Peter Pfundt vom ältesten Musikhaus der Neustadt hat eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Es ist jetzt nicht so, dass ich morgen zu machen muss, weil es uns so schlecht geht“, erklärt er gleich zu Beginn des Gespräches. Irgendwie ist ihm die Sammelaktion auch ein bisschen peinlich, aber der geplante Umbau braucht Geld. Daher hat er sich für die Variante des öffentlichen Sammelns entschieden.
„Wir reichen ja auch ein paar Geschenke im Gegenzug raus“, sagt er. Das reicht vom Plektrum-Set bis hin zur Westerngitarre. Aber das vielleicht beste Geschenk ist der Gutschein für die Gitarren-Werkstatt. Denn der Bereich wird immer stärker und stellt ihn vor ein kleines Problem. Denn die eigentliche Werkstatt ist im Keller. Wenn Peter aber im Keller ist, bräuchte er für oben noch Personal. Deswegen soll jetzt eine Werkbank direkt im Verkaufsraum entstehen.
„Da kann ich an den Klampfen friemeln und wenn jemand kommt und was braucht, bin ich sofort da“, sagt er. Der Einbau der Werkstatt soll ein Teil eines etwas größer angelegten Umbaus werden, der für den Sommer geplant ist. Das Geschäft hat sich wieder mal verschoben. „Während der Pandemie haben die Leute reihenweise Musikinstrumente gekauft, da scheint der große Bedarf erst einmal gedeckt“, erzählt er.
Dafür habe das Zubehör- und das Reparatur-Geschäft zugenommen und, neuerdings, der Verkauf von Klangschalen. Kaum hat er das erzählt stapft eine junge Kundin in den Laden und probiert die verschiedenen Schalen aus.
Den neuen Anforderungen will Peter mit einem etwas aufgepeppten Ladenkonzept und eben der im Laden integrierten Werkbank gerecht werden. „Am Ende ist Geld auch Zeit“, sagt er, umso mehr Spenden reinkommen, um so schneller kann ich den Umbau gestalten und habe dann wieder geöffnet. Seit Anfang Februar läuft die Kampagne und immerhin fast 700 Euro sind schon zusammen gekommen.
Musikhaus Neustadt
- Crowdfunding-Kampagne auf Startnext
- Görlitzer Straße 2, 01099 Dresden
- Montag bis Freitag 11.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Sonnabend 11 Uhr bis 15 Uhr
- www.2pim.de
Kleiner Geschichtsausflug
Bevor Peter Pfundt das Lädchen vor rund 20 Jahren übernahm betrieb an dieser Stelle Hans Dieter Meinel das „Musikhaus Meinel“ schon in zweiter Generation. Sein Vater Hans Meinel hatte das Geschäft hier 1954 gegründet. Zu DDR-Zeiten war das Lädchen nachgefragter Fachhandel für Akkordeons, Keyboards, Synthesizer, Klaviere und Digital-Pianos.
Sein Lager hatte Meinel im Erdgeschoss auf der anderen Straßenseite in der Nummer 44. Mit Peter Pfundt wandelte sich das Sortiment hin zu Saiten-Geräten, Verstärkern und Mischpulten. In letzter Zeit hat er sich auf sogenannte B-Ware spezialisiert, die mit winzig kleinen Produktionsfehlern teils erheblich günstiger ist.