Die deutsche Liebe zum Bargeld (oder Abneigung zur Karte) ist nicht nur berühmt, sondern berüchtigt! Das letzte Jahrzehnt jedoch, hat den Charakter der Deutschen, wenn es ums Thema Geld geht, stark beeinflusst – auch im Osten. Von 2021 bis 2022 “bezahlten [Deutsche] durchschnittlich 284-mal per Bank-, Kreditkarte oder Smartphone, wie die Strategieberatung Boston Consulting Group (BCG) errechnet hat. Das seien knapp vier Prozent Wachstum im Vergleich zum Vorjahr” (Quelle: Handelsblatt). Mit Rekord-Kartennutzung und einem immer größer werdenden Angebot von Banken, Karten, E-Banken und Fintech Unternehmen ist der Markt so undurchsichtig geworden, dass man ohne Hilfe fast nicht mehr die endlosen Angebote, Kartentypen und Anbieter unterscheiden kann. Vor allem 2023, mit dem Ende der EC-Karte, suchen viele nach der besten Alternative. In diesem Artikel schauen wir deshalb ganz genau für Sie nach, welche Kreditkarten-Arten es gibt, wofür man diese am besten nutzen kann, und wie Sie die für Sie beste Karte finden können.
Im Grunde gibt es vier verschiedene Arten von Kreditkarten: die Debit-, Prepaid-, Charge- und Revolving Karte. All diese Begriffe kommen selbstverständlich, wie fast alles im Finanzwesen, aus dem Englischen. Wir beleuchten diese daher mal genau:
Unechte Kreditkarten – Debit, Prepaid & Charge Karten
Auch wenn es seltsam klingt, unterscheidet hier selbst die Bundesbank zwischen “Echten” und “Unechten” Karten.
Die Debitkarte ist wahrscheinlich den meisten am geläufigsten und ähnelt am meisten der EC-Karte. Jeder Betrag, den Sie hier ausgeben, wird von dem damit verbundenen Konto in Echtzeit abgebucht. Das heißt, Ihr Konto muss immer ausreichend gedeckt sein, um mit der Karte bezahlen oder Geld abheben zu können. Warum wurde die EC-Karte ersetzt? Der MDR hat nachgefragt, und „laut dem US-Unternehmen Mastercard, das die Rechte [an Maestro] hält, seien die Funktionen nicht für den Online-Handel ausgelegt und daher nicht mehr zeitgemäß“ – Die Debitkarten sollen daher diese Rolle fortan übernehmen. Der größte Vorteil einer Debitkarte ist, dass Sie jederzeit den Überblick behalten. Jegliches Geld, dass Sie ausgeben, wird in Echtzeit von ihrem Konto gebucht, während Sie hierbei keine Zinsen zahlen. Fast alle Banken stellen eine Debitkarte generell kostenlos für Sie mit ihrem Konto an, um den Zahlungsverkehr für Sie einfacher zu gestalten.
Eine Prepaid Karte ist im Grunde eine aufladbare Karte. Sie können sich diese also als zusätzliches Konto vorstellen, welches Sie nach Bedarf aufladen und dann zum Bezahlen verwenden können. Jeder Betrag muss also vorerst aufgeladen werden, bevor er genutzt werden kann. Was ist der Vorteil hier? Die Karte ist wesentlich sicherer. Sollten Sie ihre Prepaid Karte verlieren oder verschaffen sich Dritte Zugriff, erwartet Sie hier kein leeres Konto oder Schulden. Sie können ausschließlich das verlieren, dass zu dem Zeitpunkt auf der Karte ist. Deshalb ist eine Prepaid Karte zu empfehlen, wenn Sie öfters online bei verschiedenen Händlern einkaufen. Ferner kann eine Prepaid Karte auch ein gutes Kontroll-Werkzeug zur finanziellen Selbstkontrolle werden: Geld auf die Karte machen ist hier ein aktiver Prozess und kann das Geld ausgeben bewusster machen.
