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Drittes Gitarrenfestival in der Alten Fabrik

Auch dieses Jahr wieder werden sich für ein Wochenende rhythmisch gezupfte Klänge mit der Sommerluft über dem Hof der der Alten Fabrik vermischen. Vom 30. Juni bis zum 2. Juli findet zum dritten Mal das Dresdner Gitarrenfestival statt – und wartet mit einem ausgeklügelten Angebot auf.

Vielfältiges Line-up

Zu verdanken ist das Fabian Zeller und Juliano Camara, beide selbst Gitarristen, unterstützt vom Gitarrenbauer Jost von der Huene. Der nämlich hat Heim und Werkstatt in der Alten Fabrik und vermittelt so nicht nur eine stimmungsvolle Location, sondern vervollständigt das Programm durch die Präsentation seiner hölzernen Kunstwerke, die auch ausprobiert werden dürfen.

Stecken hinter dem Festival: Fabian, Juliano und Jost (von links nach rechts)

Ansonsten stehen, wie schon in den letzten beiden Jahren, Workshops und Konzerte auf dem Plan. „Wir haben es geschafft, ein richtig gutes und vielfältiges Line-up zu erstellen“, freut sich Juliano. Koriphäen verschiedener Stile sind dabei, und auch das ein oder andere unerwartete Instrument, denn nur weil die Gitarre dem Festival Namen und Fokus gibt, beschränkt es selbiges noch längst nicht darauf.

Da sind zum Beispiel Bakr Khleifi und Misagh Joolaee als Duo zu Gast. Während Bakr die Oud, dem orientalischen Vorläufer der europäischen Laute, spielt, bringt Misagh mit der Kamancheh eine iranische Stachelgeige mit auf die Bühne – ein Ausflug in eine musikalische Welt jenseits europäisch-westlicher Melodien.

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Musik als Form der Begegnung

Ein anderes spannendes Duo geben Yeore Kim auf der Mundharmonika und Antoine Boyer ab, der als Ausnahmetalent in der Szene gilt und von Jazz über Gypsy bis hin zur Klassik so ziemlich alle Genres virtuos auf der Gitarre beherrscht. Auch wenn Fabian betont, auf einen großen Namen komme es ihm bei der Auswahl nicht an – dabei ist er mit Antoine auf jeden Fall.

Antoine Boyer. Foto: Antje Kröger

Weitere Konzerte geben der argentinische Gitarrist und Komponist Nacho Eguía, und schließlich Juliano und Fabian selbst, dieses Mal gemeinsam. Ein weiteres Highlight ist mit der Roda de Choro dabei: hier musiziert ein internationales Ensemble statt auf der Bühne in einer offenen Form, eben einer Roda („Runde“).

„In Brasilien wird Musik nicht nur in Konzerten, sondern überall gespielt; auf der Straße, am Tisch, im Park. Es ist eine Form der Begegnung, gemeinsam zu musizieren“, erklären Juliano, der wie der Choro aus Brasilien stammt, und Fabian, der auch schon so einiges an Lebenszeit dort verbracht hat. In der Roda kann sich die Besetzung immer ändern, können auch spontan Musizierende hinzukommen.

Ein besonders geselliges Format des Musizierens. Foto: Gitarrenfestival Dresden

Neben Musik zum Anhören gibt‘s also auch Gelegenheit zum Mitmachen. Das gilt auch für die Workshops zu argentinischer und brasilianischer Gitarre, die zwar eine kurze Anmeldung, aber kein bestimmtes Niveau erfordern. Auch spontane Jam-Sessions wären nichts ungewöhnliches oder unpassendes.

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Finanzielle Unsicherheit

Zur Stärkung zwischendurch gibt es eine gut bestückte Bar und kulinarische Versorgung: passend zur Roda de Choro wird mit der Feijoada ein typisch brasilianisches Gericht aufgetischt, ein Bohneneintopf (allerdings in veganer Variante anstatt wie im Original mit allerlei Fleisch).

Es fehlt also nichts für ein rundum schönes Wochenende. Nun ja, höchstens ein wenig finanzielle Zukunftssicherheit. Denn das Festival ist ein Herzensprojekt von Fabian und Juliano, das mittlerweile hauptsächlich von Spenden lebt. Förderung gab es diesmal wenig, auch an Sponsor*innen mangelt es bisher.

Eindrücke vom letzten Jahr. Foto: Patrick Böhnhardt

Auch wenn es den beiden nach wie vor wichtig ist, keinen Eintritt zu verlangen, sind freiwillige kulturelle Beiträge der Besuchenden wichtig, um das Ganze zu ermöglichen. „Und da steht vorerst nicht mal Honorar für uns auf dem Finanzplan“, trotz des Organisationaufwands. Nun, bleibt auf die Zukunft zu hoffen, vor allem aber, sich erst einmal auf eine tolle dritte Ausgabe des Festivals zu freuen.

Gitarrenfestival Dresden