Anzeige

tranquillo

Ey Alter, was ich dir noch sagen wollte

Am 16. Oktober ist der in der Neustadt vor allem als Fensterputzer bekannte Frank Herkenrath gestorben. Gabriel, der ihn etwas besser kannte, hat einen Nachruf aufgeschrieben.

Fensterputzer Frank ist gestorben.
Im Oktober verstorben: Fensterputzer Frank

Spätsommer 2008. Meine erste Schicht im electric.lotus auf der Louisenstraße 48. Ich, 18 Jahre jung, etwas aufgeregt, weil ich noch nie eine Kaffeemaschine bedient, noch nie in meinem Leben Milch aufgeschäumt habe, trete durch die Tür, schaue mich um und da sitzt gleich am ersten Tisch, den ich sehe, ein etwas älterer Mann. Er trägt eine braun-graue Schiebermütze, einen dünnen, blauen Pulli, eine beige Weste darüber. Der Mann lacht mich an und fragt mich, wie ich heiße. Nachdem wir uns vorgestellt haben und ich ihm davon berichtete, dass ich heute das erste Mal hier arbeiten werde, schaut er mir tief in die Augen und sagt: „Du wirst das schaffen, Tschakka!“

So haben wir, lieber Frank, uns kennengelernt. Dass wir uns ab diesem Zeitpunkt fast täglich – über 15 Jahre – mal hier mal dort – immer in der Neustadt – über den Weg laufen würden, war mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Für mich warst Du bald die Seele der Neustadt. Ein mich prägender Mensch. Immer gut gelaunt. Immer irgendwo in der Sonne sitzend, mit einem Lachen auf den Lippen Menschen grüßend.

Nach und nach erfuhr ich mehr von dir. Durch mal intensive, tiefere Gespräche – aber auch mal einfach kurze Umarmungen. Kurz mal innehalten, nichts sagen, einfach da sein, raus aus dem ganzen Stress. Du hast viel erlebt, bist viel herumgekommen; hast viel gearbeitet, bis zum Burnout; bist raus aus dem Hamsterrad und hast komplett von vorn begonnen; immer mit einem positiven Spruch auf den Lippen; hast Musik gemacht und Gitarre für ´nen schmalen Taler unterrichtet. Manchmal konnte ich deine Stimme in einem hohen, laut-schreiendem Ton durch die Kamenzer Straße hören.

Anzeige

75 Jahre Friedenskirche

Anzeige

Stechuhr im Ostpol

Anzeige

Archiv der Avantgarden - Der Wandel wird kommen

Anzeige

Agentour

Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Anzeige

Kreuzretter für die Rückengesundheit

Anzeige

janpim Thai Massage

Anzeige

Societaetstheater

Anzeige

bewundert, gesammelt, ausgestellt | Behinderungen in der Kuns des Barock und der Gegenwart

Anzeige

Yoga Retreat

Deine Lebenserfahrungen und -weisheiten halfen mir in so vielen schweren Momenten. „Das Leben ist ein Fluss.“ „Alles, was du brauchst, was wichtig für dich ist, trägst du längst bei dir – horch in dich und schau hin!“ „Wenn du dich kennst, bist du imstande die Anderen kennenzulernen.“ „Du kannst nur dich verändern – erwarte nicht, andere ändern zu können.“ Es gab Zeiten, da fiel es mir sehr schwer, dich und deine Sprüche zu verstehen, ja ganz ehrlich, zu ertragen. Aber: Ich kann sagen, es hat mir geholfen. Du hast mir geholfen! Und ich bin Dir sehr dankbar, dass du das alles, Dein Leben und Deine Wahrheiten mit mir geteilt hast.

Am 16. Oktober 2023 um 18 Uhr, als die Glocken der Martin-Luther-Kirche laut über die Dächer der Neustadt bis zu uns in den Hof der Kamenzer 25 läuteten, stand ich an Deinem Sarg und schaute durch die Nussbaumblätter in den grau bewölkten Himmel. Ich erschrak und stutzte, als mir plötzlich-vorsichtig ein Lächeln über die Lippen glitt. Ich habe an Dich gedacht und musste schmunzeln, während Du dort in einer hölzernen Kiste lagst. Aber es fühlte sich gut an, weil ich tief in mir spürte, dass es Dir – wo auch immer du jetzt sein wirst – gut geht.