Spricht man in Deutschland von einer Kreditkarte, ist, anders als im Ausland, normalerweise eine Charge Kreditkarte gemeint. Hier werden die Monatsumsätze in einer Rechnung zusammengefasst und der Gesamtbetrag direkt vom hinterlegten Konto abgebucht. Wenn Sie zum Beispiel eine Sparkassenkreditkarte haben, handelt es sich um eine Charge Karte. Die Gesamtabrechnung ermöglicht es, Ausgaben aus dem Hier und Jetzt aufzuschieben, bis die nächste Kreditkartenrechnung abgebucht wird. In der Zwischenzeit kann daher Ihr Konto nicht ausreichend gedeckt sein, solange Sie dies beheben, bevor die Karte ausgeglichen werden soll. Diese Funktion ist deshalb sehr nützlich, um Ihre finanzielle Flexibilität zu verbessern. Charge Kreditkarten sind oft mit monatlichen Gebühren verbunden, wenn diese Boni oder Prämien anbieten. Da Kreditkarten normalerweise an Vielflieger und Geschäftsreisende vermarktet werden, sind oft Reiseversicherungen, Auslandskrankenversicherungen und weitere enthalten. Jedoch ist es auch nicht schwer kostenlose Kreditkarten zu finden, die dann jedoch meistens ein reduziertes Paket an Zusatzleistungen beinhalten.
Echte Kreditkarten – Die Revolving Kreditkarte
Wenn man in den USA oder dem Vereinigten Königreich von einer Kreditkarte spricht, dann handelt es sich um eine Revolving Kreditkarte. Sie gelten als das Nonplusultra unter den Karten und tragen deshalb auch geläufig den Titel „Echte Kreditkarten“ in Deutschland. Hier ist ein Verfügungsrahmen mit Ihrer Karte verbunden, womit Sie, solange Sie in dem Rahmen bleiben, einen Kredit nutzen können, um Ausgaben zu tätigen. Am Ende der Rechnungsperiode erhalten Sie dann eine Abrechnung, welche Sie entweder komplett oder in Raten begleichen können. Wie bei jedem Kredit, fallen hier selbstverständlich Zinsen an, wenn Sie nicht den gesamten Betrag zurückzahlen. Deshalb ist hier ein wenig Vorsicht und Verstand geboten: So nützlich wie diese Art von Karte sein kann, so ist diese auch eine der am meisten missbrauchten Kartentypen. Wenn Sie mit einer Revolving Kreditkarte immer nur den Mindestbetrag zurückzahlen, werden alle Ihre Einkäufe sehr schnell wesentlich teurer, da der Zinssatz hier gegen Sie arbeitet. Wie nutze ich also diese Karte am besten? Generell sollten Sie bewusst Geld mit der Karte ausgeben: Geben Sie also nur Geld aus, dass Sie in einem vernünftigen Zeitraum zurückzahlen können, und machen Sie sich die unterliegenden Zinsen bewusst. Ferner sollten Sie auch Vergleichen! Zwar können Sie einige größere Einkäufe mit ihrer Karte bequem begleichen, jedoch kann es sein, dass einige Alternativen sich auf Dauer mehr lohnen, oder zumindest vernünftigere Zinssätze haben. Der größte und prestigereichste Anbieter hier ist American Express, aber auch Miles & More ist in Deutschland sehr beliebt.
Fazit: Wie finde ich nun die für mich beste Karte?
Ausgestattet mit diesem Wissen ist nur noch eine Frage wirklich offen: Wie finde ich jetzt die beste Kreditkarte? Eine Option ist hier Ihr Bankberater natürlich, jedoch hat dieser verständlicherweise Grund dazu, die Bank-internen Karten ihnen anzubieten. Wenn Sie also objektiver an die Sache gehen möchten, dann sollten Sie einen Kreditkartenvergleich in Betracht ziehen. Dieser kann sowohl durch einen Fachberater als auch bequem online gemacht werden auf Seiten wie Kreditkarten360. Überlegen Sie sich vorher einfach, was genau Sie von einer Kreditkarte erwarten, welcher Typ am besten zu Ihnen passt und wie alle Extras auf Ihren Lifestyle zugeschnitten sind.