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Künstlerische Intervention an fragilem Denkmal

Das sowjetische Ehrenmal, das heute am Olbrichtplatz, ein wenig im Schatten steht, es hat es nicht leicht. Das fing schon bei der Entstehung an. Die siegreiche Rote Armeee sollte geehrt werden. Das beschloss die sowjetische Militäradministration (SMAD). Und der Wunsch war so dringend, dass die Militärs den deutschen Bildhauer Otto Rost dafür beauftragten.

Das Sowjetische Ehrenmal ist Ziel einer künstlerischen Intervention.
Das Sowjetische Ehrenmal ist Ziel einer künstlerischen Intervention.

Dass der vorher Mitglied der NSDAP war, störte offenbar nicht weiter. Als Fundament nutzte man das Brunnenbecken des beim Luftangriff beschädigten Brunnens „Stürmische Wogen“ am Albertplatz, der damals Platz der Roten Armee hieß. Das militaristische Denkmal, auf einem Sockel aus rotem Meißner Granit stehen zwei sowjetische Soldaten mit Waffen und Fahne, soll der gefallenen Soldaten der Roten Armee gedenken. Zu DDR-Zeiten wurden hier regelmäßig, vor allem am 8. Mai, Kränze und Blumen abgelegt.

Nach 1990 musste das Ehrenmal umziehen, der Brunnen mit den Stürmischen Wogen von Robert Diez wurde am inzwischen wieder Albertplatz genannten Standort wiedererrichtet. Das Ehrenmal wurde restauriert und zog 1994 in den kleinen Park vor dem militärhistorischen Museum. Dort ließ man es weitestgehend in Ruhe. Gelegentlich wurden in Gedenken an die Opfer der Roten Armee noch Blumen abgelegt.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) und Künstlerin Svea Duwe.
Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) und Künstlerin Svea Duwe.

2022 erhielt das Sowjetische Ehrenmal größere Aufmerksamkeit. In der Zwischenzeit hatte Russland die Ukraine überfallen. Und, wie der Dresdner FDP-Politiker Stefan Scharf anmerkte, operierte in Charkiw die 1. Garde Panzerarmee, die direkten Nachfolger der einst in Dresden stationierten Truppen. Per Twitter forderte Scharf seinerzeit: Nein, das Sowjetische Ehrenmal in Dresden kann nicht bleiben.

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Intervention mit Spange

Die Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) hatte nun die Idee, die Schwierigkeiten des Denkmals mittels einer künstlerischen Intervention stärker in den Blick zu rücken. Dafür wurde die Künstlerin Svea Duwe beauftragt. Bei Besichtigung des Denkmals stellte sie fest, dass es von einer Spange gehalten wird. „Die war in unauffälligem Silber und sollte woll verhindern, dass das Bauwerk zerfällt“, sagt sie.

Für das Kunstprojekt färbte sie die Spange mit der Signalfarbe rot und ergänzte drei Schilder: „Dieses Gebilde ist fragil“ steht nun in deutsch, russisch und englisch auf dem Ehrenmal. Ein paar Schritte weiter gibt es eine erläuternde Tafel. „Erst wollte ich sagen, ‚dieses Gebild zerfällt‘, doch fragil drückt die ganze Problematik besser aus“, erläutert sie.

Klepsch sagt, dass das Denkmal auf jeden Fall erhalten bleiben soll. Im nächsten Jahr stehe die Sanierung an, dabei soll dann auch auf eine Kontextualisierung, eine entsprechende Erläuterung geachtet werden.

Dieses Gebilde ist fragil!
Dieses Gebilde ist fragil!

Künstlerische Intervention am 8. Mai

Am Ehrenmal, wird es am Montag, 8. Mai, von 16 bis 18 Uhr eine Soundperformance und öffentliche Diskussionsveranstaltung geben.

