Dresden. In der Nacht zum Dienstag haben bislang Unbekannte erneut einen Parkplatz in der Äußeren Neustadt blockiert. Eine zwischen Fahrrädern verbaute und mit Blumen begrünte Holzkonstruktion soll ab sofort das Sitzen mitten auf der Louisenstraße ermöglichen. Die Aktion nimmt scheinbar Bezug auf das Bürgerbeteiligungsverfahren zur Umgestaltung der Louisenstraße. Die Initiative bemängelt den Fokus auf das Auto und will eine Vision für die Straße zeichnen unter dem Motto: „Unter dem Asphalt liegen die Gärten“.
Es ist bereits die dritte Parkplatzbesetzung der Gruppe, im vergangenen Jahr gab es eine Installation auf der Rothenburger Straße, Anfang diesen Jahres eine auf dem Bischofsweg (Neustadt-Geflüster vom 20. Januar 2024).
Bislang wurden alle Kunstwerke nach einer Weile von der Stadtreinigung entfernt. Mit der neuen Installation will die Gruppe nun einen neuen Weg gehen. Erstmals werde nicht nur ein Stellplatz blockiert, sondern neuer Raum geschaffen: zwischen den Fahrrädern ist eine Sitzgelegenheit aus Holz gezimmert, die zum Verweilen einlädt.
Pflanzen und Sitzgelegenheit
Verziert wird die Fahrradplastik durch Pflanzen und künstlerisch gestaltete Schilder, die Visionen wecken („Unter dem Asphalt liegen die Gärten“) und zynisch Kritik üben („Hier könnte ein halber SUV stehen“). Der Pressesprecher der Aktionsgruppe „Verkehrswende Dresden“, Noah Wolu, äußert sich zu den aktuellen kommunalpolitischen Vorgängen: „Dass mit dem Beteiligungsverfahren jetzt endlich etwas ins Rollen kommt, begrüßen wir – nur hoffen wir, dass es keine Autos sind. Weder auf der Louisenstraße noch in der restlichen Äußeren Neustadt.“ Die Anwohnenden würden der autobefreiten Neustadt positiv gegenüberstehen, so Wolu. Das hätten seinerzeit schon die Umfragen zur Woche des Guten Lebens gezeigt. Dresden sollte nun mutig und zeitgemäß vorangehen: die Autofreie Neustadt könnte ein zukunftsweisendes Modellprojekt werden.
Auf die Aktion bezogen, merkt Noah Wolu an: „Jedes einzelne Auto kostet Steuerzahlende jährlich etwa 5.000 Euro.“ Eine Quelle1 für diese Berechnung bleibt die Gruppe schuldig, weist aber darauf hin, dass die meisten Autos meistens rumstehen und wichtigen Platz in Städten verschwenden würden. „Das Zeitalter Auto in Großstädten neigt sich dem Ende zu, lasst uns in die Zukunft blicken, uns vom Autozwang befreien und die Verkehrswende konsequent vorantreiben“, so Wolu. Deswegen fordere die Gruppe: „Louisenstraße, Äußere Neustadt und ganz Dresden autofrei!“
Die Aktionsgruppe ist nicht die erste, die auf die Idee mit einer solchen Sitzeinrichtung gekommen ist. Der BUND Dresden hatte im vergangenen Jahr mit ein mobiles Parklett in der Neustadt und in Pieschen aufgestellt. Dabei aber mit Genehmigung der Stadtverwaltung.
Weitere Installationen
Im März gab es eine weitere Installation mit Fahrrädern und Sperrmüll auf der Louisenstraße. Die stammte aber wohl nicht von der Aktionsgruppe „Verkehrswende“
1 Möglicherweise bezieht sich die Gruppe auf die Studie „The lifetime cost of driving a car“ von Stefan Gössling, Jessica Kees und Todd Litman, die Faktoren wie Luftverschmutzung, Lärm, Klimawandel und weitere einberechnet haben.
weitere Instrumente der Verkehrswende:
Es wäre zudem hilfreich, wenn auch unsere v.a. jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger ihre gern spätabends zur Straße gebrachten Großmöbel wie Matrazen, Betten, Sofas, Regale und E-Großgeräte gleich ordentlich auf einem Parkplatzstreifen abstellten, als dieses wie üblich als Brandlast und Fußwegeblocker an die Hausfassaden zu stellen. Gesetzlich ist privater Krempel eben Krempel – ob privater PKW, Couch, Rasenmäher oder Schränkwänd. reclaim the streets, nu nu geht gloar Gleenor…
Ferner wäre es ein Akt der freundlichen Mitarbeit, wenn auch die SRD-Mülltonnen-„Bereitsteller“ jener 160 Hausobjekte der Vonovia in der Äuse, ihre Bereitstellung dort vollführten, wo dies korrekt wäre: auf einem leeren Stellplatz vor dem Objekt, anstatt wie üblich meist an der Hausfassade (ebenso Brandlast und gefährlicher Eingriff in den Fußwege-Verkehr). Dabei kann sogar die Stadt unterstützen, indem sie eine solche Auflage mit dem Großvermieter durchsetzt.
