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Am Sonntag Demo „Zusammen gegen Rechts“

Ein Bündnis mehrerer Initiativen, darunter unter anderem „Fridays for Future“, „Jusos“, „Grüne Jugend“, „Herz statt Hetze“ und der Sächsische Flüchtlingsrat rufen für den Sonntag zu einer Demo unter dem Motto „Zusammen gegen Rechts“ auf. Die Demonstration beginnt mit einer Anfangskundgebung um 14 Uhr auf dem Schloßplatz. Von dort aus geht es über die Schloß-, Wilsdruffer und Sophienstraße über die Augustusbrücke in die Neustadt zum Goldenen Reiter am Neustädter Markt. Dort soll dann eine Abschlusskundgebung stattfinden.

Abschlusskundgebung am Goldenen Reiter am Neustädter Markt.
Abschlusskundgebung am Goldenen Reiter am Neustädter Markt.

Direkt im Anschluss lädt die Initiative „Herz statt Hetze“ anlässlich des 82. Jahrestages des Beginns der Zwangsdeportation von Jüdinnen und Juden aus Dresden und Sachsen zu einer Gedenkstunde auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs ein. Weitere Informationen.

Die Demonstration am Sonntag reiht sich ein in zahllose Demonstrationen, die am Sonntag deutschlandweit stattfinden sollen. In Sachsen sind bisher Demonstrationen in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Görlitz, Radeberg, Meißen, Torgau und Pirna angekündigt. Hintergrund der Massenproteste, an denen seit vergangener Woche deutschlandweit fast 100.000 Menschen teilgenommen haben, ist die Aufdeckung eines Treffens radikal rechter Kreise, bei der unter anderem die Deportation von Millionen von Menschen aus Deutschland geplant wurde.

„Die Mehrheit darf nicht mehr schweigen“, sagt Tyran Sobadky von Fridays for Future Dresden. Dieses Jahr finden in Sachsen Europa-, Kommunal- und Landtagswahlen statt. Jetzt sei es wirklich allerhöchste Zeit, dass alle gemeinsam für Demokratie, Vielfalt und eine solidarische Gesellschaft einstehen. „Am Sonntag wollen wir deutschlandweit die demokratische Mehrheit sichtbar machen – und fordern alle Demokratinnen und Demokraten auf, sich uns anzuschließen”, so Sobadky.

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Gedenken an die Deportation

Eine Gedenkstunde auf dem Alten Leipziger Bahnhof, Eisenbahnstraße 1, erinnert am kommenden Sonntag, 21. Januar 2024, ab 16 Uhr an die Deportationen von Jüdinnen und Juden im Dritten Reich. Diese begannen vor 82 Jahren, am 21. Januar 1942, als die nationalsozialistische Reichsregierung sächsische sowie Dresdner Jüdinnen und Juden vom Alten Leipziger Bahnhof in das Konzentrationslager Riga deportieren ließ. Der Alte Leipziger Bahnhof war bis ins Jahr 1944 Ausgangspunkt und Zwischenstation von Deportationen der jüdischen Bevölkerung und zunehmend auch weiterer Opfergruppen in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager.

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch: „Ich danke dem „Gedenkort Alter Leipziger Bahnhof e. V.“, den drei Dresdner Jüdischen Gemeinden und der „Initiative Herz statt Hetze“ für ihr Engagement und möchte alle Menschen in unserer Stadt einladen, mit dem Gedenken am 21. Januar am Alten Leipziger Bahnhof ein Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und Gewaltherrschaft zu setzen. Insbesondere aktuellen politischen Überlegungen einer sogenannten ‚Remigration‘ aus dem rechten Spektrum gilt es mit dem Erinnern an die Deportationsopfer der NS-Diktatur in unserer Gegenwart etwas entgegenzusetzen. Den Alten Leipziger Bahnhof dauerhaft als Gedenkort zu markieren, ist das gemeinsame Anliegen von Lokalpolitik und Zivilgesellschaft.“

An der Gedenkstunde nehmen u. a. Vertreterinnen und Vertreter des Vereins Gedenkort Alter Leipziger Bahnhof, der Initiative Herz statt Hetze, Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch sowie der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für das jüdische Leben Thomas Feist teil.

Das jährlich stattfindende Gedenken macht den Alten Leipziger Bahnhof zum Teil einer lebendigen Erinnerungskultur. Am 9. Januar 2024 hat der Ausschuss für Kultur und Tourismus des Dresdner Stadtrates eine Konzeptausschreibung zur Schaffung eines Gedenkortes auf dem Gelände des Alten Leipziger Bahnhofs beschlossen. Dem Beschluss waren Podiumsdiskussionen und Bürgerforen vorausgegangen. Bereits seit 2021 befindet sich auf Initiative der Stadtverwaltung eine temporäre Installation in Anmutung eines Eisenbahnwaggons in Erinnerung an die Deportationsopfer auf dem Areal, konzipiert vom Dresdner Institut für Räumliche Resilienz.