Bis zum Schluss warst du stets positiv gestimmt. Ich erinnere mich an eines unser letzten Gespräche vor der Laika – Du einen Grog, ich einen Espresso in der Hand. Du seist zufrieden mit Dir und Deinem Leben. So, wie es war und nun ist. Du bräuchtest nichts mehr und es wäre irgendwann auch mal genug.

Dieser Tage im Herbst gehe ich durch den Hof. Dort sitzt kein Frank, der seinen Morgentee trinkt. Ich gehe durch die Straßen der Neustadt – die Kamenzer, die Louise, die Görli, die Rothenburger. Schaue zu Fensterbänken, zu Häuserecken und dort sitzt kein Frank. Daran darf ich mich jetzt gewöhnen. Aber weißt Du was, lieber Frank, wenn ich an Dich denke, muss ich immer lächeln. Du fehlst mir. Doch es schmerzt nicht so sehr, weil ich lächeln muss, wenn ich an Dich denke. Und das tut gut. Du hast gutgetan und Du tust selbst jetzt, wo Du nicht mehr hier bist, gut. Das wollte ich Dir nochmal sagen. Alter…

Anzeige

Agentour

Anzeige

Kieferorthopädie

Anzeige

75 Jahre Friedenskirche

Anzeige

Lange Nacht der Angst im Hygiene-Museum

Leb wohl, Frank!

… So erzählt Gabriel seine ganz persönliche Geschichte zu seiner Freundschaft mit Frank.

In über 20 Jahren hat Frank in unzähligen Begegnungen den Menschen von seinen Erfahrungen und Erkenntnissen berichtet und auf ihrem persönlichen Weg begleitet. Mit dem Herzenswunsch, der Heftserie „Seelenreise in das Mysterium des Lebens“, hat er unter dem Pseudonym Anamcara, der Stimme seiner Seele eine Form gegeben.

Danke Frank

Beerdigung, Zusammenkunft

  • Frank Herkenrath wird am 30. November, um 15 Uhr auf dem Urnenfriedhof Tolkewitz beigesetzt.
  • Freunde treffen sich um 14.45 Uhr links neben der großen Feierhalle.
  • Ab ca. 17 Uhr soll es dann eine kleine Musiksession zur Erinnerung an Frank im Hinterhof der Kamenzer 25 geben.

Nachtrag: Bilder von Frank gesucht

Lieber Neustädter*innen,

Wir sind eine Gruppe Menschen, die Frank alle kannten. Manche mehr, andere weniger. Er war seit jeher ein Teil der Neustadt, die gute Seele, der Sonnenanbeter.
Um sein Gedenken auf den Neustädter Straßen sichtbar zu machen, sind wir auf der Suche nach Bildern von ihm. Gern in seiner Lieblingspose auf einer Fensterbank in der Sonne. Aber auch andere. Wichtig ist nur, dass sie Frank zeigen wie ihr und wir ihn kannten.

Wenn ihr Fotos habt, schickt diese gern an haraldwinzer1989@gmail.com

Vielen Dank :-)

44 Kommentare

  1. Du wirst mir fehlen!
    Ich, immer in Eile, hast mich daran erinnert Inne zu halten und zu mir zu finden, wenn der Trubel mich eingeholt hat. Eine Umarmung und gemeinsames Durchatmen-das tat so gut! Das Durchatmen behalte ich bei und denke mit jedem Atmenzug an dich. Danke lieber Frank.

  2. Ich habe ihn manchmal beim Schlendern durch die Neustadt erwischt. Dann haben wir uns kurz angesehen, freundllich zugenickt und so unser gegenseitiges Schlendern gutgeheißen. Das war sehr wohltuend. Ein toller Mensch.

  3. Also „ey Alter“ hat er bestimmt nicht gesagt.
    Und es schreibt sich „ Tschakka“.
    Ansonsten eine Neuigkeit, von der ich nichts gewusst habe, und die mich nachdenklich macht. Aber ich sehe es, wie der Autor.
    Was ich dir noch sagen wollte:
    Alles Gute!

  4. genau wie beschrieben habe ich Frank vor über 20 Jahren kennen gelernt…..Es tut mir so weh einen so lieben und Menschen nicht wieder auf irgend einem Fensterbrett in der Neustadt zu sehen… natürlich immer da wo die Sonne war Ruhe in Frieden…..mein Freund….

