Die gemeinnützige Stiftung Äußere Neustadt Dresden feiert dieser Tage ihr Jubiläum. Die Stiftung fördert Kunstprojekte- und Geschichtsprojekt, soziale Initiativen oder zum Teil sogar verrückte Ideen oder leistet bauliche Nothilfe. Die stolze Summe von 211.693 Euro hat die Stiftung bisher dafür ausgegeben. „Gemäß ihrem Satzungszweck der behutsamen Erneuerung der Äußeren Neustadt folgt die Stiftung stets dem Ziel, deren besonderen Charakter nachhaltig zu bewahren“, sagt Thomas Pieper vom Beirat.
2012 feierte die Stiftung ihren 20. Geburtstag. Grund genug, ihre Homepage www.stiftung-dresden-neustadt.de umfassend zu erneuern.
Scrollt man sich durch die Liste der unterstützten Projekte, so entfaltet der Internetauftritt einen spannenden Querschnitt durch Geschichte und Gegenwart des quicklebendigen Viertels und macht die Akteure hinter den Kulissen sichtbar. Wer erinnert sich schon noch an Malwinas Waschsalon oder Sabine Balls Weihnachtstafel? Dem Surfer begegnen das Stadtteilarchiv und das Kästnermuseum, der Erlebnispfad und mehrere Geschichtsdokumentationen, die das Gedächtnis des Stadtteils bilden. Man wird erinnert an Gesprächsrunden und Wettbewerbe zu behutsamer Sanierung oder alternativen Wohnformen, die längst Realität geworden sind. Die vielen Puzzleteile zeigen ein Panorama der im und für das Gebiet tätigen Menschen.
Hamburger legten den Grundstock
Dass dies seit 20 Jahren möglich ist, verdanken die Neustädter Dresdens Partnerstadt Hamburg. Die erhörte damals – gleich nach der Wende – einen Hilferuf der Bürgerinitiative IG Äußere Neustadt e.V. und stellte 1989 bis 1992 drei Millionen DM Soforthilfe zur Verfügung. Mit diesem Geld konnten viele marode Gebäude im Stadtteil gesichert und damit gerettet werden. Nach Ablauf der Frist hatten die Hamburger Architekten Wolfram Tietz und Joachim Reinig die Idee, die übriggebliebenen Finanzmittel dauerhaft zur Förderung der behutsamen Stadterneuerung in die Hände derjenigen zu geben, die vor Ort leben und arbeiten. Am 11. Mai 1992 errichtete Hamburgs Baubehörde die gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts – die Stiftung Äußere Neustadt Dresden.
„Das war ein Riesengeschenk“, erinnert sich Vorstandsvorsitzender Uwe Schneider. „Mit den Erträgen aus der Hamburger Spende können wir dauerhaft gute Ideen unbürokratisch umsetzen.“ Aktuelle Projekte sind die Freiflächengestaltungen rund um das Stadtteilhaus an der Prießnitzstraße und die Freie Alternativschule an der Stauffenbergallee. Außerdem plant die Stiftung, die Erhaltung des Kunstzentrums Blaue Fabrik an der Prießnitzstraße zu unterstützen. Wie gesagt: Zwischen 50 und 20.000 Euro ist alles möglich.
Damit das so bleibt, sucht die Stiftung neue Spender. Wer die Kreativität im Viertel unterstützen möchte, dessen Geld ist bei der Stiftung gut angelegt.
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