Hm, Weihnachten ist doch vorbei, oder? Tatsächlich erstreckt sich der Zeitraum der Weihnachtszeit, für den Johann Sebastian Bach das Weihnachtsoratorium geschrieben hat, vom 1. Christtag bis zu Epiphanias (Heilige Drei Könige) über insgesamt 13 Tage.
So ist es ganz folgerichtig, dass am kommenden Sonnabend die Kantaten IV bis VI in der Martin-Luther-Kirche aufgeführt werden. Die Berichte der Evangelisten Lukas und Matthäus über die Geburt Jesu und die anschließenden Ereignisse bis zur Anbetung der Weisen aus dem Morgenland bilden die „geistliche Historie“, die durch das ganze Weihnachtsoratorium führt.
Bach selbst hat seine weihnachtlichen Festkantaten mit dem Gattungstitel „Oratorium“ versehen. Er legte auf diese Bezeichnung besonderen Wert, hat er doch damit ausdrücken wollen, dass es sich um ein zusammenhängendes Werk handelt. Dennoch wurden die Kantaten damals vermutlich nie zusammen aufgeführt. Vielmehr erklangen sie zu Lebzeiten Bachs an den vorgesehenen Festtagen in den Gottesdiensten. Bach greift auf die Tradition des „mehrteiligen Oratoriums“ zurück. Die einzelnen Kantaten stehen in Beziehung zueinander, auch die Tonarten der sechs Teile sind aufeinander abgestimmt.
„Wir werden uns kaum mehr in die Zeit Bachs hineinversetzen können, als die sechs Kantaten in ihrem Spannungsbogen über einen Zeitraum von 13 Tagen als zusammenhängendes Werk empfunden wurden“, sagt Kirchenmusikerin Elke Voigt. Sie leitet die Aufführung. Sie sagt, dass sich unseren heutigen Hörgewohnheiten das Werk sicher leichter erschließt, wenn die Musik als Ganzes wirken kann. Daher lädt die Gemeinde ein, im Konzert am Epiphaniastag, 6. Januar 2024 die Kantaten 4 bis 6 des Weihnachtoratorium in der Martin-Luther-Kirche zu erleben.
Superintendent Albrecht Nollau wird ein geistliches Wort sprechen.
Johann Sebastian Bach: Weihnachtsoratorium, Kantaten IV bis VI
- Friederike Urban – Sopran
- Ewa Zeuner – Alt
- Benjamin Glaubitz – Tenor
- Clemens Heidrich – Bass
- Dresdner Bachchor
- Sinfonietta Dresden
- Leitung: Elke Voigt
- Sonnabend, 6. Januar 2024, 19.30 Uhr, Martin-Luther-Kirche
- Eintritt: 22 Euro, 18 im Vorverkauf, ermäßigt 16 und 14 Euro, freier Eintritt für Jugendliche bis 18 Jahre (bei Kartenkauf über die Verwaltung des Kirchspiels), Kartenvorverkauf: Martin-Luther-Platz 5, zu den Öffnungszeiten und unter www.reservix.de