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Ode an das Handwerk im Japanischen Palais

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Endspurt in der Ausstellung „Ode an das Handwerk“ im Japanischen Palais. Noch bis zum 7. April präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) die Sonderausstellung. In zehn Raum- und Video-Installationen porträtiert die deutsche Fotografin Donata Wenders typische sächsische Handwerksbetriebe, die mitunter vom Verschwinden bedroht sind.

Japanisches Palais an der Großen Meißner Straße.
Japanisches Palais an der Großen Meißner Straße.

In ihren harmonischen Filmen und anhand von veranschaulichenden Objekten wird das Handwerk im Alltag und der Gesellschaft neu verortet. Die filmgewordenen Stillleben von der Schusterei über den Blaudruck bis zur Kunstblumenherstellung zeigen intime Werkstattsituationen, an denen die Betrachtenden teilhaben können.

So scheint es, als ob der Amboss des Schmieds nur eine Armlänge entfernt ist, und die wollig-filzigen Felle der Schafe, die sich am Beginn des Films zum Weben eng aneinanderdrängen, regelrecht berührbar wären.

Exponat "Baumwolle" in der Ausstellung "Ode an das Handwerk" im Japanischen Palais - Foto: Oliver Killig
Exponat „Baumwolle“ in der Ausstellung „Ode an das Handwerk“ im Japanischen Palais – Foto: Oliver Killig

Im Dialog mit den Handwerker*innen wurden einige Produkte, Rohmaterialien und Zwischenstufen der Produktion ausgewählt, mit denen die Ausstellungsbesuchenden im Verlauf des Filmparcours interagieren, sie berühren oder ausprobieren können.

Die zunächst auf die Leinwand gebannten Erzeugnisse der Werkstätte können so auch vor Ort ergründet werden. Als Gesamtkunstwerk entsteht eine Symphonie des Handwerks, die zeitgenössische Themen wie Nachhaltigkeit, Tradition, Innovation und Gesellschaftsbildung verarbeitet und zum Mitmachen anregt.

Eine von mehrere Video-Installationen in der Ausstellung "Ode an das Handwerk" im Japanischen Palais - Foto: Oliver Killig
Eine von mehrere Video-Installationen in der Ausstellung „Ode an das Handwerk“ im Japanischen Palais – Foto: Oliver Killig

In Werkstätten, Workshops und öffentlichen Diskussionsrunden können die Besuchenden der Sonderausstellung mithin selbst handwerklich tätig werden. So bieten die „Fair Fashion Factory“ und das „Media Lab“ Möglichkeiten, in Anleitung und mit kompetenter Unterstützung kreatives Werken auszuprobieren – vom Nähen eigener Kleidungsstücke bis hin zum 3D-Druck.

Das Verknüpfen von verschiedenen Traditionen und kulinarisch-kulturellen Schätzen spielt auch eine zentrale Rolle in der ausstellungsbegleitenden Werkstatt „BROT. Jenseits von Kruste und Krume“ von chmara.rosinke, die Kulturtechnik und Design in Zusammenarbeit mit der lokalen Bäcker*innenszene kunstvoll miteinander verbindet.

„BROT. Jenseits von Kruste und Krume“ von chmara.rosinke - Foto: Oliver Killig
„BROT. Jenseits von Kruste und Krume“ von chmara.rosinke – Foto: Oliver Killig

Die „Pop-Up-Bäckerei“, die als künstlerisches Forschungsprojekt im Design Campus LAB der SKD entstand, wurde zum ersten Mal im Juni 2023 auf der Design Biennale in London vorgestellt. In der eigens für die Sonderausstellung eingerichtete „Schreibwerkstatt“ können Werkende aller Generationen zudem kurze Grüße auf Postkarten oder längere Prosa auf handgeschöpftem Briefpapier schreiben und noch im Museum versenden.

Das Handwerk wird durch Wenders Installationen als schützenswertes und besonderes Gut anerkannt und durch die Objekte und DIY-Workshops für Besuchende berührbar gemacht. Auf diese Weise wird „Ode an das Handwerk“ schließlich zu einem Türöffner für beide Seiten.

Ode an das Handwerk im Japanischen Palais

  • noch bis 7. April 2024
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
  • Freier Eintritt
Exponat "Blaudruck" in der Ausstellung "Ode an das Handwerk" im Japanischen Palais - Foto: Oliver Killig
Exponat „Blaudruck“ in der Ausstellung „Ode an das Handwerk“ im Japanischen Palais – Foto: Oliver Killig
Besucherin in der Ausstellung "Ode an das Handwerk" im Japanischen Palais - Foto: Oliver Killig
Besucherin in der Ausstellung „Ode an das Handwerk“ im Japanischen Palais – Foto: Oliver Killig