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Aus dem Rat des Stadtbezirks

Am Montag trafen sich in der Synagoge Dresden-Neustadt die Stadtbezirksbeiräte zur 51. Sitzung. Amtsleiter André Barth stellte den neuen Neustadt-Kümmerer vor, Peter Thormeyer. Auch an der Spitze der Nachtschlichter wird es eine Veränderung geben.

Stadtbezirksbeiratssitzung in der Synagoge Dresden-Neustadt
Stadtbezirksbeiratssitzung in der Synagoge Dresden-Neustadt

Bewerbung der Landeshauptstadt Dresden zur Durchführung der Bundesgartenschau 2033 (BUGA 2033)

Es handelt sich hier nicht um einen Wettbewerb, sondern um eine Bewerbung, Dresden soll anstelle von Cottbus einspringen. Am Abend wurde die Machbarkeitsstudie zur Buga vorgestellt. Unter anderem werden bei einer Buga rund 2,9 Millionen Besucher erwartet. Gartenschauen haben in Dresden große Tradition, zwischen 1900 und 1936 fand die Schau, damals Reichsgartenschau, regelmäßig statt.

Geplant ist ein dezentrales Konzept mit den sogenannten Buga-Kernarealen, dazu gehört in der Neustadt das Areal „Proschhübel/Hechtpark/St.-Pauli-Friedhof„. Ziel der Gartenschau sei eine nachhaltige Transformation mit dauerhafter Entwicklung. Dabei sollen historische Bezüge und Erinnerungsorte sichtbar gemacht werden. Nach den derzeitigen Plänen soll dann der Hechtpark mit dem Carolapark bzw. dem Proschhübel verbunden werden. Die Pläne sind dabei jedoch noch nicht in Stein gemeißelt. Grundsätzlich soll der Stadtrat im Dezember über die Bewerbung entscheiden. Weitere Infos als PDF.

Nachfrage Torsten Abel (Grüne): „Wie wird das mit Hechtpark und Proschhübel, wie stark ist der Zugang eingeschränkt durch Eintritt bzw. Bauarbeiten?“

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Norbert Rogge (Grüne): „Wir waren überrascht. Wann kam es dazu, die Neustadt mit einzubeziehen?“ Der Vertreter vom Planungsbüro schilderte, dass man sich verschiedene Gegenden in Dresden angesehen habe. Der Hechtpark sei stark renovierungsbedürftig.

Außerdem sei die Idee, einen Übergang zum Proschhübel zu schaffen, der zwar ein alter toller Ort, aber in ganz Dresden recht unbekannt sei. Hechtpark und Proschhübel sollen für die Zeit der Bundesgartenschau eingezäunt werden, durch die Bauarbeiten werde es ca. anderthalb Jahre vorher Einschränkungen geben. Christian Demuth (SPD) merkte an, dass ihm die Pläne bisher noch nicht innovativ genug seien.

Ein Ergänzungsantrag der Grünen mit mehreren Ergänzungen wurde angenommen. Unter anderem soll der Oberbürgermeister die Einnahmekalkulation kritisch überprüfen und auf die Brücke über die Stauffenbergallee soll verzichtet werden. Die gesamte Vorlage wurde mehrheitlich angenommen.

Berichterstattung zur Stiftung Äußere Neustadt

Die Stadtbezirksbeirätin Ulla Wacker (Grüne), die auch Beirätin der Stiftung ist, berichtete von der Arbeit der Stifung für das ablaufende Kalenderjahr. Im vergangenen Jahr stand aufgrund der Zinssituation nur wenig Geld zur Verfügung. Gefördert wurden das Projekt Stadt.Land.Fluss mit 1.000 Euro und das Neustadt-Art-Festival mit 500 Euro.

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Ein Vertreter des Kultur- und Denkmalamtes stellte das Konzept vor. Es geht um ein Nutzungs- und Betreibungskonzeptes für einen Gedenkort mit einer Bildungs-, Vermittlungs- und kulturellen Begegnungsstätte. Bis zur Realisierung eines dauerhaften Gedenkortes soll die derzeit bestehende temporäre Installation erhalten bleiben. Zur Entwicklung des Konzeptes wird derzeit eine Steuerungsgruppe gebildet. Weitere Informationen. Die Stadtbezirksbeiräte stimmten geschlossen für das Konzept.

AfD-Antrag: „Jugendhilfe“ im DDR-Regime – Gedenkorte sichtbar machen

Stadtbezirksbeirätin Karin Wilke (AfD) stellte den Antrag vor. Es geht darum, vertiefende Forschungen zu der Einrichtung an der Glacisstraße in Auftrag zu geben und eine geeignete Form der Erinnerung zu finden. Es geht um das Gebäude, in dem sich heute das Heinrich-Schütz-Konservatorium befindet. Dort befand sich zu DDR-Zeiten (konkret von 1977 bis 1987) ein sogenanntes Durchgangsheim für auffällig gewordene Jugendliche. „Ziel dieser Heime war der totale Umbau der Persönlichkeit“, so Wilke. Sie bezieht sich dabei auf eine Untersuchung von Christian Sachse, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt hat.

Es gibt aktuell im Eigenbetrieb Heinrich-Schütz-Konservatorium keine Informationen zur Geschichte, berichtet Stadtbezirksamtsleiter André Barth. Eine Untersuchung könne derzeit nicht finanziert werden, eine Gedenktafel sei möglich, dafür müsse es aber einen großen Konsens geben.

Die Stadtbezirksbeiräte verzichteten auf eine Diskussion und stimmten bei einer Ja-Stimme (Wilke) und einer Enthaltung fast geschlossen gegen den Antrag.

Heinrich-Schütz-Konservatorium auf der Glacisstraße
Heinrich-Schütz-Konservatorium auf der Glacisstraße

Weitere Informationen

6 Kommentare

  1. „erwrtet“ hätte ich an dieser Stelle ein a mehr, der „Entwicklun“ schenke ich ein g, der „Glacistraße“ würde ich ein weiteres s gönnen. ;-)

  2. Sehr geehrter Herr Launer,
    weil ich das Neustadtgeflüster immer nur in der Wochenzusammenfassung lese kommt meine Frage schon etwas verspätet, aber Sie werden mir ja trotzdem noch antworten können: Welchen Grund hat es, daß der Stadtbezirksbeirat in einer Synagoge tagt? Vermutlich fehlt mir hier eine entscheidende Information. Können Sie es mir bitte erklären?
    Mit freundlichen Grüßen,
    Anna

  3. Hallo Frau Petersen, die Stadtbezirksbeiräte besuchen immer mal wieder fremde Orte, auch, um das Viertel kennen zu lernen. In der Regel werden sie eingeladen. Da die Sitzungen öffentlich sind, ist es auch eine gute Gelegenheit für Interessierte, die Ort kennen zu lernen.

    So war man unter anderem schon in der Blauen Fabrik, im Gemeindesaal der Martin-Luther-Kirche, in der neuen Gemeinschaftsschule oder im Heinrich-Schütz-Konservatorium.

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