Der Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) hat heute den Auftakt zur Planung der Sanierung der Louisenstraße angekündigt. Vor allem der Abschnitt zwischen Försterei- und Kamenzer Straße ist dringend sanierungsbedürftig. Die beiden Enden der Louise wurden ja schon vor ein paar Jahren saniert.
Diese Sanierung damals war auf Protest aus dem Viertel gestoßen (Neustadt-Geflüster von 2018). „Der Abschnitt hier ist saniert, aber ohne Aufenthaltsqualität“, sagt Kühn. Das wolle man nun vermeiden. Deswegen startet die Stadt heute eine umfangreiche Bürgerbeteiligung.
Auf dresden.de ist ein Fragebogen eingerichtet und am 12. März eine Anwohnerversammlung geplant. Einladungen per Post an Anwohnende und Gewerbetreibende der Louisenstraße hat die Stadt in den vergangenen Tagen schon verschickt. Außerdem sollen auch die Wünschen von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden.
André Zschoge, Sachgebietsleiter Verkehrsanlagenplanung, sprach bei der derzeitigen Planung von einem weißen Blatt mit ein paar Eckpunkten. Das soll heißen, man sei grundsätzlich erstmal für alle Ideen offen, müsse aber gewisse Dinge berücksichtigen. So sei die Louisenstraße nur rund 14 Meter breit, große Bäume hätten es da schwer.
Außerdem gebe es unter der Straße eine dicke Fernwärmeleitung und für die meisten Hausfassaden gilt Denkmalschutz. Aber gerade der Bereich zwischen Alaunstraße und der Kreuzung Rothenburger, Görlitzer, Louisenstraße sei ideal für eine neue Planung. Dort gebe es wegen Schule, Kinderhaus und Freifläche verhältnismäßig wenige Anwohnende, da sei auch eine Durchfahrtsperre nicht ausgeschlossen.
Umgesetzt werden sollen die Wünsche der Anwohnenden dann von zwei Planungsbüros, dem Landschaftsarchitekturbüro Rehwaldt aus Dresden und dem Verkehrsplanungsbüro SHP Hannover und weiteren Akteuren. „Die Louisenstraße könnte eine Blaupause werden, wie wir in Zeiten des Klimawandels mit Straßenraum umgehen“, sagt Baubürgermeister Kühn.
Die Stadtverwaltung nennt die wesentlichen Ziele der Gestaltung des Straßenraumes:
- Aufenthaltsqualität: Die Louisenstraße als lebendigen und vielfältigen Stadtraum stärken und die Aufenthaltsqualität erhöhen.
- Denkmalschutz: Die erhaltenswerte und teilweise denkmalgeschützte Stadtstruktur erhalten und nachhaltig sichern.
- Klimaresilienz und blau-grüne Gestaltung des Straßenraumes: Stadtklimatisch wirksame Begrünung schaffen und eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung fördern.
- Verkehrsberuhigung: Eine nachhaltige und innenstadtverträgliche Mobilität fördern.
- Wirtschaftsverkehr: Ver- und Entsorgung gewährleisten.
Eine grundhafte Sanierung der ganzen rund ein Kilometer langen Straße sei ein sehr umfangreiches Projekt, sagt Zschoge. Daher sollen im Zuge des Planungsprozesses auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen entwickelt und getestet werden. Rund zwei Jahre soll die Planung dauern. Da man den Ideen der Bevölkerung nicht vorgreifen wolle, könne man aktuell noch nichts zu Bauzeiten und entsprechenden Abläufen sagen.
Mitgestaltungsmöglichkeiten
- Versammlung für Anwohnende und Gewerbetreibende am 12. März. Einladung kam per Post.
- Onlinebefragung auf dresden.de
- Vorstellung im Stadtbezirksbeirat am 4. März, ab 17.30 Uhr
Das Kinder- und Jugendbüro (KiJub) Dresden begleitet die Planung mit altersgerechten Beteiligungen für Kinder und Jugendliche:
- Für Kids am Mittwoch, 6. März 2024, 15 bis 17 Uhr und Mittwoch, 13. März, 14.30 bis 16.30 Uhr, Spielplatz Louisengrün
- Für Jugendliche und junge Erwachsene am „Eck“ Louisenstraße Ecke Görlitzer-/Rothenburger Straße, Mittwoch, 6. März 2024, 17 bis 19 Uhr und Freitag, 15. März 2024, 17 bis 19 Uhr