Seit 1997 hat Yvonne Kühn in der Neustadt ein kleines Klamotten-, Blumen-, Möbel- und Accessoire-Imperium aufgebaut. Zu besten Zeiten hatte sie sechs Läden gleichzeitig auf Alaun- und Louisenstraße. Der Anfang war das „B & B Second Hand“ in der Alaunstraße 17. Nebenan hatte sie „Fummel & Leinen“, gegenüber die „Leihgarde“, im Hinterhaus das „Cottage 17“ und ein Lädchen für Second-Hand-Kinder-Klamotten, dazu noch ein Wohnzubehör- und Blumenlädchen auf der Louisenstraße.
„Da war ich rund um die Uhr beschäftigt“, blickt sie zurück. Viele Läden bedeuten viel Personal und man müsse als Chefin da immer auch mal vorbei schauen. Stück für Stück hat sie nun die Läden in den vergangenen Jahren reduziert. Während der Pandemie hat sie „Fummel & Leinen“ in „Weibsbilder“ umbenannt und den Laden umgestaltet. Zum Jahresende hat sie nun auch dieses Lädchen geschlossen. „Jetzt besinnen wir uns wieder auf das Kerngeschäft“, sagt sie und klingt nicht unzufrieden. „Jetzt brauch ich nur noch an vier Tagen hier sein, da hab ich ein bisschen mehr Freizeit“, sagt sie.
Ausschlaggebend war die letzte Nebenkostenabrechnung. „Hier ist nix gedämmt, die Heizkosten sind extrem gestiegen“, sagt sie. Außerdem sei der Verkauf von Neuware in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. „Second Hand funktioniert dagegen nach wie vor“, sagt sie und räumt aber ein: „zumindest mit Klamotten für Erwachsene.“
Interessenten für den Laden stehen Schlange
Im Hinterzimmer steht noch ein riesiges Sofa, daneben hängen noch ein paar Kleider, die Schaufensterpuppen stehen unbekleidet im Raum herum. Yvonne wuselt durch die Räume. „Wir haben gut abverkauft“, sagt sie, auch der größte Teil der Ladeneinrichtung habe Abnehmer gefunden. Dann bleibt sie vor einem Bild stehen. „Das waren meine Mädels von der Leihgarde“, sagt sie, „da haben wir Fotos gemacht, die Kleider waren alle selbst genäht.“ Schnell schiebt sie die Sentimentalität beiseite. Es geht ja weiter.
Die Interessenten für eine Übernahme des Ladens würden schon Schlange stehen, erzählt Yvonne, sie hätte da eine Favoritin. Aber der Vermieter habe sich noch nicht entschieden. Yvonne ist jedenfalls froh, dass sie hier einen Schlussstrich ziehen kann. Ob sie es noch einmal anders machen würde? „Ach was, es war toll mit den vielen Läden“, sagt sie. Aber jetzt sei es eben etwas ruhiger und sie kann sich auf den einen Laden konzentrieren.
B & B Secondhand
- Alaunstraße 17, 01099 Dresden
- Montag bis Freitag 11 bis 18 Uhr, Sonnabend 11 bis 16 Uhr
- Telefon: 0351 8105260
- B & B Secondhand auf Facebook
Augen auf bei der Namens Wahl! Des Ladens
„weibsbilder“ erinnerte mich zu sehr an die tumbe miese dumme, nicht lustige, gewalt scherz tv verünglückung
no go!
abschreckend.
passt auf wie ihr was nennt! das laeuft dann naemich nich. humor endet auch.
Geschätzter Reisender, soweit ich weiß, hat der Laden nicht geschlossen, weil er zu schlecht besucht war, sondern weil die Betriebskosten in die Höhe gestiegen sind.
Sprache wandelt sich. Zu Gottfried Kellers Zeiten im 19. Jahrhundert wurde der Begriff „Weibsbild“ mit voller Anerkennung bis hin zur Bewunderung des weiblichen Geschlechts verwendet. Möglicherweise wird „Weibsbilder“ im aktuellen Sprachgebrauch der älteren Generation abwertend gebraucht. Aber gerade durch die Überzeichnung in Kabarett und Satiresendungen findet meines Erachtens eine Umkehr des Begriffs statt.
Ich weiß nicht, ob Humor endet, ich bin mir aber ziemlich sicher, dass verschiedene Menschen verschiedene Vorstellungen von Humor haben.