Am Montag trafen sich die Stadtbezirksbeiräte Neustadt zur letzten Sitzung des Jahres.
Evaluation der Nachtschlichter
Die Evaluation läuft vom 1. August 2023 bis zum 31. März 2024. Professor Karsten König von der Internationalen Hochschule Dresden stellte die Zwischenergebnisse vor. Insgesamt waren die Studierenden 40 Stunden vor Ort haben dazu Interviews mit den Nachtschlichtern und Akteuren in vergleichbaren Projekten in Hamburg und Hannover geführt. Dazu ein Interviews mit dem Revierleiter und Gewerbetreibenden.
Es gibt einen Großteil an Menschen vor Ort, sogenannte Partypeople, die gut ansprechbar sind, die auch überwiegend positiv auf Ansprache durch Nachtschlichter reagieren. Ein Teil derer ist jedoch nicht ansprechbar, das nimmt mit fortschreitender Zeit zu und hängt stark vom Alkoholpegel. Laut Polizei entspannt sich die Kriminialität an der Ecke etwas. Teilweise helfe hierbai die Ansprache der Nachtschlichter. König weist auf das Problem mit sexualisierten Randräumen hin. Übergriffe finden eher nach Mitternacht abseits der belebten Plätze statt. Möglicherweise müsste es da noch konkrete Schulungen für die Nachtschlichter geben, damit sie konkret auf solche Probleme hinweisen können.
Insgesamt habe die Beobachtung ergeben, dass die Nachtschlichter aktiv auf die Party-People zugehen. Fast immer hätten die Angesprochenen positiv reagiert. Es wurden auch die Anwohnenden befragt, die sich zwar insgesamt sicher fühlen, aber zum Beispiel nachts dunkle Ecken, aber auch den Alaunpark oder Rosengarten meiden. Sowohl der Einsatz der Polizei als auch der Nachtschlichter wird überwiegend positiv wahrgenommen.
Zu verbessern sei: Mehr Schulungen, mehr Kontinuität beim Personal.
Finanzierung Nachtschlichter
Direkt im Anschluss ging es um die Finanzierung der Nachtschlichter. Der Neustadt-Kümmerer Peter Thormeyer berichtete von den geplanten Einsätzen der Nachtschlichter. Dabei sollen offenbar die Anregungen der Evaluation schon teilweise umgesetzt werden. Ulla Wacker (Grüne) regte an, dass die Kommunikation zwischen Nachtschlichtern und Anwohnern verstärkt werden soll. Der Stadtbezirk soll im kommenden Jahr 18.770 Euro dafür bereitstellen, Mehr Infos, die Räte stimmten geschlossen dafür.
Rollschuhe fürs Junior-Derby-Team
Roller-Derby ist eine ziemlich junge Sportart. Im Jahr 2012 hat sich in der Dresdner Neustadt eine der ersten Abteilungen in Deutschland gegründet. Inzwischen sind die Dresden Pioneers des SV Motor Mickten eines der erfolgreichsten Teams auf nationaler Ebene. Ab dem kommenden Schuljahr soll in der Turnhalle der 103. Grundschule „Unterm Regenbogen“ nun ein sogenanntes Junior-Derby-Team entstehen.
In diesem Angebot soll den Kindern und Jugendlichen das Rollschuhfahren näher gebracht werden. Es geht um das spielerische Austesten der eigenen Balance auf den acht Rollen, aber auch das richtige Fallen, Fitness- und Technikübungen werden Teil des Trainings sein. Es werden die Grundlagen des Roller-Derby vermittelt und selbst ausprobiert. Der Verein bittet um Unterstützung für Rollschuh-Equipment für das Team. Die Räte unterstützen die Anschaffung mit 2.285,01 Euro, einstimmig.
Skatekonzept Dresden
Es gibt in Dresden derzeit 15 Skate-Anlagen. Mit dem Skatekonzept soll eine Bestandsanalyse aufgenommen werden, das zur Grundlage künftigen Handels für den Skatesport dienen soll. Nach einer Befragung ist der Bedarf einer solchen Anlage vor allem in der Neustadt sehr hoch. Aktuell gebe es schon einige Hotspots für Skater, so z.B. an der Albertbrücke, am Alten Leipziger Bahnhof und am Albertplatz. Bis jetzt gebe es jedoch keinen geeigneten Standort im Stadtviertel, aber in den Planungen zur Entwicklung des Geländes am Alten Leipziger Bahnhof sei das mit eingeplant. Weitere Infos.
