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Blindenhilfe Dresden

Sehbehindert und doch selbstbestimmt und selbstständig? Das Landeshilfsmittelzentrum (LHZ) berät bei den täglichen Hürden sowohl erkrankte Menschen als auch die Angehörigen. Für das kommende Jahr ist in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt ein komplett barrierefreier „Grüner Beratungsraum“ geplant.

Katja Köhn kennt jeden Artikel genau, berät die Kundschaft seit Jahren.
Katja Köhn kennt jeden Artikel genau, berät die Kundschaft seit Jahren.

Rund 300 Artikel kann man in dem Zentrum anschauen und ausprobieren. Darunter sprechende Küchenwaagen oder Lupen, Spiele für Blinde, Kalender, Sockenhalter und noch vieles mehr: „Wir haben drei verschiedene Uhrenmodelle mit Sprachausgabe, aber meiner Ansicht nach ist die teuerste Uhr gar nicht die beste“, sagt Katja Köhn. Seit 2005 berät sie Kunden bei der Beschaffung von notwendigen Hilfsmitteln für den Alltag. Das Lager ist vor Ort und wem etwas gefällt ist es vor Ort kaufbar.

Das Hilfsmittelzentrum ist Teil des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Sachsen e.V. (BSVS). Der Verein ist deutschlandweit auf Messen unterwegs: „Wir suchen ja selbst nach Neuheiten und informieren uns weiter. Außerdem geht es um Vernetzung mit anderen Blindenverbänden in Deutschland“, berichtet Katja Köhn.

Über 300 Artikel für sehbehinderte- und blinde Menschen sind beim LHZ zu finden.
Über 300 Artikel für sehbehinderte- und blinde Menschen sind beim LHZ zu finden.

Der Grüne Beratungsraum

Seit einigen Jahren gibt es das städtische Projekt namens „Das Grüne Klassenzimmer“. Schulklassen können so ihren Unterricht ins Freie verlegen: „Eine Vielzahl von Sinneseindrücken können im Grünen Klassenzimmer den Unterricht bereichern, die Konzentration fördern, das Lernklima stärken und zu einem besonderen Lernerlebnis werden. Sich beim Lernen und Denken zu bewegen, steigert wissenschaftlich nachgewiesen den Lernerfolg“, sagt LHZ-Einrichtungsleiterin Daniela Meilert.

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In Anlehnung an dieses Konzept plant der Verband für das kommende Jahr einen „Grünen Beratungsraum“, der komplett barrierefrei am Standort in der Louis-Braille-Straße 6 im Preußischen Viertel entstehen soll: „Im Garten wird ein barrierefreier Zugang mit entsprechenden Beratungsplätzen für drei bis zehn Personen für 2024 geplant.

Derzeit ist das Beratungszentrum über das Blindenleitsystem und elf Stufen leider nicht gänzlich barrierefrei zugänglich. Das möchten wir ändern“, Daniela Meilert. Denn es gäbe verstärkt Anfragen auch von Menschen mit Rollator und Rollstuhl.

Hilfe für Blinde, Sehbehinderte und Angehörige gibt es garantiert in der Louis-Braille-Straße 6.
Hilfe für Blinde, Sehbehinderte und Angehörige gibt es in der Louis-Braille-Straße 6.

Eine Umsetzung ist mit Auflagen verbunden: „Ein fester Pavillon ist gemäß Erhaltungssatzung preußisches Viertel nicht Umsetzbar, jedoch werden mit dem Bauamt und Denkmalschutz alternative Umsetzungen geprüft“, so Meilert.

Der Blinden- und Sehbehindertenverband

In Sachsen leben etwa 10.000 blinde und ungefähr 25.000 sehbehinderte Menschen. Deutschlandweit liegt die Zahl bei 150.000 blinden und einer halben Million sehbehinderte Menschen. Der BVSV agiert als Selbsthilfeorganisation und vertritt berufliche und soziale Interessen blinder- und sehbehinderter Menschen. Aber auch notwendige Wünsche und Forderungen gehen aus den Büros an Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Kultur.

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„Wir haben 1.186 Mitglieder in Sachsen. Wo immer es geht, plädieren wir dafür, dass man uns als Kompetenz in die Planungen mit einbezieht. Wenn jemand weiß, wie Räume und Außenbereiche behindertengerechter geplant und gebaut werden, dann die Behinderten selbst“, erklärt Uwe Hauschild, Vorstand des Verbandes.

Landeshilfsmittelzentrum Dresden

  • www.lhz-dresden.de 
  • Louis-Braille-Straße 6, 01099 Dresden
  • Montag geschlossen, Dienstag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 10 bis 16 Uhr, Freitag 10 bis 13 Uhr (an Weihnachten und Neujahr abweichende Öffnungszeiten)

Ein Kommentar

  1. Wenn man sich da das Gebäude auf der Louis-Braille-Straße 2 anschaut, also gleich das übernächste Haus, dann ist die Aussage, dass ein fester Pavillon wg. der Erhaltungssatzung für das preußische Viertel nicht möglich sei, schon recht grotesk. Hoffentlich geben sich die zuständigen Ämter da einen ordentlichen Ruck und schöpfen jede Möglichkeit aus, dass dort im Sinne der Mitmenschen gehandelt wird, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Das Gebäude um die Ecke (Arndtstraße 8a) ist übrigens auch nicht gerade ein architektonisches Highlight und ich bin mir sicher, der hier angedachte Pavillon wird auch nicht so häßlich sein, dass es ähnlich dramatische Folgen für Dresden haben wird wie seinerzeit ein Bauwerk dort einige Meter weiter.

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