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15 Kommentare

  1. Russische Armeesowjetsche Armee. Auch deren ukrainische Mitglieder ließen ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus. Daran zu erinnern ist scheinbar nicht mehr so recht gewünscht. In der Ukraine werden hingegen Bandera Denkmäler errichtet…

  2. Jaja, die alten Weltbilder…. DSF, Moskaureise, Paraden am Albertplatz. War ich dabei. Was uns verschwiegen wurde, war die Rückseite der Medaille, zb. So was : https://www.youtube.com/watch?v=JZbN_ujVWKY (bei 30 sec.)
    Dieses kitschige, ideologiebelieliebige Kriegerdenkmal gehört dringend aufgebrochen, siehe zb. das Armeemuseum dahinter. Oder vielleicht austauschen gegen ein Denkmal für die Millionen Sowjetbürger, die im Gulag gestorben sind. Oder die durch Stalin ausgelöschte Führung der Roten Armee. Oder die Millionen verhungerten Ukrainer. Das mit der Befreiung vom Faschismus ist unzweifelhaft gut und richtig, aber nur die Hälfte der Geschichte. Und zu Bandera… wie sagt man, whataboutism ?

    Frank

  3. Wer sich heute wieder an Denkmälern vergreifen will, steht in „guter“ Tradition mit denen, die nach 1945 Kirchen sprengten und Denkmäler aus der Kaiserzeit beseitigten. Daher finde ich zusätzliche Ergänzungen sinnvoller. Und für die Zukunft hoffe ich, dass nicht wieder eine fremde Macht die Einheimischen mit Denkmälern beglückt. Den nicht nur diese können fragil werden, sondern auch der Frieden.

  4. Diese Denkmäler müssen schon deshalb bleiben weil in der RF auch Gräber von Soldaten der Wehrmacht gepflegt werden.
    Es ist außerdem der Tag zur Erinnerung:
    Befreiung vom Hitlerfaschismus!.
    Komar

  5. Befreiung vom Hitlerfaschismus… schon, aber hier ist etwas Vorgeschichte:

    23.08.1939: Molotow und Ribbentropp unterzeichnen das geheime Zusatzprotokoll, in dem Deutschland und die Sowjetunion sich ihre Einflussgebiete sichern.
    O1.09.1939: Deutschland überfällt die westliche Hälfte Polens
    17.09.1939: die SU überfällt die Osthälfte (Katyn, etc.)
    30.11.1939: Die SU überfällt Finnland
    1940: Lettland, Estland und Litauen müssen dran glauben
    1940: Bessarabien, dto.
    ab 1945: der Rest von Osteuropa

    Den Überfall durch Deutschland dürfte die SU nur wegen der massiven (!) Militärhilfe durch die USA gestemmt haben (history repeating).

    Waffen an die Ukraine sind ein Beitrag zur Befreiung vom Faschismus!
    Ich bleibe dabei: was dieses verzichtbare Denkmal abbildet, ist das DDR-Geschichtsbild, nicht mehr. Kann weg.