  5. Danke für den schönen Nachruf und den Hinweis auf die Beerdigung. Ja, er fehlt uns. Seine Lebensweisheiten hat er ja mal in mehreren kleinen Büchlein veröffentlicht, weiß da zufällig jemand, ob und wie da jemand diesen seinen Nachlass verwalten wird?
    @S.Ebnitzer: Der Titel hätte kaum besser gewählt sein können, er hat uns bei diversen Jamsessions sehr oft wörtlich genauso begrüßt. Lag vielleicht daran, dass er sich an solchen Abenden uns Jüngeren etwas angepasst hat :)

  6. Das berührt mich. Und ich kann es nicht wirklich glauben. Ich hab ihm doch erst noch vor 2 Wochen in sein immerfreundliches Gesicht gegrüßt! Damit geht einmal mehr ein Stück Heimat verloren. Das war der Fensterputzer für mich. Mein herzliches Beileid! Frank! Liebe Grüße an Spacke!!!

  7. Sehr schöner Nachruf,
    an seine besonderen Sprüche kann ich mich ebenso anteilig erinnern. Die kurzen Spaltalks, auch mit Gästen, waren immer wieder ein Sonnenlicht.
    So z.B. „Na was scheint heute?“ „Die Sonne und Du natürlich“
    R.I.P.

  8. Und ich sagte noch vor ein paar Tagen zu meiner Freundin, dass ich den Frank lange nicht gesehen habe. Es macht mich echt traurig. Wir sind uns das erste Mal vor paar Jahren beim Schaubudensommer begegnet und haben uns wunderbar unterhalten. Bei jeder Begegnung gab es eine Umarmung und einen kleinen Plausch und „was ich dir noch sagen wollte, deine Liebe macht das Leben schöner“. Er hat mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Danke dafür lieber Frank. Gute Reise

  9. Danke für diesen schönen Nachruf!

    Und für Dich lieber Frank: Alles Liebe und Gute Reise! Danke von Herzen für Dein freundliches und warmes Sein!

  10. Ich lese die Nachricht und In mir überkommt mich ein Gefühl von Angst und Unsicherheit ohne ihn. Er war mein Schutzengel und mein Herz bleibt fast stehen bei dem Gedanken daran, dass er nicht mehr da ist. Ich kann kaum atmen …. Alles was er immer wollte bevor er stirbt, war seine Weisheit in die Welt zu tragen und die Bände fertig zu bekommen. Für mich lebt er. In jeder Umarmung, in jedem Sonnenstrahl der sich durch die Gassen kämpft und in jedem zugewanderten Freund und offenen Menschen der voller Frieden und Authentizität und Lebensfreude ist und in jedem Ton der beim gemeinsamen musizieren entsteht.

  11. GOD OF SOULKITCHEN. Danke lieber Frank, du ewig frohe, warme,liebe & großartige Seele. Du hast mir soviel des Lebens
    gelehrt. Nun auch den Tod. Aber du machst bestimmt weiter als Engel.
    Du wirst immer bei mir sein und bleiben. Love & Peace

  12. Vor ziemlich genau 30 Jahren landete Frank in Dresden und er wusste noch nicht, wie lange bleiben wird. Er zog in mein damaliges WG Zimmer, ich ging auf Reisen. Als ich zurückkehrte, war Frank noch da und blieb. Immer wieder begegneten wir uns in der Neustadt, die seit vielen Jahren unser Zuhause ist. Er und die gemeinsamen Momente des innehaltens werden fehlen, sicher nicht nur mir. Ruhe in Frieden, lieber Frank!

  13. Mit Bestürzung gelesen!!!
    Oft war er Gast- als ich vor über 20 Jahre im Mondfisch kellnerte- dann trafen wir uns häufig auf der Straße – immer eine lange Umarmung und ein paar nette Worte getauscht- die Köpfe der Kinder getätschelt . Später auch mal – ermahnende Worte – weniger Arbeiten – mehr Leben – anfangs nickte ich noch ( in der Annahme ich wüsste es besser) . Oft winkten wir uns nur zu wenn ich mit den Fahrrad davon brauste ab und zu sah man sich an der Tag2Bäckerei. Ich werde seine Lebensweisheiten vermissen- seine Umarmung und vorallem sein verschmitztes Lachen !!!!!!!!

