Am 27. Januar, dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust und der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz, findet in Dresden ein Gedenkrundgang statt. Der startet am Neumarkt vor der Frauenkirche und führt zum Bahnhof Neustadt am Schlesischen Platz. Der Rundgang wird begleitet von Redebeiträgen. Es sprechen Vertreter*innen des VVN-BdA, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten (Pirna-Sonnenstein), der Jüdischen Kultusgemeinde zu Dresden, des Bündnisses gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen und weiterer Organisationen.
Gegen 14.30 Uhr soll der Rundgang am Bahnhof Neustadt enden. Dort steht die Gedenktafel zur Erinnerung an die Deportation von Jüdinnen und Juden aus Dresden. An dieser wird es ein musikalisch umrahmtes Gedenken sowie die Möglichkeit Blumen niederzulegen und Kerzen anzuzünden geben.
Über eine Million Menschen, darunter vorwiegend jüdische Menschen, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, politische Gegner*innen, Rotarmist*innen und andere aus ganz Europa, wurden von den Nazis nach Auschwitz deportiert und systematisch ermordet. Die Bahnhöfe Neustadt und Leipziger Bahnhof waren ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt des „Dritten Reichs“, von dem aus hunderte Jüdinnen und Juden aus Dresden in den Tod deportiert wurden.
Christopher Colditz (Linke) vom Organisationsteam sagt: „Gerade in Zeiten, in denen Deportationspläne einer neofaschistischen Partei bekannt geworden sind, ist es umso wichtiger, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.“ Nie wieder sei keine hohle Phrase, sondern im Moment der größte Auftrag an die Gesellschaft. „Nie wieder“ ist jetzt.