    Frank

  6. Der »Hitler-Stalin-Pakt« wird vielfach beschworen, um nicht nur die »beiden totalitären Systeme des 20. Jahrhunderts« auf gleiche Ebene zu stellen, sondern auch, um das heutige Rußland auf die Anklagebank zu setzen. Gemeint ist genaugenommen das sogenannte Geheime Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffsvertrag vom 23. August 1939. Was war die Vorgeschichte dieses Vertrages, was war sein Inhalt, was waren seine Konsequenzen? War er, wie die sowjetische Geschichtsschreibung jahrzehntelang behauptete, ein »genialer Schachzug« Stalins? Oder war es ein Pakt der »beiden größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts« zur Aufteilung Europas? Die Tatsachen entziehen sich diesen schlicht gestrickten Kategorien.
    Die Eroberung von »Lebensraum im Osten«, erreichbar nur durch einen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, war schon in den 20er Jahren das erklärte Hauptziel des NS-Faschismus. Mit der schrittweisen einseitigen Revision des Versailler Friedensvertrags durch die deutsche Reichsregierung seit dem Machtantritt Hitlers 1933 rückte dieser Krieg immer näher. Die Sowjetunion versuchte lange vergeblich, gegen die aggressive deutsche Expansionspolitik ein Bündnis mit den kapitalistischen Großmächten, insbesondere Großbritannien und Frankreich, zustandezubringen, ohne dort auch nur auf die geringste positive Resonanz zu stoßen.
    Offensichtlich wäre nur im Bündnis mit der Sowjetunion eine Abwehr der deutschen Expansion möglich gewesen. Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei gaben London und Paris immerhin ihre totale Verweigerungshaltung gegen Verhandlungen mit Moskau auf. Diese gestalteten sich aber sehr langwierig und schwierig. Eines der Hauptprobleme war, daß das autoritäre Rechtsregime Polens jede Zusammenarbeit mit der Sowjetunion ablehnte. Begründung: Das würde die ohnehin gespannten Beziehungen zur Regierung in Berlin zusätzlich belasten.
    Die Befürchtung Stalins entsprach den wirklichen Verhältnissen. Es hatte in Mittel- und Osteuropa überhaupt nur noch ein einziges Land mit einer frei gewählten Regierung und demokratischen Verhältnissen gegeben. Das war die inzwischen von den Deutschen zerschlagene Tschechoslowakei gewesen. Alle übrigen Länder, einschließlich der drei baltischen Länder im Norden sowie Jugoslawiens und Griechenlands im Süden, hatten autoritäre Regimes. Alle machten sie mehr oder weniger eindeutig politisch-ideologische Anleihen beim italienischen Faschismus und beim deutschen Nationalsozialismus. Unter dem Eindruck des ständigen Nachgebens der Westmächte war deren nach dem ersten Weltkrieg in Mittel- und Osteuropa aufgebautes Bündnissystem zusammengebrochen. Die meisten der dortigen Regimes versuchten, sich auf eigene Faust mit dem Deutschen Reich zu arrangieren, dem sie auch ideologisch näherstanden als den bürgerlichen Demokratien Westeuropas. Die meisten Regimes in Mittel- und Osteuropa waren feindselig gegen die Sowjetunion eingestellt und beteiligten sich später auf Seiten Deutschlands am Krieg.Am 17. September 1939 begann in Abstimmung mit der deutschen Regierung und der Wehrmacht der sowjetische Einmarsch nach Ostpolen. Den drei baltischen Staaten nötigte die Sowjetunion zwischen 28. September und 10. Oktober 1939 Beistandsverträge auf, die auch die Überlassung von Stützpunkten beinhalteten. In einem zweiten Schritt wurden die Regierungen Litauens, Lettlands und Estlands im Juni 1940 veranlaßt, den Einmarsch der Roten Armee und manipulierte »Wahlen« unter sowjetischer Kontrolle zuzulassen, die mit erstaunlichen Rekordergebnissen von 92 bis 99,19 Prozent Kräfte an die Macht brachten, die gleich anschließend die Aufnahme in die Sowjetunion beantragten. Diese folgte im August 1940. Die sowjetische Regierung ging sofort sehr hart gegen die Oberschichten dieser Länder vor, die mit Grund als potentielle Kollaborateure des Deutschen Reichs im Fall eines Krieges eingeschätzt wurden.

    Von Finnland erzwang die Sowjetunion durch einen von November 1939 bis März 1940 geführten Krieg Grenzveränderungen im Vorfeld Leningrads und die Überlassung eines Stützpunkts. Ende Juni 1940 erreichte die Sowjetunion von Rumänien durch ein Ultimatum die Abtretung Bessarabiens.

    Daß alle diese Grenzveränderungen gewaltsam erzwungen wurden, ist nicht sinnvoll zu bestreiten. So steht beispielsweise die selbst heute noch zu hörende Behauptung, die baltischen Staaten seien gar nicht annektiert worden, sondern freiwillig der Sowjetunion beigetreten, in völligem Widerspruch zur politischen Entwicklung dieser Länder seit ihrer Gründung nach dem Ersten Weltkrieg.

    Im Gegensatz zur antirussischen Geschichtsverfälschung ist aber festzustellen, daß es sich ausschließlich um Territorien handelte, die Jahrhunderte lang Teil Rußlands gewesen waren und ihm erst in den Jahren des Bürgerkriegs und der imperialistischen Interventionen entrissen worden waren. Die mehrheitlich von Belorussen und Ukrainern bewohnten Gebiete Polens beispielsweise, in die 1939 die Rote Armee einrückte, hatte ein polnisches Militärregime 1920–21 in einem Angriffskrieg erobert und annektiert. Polen besetzte 1920 auch die litauische Hauptstadt Wilna und deren Umgebung. Man hat noch nicht gehört, daß sich Litauen über die spätere Korrektur dieses Raubes durch das »kommunistische Unrechtsregime« beklagt hat.

