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Update: Streik von Donnerstag bis Sonnabend

Am Donnerstag und Freitag sind die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr aufgerufen, sich am Warnstreik zu beteiligen. Die Gewerkschaft Verdi will damit ihren Forderungen Nachdruck verleihen. In der Neustadt sind unter anderem der Ersatzverkehr der Linie 11 und die Fährverbindung nach Johannstadt betroffen.

Bestreikt werden Unternehmen im Arbeitgeberverband öffentlicher Nahverkehrunternehmen (AVN), dazu gehören im Dresdner Einzugsgebiet die Dresdner Verkehrsservice GmbH, die Verkehrsgesellschaft Meißen mbH, die Regionalverkehr Sächsische Schweiz Osterzgebirge GmbH und die Regionalbus Oberlausitz GmbH. Deshalb sind alle Fährverbindungen und einige Buslinien betroffen.

In der Zeit zwischen Donnerstag, 29. Februar, 3 Uhr und Sonnabend, 2. März, 3 Uhr ist auf folgenden Linien zum Teil mit erheblichen Einschränkungen bis hin zu Komplettausfällen zu rechnen:

  • Sämtliche Fährverbindungen
  • Buslinien 66, 68, 72, 73, 76, 77, 79, 80, 81, 85 und 88 sowie die Ersatzverkehre für Straßenbahnen auf den Linien 4 und 11.

Einzelne Fahrten könnten zwar stattfinden, jedoch ist eine Prognose zu Abfahrtszeiten und Pünktlichkeit nicht möglich. Beim letzten Streik konnten die Dresdner Verkehrsbetriebe den Ersatzverkehr für die Linie 11 ca. im 20-Minuten-Takt realisieren.

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Alle oben nicht genannten Dresdner Linien einschließlich der Straßenbahnen und der Bergbahnen in Loschwitz sind am Donnerstag nicht betroffen und sollten planmäßig unterwegs sein.

Außerdem werden ab Freitag, 1. März, 3 Uhr, auch die DVB-Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Bis zum Sonnabend, 3 Uhr, werden daher so gut wie gar keine Fahrzeuge im DVB-Netz unterwegs sein.

Es ist großflächig mit Ausfällen zu rechnen. Lediglich auf einigen Buslinien vornehmlich im Stadtrandgebiet, die von beauftragten Subunternehmen bedient werden, dürften einzelne Busfahrten unterwegs sein, so etwa auf den Linien 65, 74, 78, 84 und 90. Eine Prognose zu Abfahrtszeiten und Pünktlichkeit ist jedoch nicht möglich.

Auch am Sonnabend, 2. März, wird die DVB bestreikt. Straßenbahnen, wichtige Buslinien und Bergbahnen sind dann bis Sonntag, 3 Uhr großflächig von Totalausfällen betroffen. Die Fähren sollten am Sonnabend jedoch wieder übersetzen. Auch auf den Buslinien 66, 68, 72, 73, 76, 77, 79, 80, 81, 85 und 88 sowie im Ersatzverkehr für Straßenbahnen auf den Linien 4 und 11 finden teilweise wieder Fahrten statt. Auch zu deren Abfahrten und Pünktlichkeit ist eine Prognose nicht möglich.
Erst ab Sonntagfrüh wird erwartet, dass der Betrieb auf allen Linien wieder planmäßig anläuft.

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Seit Sonnabend fahren die Straßenbahnen wieder über den Albertplatz.
Am Freitag und Sonnabend werden auch die Straßenbahnen der DVB bestreikt.

Die Verbindungsauskunft der DVB zeigt alle nicht stattfindenden Fahrten als Ausfälle an. Aktuelle Abfahrten werden über die App „DVB mobil“ und über die Website www.dvb.de angezeigt.

Bei Streiks ist die Mobilitätsgarantie der DVB nicht wirksam. Daher gibt es auch keinen Ersatzanspruch.

Der Ersatzverkehr für die Linie 11 fällt am Donnerstag und Freitag weitestgehend aus. Foto: Anton Launer
Der Ersatzverkehr für die Linie 11 fällt am Donnerstag und Freitag weitestgehend aus. Foto: Anton Launer

Mobilitätsalternativen: Mobiwelt

Die Dresdner Verkehrsbetriebe weisen darauf hin, dass, mit Leihfahrrädern und -autos auch Alternativen zur Verfügung stehen. Außerdem sind in den nördlichen Stadtgebieten Klotzsche, Weixdorf, Pieschen und Neustadt die MOBIshuttles unterwegs. Alle Angebote finden sich hier: www.mobi-dresden.de.

