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Mutlumia – Ein Schutzmechanismus

Strukturen und Systeme, die Machtmissbrauch in Organisationen begünstigen oder zumindest nicht verhindern, wurden in den letzten Jahren immer wieder in den Medien diskutiert und aufgedeckt – Missbrauchsfälle an Waldorfschulen, der Kirche, „Me Too“, Julian Reichelt. Dass die Veränderung und das Aufbrechen alter Strukturen nur so schleppend vorankommt, liegt nicht zuletzt an der Tabuisierung des Themas Gewalt.

Mut zur Selbstermächtigung

In der fünften Etage der Görlitzer Straße 18b haben drei Frauen ihr Büro: Anna Georgi, Christin Wegener und Annika Wruck. Mit ihrem jungen Unternehmen Mutlumia entwickeln und verkaufen die Gründerinnen Schutzkonzepte an private und öffentliche Einrichtungen, Institutionen und Unternehmen.

Anna Georgi, Christin Wegener und Annika Wruck
Anna Georgi, Christin Wegener und Annika Wruck

Ein Schutzkonzept ist ein Plan zum präventiven und reaktiven Schutz Personenguppen vor Missbrauch und Gewalt. Eine Art in das System eingebauter Mechanismus, der Warnsignale erkennt und darauf reagiert. Ein Konzept sieht einen individuellen, auf die Einrichtung zugeschnittenen Plan vor, dessen Entwicklung einer standardisierten, wissenschaftlich fundierten Vorgehensweise folgt.

Zunächst geht es vor allem darum, sich mit viel Verständnis gemeinsam an einen Tisch zu setzen. „Wir wollen die pädagogischen Fachkräfte nicht kontrollieren “, erklärt Christin Wegener, „sondern die Menschen schützen, vor der Überlastung und Überforderung, die solche Systeme mit sich bringen.“

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Was ist Gewalt?

Nach einem Vorgespräch mit der Leitung oder dem Trägerverein finden mehrere themenzentrierte Workshops in der jeweiligen Einrichtung statt. In diesen Modulen ermöglicht die fachliche Anleitung und Moderation des Mutlumia-Teams eine offene Diskussion im Kollegium und mit der Zielgruppe über Handlungsabläufe und Risiken.

Macht, Gewalt, Missbrauch – das sind Worte, die Angst und Scham auslösen. Deshalb bleiben sie oft unbestimmt. Ohne konkrete Definition aber bleibt Raum für Übersehen und Wegschauen. Die Frage „Was ist Gewalt?“ ist deshalb der Grundstein für ein Konzept, das Menschen davor schützen soll.

Christin erklärt das Gewaltverständnis von Mutlumia folgendermaßen: „Gewalt ist nicht immer Absicht. Die niedrigste Stufe von Gewalt ist grenzverletzendes Verhalten. Eine Grenze wird unbewusst überschritten. Das kann die gut gemeinte Umarmung zur Begrüßung sein oder ein ungewollter Kosename. Übergriffig wäre es, wenn die Grenze längst definiert ist und ich sie trotzdem nicht respektiere. Missbräuchliches Verhalten wird es dann, wenn ich bewusst Grenzen überschreite, um meine Macht zu demonstrieren oder auszunutzen.“

Die Drei Gründerinnen von Mutlumia entwickeln eine einzigartige Herangehensweise an Schutzkonzepte
Die Drei Gründerinnen von Mutlumia entwickeln eine einzigartige Herangehensweise an Schutzkonzepte

Potential- und Risikoanalyse

Ein klar formulierter Verhaltenskodex, ein gut sichtbarer Wickeltisch, die Möglichkeit der Mitgestaltung für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderungen an den Orten, an denen sie leben und lernen. So kann das Risiko von Übergriffen und Missbrauch minimiert werden. „Ganz ohne Risiko wird es nie gehen“, sagt Christin Wegener, „aber solche Maßnahmen schrecken Täter ab oder verhindern, dass sie überhaupt zu Tätern werden“.

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Advenster.org

Seit 2021 verpflichtet der Gesetzgeber Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zur Vorlage eines (Gewalt-)Schutzkonzeptes, um eine Betriebserlaubnis zu erhalten. Schutzkonzepte sind also keine neue Erfindung. Nach dem Selbstverständnis von Mutlumia sollen sie aber raus aus der Schublade, nicht nur ein verstaubter Stapel Papier mit von der Leitung vorgegebenen Verhaltensmaßnahmen sein. Sondern aktive Mitarbeit und Prävention fördern.

Mit ihrem besonderen Angebot an der Schnittstelle zwischen Coaching und Produkt hofft das Team, die Panik und Ohnmacht vor dem Thema Gewalt abzubauen und ein System zu schaffen, in dem es Menschen so leicht wie möglich gemacht wird, glücklich und selbstbestimmt zu leben.

Kontakt und Fördermöglichkeit

Ein Kommentar

  1. Der Machtmissbrauch findet in auch Vereinen oder privat geführten Institutionen statt wo es keine Amtszeitbegrenzung gibt. Kenne keine Sport-Institution der solche Personalentscheidungen nicht geschadet hätten.

    Bin stolz auf euch dass ihr sowas aufzieht

Kommentare sind geschlossen.