„Die Welt der DDR“ die ehemalige Ost-Produkte-Ausstellung im Simmel-Center löst derzeit seine Fahrzeugsammlung auf. Trabi, Wartburg, Saporoshez & Co. verlassen ihren angestammten Platz im Obergeschoss des Marktes am Albertplatz durch eine Öffnung in der Außenfassade. Über eine Hubvorrichtung gleiten sie dann sanft sechs Meter nach unten.
Im April hatte sich der Lebensmittelhändler und Eigentümer der Ausstellung Peter Simmel schweren Herzens entschlossen, das Museum nach dem starken Besuchereinbruch am 1. Juni 2023 zu schließen und die Ausstellungsstücke am 8. Juli mit Hilfe des Kunstauktionshauses Günther zu versteigern. Gleichzeitig erhalten Leihgeber ihre Fahrzeuge zurück. Das betrifft allein 13 von insgesamt 19 Fahrzeugen. Die sechs verbleibenden Fahrzeuge sollen am 8. Juli versteigert werden.
Fassade wird aufgemacht
Aufgrund der Größe der Fahrzeuge gibt es keine Möglichkeit, diese innerhalb des Gebäudes zum Ausgang zu bugsieren. Damit steht Peter Simmel vor der gleichen Herausforderung wie beim Einzug des Museum im Jahr 2017, als er die Sammlung aus Radebeul vor der Auflösung bewahrte und in das Gebäude integrierte. Dafür ließ er damals wie heute die Fassade öffnen. Im Anschluss werden die Fahrzeuge mittels einer Hubvorrichtung nach unten transportiert. Ein Kran kann das wegen der Nähe zu den Oberleitungen der Straßenbahn nicht übernehmen. Diese Aktion kostet rund 20.000 Euro, dazu kommen etwa 7000 Euro für die Sperrung der Straße, was aus Sicherheitsgründen erforderlich ist. Pro Tag sollen vier bis fünf Fahrzeuge abtransportiert werden, das letzte dann am Donnerstag. Damit ist ein Schritt zur Vorbereitung der Versteigerung getan, denn auch die sechs eigenen Fahrzeuge sind dann final ebenerdig angekommen und werden bis zum 8. Juli an einem sicheren Ort zwischengeparkt.
Folgende sechs Fahrzeuge werden mit einem Anfangsgebot von 10 Euro zur Versteigerung ausgerufen: ein Lada, ein Trabi, zwei Wartburg 353, ein Saporoshez, ein Fahrschulauto und die rote Feuerwehr mit Anhänger, die jahrelang neben dem Eingang für den Besuch der „Welt der DDR“ geworben hatte.
Auktionator Stefan Günther mitten in den Vorbereitungen
Parallel ist Auktionator Stefan Günther mit seinem Team längst dabei, die Ausstellungsstücke in Konvolute zu bündeln und einen Katalog zu erstellen. In einem Konvolut kann man beispielsweise eine Sammlung von Gläsern oder Kinderbüchern ersteigern, es gibt aber auch besondere Einzelstücke wie einen Zwillingskinderwagen von Zekiwa. Jedes Gebot beginnt bei 10 Euro.
Die Versteigerung findet am 8. Juli von 10 bis 18 Uhr im DDR-Museum statt. Im Vorfeld kann man die Versteigerungsobjekte besichtigen. Das ist vom 4. bis 6. Juli, zwischen 10 und 18 Uhr, möglich. Parallel ist geplant, ab 27. Juni den Katalog online zu veröffentlichen. Für die Abholung sollte man sich den 10. bis 12. Juli zwischen 10 und 18 Uhr einplanen.
Zu einer eventuellen Nachnutzung der Räume ist noch nichts bekannt.