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Das ehemalige Eingangsportal, nur notdürftig gesichert, verfällt derzeit.
Das ehemalige Eingangsportal des Alten Leipziger Bahnhofs

15 Kommentare

  1. Danke für den Hinweis. Die Passage im Artikel entstammt einer Pressemitteilung der Stadt Dresden. Ich habe das korrigiert.

    „Das KZ Kaiserwald war zwar kein Vernichtungslager wie beispielsweise Auschwitz, aber es fanden regelmäßig Selektionen statt, denen alle zum Opfer fielen, die zu jung, zu alt oder zu schwach zum Arbeiten waren.“ Quelle.

  2. Fridays for Future ruft zur Demonstration gegen Antisemistismus auf.
    Das ist ja wohl ein schlechter Scherz.

  3. Bei dem Treffen „radikal“ rechter Kreise ging es nicht um Deportationen, sondern um Remigrationsmasnahmen im Rahmen geltenden Rechtes, nach dem Vorbild Großbritanniens.
    Eine gewisse Sachlichkeit wäre auch hier nicht fehl am Platz…

  4. Äääh….Eine beschönigende Tarnvokabel sei dieses Wort, sagt die Jury-Sprecherin Constanze Spieß. Die Jury prangert die Umdeutung eines Wortes aus der Migrationsforschung durch Rechtsextreme an.

  5. @Carola

    Dir ist wohl entgangen, das sich der deutsche Ableger von
    Fridays For Future von den Äußerungen und Meinungen von und um Greta Thunberg herum ausdrücklich distanziert.
    Bitte vorher informieren und Polemik beiseite lassen!

  6. @Patrick in GB geht es aber auch nicht um Anwendung geltenden Rechts, sondern eben um die Änderung desselben, ausserdem aber darum das Recht gegen alle, die neu ankommen zu wenden. Und die Anführungsstriche um radikal sind euphemistisch. Und es ging bei diesem Treffen nicht um „Remigrationsmasnahmen im Rahmen geltenden Rechtes“ sondern darum, Leute auszugrenzen und dann rauszuschmeisssen. Und entweder Du weisst das und lügst, oder Du weisst das nicht und es ist Dir egal, weil Dein Weltbild dementsprechend ist. Und „Remigration“ ist in diesem Zusammenhang eine Beschönigung von Nazi-Absichten.

  7. „Wir waren in der AfD“ ist nicht in erster Linie eine Chronik der Parteigeschichte, sondern die eine, intime Innensicht einer Partei, die seit über zehn Jahren die etablierten Parteien und das politische Establishment vor sich hertreibt.

    http://tinyurl.com/ynzgczga

  8. Klare und schlüssige Darstellung zum historischen Kontext

    Der Abschnitt „Gedenken an die Deportation“ verdient eine kritische Durchdenkung und nachfolgend, im Falle der Aufrechterhaltung jener Absicht, die geschichtlichen Bezüge darzulegen, eine präzise Nachrecherche. In der Fassung des Abschnittes vom 18.1.2024 wird im Absatz 1 ausgeführt, daß die nationalsozialistische Reichsregierung sächsische sowie Dresdner Juden am 21. Januar 1942 vom Alten Leipziger Bahnhof in das Konzentrationslager Riga deportieren ließ. Dr. Norah Goldenbogen formuliert hingegen in ihrer Chronologie „Judenverfolgung in Dresden“ auf Seite 4 „Am 21. Januar 1942 erfolgte die Deportation von 224 Juden aus dem Regierungsbezirk Dresden-Bautzen per Zug in das Ghetto Riga.“(1) Eine Deportation in das Rigaer Ghetto erscheint in Ansehung chronologischer Bezüge einsichtiger als eine Deportation in jenes Konzentrationslager im Rigaer Stadtteil Mežaparks. Unter anderem auch den Angaben im Netzauftritt des Deutschen Riga Komitees zufolge wurde das Konzentrationslager Kaiserwald im Zusammenhang mit der Auflösung des Ghettos in Riga erst im Frühjahr 1943 „gegründet“.(2) Der Beitrag „KZ Riga-Kaiserwald“ der deutschsprachigen Wikipedia benennt, unter Verweis auf eine namhafte Quelle, den 15. März 1943 als Datum der Errichtung.(3)

    Der Abschnitt führt weiterhin aus, daß die Deportation von Juden im Dritten Reich am 21. Januar 1942 begannen. Ein netzseitiger Beitrag der Holocaust Gedenkstätte YadVashem enthält einen Hinweis, wonach die Dresdner Juden bereits ab Januar 1941 deportiert wurden.(4) (Einen dahingehenden Eintrag enthält die Chronologie von Frau Dr. Nora Goldenbogen allerdings nicht.)
    In einem Beitrag „Judenlager Hellerberg“ der Deutschsprachigen Wikipedia werden im Absatz 3 des Abschnitts „Zeitliche Einordnung“ erste Deportationen von Juden der Dresdner Gemeinde auf das Jahr 1938 datiert. So wären schon im Oktober 1938 700 Juden aus dem Dresdner Bezirk nach Polen abgeschoben worden.(5)

    Die Darstellung der Fakten im Zusammenhang mit dem hier umrissenen Teil unserer Geschichte bedarf eines geschärften Augenmerks in Bezug auf Aspekte ihrer Schlüssigkeit. Dies ist nicht immer einfach.

