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Offenes Staatsarchiv am 2. März

Unmittelbar neben der Albertstraße ragt ein mächtiges Gebäude gen Himmel. Schwarzer Sandstein, spiegelnde Scheiben, angedeutete griechische Säulen. Die Erbauer des Hauses haben ihm vor mehr als 100 Jahren eine beeindruckende Ausstrahlung mitgegeben. Als Besucher fühlt man sich klein. Das Gefühl weicht auch nicht beim Betreten, schier endlos hoch scheint das Atrium, das gläserne Dach gibt den Blick zum Himmel frei. Am Sonnabend gewährt das Sächsische Staatsarchiv einen Blick hinter die Kulissen.

Das Hauptstaatsarchiv an der Archivstraße.
Das Hauptstaatsarchiv an der Archivstraße. Foto: Anton Launer

Alle zwei Jahre ruft der „Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.“ (VdA) zum Tag der Archive auf. In diesem Jahr öffnen die teilnehmenden Archive zum ersten Mal nach der Corona-Pandemie wieder ihre Pforten und laden unter dem Thema „Essen und Trinken“ zu einer spannenden Entdeckungstour durch die Welt der historischen Quellen ein.

Das Sächsische Staatsarchiv beteiligt sich am 2. März 2024 mit einem vielfältigen Programm. Neben dem direkten Kontakt mit interessierten Besucherinnen und Besuchern laden auch bewährte digitale Formate zu einem Austausch ein. Eine Präsentation ausgesuchter Archivalien zeigt, wie facettenreich das Thema „Essen und Trinken“ durch Archivgut des Staatsarchivs beleuchtet werden kann.

Zusätzlich zu einem abwechslungsreichen Vortragsprogramm steht das Staatsarchiv ganztägig bei Fragen zu Ausbildungsmöglichkeiten, Familienforschung oder Recherchemöglichkeiten in unseren Beständen zur Verfügung und hilft auch beim Entziffern alter Handschriften.

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Programm

  • 10 Uhr: Eröffnung der neuen Dauerausstellung durch Staatsminister Armin Schuster und Präsentation der vom Freistaat erworbenen Urkunden des Klosters St. Marienthal (Atrium des Hauptstaatsarchivs Dresden, öffentlicher Programmpunkt)
  • Beratungsangebote: „Was Urgroßmutter noch lesen konnte“ Tipps zum Entziffern und Erhalten alter Familiendokumente (Eigene Dokumente können mitgebracht werden!), Quellen zur Familienforschung im Staatsarchiv, Ausbildung – Arbeiten im Archiv
  • 15 Uhr: „Vom Freistaat erworben – Die Urkunden des Klosters St. Marienthal“ (Hauptstaatsarchiv Dresden)
  • Das ganze Programm auf sachsen.de

Was wird eigentlich im Haupstaatsarchiv gelagert?

Professor Peter Wiegand ist der Leiter des Archivs hier in der Neustadt. Er führt in den altehrwürdigen Lesesaal und erläutert: „Wir lagern und sichern die Akten des Staates.“ Das reicht von Ministerien über den Landtag bis zu Behörden und der Justiz. „Wenn im Parlament zum Beispiel ein Gesetz diskutiert wird, entsteht daraus eine Akte – und nach einer Weile wird die geschlossen“, erklärt Wiegand.

Die Behörden sind dann verpflichtet, nach einer gewissen Zeit, meist zwischen zehn und 20 Jahren, diese Akten dem Staatsarchiv zu übergeben und dann wird aussortiert. „Rund ein Prozent der Akten heben wir auf, der Rest wird vernichtet“, sagt Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsarchiv.

Peter Wiegand im alten Lesesaal
Peter Wiegand im alten Lesesaal Foto: Anton Launer

Die Auswahl übernehmen die Archivar*innen, sie sortieren nach gesellschaftlicher und politischer Relevanz. 30 Mitarbeitende gibt es allein hier in Dresden, in ganz Sachsen sind es 120. Im neuen Anbau an der Ecke zur Erich-Ponto-Straße werden auf neun Etagen Akten gelagert. Es ist noch Platz für weitere 15 Jahre.

Warum wird archiviert?

Mit dem Archiv soll staatliches Handeln transparent werden. Immerhin kann man, wenn auch mit einigen Jahren Verzögerung dann nachlesen, wie es zu welcher Entscheidung gekommen ist. Außerdem soll das Staatsarchiv private Rechte sichern. „Darüber hinaus bieten wir die Grundlage für die historische Forschung“, sagt Wiegand, der selbst Geschichte studiert hat. „Jedermann hat das Recht, das Archiv zu benutzen“, sagt er. Das ist im Archivgesetz geregelt.

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Hauptsächlich würden Historiker*innen und Heimatkundler*innen das Archiv nutzen. Aber manchmal kommen auch Privatpersonen, um in der Familien-Vergangenheit zu recherchieren. Immerhin zähle das Staatsarchiv zu den meistbesuchten Archiven in Deutschland und unterstützt zahlreiche museale Sonderausstellungen im In- und Ausland mit Leihgaben.

  • Eine Übersicht über die Bestände des Archivs bietet das Online-Informationssystem SAX.Archiv (www.archiv.sachsen.de).
ad acta gelegt
ad acta gelegt Foto: Anton Launer

2 Kommentare

  1. Am Freitag oder am 2. März? Falls beide Infos zutreffen sollen, dann ist es erst wieder 2029 möglich :-)

Kommentare sind geschlossen.