  14. vom flüchtigen Begegnen ein feiner Kerl!
    Sein Lächeln war stark. Er hat mich mal zu einen Jazztreff (Jam?) immer an einem bestimmten Wochentag eingeladen, ich bin leider nie hingegangen und hab auch den Namen vergessen und bereue es ein wenig. Vielleicht weiß hier jemand was gemeint gewesen sein könnte?

  15. am Do.30.11.nehmen wir 15uhr auf dem Urnenfriedhof Tolkewitz gemeinsam Abschied…Treff ist 14.45uhr links neben der großen Feierhalle…danach gibt es ggn.17/18uhr noch ein Beisammensein in Gedenken an Frank im Hinterhof der KamenzerStr.25…Musikinstrumente.Getränke.Snacks.ausgedruckte Fotos.Anekdoten.Feuerholz.Kerzen u.ä.sind gern gesehene Mitbringsel…
    und was ich Euch noch sagen wollte:
    die Gedenk-Runde wird das was wir daraus machen:-)…in diesem Sinne

  16. Doch, doch . Frank hat gerne “ Ey Alter“ gesagt. ….Auch ich bin traurig das zu lesen! Gute Reise mein Lieber!

  17. Ingrid W. sagt:
    Ich lebe und arbeite nun fast 70 Jahre in der Neustadt und bin glücklich darüber, weil hier noch mit dem Herzen gedacht wird, Menschen nicht vergessen sind, wenn sie nicht mehr unter uns sind.
    Da liegen wochenlang Blumen und Kerzen im Eingang vom Laden von Frau Lötsch im Bischofsweg zum Abschied.
    Nun ist Frank von uns gegangen. Ich habe ihn vor 22 Jahren kennengelernt, da war gerade mein Mann verstorben und er war mein Tröster. Der wichtigste Satz damals war: „Du musst ihn loslassen, damit er frei ist“.
    Später haben wir auf dem Alaunplatz am Feuer getrommelt und uns fast täglich an einem Schaufenster begrüsst.
    Leider sind alle Bilder nur in meinem Kopf, aber die Idee finde ich großartig.
    Lassen wir ihn los, damit er frei sein kann.

  18. Herzlichen Dank für diesen lieben Nachruf. Der Nachruf und die Kommentare haben mich zutiefst bewegt. Die Tränen sind nicht zu verkneifen. Da ich Frank persönlich kannte und wir uns über viele Jahre oft auf Sessions begegnet sind, auf der Straße, zu Hause … das letzte Mal haben wir uns im Sommer dieses Jahres gesehen. Es ist sehr schade und traurig, dass er nun nicht mehr unter uns weilt. Unzählige gemeinsame Improvisationen, herzerwärmende, tiefgründige, freundliche Gespräche, Begegnungen, Freude, lächeln, lachen, Lebensgeschichten, Weisheiten, Liebe, Herzlichkeit, Gesang, Musik … Er war eine sensible Seele und er ging nur unter Menschen, wenn er dieses herzliche Wesen und sein Leuchten in die Welt tragen konnte. Auf ihn war Verlass. Seine ausgestrahlte Wärme nährte viele Menschen in der sonst unterkühlten Stadt. Danke lieber Frank für die Zeit, dein Lächeln, deine Herzenswärme, dein Wesen, deine Musik, für das was ich von dir lernen durfte, deine Güte, deine Weisheit, deine Herzlichkeit und den entscheidenden Fluss für die musikalisch Improvisation. Lieber Frank, in meinen Gedanken drücke ich dich noch einmal ganz fest an mein Herz und nehme Abschied. Ruhe in Frieden, du großartiger Mensch und Musiker. Du wirst mir fehlen.

  19. Vielen Dank für den schönen und treffenden Nachruf. Frank war ein toller Mensch und so behalten wir ihn in Erinnerung. Er läuft immernoch jeden Tag mit seinem Kinderwagen durch die Neustadt, trifft Leute, denen er was bedeutet, aber leider begegnen wir ihm nicht mehr. Spaziere in Frieden weiter, mein Freund.

  20. Machs gut du liebe Seele,

    viel zu oft haben wir uns nur gewunken und zugenickt. Viel zu wenig hab ich inne im Stress gehalten und mich zu dir gesetzt und jedes mal hast du mich geerdet und konnte mal lachen und weinen. Ich bin dankbar dich kennen zu dürfen. Mit dir ist ein Herzensmensch der Neustadt gegangen. Machs gut lieber Freund.

