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Bus- und Straßenbahnstreik am Freitag

Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) werden am Freitag von der Gewerkschaft Verdi bestreikt. Es sind in Dresden ganztägig nur einzelne Busfahrten unterwegs.

Am Freitag, dem 22. März werden voraussichtlich keine Straßenbahnen fahren. Die DVB werden bestreikt. Foto: Archiv Anton Launer
Am Freitag, dem 22. März werden voraussichtlich keine Straßenbahnen fahren. Die DVB werden bestreikt. Foto: Archiv Anton Launer

Im Zuge der aktuell laufenden Verhandlungen zum Tarifvertrag der Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr (TVN) hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsunternehmen in Sachsen für Freitag, den 22. März, erneut zum Warnstreik aufgerufen. Daher sei zu erwarten, dass auch die DVB bestreikt werden, teilte heute DVB-Sprecher Christian Schmidt mit.

Damit ist zwischen 3 Uhr am Freitag und 3 Uhr am Sonnabend auf sämtlichen Straßenbahn- und den wichtigsten Stadtbuslinien mit massiven Fahrtausfällen zu rechnen. Lediglich auf einigen Buslinien vornehmlich im Stadtrandgebiet, die von anderen Unternehmen bedient werden, dürften einzelne Busfahrten unterwegs sein. Zu deren Abfahrten und Pünktlichkeit sei eine Prognose nicht möglich, so der DVB-Sprecher. Auch die Fähren setzen über. Im Ersatzverkehr für Straßenbahnen auf den Linien 4 und 11 finden teilweise Fahrten statt.

Ebenso werden auch die DVB-Servicepunkte und die DVB-Telefonhotline bestreikt. Die Verbindungsauskunft zeigt alle nicht stattfindenden Fahrten als Ausfälle an. Aktuelle Abfahrten werden über die App DVB mobil und über die Website www.dvb.de angezeigt.

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Schmidt weist darauf hin, dass bei Streiks die Mobilitätsgarantie der DVB nicht wirksam sei. Daher gebe es auch keinen Ersatzanspruch.

Mobilitätsalternativen: Züge und Mobiwelt

Die S-Bahnen und Regionalzüge sind nicht vom Streik betroffen und sollten daher verkehren. Alternativ stehen mit Leihfahrrädern und -autos auch die multimobilen Angebote der DVB – Mobibike und Mobicar – zur Verfügung. Außerdem sind in den nördlichen Stadtgebieten Klotzsche, Weixdorf, Pieschen und Neustadt die Mobishuttles unterwegs. Alle Angebote finden sich hier: www.mobi-dresden.de

Hintergrund zum Streik: Das fordert Verdi von den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB)

In einer Pressemitteilung der Gewerkschaft heißt es, dass im Zuge der Verhandlungen der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen ein Papier vorgelegt habe, das zahlreiche Gegenforderung enthält und jede Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten vermissen lasse. So seien inzwischen zwar kleine Verbesserungen beim Thema Zuschläge und geteilte Dienste in Aussicht gestellt worden. Gleichzeitig würden die Arbeitgeber jedoch eine massive Mehrbelastung der Kolleginnen und Kollegen fordern – und das in einer Tarifrunde, die unter dem Schwerpunkt Entlastung stehen solle.

Dazu sagt Paul Schmidt, Verdi-Fachbereichsleiter und Verhandlungsführer: „Statt für Entlastung zu sorgen, fordern die Arbeitgeber, dass die Beschäftigten zukünftig bis zu 44 Stunden pro Woche arbeiten.“ Diese Mehrarbeit solle anders als bisher aber nicht mehr in Freizeit, sondern ausschließlich in Geld abgegolten werden. Im Ergebnis würden die eh schon stark belasteten Kollegen noch schneller verschlissen. „Das ist kurzsichtig und verantwortungslos“, so Verdi-Verhandlungsführer Schmidt.

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Schon jetzt seien die Krankenstände im ÖPNV in der Regel mindestens doppelt so hoch wie in der gesamten Wirtschaft. Gleichzeitig sei der Anteil der Beschäftigten unter 35 Jahren im Schnitt nur halb so hoch wie in anderen Branchen. Es gelingt de facto also kaum noch, junge Beschäftigte von einem Jobeinstieg im Nahverkehr zu überzeugen.

Nachdem es erst im vergangenen Jahr gelungen war, im Tarifvertrag Nahverkehr das Entgeltniveau des öffentlichen Dienstes zu erreichen, wollen die Arbeitgeber nun laut Verdi eine Kehrtwende vollziehen. So sollen zukünftige Entgeltsteigerungen oder Veränderungen bei der Arbeitszeit in den ÖPNV-Unternehmen nicht mehr umgesetzt werden. „Bei der nächsten Tarifrunde im öffentlichen Dienst verhandeln wir über die Einkommen der Beschäftigten in Rathäusern, Kitas, den Stadtreinigungen und vielen Bereichen mehr“, sagt Schmidt. Von den Kollegen im Nahverkehr würden die Arbeitgeber nun aber erwarten, dass sie sich davon entkoppeln und auf die dort zu vereinbarenden Verbesserungen verzichten. „Das ist schlicht und ergreifend ungerecht“, so Schmidt.

Für die Beschäftigten bei den DVB fordert Verdi unter anderem

  • Erhöhung des Urlaubsanspruchs 33 Arbeitstage
  • Einführung von Zeitzuschlägen für Arbeit am Sonnabend in Höhe von 20 Prozent
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Sonntagsarbeit auf 50 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Erhöhung der Zeitzuschläge für Nachtarbeit auf 25 Prozent verbunden mit der Möglichkeit, diese in zusätzliche Regenerationstage umzuwandeln
  • Weitere Infos auf verdi.de

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