Es ist dunkel in der „Wanne“. Licht nur von ein paar Schreibtischlampen. Drei Männer und zwei Frauen sitzen vor Texten. Abwechselnd und manchmal im Chor lesen sie. Probe im Lesetheater. Premiere ist am Sonntag.
Es ist das neue Stück von Stefan Birkefeld, der bereits im vergangenen Jahr zwei solcher Lesetheaterstücke in der Wanne inszeniert hat. Er schreibt die Texte selbst und führt, wenn man es so nennen will, auch die Regie bei dem Stück. Während der Probe hört er genau zu und gibt Hinweise für die Betonung.
Wenn am Sonntag das Stück aufgeführt wird, werden die Lesenden noch von einem Cellisten begleitet. „Die kurzen Musikstücke passen sich der jeweiligen Situation an, von getragen bis schnell“, erklärt Birkefeld. Mit dem neuen Stück greift Birkefeld ein aktuelles Thema auf. Titel: „Ausnahmezustand – Stimmen des Krieges“. Es geht um Opfer, um Täter und die Frage ob man das so trennen kann. Es entfaltet sich ein vielstimmiger Chor aus Gedanken. Gewissermaßen funktioniert das Lesetheater wie ein Hörbuch oder eher noch wie ein Hörspiel, da sich die verschiedenen Stimmen abwechseln und die musikalische Begleitung durch den Cellisten hinzukommt. In der dunklen „Wanne“ im Stadtteilhaus fühlt man sich als Zuhörer gleich wie mittendrin im Geschehen.
Ausnahmezustand – Stimmen des Krieges
- Lesetheater in der „Wanne“ im Stadtteilhaus, Prießnitzstraße 18, 01099 Dresden
- Premiere: 10. März 2024, weitere Aufführungen 17. und 24. März, jeweils 18 Uhr, Eintritt frei