Auf der Alaunstraße hat vor ein paar Tagen ein neues Lädchen aufgemacht. Und wie es sich auf der Alaunstraße gehört, wird asiatische Küche angeboten. Das Lädchen heißt Kai und ist geöffnet seit dem 11. Mai und bietet Fusionsküche an.
Also, auf zum Test. An dem Dienstag ist das kleine Restaurant zum Mittagstisch nur mäßig gefüllt. Umso besser, kann man sich einen schönen Rundumblick versorgen. Mit viel Holz kommt „Kai“ sehr gemütlich daher. Ich habe mir eine kulinarisch bewanderte Begleitung ausgesucht. Gemeinsam wollen wir nun dem Geheimnis von Kais Pizza und Pasta auf den Grund gehen.
Die Speisekarte verspricht doch etwas anderes, als beim Italiener. So gibt es Kimchi-Pizza und Rice-Cake-Pizza. Auch bei den Nudeln locken exotische Gerichte, wie die Sake-Crema-Spaghetti oder Mushroom Butte Shoyu Spaghetti. Letztere bestelle ich.
Vor mir steht ein Teller mit wunderbar weichen Nudeln, Fans der Al-Dente-Kultur würden wohl enttäuscht abwinken, aber diese Spaghetti sind richtig durchgekocht. Etwas bissiger die Austernpilze und Champignons. Die Soße ist schmackhaft und schmeckt tatsächlich eher nach Fernost, denn Südoeuropa. Das mag an Shoyu, der traditionellen japanischen Soja-Soße liegen. Wie dem auch sei, das ganze Gericht ist lecker. Und zum Mittagstisch gibt es die Speise inklusive eines Getränks für 9,90 Euro.
Knusprige Pizza
Währenddessen schnurpst meine Begleiterin ihre Pizza, die umfangreich belegt und knusprig cross gebacken ist. Auch hier, besteht, so ihre Aussage, keine Verwechslungsgefahr zu italienischer Küche, aber schmackhaft und sättigend sei es doch. Fazit: eine gelungene Fusion aus asiatischer und italienischer Küche.
Kai
- Alaunstraße 23, 01099 Dresden
- Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 11.30 bis 15 und 17 bis 22.30 Uhr, Sonnabend und Sonntag 11.30 bis 22.30 Uhr
- Pizza ab 9,90 Euro, Pasta ab 13,50, Reis-Aufläufe ab 13,50; Mittagsangebot Speise plus Getränk 9,90 Euro
- Mehr auf Instagram
Also wir können die positive Bewertung uneingeschränkt bestätigen. Ohne Euch wären wir da nicht zum Mittag reingegangen, weil es auf den ersten Blick so den Anschein hatte: Himmel! Hauptsache Geld verdienen womit auch immer asiatisch, italienisch, egal.
Aber alles war gut, das Essen schmeckte sehr gut, der Kellner war freundlich und zugewandt, der Preis völlig o.k. Das werden wir sicher ab und zu ansteuern! Danke!
„Fusion aus asiatischer und italienischer Küche“ – Ganz schön eurozentrische Denke.
Persische Küche, indische Küche, chinesische Küche, japanische Küche, koreanische Küche usw.usf – alles ist asiatisch. Ich stelle mir gerade ein Stadteilblog irgendwo in Shanghai – ja, genau dort, wo gerade ein Sack Reis umgekippt ist – vor, das von „Fusion aus europäischer und chinesischer Küche“ berichtet. Meint das Blog mit europäischer Küche nun italienische oder französische oder spanische oder deutsche Küche, oder oder, oder?
Herr Proust, was ist Ihr Problem? „Fusion aus italienischer, japanischer, koreanischer, vietnamesischer und chinesischer Küche“ wär ja wohl ein bisschen lang. Am Ende hab ich noch ein Land vergessen? Wieso ist eine Sicht aus europäischer Perspektive gleich eine „eurozentristische“? Erklär mal
„Und wie es sich auf der Alaunstraße gehört, wird asiatische Küche angeboten.“
Ich würde mir wünschen, dass deutlicher darauf hingewiesen wird, dass es sich auf der Alaunstraße praktisch nur um vietnamesische Küche handelt. Ich meckere ja nicht, ich mag diese Küche und die meisten Restaurants sind lecker. Aber vielen Menschen ist glaube ich nicht klar, dass man auf der Alaunstraße weder chinesisches noch koreanischer noch japanisches Essen findet (nein, ein „China Express“ ist nicht chinesisch, das SoHo ist keinesfalls koreanisch und eine Sushi-Bar meist nicht japanisch).
Ich bin kein Snob und solange es schmeckt ist ja gut. Aber wenn Menschen bewusst ist, dass es eben ausschließlich vietnamesisch ist, sind sie vielleicht offener, doch noch etwas anderes zu probieren (z.B. Sura, China Zeit oder Yukito, die hier in Dresden jeweils authentische KR, CN, JP Küche anbieten)
…zumal die meisten Restaurant der gleichen Firma gehören: SoHo, Ramen 1974, Kai, Anamit, Aki Udon Bar.
Die Besitzer:innen haben anscheinend Kohle ohne Ende, wenn man sich deren Profile bei Instagram ansieht.
Das Aki hat ja zurzeit zu. Aber ja, die aufgezählten gehören alle zur Somico GmbH.
Das einzige Sushi-restaurant in Dresden, das einem echten Japaner gehört, ist das Ogura im Hilton (Altstadt). In Japan darf im Sushi roher Fisch verarbeitet werden, in Deutschland muss der vor Verarbeitung eingefroren gewesen sein.
@Kyoto Was ist mit dem Yukito?
M.E. auch ein echter Japaner..