Im November hatte die Stadt Dresden den Vertrag mit dem Lingnerschloss-Verein aufgekündigt und angekündigt, das Schloss wieder in eigene Verantwortung zu nehmen. Der Verein, der mit einer Rückübertragung gegen eine Zahlung gerechnet hatte, meldete daraufhin Ende November Insolvenz an. Dervorläufige Insolvenzverwalter, Lucas Flöther, kündigte an, dass der Geschäftsbetrieb des Vereins im vorläufigen Insolvenzverfahren vollumfänglich weitergehe (Neustadt-Geflüster vom 13. November 2023).
Einer der Mieter in dem Schloss ist die „Lingnerschloss Gastronomie Betriebs GmbH“, die unter anderem das Restaurant „Lingnerterrassen“ betreibt. Deren Betreiber wollen nun ob der aktuell unklaren Entwicklungen, darauf hinweisen, dass die gastronomische Versorgung derzeit weiterläuft. „Fakt ist, dass wir einen festen Mietvertrag für das Restaurant ‚Lingnerterrassen‘ einschließlich des darunterliegenden Gewölbekellers haben“, sagt David Howanski, seit 2020 Geschäftsführer der „Lingnerschloss Gastronomie Betriebs GmbH“.
Aufgrund verschiedener Berichte über eine mögliche Schließung des Schlosses sind die Betreiber der Lingnerterrassen jetzt an die Öffentlichkeit gegangen. „Immer wieder rufen Gäste an, die bereits Feierlichkeiten bei uns gebucht haben und sind verunsichert, wie es denn mit uns weitergehen wird“, sagt Veranstaltungsleiterin Kathrin Ehrhardt.
Neuer Betriebsleiter ist Thomas Berger, der etwas Schwung in den Restaurantbetrieb bringen soll. „Es laufen bereits die Vorbereitungen für unsere Teilnahme an den ‚Kochsternstunden‘ oder an der Schlössernacht 2024 sowie Formate wie die Depeche-Mode-Sommerlounge oder die Vino Vibes“, sagt er und erwähnt, dass der etwas in die Jahre gekommene Tresen umgebaut werden soll. „Ab sofort und bis mindestens Ende Januar, so das Wetter mitspielt, laden wir täglich auf unsere Winterterrasse zu Met, Winzerglühwein, hausgemachten Suppen und echten Pulsnitzer Pfefferkuchen ein“, so Berger.
„Auch wenn wir immer wieder darauf angesprochen werden, weisen wir darauf hin, dass es weder anhängige Gerichtsverfahren noch einen einvernehmlichen abgestimmten Rückstand gibt. Für die Kunden und Gäste der Lingnerterrassen muss klar sein – es geht weiter! Sämtliche Buchungen bei uns sind gesichert“, sagt Howanski. Angeblich wolle die Stadt das Schloss künftig durch die Stesad betreuen lassen.
„Zukünftig würden wir auch gerne den Mietvertrag erweitern und damit auch die Vermietung der Schlossräume wie Festsaal, Sternensaal, Lounges, Dachterrasse oder auch Kino übernehmen“, sagt der Geschäftsführer. Das wird sich aber erst entscheiden, wenn das Schloss wieder komplett in der Hand der Stadt ist.
„…weisen wir darauf hin, dass es weder anhängige Gerichtsverfahren noch einen einvernehmlichen abgestimmten Rückstand gibt.“
Das ist nett formuliert für „Eigentlich gibts ja Schulden, aber die erkennen wir einfach nicht an“. Es ist ja seit Jahren bekannt, dass die Lingnerschloss Gastronomie Betriebs GmbH seit Jahren selbst rote Zahlen schreibt (öffentlich sehr gut einsehbar im Bundesanzeiger) und insgesamt einen Fehlbetrag von 370.000€ aufweist (allein die 210.000€ in den letzten 5 Jahren die veröffentlicht wurden sind beachtlich). Und wenn man dann sieht wie die Lingnerterrassen seit Jahren versuchen nichts für das Ausschankgebäude zu bezahlen (sehr gut durch zahlreiche Zeitungsartikel dokumentiert) das man ihnen gebaut hat, wundert es mich auch nicht wieso der Förderverein von Außenständen redet. Jedenfalls sehr mutig sich hier so souverän zu präsentieren.
Sowohl der Förderverein als auch die Gastronomie im Lingnerschloss haben sich gegenseitig verdient mit ihrerer fortlaufenden Misswirtschaft. Ich hoffe dass die Stadt endlich Ordnung in dieses Chaos bringt und sowohl den Förderverein als auch den Gastronomiepächter rausschmeißt, damit das Schloss von jemandem bewirtschaftet wird der es auch kann.