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Omnibus – für alle, durch alle, mit allen

Omnibus, das kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „für alle“. Dieser Bus „für alle“ steht am kommenden Montag und Dienstag, jeweils von 9.30 Uhr bis 18 Uhr am Alaunplatz. Am Steuer sitzt Werner Küppers und im Gepäck hat er die direkte Demokratie. Überall wo der „Omnibus für direkte Demokratie“ hält, und er hält fast überall, vom Lkw-Parkplatz bis zum Schulhof, entstehen Räume für Gespräche. Gespräche über das Mitgestalten, darüber, wie wir als Gemeinschaft leben wollen, in Deutschland, Europa und der Welt. Gespräche über das Instrument der Volksabstimmung.

OMNIBUS in Werdau, 15. Mai 2023
Omnibus in Werdau, 15. Mai 2023 – Foto: Werner Küppers, er-fahrungen.org

„Soziale Plastik“ auf Rädern

Im Jahr 1972 installierte Joseph Beuys das Büro der „Organisation für Direkte Demokratie durch Volksabstimmung“ auf der internationalen Kunstausstellung documenta 5. Er prägte den „Erweiterten Kunstbegriff“ und stellte damit die Frage, was Kunst eigentlich ist. Denn auch der „Omnibus“ ist ein Kunstwerk und zwar in seiner Gesamtheit, inklusive Werner Küppers, den Mitreisenden und Passanten, die sich über die Jahre auf das Projekt eingelassen haben.

Inspiriert von Beuys und ebenfalls auf der documenta, eröffnete der Bus 1987, 16 Jahre später, und tourt seitdem durch Deutschland und Europa. Er steht an öffentlichen Plätzen und Schulen, regt dort zum Diskurs an, meist durch seine bloße Präsenz und immer wieder mit neuen Projekten und jungen Erwachsenen. Mitfahren kann jede*r, jederzeit.

Werner Küppers und zwei Mitreisende, 10. Oktober 2022
Werner Küppers und zwei Mitreisende, 10. Oktober 2022 – Foto: Werner Küppers, er-fahrungen.org

Nur Werner Küppers bleibt stetig, seit 2000 mit dabei, widmet er diesem Werk sein Leben. Auf seinem Blog „er-fahrungen“ erzählt er seit Ende 2014 in langen Sätzen, ohne Großbuchstaben und mit einer offensichtlichen Liebe für Begegnung von seinen Reisen und seinem Leben.

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Direkte Demokratie?

Deutschland ist eine repräsentative Demokratie. Ein politisches System in dem Bürger*innen ihre Vertreter*innen wählen, welche dann in ihrem Namen über Entscheidung abstimmen. Allerdings gibt es zumindest auf kommunaler und Landesebene Elemente einer direkten Demokratie. Danach können Bürger*innen Gesetzesinitiativen starten. Gesetzesentwürfe wie „Deutsche Wohnen und co. enteignen“ und der „Berliner Mietendeckel“, beschlossen Februar 2020, haben gezeigt, dass die Stimmen nach mehr Mitspracherecht lauter werden. Dass solche Initiativen immer wieder, trotz Mehrheiten, scheitern, liegt zumindest in Teilen daran, dass beispielsweise das Straf-, Zivil-, und eben das Mietrecht nicht unter die Gesetzgebungskompetenz der Länder fällt. Im April 2021 wurde der „Berliner Mietendeckel“ für verfassungswidrig erklärt.

Es bleibt die Frage, wie direkt die Demokratie in Deutschland ist und sein sollte. Wer also Anfang nächster Woche am Alaunplatz vorbeikommt, der kann sich an Küppers Stehtisch gesellen und findet dort vielleicht neue Fragen zu seinen Antworten.

Informationen

  • Jetzt Aufruf für den bundesweiten Volksentscheid unterschreiben: www.mehr-demokratie.de
  • Es werden noch Mitfahrer*innen gesucht unter www.omnibus.de
  • 22. Mai/23. Mai, jeweils von 9.30 bis 18 Uhr, steht der „Omnibus für direkte Demokratie am Alaunplatz“
  • Werner Küppers Blog www.er-fahrungen.de

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