    Bei allen Einwänden im einzelnen muß festgehalten werden, daß die deutsch-sowjetischen Abmachungen des Jahres 1939 alles andere waren als ein Bündnis der beiden Staaten. Für die herrschenden Kreise Deutschlands hatte die Vernichtung des »Bolschewismus«, das heißt konkret der Sowjetunion und der internationalen Arbeiterbewegung, sowie die Eroberung weitester Gebiete Belorußlands, der Ukraine und Rußlands oberste Priorität. Auf dem Weg zu diesem Ziel waren Umwege einkalkuliert, aber das Ziel blieb unverändert. Bezeichnend ist die Äußerung Hitlers vom 11. August 1939 gegenüber dem Völkerbund-Beauftragten Carl Jacob Burckhardt: »Alles, was ich unternehme, ist gegen Rußland gerichtet; wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, um dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden.«

    Aus der Sicht der Sowjetunion hingegen war der Nichtangriffsvertrag und die sich daran anschließende Politik ein angesichts der Haltung der kapitalistischen Großmächte alternativloser Versuch, den bewußt vorausgesehenen und letztlich für unvermeidlich gehaltenen Zusammenprall mit der technisch weit überlegenen deutschen Kriegsmaschine so weit wie irgend möglich hinauszuzögern und in seiner Wirkung abzuschwächen.

    Ist das Kalkül, Zeit zu gewinnen, um sich besser auf den erwarteten deutschen Angriff vorzubereiten, aufgegangen? Dem äußeren Anschein nach ja: Vom Kriegsbeginn bis zum deutschen Überfall auf die Sowjetunion vergingen noch fast 22 Monate. Ein Angriff wäre aber sowieso nicht mehr 1939, sondern frühestens im Frühsommer 1940 möglich gewesen. Zu diesem Zeitpunkt sprachen jedoch alle Faktoren unbedingt dafür, zunächst Frankreich anzugreifen, um die Drohung eines starken Gegners in engster Nähe zum Industriegebiet Nordrhein-Westfalens zu beseitigen. Das bedeutet, daß aufgrund militärischer Sachzwänge auch ohne den Nichtangriffsvertrag ein Überfall auf die Sowjetunion frühestens nach Abschluß des Krieges in Frankreich, also ab Anfang Juli 1940, in Frage gekommen wäre.

    Genau zu diesem Zeitpunkt rückte der »Krieg im Osten« tatsächlich in den Mittelpunkt der Überlegungen der deutschen Führung. Daß diese Pläne nicht noch im Jahr 1940 realisiert wurden, sondern auf das Frühjahr 1941 verschoben wurden, war mit der Einschätzung begründet, daß es nicht mehr gelingen werde, den Krieg gegen die Sowjetunion in der verbleibenden Zeit des Jahres 1940 (von Juli bis Wintereinbruch) erfolgreich abzuschließen. Es waren also in erster Linie militärstrategische Gründe, und nicht die Existenz des Nichtangriffsvertrags, die für die Frist bis zum Juni 1941 sorgten.

    Auf der anderen Seite hatte der »Schachzug« Stalins auch negative Aspekte für die Sowjetunion. Der Nichtangriffsvertrag erhöhte die Wahrscheinlichkeit, daß der unmittelbar bevorstehende deutsche Überfall auf Polen nicht zu einem wirklichen Krieg mit Großbritannien und Frankreich führen würde. Mit dem deutsch-sowjetischen Vertrag wuchs der Druck auf die westlichen Großmächte, sich ihrerseits mit Deutschland zu arrangieren. Wäre das passiert, so hätte Hitler schon im Frühjahr 1940 freie Hand gegen die Sowjetunion gehabt und davon höchstwahrscheinlich Gebrauch gemacht.

    Ein weiterer Aspekt: Im Rahmen der mit dem Nichtangriffsvertrag eingeleiteten zeitweisen deutsch-sowjetischen »Annäherung« stellte die Sowjetunion dem deutschen Imperialismus einen Teil ihrer Wirtschaftskraft für dessen Kriegführung zur Verfügung. Die größten Posten der sowjetischen Lieferungen waren Erdöl und Getreide, ferner Eisenerz, Phosphate und Holz. Der Anteil der sowjetischen Lieferungen an den deutschen Importen betrug 1940 bei Erdöl knapp ein Drittel, bei Roggen 100 Prozent, bei Gerste über 70 Prozent, bei Rohbaumwolle über 70 Prozent. Je länger der Krieg dauerte, um so größer wurden die Schwierigkeiten, diese Lieferungen im Weg des normalen Handelsaustausches abzugelten. Daher erhöhte die Abhängigkeit von den sowjetischen Importen das deutsche Interesse, sich dieser Ressourcen mit Gewalt zu bemächtigen.