Hintergrund zum Streik: Das fordert Verdi von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB)

In einer Pressemitteilung der Gewerkschaft heißt es: „Im Zuge der Verhandlungen legte der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen ein Papier vor, das zahlreiche Gegenforderung enthält und jede Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten vermissen lässt.“ So seien inzwischen zwar kleine Verbesserungen beim Thema Zuschläge und geteilte Dienste in Aussicht gestellt worden. Gleichzeitig würden die Arbeitgeber jedoch eine massive Mehrbelastung der Kolleginnen und Kollegen fordern – und das in einer Tarifrunde, die unter dem Schwerpunkt Entlastung stehen solle.

Dazu sagt Paul Schmidt, Verdi-Fachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Statt für Entlastung zu sorgen, fordern die Arbeitgeber, dass die Beschäftigten zukünftig bis zu 44 Stunden pro Woche arbeiten.“ Diese Mehrarbeit solle anders als bisher aber nicht mehr in Freizeit, sondern ausschließlich in Geld abgegolten werden. Im Ergebnis würden die eh schon stark belasteten Kollegen noch schneller verschlissen. „Das ist kurzsichtig und verantwortungslos“, so Verdi-Verhandlungsführer Schmidt.

Schon jetzt sind die Krankenstände im ÖPNV in der Regel mindestens doppelt so hoch wie in der gesamten Wirtschaft. Gleichzeitig ist der Anteil der Beschäftigten unter 35 Jahren im Schnitt nur halb so hoch wie in anderen Branchen. Es gelingt de facto also kaum noch, junge Beschäftigte von einem Jobeinstieg im Nahverkehr zu überzeugen.
Nachdem es erst im letzten Jahr gelungen war, im Tarifvertrag Nahverkehr das Entgeltniveau des öffentlichen Dienstes zu erreichen, wollen die Arbeitgeber nun eine Kehrtwende vollziehen. Sie fordern die Entkopplung der Arbeitsbedingungen vom öffentlichen Dienst. So sollen zukünftige Entgeltsteigerungen oder Veränderungen bei der Arbeitszeit in den ÖPNV-Unternehmen nicht mehr umgesetzt werden. „Bei der nächsten Tarifrunde im öffentlichen Dienst verhandeln wir über die Einkommen der Beschäftigten in Rathäusern, Kitas, den Stadtreinigungen und vielen Bereichen mehr. Von den Kollegen im Nahverkehr erwarten die Arbeitgeber nun aber, dass sie sich davon entkoppeln und auf die dort zu vereinbarenden Verbesserungen verzichten. Das ist schlicht und ergreifend ungerecht“, ergänzt Schmidt.

Daher ruft ver.di die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen und Zwickau am 22. März 2024 zu einem ganztägigen Warnstreik auf.

Hintergrund: Jahrelang wurden im sächsischen Nahverkehr die geringsten Löhne bundesweit gezahlt. Mit dem im ersten Quartal stattfindenden Lohnsteigerungen schließen die Beschäftigten nun zum Lohnniveau des öffentlichen Dienstes auf. Sollte die Anbindung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) aufgehoben werden, fallen die Beschäftigten erneut hinter die Einkommen und Arbeitsbedingungen anderer kommunaler Beschäftigter zurück.

Forderungen in der Tarifrunde

  • Erhöhung des Urlaubsanspruchs 33 Arbeitstage
  • Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit in Höhe von 20 Prozent
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Sonntagsarbeit auf 50 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Nachtarbeit auf 25 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Verkürzung der Stufenlaufzeiten auf jeweils 2 Jahre
  • 5 zusätzliche Regenerationstage für Kombifahrer*innen
  • je 1 zusätzlicher Regenerationstag für 100 geleistete Nachtstunden (jahresübergreifend)
  • Anerkennung der Wegezeiten als Arbeitszeit, wenn Anfangs- und Endort des Dienstes nicht identisch sind
  • Streichung der Ausnahmen bei der ununterbrochenen Ruhezeit zwischen zwei Dienstschichten
  • Berechnung der Zeitzuschläge auf der jeweils individuellen Erfahrungsstufe der Beschäftigten
  • Begrenzung der Anzahl der geteilten Dienste auf max. 1 pro Beschäftigten pro Monat; Ausnahmen sind einvernehmlich möglich
  • Überstundenzuschläge für Fahrzeugverspätungen ab der 1. Minute als Überstunden
  • Erhöhung der Entschädigung für geteilte Dienste auf 30 Euro pro Dienstschicht
  • Wiederinkraftsetzen der Regelungen zur Altersteilzeit

Für die Beschäftigten bei den DVB fordert Verdi unter anderem:

  • Erhöhung des Urlaubsanspruchs 33 Arbeitstage
  • Einführung von Zeitzuschlägen für Samstagsarbeit in Höhe von 20 Prozent
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Sonntagsarbeit auf 50 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Nachtarbeit auf 25 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Weitere Infos auf verdi.de

9 Kommentare

  1. na supi bloß gut das ich grad ni radfahren kann und mobilitätseingeschränkt bin… recht is recht ah da könntense mir wenigstens n rollator stellen fürn Arbeitsweg ;-)

  2. Sehr kurzsichtig bei diesen dreisten Forderungen von Verdi gedacht:
    das Fahren mit den Öffentlichen wird noch viel, viel teurer und viele werden wieder auf den Pkw umsteigen,
    die Krankenkassen- und Rentenversicherungsbeiträge der Beteiligten werden sich teils drastisch erhöhen,
    die nächsthöhere Lohnsteuerklasse wird fällig.

