Bei der letzten Stadtratssitzung stimmten die Räte dafür, dass Erbbaurecht für das Lingnerschloss an der Bautzner Straße von dem Förderverein für insgesamt rund 770.000 Euro zurück zu nehmen. Der Verein war während der Pandemie in wirtschaftliche Schieflage geraten, es drohte die Insolvenz. (Details dazu in einem Bericht im MDR).
Davon unabhängig läuft der Betrieb der Lingner-Terrassen weiter. Toni Hennig, Geschäfstführer der Lingnerschloss Gastronomie sagt: „Wir sind hier nur Untermieter, wir machen hier wie gewohnt weiter.“
Hennig hat dieser Tage sogar das Angebot intensiviert. „Das Anliegen von Karl August Lingner war, dass das Schloss von den Dresdner genutzt werden kann“, sagt er. Dafür hat er jetzt den Kulturmittwoch eingeführt. Das Angebot reicht von Live-Musik, über Literatur bis hin zu Quizz-Abenden. Dabei ist der Eintritt für Besucher*innen kostenlos. Und der grandiose Ausblick von der Terrasse natürlich auch.
Kulturmittwoch – Programm
- 12. Juli: Anekdotenabend
- 19. Juli: Quiznacht
- 26. Juli: Talkshow
Beginn jeweils um 18 Uhr.
Preußen-Prinz und Mundwasser-König
Das Lingnerschloss ist das mittlere der drei Elbeschlösser an der Bautzner Straße zwischen Schloss Eckberg und Schloss Albrechtsberg. Mit der Rücknahme des Erbbaurechts bleibt die Gestaltung der Nutzung bei der Stadt Dresden. Zum Schloss gehören nicht nur die Terrassen mit dem Ausblick über die Elbe sondern auch der Park zwischen Schloss und Bautzner Straße.
Der Mundwasserfabrikant Karl August Lingner hatte in dem Schloss selbst von 1908 bis 1916 gewohnt. Gebaut wurde es Mitte des 19. Jahrhunderts im Auftrag des Prinzen Albrecht von Preußen. Der hier, bis zur Fertigstellung seines nach ihm benannten Nachbaranwesens selbst wohnte. Zu DDR-Zeiten beheimatete das Lingnerschloss, den Klub der Intelligenz. Nach der Wende stand das Gebäude leer. Dank des Fördervereins und vielen Ehrenamtlichen wurde das Schloss ab den frühen 2000ern wieder saniert.
@Anton
Wir kaufen ein „n“ für die Überschrift….. ;-)
Ehrenamtliche also..
Wenigstens haben wir fürs 2,5m Tiefe den Westflügel schachten noch n Euro fuffzich bekommen.
Wie war denn das eigentlich mit dem Kaffee? Da stand doch was im Testament.
@goldi: Wenn Du meinst, was ich vermute, dann ist es das sogenannte Lingnergetränk (aktuell Wasser mit Holunderblütensirup). Kostet da lt. Karte 2,40 EUR pro 0,4 l, auch nicht gerade geschenkt, aber das mit Abstand günstigste Getränk im Angebot. Vor fünf Jahren waren es wohl noch 1,50 EUR. Wobei ich spontan jetzt auch nicht gefunden habe, was der Grund für dieses Getränk ist, aber bin mir auch recht sicher, dass da testamentarisch etwas verfügt wurde.
Jupp, Stefan, das meinte ich.
Ist war 12 Jahre her, aber so in die Richtung sollte das wohl laufen :)
https://dapemasblog.blogspot.com/2011/01/getraenke-fur-75-cent-in-einem-dresdner.html
Hut ab für all die fleißigen Fortfahren des Lingnerschlosses. Es gehört Mut dazu und natürlich auch Liebe zur Arbeit. Dafür gibt man gern einen Euro für Speis, Trank und Kultur aus. Danke auch an die Stadt Dresden, Kulturerbe weiter tatkräftig zu unterstützen und zu erhalten!
Wir kommen auf alle Fälle wieder vorbei, da es ein bezahlbarer, niveauvoller und zugleich erlebnisreicher Besuch ist.