  21. Ach, man… Kannte ihn zwar nicht persönlich, aber ein gegenseitiges Lächeln gab es immer. Er wird fehlen, als Neustadt-Inventar.
    Mach’s gut!

  22. danke für Deinen Nachruf…..

    danke für Deine Umarmungen, Gespräche und innehalten ,für Deine Güte und Weisheit….bin traurig und nachdenklich, R.I.P.

  23. Lieber Frank, du warst einer der ersten, die ich als neugieriger Teenie kennenlernen durfte, als ich angefangen hab die Neustadt step by step zu erkunden. Das ist über 20 Jahre her. In deinen Worten und deiner Umarmung habe ich immer wieder Wärme gefunden und in mir drin ging die Sonne auf, wenn ich dich nur von weitem gesehen hab. Ich bin verdammt dankbar, dass es dich in meinem Leben gegeben hat und die Erinnerung an dich lässt die Sonne auch an den verregneten Tagen scheinen. Auch wenn es jetzt gerade weh tut und die Tränen fließen, ich wünsch dir eine gute Reise.
    Ach! Und, was ich dir noch sagen wollte…

  24. Ein wunderschöner Nachruf, danke. Ich bin vor 20 Jahren nach Neuseeland ausgewandert, aber davor war Frank ein unabkömmlicher Bestandteil meines Lebens in der Neustadt. Lassen wir ihn weiterleben indem wir in seinem Sinne Mensch sind – ein offenes Lächeln und ein liebendes Herz für alle, die uns über den Weg laufen.

  25. Vielen Dank für den schönen Nachruf.
    Und dir wunderbarer Frank:
    Vielen Dank für dein so schönes Sein!
    Wir lernten uns bei der Tagesmama meines Sohnes kennen, dass ist nun auch schon 12 Jahre her. Damals hast du sie ab und zu vertreten und somit eben auch auf meinen Sohn aufgepasst. Dieser Gedanke erwärmt mein Herz.
    Danach sind wir uns immer wieder begegnet und haben uns über dies und das unterhalten, uns umarmt und glückliche kleine Momente gehabt. Ich Stimme allen anderen zu, dass du einem so viel beigebracht hast.
    Ich hoffe, ich denke nun wieder einmal mehr daran langsamer und aufmerksamer durchs leben zu gehen. Ich werd dich vermissen!

  26. Danke für diesen wunderschönen und treffenden Nachruf:

    Lieber Frank, du warst ein wundervoller Mensch, und du wirst immer in unseren Herzen bleiben. Du warst die Inspiration für das Entschleunigen. Ich hatte dich damals um ein paar Gitarrenstunden gebeten und von dir etwas erhalten, das so wunderbar, verständnisvoll und fürsorglich war. Meine Kinder waren klein, der Mittagsschlaf war kurz, und wir musizierten. Nein, ich habe es nie geschafft, ohne dich zu üben. Aber die Momente mit dir haben mir immer Freude bereitet und meine „Muskerinnenkariere“ geprägt. Danach gab es ein gemeinsames Essen, laut dir hieß es „Dawadei“ – „das, was da ist“. Bis heute gibt es dieses Lieblingsgericht bei uns, immer mit einem Lächeln und nun einmal mehr mit einem geschenkten Gedanken an dich. Frank, du hast mich unterstützt beim Abwasch und beim Wälzen mancher Lebensaufgaben. Wir tragen dich im Herzen!

  27. Ich hätte jetzt seinen Namen nicht mehr parat gehabt, aber ich habe in den letzten 23 Jahren immer mal wieder an ihn gedacht. Wir sind uns in der Neustadt häufig begegnet als ich um die 16, 17, 18 war und er hat irgendetwas in mir berührt, weil er so selbstverständlich freundliche und mutmachende Worte gesprochen hat, die heute noch ab & an in mir nachklingen. Ich hatte das Gefühl er hat mich durchschaut, ohne daß wir uns richtig kannten. Ach und nun seufzt mein Herz. Farewell!

