Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) heute mitteilen, werden am Freitag nur einzelne Busfahrten stattfinden. Die Mehrheit der Bahnen und Busse wird stillstehen. Der Grund: Die Gewerkschaft ver.di hat zum Streik aufgerufen.
Im Zuge der aktuell laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten mehrerer kommunaler Nahverkehrsunternehmen für Freitag, den 2. Februar, zum Warnstreik aufgerufen. Zu erwarten ist, dass daher die DVB und die Dresdner Verkehrsservicegesellschaft (DVS), ein Tochterunternehmen der DVB, bestreikt werden.
Laut DVB-Sprecher Christian Schmidt ist daher zwischen 3 Uhr am Freitag und 3 Uhr in der folgenden Nacht auf sämtlichen Straßenbahn- und Buslinien, Fähren und Bergbahnen mit massiven Fahrtausfällen zu rechnen. „Lediglich auf einigen Buslinien vornehmlich im Stadtrandgebiet, die von beauftragten Subunternehmen bedient werden, dürften einzelne Busfahrten unterwegs sein, so etwa auf den Linien 65, 74, 78, 84 und 90“, so Schmidt. Zu deren Abfahrten und Pünktlichkeit sei eine Prognose nicht möglich.
Ebenso werden auch die DVB-Servicepunkte und die DVB-Telefonhotline bestreikt. Die Verbindungsauskunft zeigt alle nicht stattfindenden Fahrten als Ausfälle an. Aktuelle Abfahrten werden über die App DVB mobil und über die Website www.dvb.de angezeigt.
Bei Streiks ist die Mobilitätsgarantie der DVB nicht wirksam. Daher gibt es auch keinen Ersatzanspruch.
Mobilitätsalternativen: Züge und MOBIwelt
Schmidt weist darauf hin, dass S-Bahnen und Regionalzüge nicht vom Streik betroffen sind. Alternativ stehen mit Leihfahrrädern und -autos auch die multimobilen Angebote der DVB – MOBIbike und MOBIcar – zur Verfügung. Außerdem sind in den nördlichen Stadtgebieten Klotzsche, Weixdorf, Pieschen und Neustadt die MOBIshuttles unterwegs. Alle Angebote finden sich hier: www.mobi-dresden.de
ver.di: Arbeitgeber-Angebot provoziert Streik
Die ver.di-Tarifkommission hat die Durchführung eines ganztägigen Warnstreiks für den 2. Februar 2024 beschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft. Damit wolle man den Forderungen der fast 3.000 Beschäftigten in diesen Betrieben Nachdruck zu verleihen. Gleichzeitig schließe die Tarifkommission weitere Streiks vor der 3. Verhandlungsrunde am 23. Februar 2024 nicht aus.
Sven Vogel, ver.di Verhandlungsführer: „Die Verantwortung für die Arbeitsniederlegungen tragen einzig und allein die Arbeitgeber.“ Dem Angebot könne nicht zugestimmt werden, die Reaktion der Beschäftigten sei daher nur folgerichtig.
Das Angebot der Arbeitgeber vom 18. Januar 2024 beinhalte eine Vergütungserhöhung ab Oktober 2024 um 5 Prozent, ab Januar 2025 um 3 Prozent und ab September 2025 um 3 Prozent. Dazu sei die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten bis Juni 2024 in Höhe von 2.000 Euro angeboten worden. „Damit provozieren die Arbeitgeber bewusst eine Streikwelle im Regionalverkehr der AVN-Betriebe in Sachsen und übertragen somit den Konflikt zwangsläufig auf die Fahrgäste“, so Vogel. Trotz Fachkräftemangel und permanenter Überlastung des vorhandenen Personals sollen die Beschäftigten mit Almosen abgespeist werden.