    Was bleibt dann am Monats- bzw. Jahresende tatsächlich noch übrig?
    Das kann wohl kaum im Sinne der überwiegenden Mehrheit der Beschäftigten sein!

  3. Hallo,
    vielen Dank für die intelligente und scharfsinnige Betrachtung des Gesamten! Keiner denkt wirklich zu Ende.

  4. Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich immer weniger Verständnis für die vielen unterschiedlichen Streiks im ÖPNV (DB AG, DVB, Busfirmen…) habe. Und das auch als überzeugter Nutzer von ÖPNV, als Bahnfan und mit eigentlich viel Sympathe für gute Arbeitsbedingungen für das Personal. Die die Entwicklung der letzten Wochen ist leider eher ein Programm für die Abkehr vom ÖPNV hin zu Fahrrad oder Auto. Besonders solch äußerst kurzfristig angekündigten Streiks sollten wirklich nicht sein. Ich bin in der letzten Zeit zum Ausweichen viel und gerne Fahrrad gefahren. Doch morgen wäre die Bus-Nutzung eigentlich wichtig gewesen, ist leider nun leider kein Verlass.
    Bitte während der berechtigten Tarifauseinandersetzung mit Streiks nicht die Fahrgäste gänzlich vergraulen!

  5. die Subventionierung des ÖPNV ist gerade auch durch das Deutschlandticket zusätzlich gerade zu ein Witz geworden. Der ÖPNV muss für alle attraktiv sein. Wenn den Forderungen der Verdi nicht gefolgt wird, so wird es definitiv noch schlimmer!!!!!! Einen Verkehrsminister zu haben der sein Gehalt von der Autolobby bekommt ist einfach mal nicht das gelbe vom Ei!!!

  6. Unsere Politiker brauchen zum Glück ja nicht zu streiken, sie bekommen ab März um die 1000 Euro mehr im Monat. Hab sie sich, für die gute Arbeit ja auch verdient. Ich hoffe, sie kommen damit jetzt besser über die Runden.

  7. Damit die Kritiker dieser Streiks wissen wovon die Rede ist. Der Stundenlohn eines Busfahrers bei den genannten Betrieben (DVB ausgenommen) liegt bei etwas mehr als 3€ über Mindestlohn. Dafür haben wir bis zu 140 Leute im Bus. Bei Schülerverkehren eure Kinder. Arbeitszeiten verteilen sich auf 24/7, Sonn- und Feiertage inklusive. Geteilte Dienste, nicht zu knapp. Man fängt in aller Herrgottsfrühe an um die Meckerer hier, sowie alle anderen zur Arbeit zu fahren und anschließend deren Kinder in die Schule. Nachmittags das Gleiche andersherum. Dazwischen liegen 2 bis 5 Stunden unbezahlte Pause. Der Arbeitstag hat dadurch bis zu 13 Stunden, von denen 6 bis 9 bezahlt werden. Anschließend den Bus vom Unrat befreien, den die Fahrgäste reichlich hinterlassen. Etliche scheinen einen Bus als ihren privaten Mülleimer zu betrachten, Pöbeleien weil man zu spät war und und und. Jetzt kann sich jeder selbst überlegen ob 15 € und hastenichtgesehen eine üppige Entlohnung sind.

  8. „Aber dann wird der ÖPNV teurer“ … ernsthaft? Anstatt auf den mit knapp über Mindestlohn abgespeisten, 24/7 arbeitenden Mitarbeitenden rumzuhacken könnte man die Kritik doch dorthin richten, wohin sie gehört: in die Politik, die den ÖPNV seit Jahrzehnten zugunsten der Automobillobby kaputtspart. Eure Wut ist bei den Busfahrern falsch aufgehoben; wer bezahlbaren ÖPNV will, soll dafür auch eintreten, und das bitte nicht durch Nachtreten auf die, die das ganze überhaupt erst möglich machen und am Ende der Nahrungskette stehen.

  9. Mobi-Shuttle funktioniert leider nicht zuverlässig. Die App bietet ja nur dann günstige Fahrten oder bei Vorhandensein eines DVB Tickets auch kostenlose Fahrten an, wenn es kein adäquates ÖPNV Angebot gibt. Dass die Busse und Straßenbahnen wegen Streik nicht fahren, wird von der App nicht erkannt.

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