    1) https://www.hatikva.de/sohn/dokumente/judenverfolgung_goldenbogen_01.pdf
    2) https://www.riga-komitee.eu/gedenkstaetten/konzentrationslager-kaiserwald-mezaparks
    3) https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Riga-Kaiserwald
    4) https://www.yadvashem.org/de/holocaust/archive-films/1942-dresden.html
    5) https://de.wikipedia.org/wiki/Judenlager_Hellerberg

  9. @Vollklär Alle waren zur Vernichtung vorgesehen, oder etwa nicht? Es war also Zwischenstation. Deine Krümelkackerei läuft insofern ins Leere, dass es keine Wohlfühloasen waren. Wie jemand geistig gestrickt sein muss, um nur diesen einen Punkt unbedingt auf diese Weise herausstellen zu müssen, frage ich lieber nicht.

  10. @NachtigallIckHörDirTrapsen Lächerlich! Wenn es ein inakzeptables Problem wäre, würde es kein halbherziges (für mich nur geheucheltes) Distanzierungsgeschwafel geben, sondern klare Abgrenzung und Umbenennung. Alles andere ist grundsätzlich verlogen und ignorant. Wer steht eigentlich hinter der Organisation? Warum zeigt man sich also hierzulande unfähig, etwas eigenes zu organisieren, sondern läuft weiterhin im Gleichschritt mit dieser antisemitischen Organisation/Göre? Umweltbewegung? Grotesker Mist!

  11. @Martin Plötze: Das ist eine klassische Vorgehensweise – die Kritik an Ihresgleichen durch scheinbare Faktenkritik auszubremsen.
    Sie werden für Ihre Vorhaben kritisiert. Dann schreiben Sie viel, tun dabei so, als würden Sie sich mit Fakten auseinandersetzen und hoffen, dass das Ihre widerlichen Absichten verbirgt.
    „Die Darstellung der Fakten im Zusammenhang mit dem hier umrissenen Teil unserer Geschichte bedarf eines geschärften Augenmerks in Bezug auf Aspekte ihrer Schlüssigkeit. Dies ist nicht immer einfach.“ unterstellt, dass man ja gar nicht wissen könne, ob die Dinge wirklich passiert sind; dass alles vielleicht gar nicht so schlimm gewesen ist – da man ja in Formulierungen mögliche Widersprüche entdeckt haben könnte usw.

  12. In der ersten Veröffentlichung von: ‚Der SS-Staat‘ von Eugen Kogon schrieb dieser von 6 Millionen getöteten Opfern. Dies war Anlass für die damalige Rechte in der BRD, das gesamte Werk als Geschichtsfälschung zu bezeichnen. Kogon wurde mit Verleumdungen und Klagen regelrecht überschüttet. Eine folgende Ausgabe mit der Reduzierung auf 3 Millionen Opfer wurde als Bestätigung der gegen Kogon vorgebrachten Vorwürfe seitens der Rechten als ‚Hüter der Wahrheit‘ gefeiert. Die Verleugnung des Holocaust begann bereits vor dem Ende des Dritten Reiches.

    Eine Zwangsdeportation findet unter Zwang statt. Ob diese direkt in ein Vernichtungslager führt oder erst einen Umweg nimmt, dürfte den Opfern einerlei sein.

    Für mich selbst ist es nicht ohne Bedeutung, in einem beheizten Zimmer, auf einer Couch sitzend, über Leid und Elend zu sinnieren. Ob es sich dabei um Fragen aus der Vergangenheit oder um aktuelles (siehe Flüchtlingsursachen), handelt, das bleibt alles graue Theorie. Ob das genügt zur Empathie? Oder bleibt es am Ende beim Beruhigen des Gewissens?

    Dem Herrn sei es gedankt, dass sich das immer noch durch eine Neu-Interpretation zur Rechtfertigung neuen Elends umdeuten lässt.

  13. @martin plötze…. ich muss erkennen, dass sie es nicht immer leicht haben…Ihre einordnungen und Datensammlung scheint in Verwirrung zu enden… zur Hilfe: Holocaust war Kackscheisse und ich werde nicht zusehen, wenn sich sowas wieder einschleicht. Zu meinem Kommentar in dem anderem Artikel erkenne ich, dass Sie es begrüßen, wenn die AfD hinter den Kulissen weiter radikalisiert. Ich glaube nicht mehr, dass ihnen die freiheitliche Grundordnung ans Herz gewachsen ist, obwohl Sie deren Vorzüge gerne nutzen… wie kann man zu so einem Artikel die Chronologie des Holoxaust zerkleinern? „Geistige Umnachtung, alle Achtung, alle Achtung….“

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