    Ein »genialer Schachzug Stalins«, wie es früher einmal hieß, war der Vertrag wohl nicht. Eher schon mit vielen Problemen und Widersprüchen belasteter Versuch, die Katastrophe hinauszuzögern und in ihrem Ausmaß zu reduzieren. Daß dieser Versuch überhaupt unternommen wurde, ist angesichts von mehr als 26 Millionen Toten der Völker der Sowjetunion durch die deutsche Aggression nachträglich nicht zu kritisieren.

  7. Seldon… Stalinismusverherrlichende Selbstzitate vom 13.04.2023 aus diesem Forum. Der Rest Geschichtslehrer und Imperialismus-Rechtfertigung. Bäh.

  8. Hallo Frank,
    danke für diese fundierte Replik. Argumente suche ich später. Hab allerdings kaum Hoffnung…

  9. Der Osten hat 40 Jahre die russische Armee durchgefüttert. Das sollte genug sein. Warum noch sanieren? Es kann weg. Ein Denkmal für die vielen geschändeten Frauen wäre sinnvoller.

  10. Seldon, ich habe mich nur durch den ersten Abschnitt wirklich durchgearbeitet. Die z.T. – wohlwollend formuliert – abenteuerlichen Hypothesen ohne Argumente (z.B. Quellen) hast du kaum oder gar nicht eingeordnet. Ist das adaptiert oder sind das deine Gedanken? Im zweiten Fall wäre der Verweis auf Geschichtsbewusstsein ein wenig paradox.

  11. Danke, die Orientierung an Petzold könnte dann auch Indiz für den in meinen Augen zu eindimensionalen Faschismusbegriff (ausschließlich Bezug Italien) sein. Ich mag ihn aber auch nicht besonders. Er ist mir in seinen Analysen häufig zu selbstsicher und selbstreferenziell.

    Beispiele für „abenteuerlich“ im ersten Abschnitt (die von dir benannten Beispiele gehören nicht dazu):
    – Begründung, weshalb Verhandlungen mit Großbritannien und Frankreich scheiterten (Durchmarschrecht, Wechsel in Ausrichtung Außenpolitik Litwinow zu Molotow, …)
    – „Offensichtlich wäre nur im Bündnis mit der Sowjetunion eine Abwehr der deutschen Expansion möglich gewesen“ –> ;-) offensichtlich ist hier wirklich schön
    – „Die meisten Regimes in Mittel- und Osteuropa […] beteiligten sich später auf Seiten Deutschlands am Krieg.“
    – „die mit Grund als potentielle Kollaborateure des Deutschen Reichs im Fall eines Krieges eingeschätzt wurden.“ als Begründung für das Vorgehen gegen jedwede Opposition im Baltikum (gewiss nicht nur gegen die „Oberschichten“)

    Und ja, Paul Schmidt ist bekannt und EIN gutes Beispiel. Ein jüngeres Beispiel auf russischer Seite wäre zum Beispiel Lew Sozkow.

  12. Halli Spatz, zunächst Dank zurück für eine sachorientierte Diskussion. Ist ja leider nicht unbedingt die Regel.
    Zu Deinen Punkten: Sympathie/Antipathie bestimmten Autoren gegenüber sind imho keine historischen Kategorien und sagen nichts über den Inhalt aus.Wer hat wo einen verkürzten Faschismusbefriff und wie wäre Deiner?
    Molotow wurde 1939 Außenminister, hat also erst zum Kriegsbeginn die Außenpilitij bestimmt.
    Das ohne den Einsatz der roten Srmee der Expansionsdrang Hitlers hätte gestoppt werden können ist mindestens eine fragwürdige Spekulation.
    Zur Isolation der SU vllt noch dies:
    https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_ru&dokument=0020_fra&object=context&l=de
    Achsenmächte bzw deren Verbündete im Osten: Rumänien, Kroatien, Ungarn, Slowakei, Bulgarien…

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