  28. Frank, wir kannten uns fast 30 Jahre lang, das ist eine lange Zeit.
    Manchmal haben wir uns mehrmals täglich in der Neustadt getroffen, manchmal wochenlang gar nicht. Aber immer wars du da.
    Nun wird was fehlen und die Neustadt ist wieder ein wenig leerer geworden für mich.
    Mach´s gut! Ich komme nach. Versprochen! Pino

  29. Das erste Mal dass ich die Neustadt betreten hab, nachdem ich von deinem Tod erfuhr, hat sich komisch angefüllt. Auch wenn ich dich nicht jeden Tag Sah, wusste ich doch dass du irgendwo im Viertel bist. An einem deiner Stammplätze. In der Sonne.
    Dieses Wissen ist einem traurigen Gefühl gewichen. Wir werden uns nie wieder über den Weg laufen und ich mich freue dich zu sehen. Der Herbst dieses Jahr fühlt sich noch grauer und dunkler an, Jetzt wo du nicht mehr hier bist.
    Ich danke dir für alles.

  30. Lieber Frank, wir lernten uns ca 2000 in der Neustadt kennen. Du sagtest: „Wir können ja mal zusammen Musik machen.“ Ich: „Gitarre und Klavier, passt das zusammen?“ Du: „Natürlich!“ Und wir haben sehr viel zusammen improvisiert. Durch Dich habe ich gelernt, frei zu improvisieren. Bisher konnte ich nur nach Noten spielen.
    Ich habe so viel von Dir gelernt! Ich habe mich über die Küchenarbeit beklagt. Du sagtest: „Mache den Abwasch liebevoll. Sei ganz bei Dir. Nimm es, wie es ist, liebevoll an.“ Und ich habe das versucht. Und es wurde leichter.
    „Bleib bei Dir.“ – ein ganz wichtiger Satz, den ich immer wieder von Dir gehört habe, der mich wieder in meine Mitte brachte.
    Wenn ich Dich fragte: „Wie gehts Dir?“, dann sagtest Du: „Es geht mir……“ und lächeltest verschmitzt. Es ging Dir eben – weder gut noch schlecht, in diese Polarität hast Du Dich nicht begeben.
    Einmal fragtest Du mich: „Was ist der schönste Tanz?“ Ich überlegte….. Du sagtest: “Der Akzeptanz!“ Einfach wunderbar!
    Nach Deinem Sturz konntest Du nur beschwerlich laufen. Nie hast Du Dich beklagt. Du hast immer angenommen, akzeptiert, was ist.
    Ich habe eine Karte von Dir auf meinem Schreibtisch, darauf steht: Es ist, wie es ist. In den letzten Tagen habe ich sie sehr oft angesehen…
    Und doch ist es manchmal sehr schwer, anzunehmen, was ist – dass Du jetzt nicht mehr da bist als liebevoller, verständnisvoller Frank, der für Alle ein offenes Ohr und viele hilfreiche Ratschläge und Weisheiten gegeben hat. Dein Anblick auf der Fensterbank in der Sonne, bei dem einem warm ums Herz wurde…
    Lieber Frank, vielen Dank für Alles! Licht und Liebe für Dich, da, wo Du jetzt bist!

  31. So viele Jahre traf ich dich in der Neustadt, und auch mich hast du immer wieder zum innehalten bewegt.
    Dann traf ich dich mal völligst unvermittelt in Marburg an, das war so witzig.
    Gleiche Pose, gleiche Haltung, Sonnenplätzchen, andere Stadt…
    ….
    Ich wünsche dir eine gesegnete Reise auf zu neuen Ufern!!!

    Danke für den schönen Nachruf

  32. Habe es erst vorgestern erfahren.. Frank, Du gute Neustadtseele, Du bist nicht weg, auch wenn ich Dich nicht mehr sehen und hören kann…
    Unvergessen: Du hast mich in meiner kleinen Neustadtwohnung besucht, meine E-Gitarre genommen und Klänge von Clapton, Santana, Rafferty verzauberten den Nachmittag. Du spieltest wie ein 20-Jähriger, Deine Augen strahlten, Deine Altersbeschwerden waren wie weggeblasen.
    Lieber Frank, wo Du jetzt bist, wirst Du, wen auch immer, zum Lächeln bringen.
    Ich merke, meine Trauer weicht jetzt einer Dankbarkeit. Du hast sinngemäß gesagt: Trauere nicht darüber, was nicht sein sollte, sondern sei dankbar über das, was dir gutes geschehen durfte.
    Mach es gut. Ich werde Dich nie vergessen.

Kommentare sind geschlossen.