Nachfragen der Räte; Christian Demuth (SPD): „Wir haben schon verschiedene Vorschläge gemacht, kann man nicht da auch die Buga-Planung nutzen?“ Vertreter von „Rudolf rollt“ begrüßt grundsätzlich das Skatekonzept, aber zehn Jahre warten bis da was entsteht. Es gäbe zu wenig Gelegenheiten für Jugendliche, sich auszutoben. Der Vertreter der Stadtverwaltung berichtet, dass zur Buga ein Skatepark im Südpark geplant sei. Außerdem versprach er noch andere Möglichkeiten zu prüfen.
Stadtradt Johannes Lichdi (Dissidenten) sprach den Elefanten im Raum an und fragte, warum der Standort Martha-Fraenkel-Straße nicht geprüft werde. Der Standort wurde ausgeschlossen, weil das Grundstück nicht der Stadt gehört. Stadtbezirksamtsleiter André Barth erläuterte die aktuelle Situation. Derzeit werde daran gearbeitet, das Grundstück zu erwerben.
Christian Demuth (SPD) reichte einen Ergänzungsantrag ein. So sollen weitere Standorte geprüft werden, unter anderem an der Heeresbäckerei, bei der Planung der Buga soll auch ein Skaterpark in der Neustadt mitgedacht werden, außerdem soll der Standort Martha-Fränkel-Straße diesbezüglich geprüft werden. Der Ergänzungsantrag und der eigentliche Antrag wurden einstimmig beschlossen.
Kunstrasen für die Monarchs
Dresden will die Sanierung des Kunstrasenplatzes an der Bärnsdorfer Straße 2 fördern. 50 Prozent der Förderung des insgesamt knapp 700.000 Euro teuren Projektes übernimmt der Freistaat Sachsen fördert das Projekt bereits mit rund 310.000 Euro (Neustadt-Geflüster vom 11. November). Die Stadt soll sich nun mit 30 Prozent beteiligen, konkret in Höhe von 186.946,79 Euro. Auf Antrag der Grünen wurde der Tagesordnungspunkt vertagt, da niemand von den Dresden Monarchs anwesend war und bestehende Nachfragen beantworten konnte. Allerdings kann der Sportausschuss des Stadtrates die Förderung auch ohne die Zustimmung des Stadtbezirksbeirates beschließen, der tagt am 18. Januar 2024.
Änderung im Flächennutzungsplan (Jägerpark)
Nördlich der Stauffenbergallee zwischen der Offizierschule und dem Sportgelände des SC Borea soll ein Wohngebiet entstehen. Dafür muss der Flächennutzungsplan ergänzt und geändert werden. Weitere Infos.
Nachfragen der Räte; Felix Göhler (SPD): „Wo sollen die Ausgleichsflächen entstehen?“ Dazu gibt es noch keinen aktuellen Stand. Klemens Schneider (Grüne): „Wir hätten gern die Antworten vom Umweltamt, sonst müssten wir vertagen.“ Göhler und Schneider reichten einen Ergänzungsantrag ein, dass die Ausgleichsflächen möglichst in der Neustadt entstehen sollen und das um Information durch das Umweltamt gebeten wird. Die Räte stimmten dem Ergänzungsantrag und dem Antrag einstimmig zu.
Ausbau Königsbrücker Straße
Es geht um den Abschnitt nördlich der Stauffenbergallee bis zur Fabricestraße. Hier soll der Verkehr neu geordnet werden. Der Ausbau ist nötig für die neuen breiteren Straßenbahnen, für durchgängige Radverkehrsanlagen und um die Pünktlichkeit der Linie 64 zu verbessern durch die Optimierung der Haltestelle. Vertreter von Stadtverwaltung und Dresdner Verkehrsbetrieben stellten die Vorplanungen vor. Die Kreuzung ist schwierig, da ziemlich eng mit viel Verkehr und verschiedenen Nutzern. Am Ende wollten die Räte die Beratung der Vorlage im Bauausschuss abwarten und stimmten mehrheitlich für eine Vertagung. Weitere Infos.
Weitere Infos
Am Donnerstag, 14. Dezember wird die Beleuchtung im Alaunpark in Betrieb genommen.
Außerdem spendeten die Räte insgesamt 395 Euro in ihrer Weihnachtssammlung für die jüdische Kultusgemeinde Dresden-Neustadt.
„hierbai“? …oder meinst Du „Bierhai“? :)