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Kneipe Wulberts schließt nächste Woche

Bis nächsten Freitag bleibt die kleine Kneipe an der Lößnitzstraße noch regulär geöffnet. „Danach heißt es Austrinken und Flohmarkt“, sagt Wiebke Wulbert, die das Kneipchen vor siebeneinhalb Jahren eröffnet hatte.

Kellnerin und Chefin in einem. Siebeneinhalb Jahre führte Wiebke das Wulbert`s an der Lößnitzstraße.
Kellnerin und Chefin in einem. Siebeneinhalb Jahre führte Wiebke das Wulbert`s an der Lößnitzstraße.

Damals hatte sie hier den „Goldenen Pfeil“ beerbt. Die Kultkneipe, in der schon Impressario Holger John feierte und Filmemacherlegende Konrad Hirsch verfilmte, hatte 2014 geschlossen. Wiebke krempelte die alte Kneipe ordentlich um und schon nach kurzer Zeit war das „Wulbert’s“ Anlaufpunkt für das Viertel zwischen Bahndamm und Hansastraße.

Schon im vergangenen Jahr hatte Wiebke anekündigt, dass sie einen Nachfolger sucht. Hauptgrund für die Aufgabe der Kneipe ist nach wie vor, dass sie mehr Zeit für ihren Sohn haben möchte. „Wenn ich die Kneipe führe, muss ich immer zur Stelle sein“, sagt sie und schiebt nach, dass sie eigentlich noch viel öfter in der Kneipe sein müsste.

Künftig ohne Wulbert's das Eckhaus an der Rudolf-/Lößnitzstraße.
Künftig ohne Wulbert’s das Eckhaus an der Rudolf-/Lößnitzstraße.

Weniger Stammkunden

Die Suche nach einem Nachfolger war vergeblich. Zwar gab es immer wieder Interessenten, der letzte hatte sich vor ein paar Wochen gemeldet. Aber wenn es ernst wurde, sprangen sie wieder ab. Andererseits sagt Wiebke, dass sich das Geschäft für den Stress, den man damit hat, zuletzt nicht mehr so gelohnt hat. Indirekt macht sie die Corona-Pandemie dafür verantwortlich.

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„Viele Stammkunden haben sich in der Zeit einen Garten zugelegt oder ihr Wohnmobil ausgebaut“, erzählt sie. Die kommen dann zwar noch, aber eben nicht mehr so oft. Von den zahlreichen Neubauten in der Umgebung, unmittelbar neban wurde zum Beispiel die Lücke bebaut, konnte sie nicht profitieren und Laufkundschaft verirrt sich selten in die Lößnitzstraße.

Noch nicht ganz das letzte Bier. Nach dem 15. September wird noch ausgetrunken.
Noch nicht ganz das letzte Bier. Nach dem 15. September wird noch ausgetrunken.

„Aber es war ne tolle Zeit, ich bereue nichts“, sagt sie. Künftig will sie sich wieder mehr um die Veldküche, die vegane Gulaschkanone kümmern. „Die wird aber nicht mehr auf dem Alaunplatz stehen“, sagt sie, „wir sind mehr auf Festivals und Festen im Einsatz.“

Nun heißt es also: Austrinken und Flohmarkt. „Der Mietvertrag läuft zum Ende des Monats aus, bis dahin will ich möglichst viel von der Einrichtung und dem Getränkevorrat verkaufen.“

Die tage der idyllischen Kiezkneipe sind gezählt.
Die tage der idyllischen Kiezkneipe sind gezählt.

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2 Kommentare

  1. Ich war sehr gern hier. Auch wenns kulinarisch nicht immer meins war, so bin ich einfach gern drin oder draußen gewesen. Leider musste die Preise stattlich anziehen – mit Kindern muss man dann seltener hingehen, solange man nicht nen fetten Inflationsausgleich im Gehalt bekommt.

  2. Nicht schön, in Zeiten wo alles immer teurer wird, sparen die Menschen beim Ausgehen.
    Für die kleineN Frau bzw Mann , welche nur Mindestlohn hat, ist Gastronomie kaum noch zu bezahlen.

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