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Montagsproteste und Alice Schwarzer

Diesen Montag war es in Dresden wieder laut. Die Initiative „Hope Fight Racism“ mobilisierte unter dem Motto: „Kein Fußbreit dem Quergida-Faschismus!“ zum Gegenprotest gegen die Pegida-Demonstration. Außerdem gab es am Societaetstheater einen Auftritt von Alice Schwarzer. Die Linksjugend organisierte einen Gegenprotest vor dem Theater.

Bereitschaftspolizisten in der Lagebesprechung auf dem Alaunplatz - Foto: Florian Varga
Bereitschaftspolizisten in der Lagebesprechung auf dem Alaunplatz – Foto: Florian Varga

Um 17 Uhr befinden sich auf dem Alaunplatz nur Einheiten der Bereitschaftspolizei. Eine Lagebesprechung, danach rückt der Großteil ab. Nun finden sich auch schon die ersten Demonstranten ein, welche sich vorher bereits im Umfeld gruppiert hatten. Der Versammlungswagen von „Hope Fight Racism Dresden“, wird vorbereitet, die Versammlungsauflagen vorgelesen und schon geht es los.

Über die Alaunstraße geht der Zug zum Albertplatz. Neben dem üblichen Protestslogan: „Alerta, Alerta, Antifaschista“ wird den Bereitschaftspolizisten zugerufen, dass sie hier keine Fans haben. Vereinzelt gibt es Vorwürfe, dass einige von ihnen wohl lieber die Pegida-Versammlung absichern würden wollen.

Aufzug durch die Alaunstraße - Foto: Florian Varga
Aufzug durch die Alaunstraße – Foto: Florian Varga

Weiter geht es über die Albertstraße, den Carolaplatz, dann zum Goldenen Reiter. Diesmal ohne Zwischenstopp aber unter lauter Musik. Danach zog die Demonstration über die Augustusbrücke zum Neumarkt, wo sich die Versammlungsteilnehmer der Pegida-Veranstaltung entgegenstellen werden. Einer der Ordner schätzt die Demonstrationsgruppe auf etwa 400 Teilnehmer. Die Dresdner Polizei gibt seit ein paar Jahren keine Schätzungen über die Anzahl der Teilnehmenden bei Demonstrationen bekannt.

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Lesung und Gegenprotest

Im Societaetstheater neben der Dreikönigskirche findet zu dieser Zeit eine Lesung mit der Feministin Alice Schwarzer statt. Die Journalistin wurde vor allem durch die Zeitschrift „Emma“ bekannt, sie war in den 1970er und 1980er Jahren eine der wichtigsten Kämpferinnen für die Emanzipation und die Gleichberechtigung der Frau. Schwarzer wurde seither von verschieden Seiten immer wieder kritisiert. Aktuell wird sie vor allem bezüglich ihrer Haltung zur Transsexualität kritisiert. Unter anderem wegen ihrer Streitschrift „Was ist eine Frau? Was ist ein Mann?“

Für ihre Haltungen wurde Alice Schwarzer von linken Aktivisten kritisiert und als „transexkludierende radikale Feministin“ (TERF) bezeichnet. Die Dresdner Linksjugend, die Jugendorganisation der Linken hatte gestern zu einer Demonstration vor dem Theater aufgerufen. Henriette von der Linksjugend erklärt dazu: „Für uns ist klar: Alice Schwarzer verbreitet regelmäßig Hass und Hetze gegenüber Trans-Personen. Das hat nichts mit Feminismus zu tun.“ Mit einer vermeintlichen Feministin, die mit ihren Aussagen Herrschaftsverhältnisse und Unterdrückungsmechanismen reproduziere, könne das Patriarchat nicht zerschlagen werden.

Als Alice Schwarzer die Demonstration bemerkt, bietet sie den Dialog an. Der wird recht brüsk abgelehnt. „Du hast hier nicht das Mikro!“, ruft ihr ein Teilnehmer zu.

Etwas mehr als 20 Personen von der Linksjugend versammeln sich auf der Hauptstraße, um gegen die Lesung von Alice Schwarzer zu protestieren. Foto: Florian Varga
Etwas mehr als 20 Personen von der Linksjugend versammeln sich auf der Hauptstraße, um gegen die Lesung von Alice Schwarzer zu protestieren. Foto: Florian Varga

Um die Veranstaltungen abzusichern und Protest in Sicht- und Hörweite zu realisieren, setzt die Dresdner Polizei unterstützt durch die Sächsische Bereitschaftspolizei insgesamt 420 Beamte ein. Am Abend meldet die Polizei, dass sie vier Ermittlungsverfahren gegen Teilnehmende eröffnet habe. Dabei wurden zwei Verstoße gegen das Versammlungsgesetz, eine Beleidigung und einmal das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen festgestellt. Aus welchen Lagern die Täter kommen und in welchem Alter sie waren, dazu äußert sich die Polizei nicht. Gegen 21 Uhr sind alle Versammlungen in Dresden beendet.

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5 Kommentare

  1. Linksjugend…die sind so links wie die Erde vom Mond entfernt ist. Ich frage mich, ob sie wirklich der Meinung sind, sie würden linke Werte vertreten, oder nur das links missbrauchen, um ihre Ideologie zu rechtfertigen. Rosa Luxemburg, Ernst Thälmann und El Commandante würden sich im Grab umdrehen, wenn sie wüssten, wie die Bewegung beschmutzt wird mit solchen Aktionen.

  2. Transpersonen gabs schon immer. Wurden früher Zwitter genannt. ist aber extrem selten so ein „echter „Zwitter.
    Regelmäßig öfter gibts noch das adrenogenitales Syndrom – „Der Kitzler ist penisartig vergrößert. Resultierend aus Überfunktion der Nebennierenrinde“. Aus Anatomie, Text und Atles, Lippert

  3. Alice Schwarzer ist immer noch die wichtigste feministische Stimme in Deutschland. Also stimmt Ihre Zeitangabe bis 1980 nicht.
    Die Emma ist, nebenbei bemerkt, das einzige unabhängige Medium, das wirklich Fraueninteressen vertritt.
    Der Vorwurf der Transfeindlichkeit kann durch nichts belegt werden. Haltlose Anwürfe sollen in einem journalistischen Bericht nicht verbreitet werden. Zumindest würde man erwarten auch einer Gegenposition das Wort zu geben.
    Einige eitle Gockeln haben sich geweigert mit Alice Schwarzer zu sprechen und sie unflätig niedergepfiffen. Das sagt alles über die demokratische Diskussionskultur der „Demonstranten“. Männer, die sich als Feministen deklarieren und die verdienteste Feministin auspfeifen. Es war erbärmlich.

  4. Drei von vier geschlechtsangleichenden Operation adressieren als Wunschergebnis das männliche Geschlecht. Gemeinsam mit zur Schau gestellter Ignoranz und Intoleranz wird so sicher bald das toxische Patriachart zerschlagen.

    Mit amüsierten Grüßen aus dem
    Safespace

  5. @ilona: warum sollte man sich auch freiwillig von alice schwarzer das mikro aus der hand reißen lassen, wenn doch hinlänglich bekannt und publiziert ist, was dann dabei an inhalt herauskommt?
    wer etwas sagt, muss widerspruch aushalten, und wer sich auf die bühne der widersprechenden stellen will, muss damit rechnen nicht hinaufgelassen zu werden.

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