflasche gestülpt. Inzwischen bastelt er umfangreiche Untergestelle. Außerdem erhalten die kleinen Tode eine Laterne, die nachts leuchtet. „Dafür muss ich dann nach Einbruch der Dunkelheit rüber flitzen und sie anzünden.“ Manchmal braucht er bis zu einem Monat, bis ein neuer Tod fertig ist.
In der Nacht zum Sonnabend hat er nun drei neue, kleine Tode aufgestellt. Mal sehen, wie lange sie diesmal stehen bleiben dürfen.
Schade, dass es Menschen gibt, die vor der Kunst keinen richtigen Respekt haben und die Skulpturen einfach klauen. Respekt habe ich allerdings vor der Ausdauer des Künstlers.