Nichts zu Danken, die Wende kommt eh nicht, denn alle Polit-Vertreter(innen) aller Parteien im Stadtbezirk haben die letzten 10 Jahre rein gar nichts vorangebracht hinsichtlich der Verkehrswende in der Neustadt, oder auch nur homöopathischer Anzeichen hierfür. Dafür ebenfalls: Kein Dank.
Ich studiere Verkehrswissenschaft an der TU, und soweit ich mich erinner, hat der Lehrstuhl hier schon Forschung zu den Kosten von Autos gemacht. Die 5000€ wahre Kosten, werden immer wieder genannt, hier ein guter Artikel der die Kosten von Autos zusammenfasst:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/oekonomie/autos-verursachen-grossteil-der-externen-kosten-des-strassenverkehrs-13377332
Witzig ist auch, dass selbst Autofahrer:innen die eigenen Kosten um fast die Hälfte unterschätzen. (https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0921800921003943)
Wir brauchen kluge Ideen und gern auch den kritischen Diskurs zu einer enkeltauglichen Mobilität. Mobilität für alle Menschen und ihre individuellen Anliegen. Eine Verkehrs#wende brauchen wir nicht: schon im Namen kann man die Rückwärtsgewandtheit nachlesen. Was wir noch weniger brauchen: Klischees. Autofreie Landeshauptstadt. Auto=SUV. Ungeprüfte Zahlen zu Kosten für Steuerzahlende. Immer wieder auch kopfschüttelnd gelesen: Autos brettern mit 70kmh über die Luise. Kann nur wer behaupten, der noch nie in einem (selbstfinanzierten) PKW diese Straße passierte.
Okay, boshaft aber wie beteiligen sich Radfahrer am Ausbau des ohne Frage wichtigen Radwegenetzes?
Meine Bitte: Achtet und respektiert alle Menschen und ihre Fortbewegungsmittel. So gelingt Zusammenleben. In der Neustadt und anderswo.
@katrin, die wahren Kosten vom Autofahren sind ja nicht ungeprüft, sondern basieren ja auf Studien, die das geprüft haben. Ist vom Autor bei [1] angemerkt und ich glaube die verweisen von @Marietta K. beziehen sich auch auf solche Prüfungen.
Ob die ganze neustadt Autofrei gemacht werden kann, weiß ich selbst auch nicht so genau. Aber zumindest bei der louisenstraße könnte wir es doch ausprobieren (und notfalls wieder zurückwechseln). Finde die Aktion gelungen, auch dass die Skulptur diesmal nicht nur „stört“, sondern man auch sitzen kann
Ich frage mich ob die Installation auch Paejgebühren zahlt? Der halbe SUV hätte dies wohl zur Hälfte bereits getan und somit Sorge getragen, dass die Stadt den Ausbau des ÖPNVs oder Radwegebau weiter bezahlen kann.
Wie witzig auch dass Herr Wolu behauptet dass in der Neuse ‚Die Anwohnenden würden der autobefreiten Neustadt positiv gegenüberstehen‘. Das sind höchstens diejenigen die nicht aufs Auto angewiesen sind oder ihren Stellplatz im Hof/Tiefgarage haben.
Kritisch zu beachten bleibt auch wer das ganze finanzieren soll? Die Autofahrer sorgen bereits durch Steuern und Abgaben dafür dass die Mobilität vorangetrieben wird. Ein Fahrradfahrer hingegen nicht. Würde die Stadt nur aus Radfahrern und ÖPNV bestehen, dann zajlt auch keiner mehr Parkplatzgebühren, Strafzettel etc. Letzteres ggf Radfahrer die der Anzeigenhauptmeister bei Rot über die Ampel* fahren erwischt.
*gemeint ist nicht die Bundesregierung
@Marietta K. Es wird auch sehr viel Geld für Bildung ausgegeben. Nützt auch nichts. War diese Studie von unabhängigen Instituten erstellt wurden? Welcher Lobby Vereinigungen waren die Geldgeber? Fahrradfahrer verursachen durch ihr aggressives Fahrverhalten auch hohe Kosten, z.b bei den Krankenkassen. Fahren ohne Helm oder keine Einhaltung der Verkehrsregeln. Da gibt es bestimmt ne Studie von der Autolobby :-) Scherz! Daher muss man Studien immer vorsichtig sein.
@eichhörnchen: Ob sich die Gruppe auf diese Studie bezieht, weiß ich nicht. Mir ist nur nach kurzer Recherche aufgefallen, dass es eine Menge Artikel mit der 5.000-Euro-Summe gab, die dann meist zu der von mir verlinkten Studie führten. In wie weit die jetzt qualifiziert ist, vermag ich nicht einzuschätzen. Interessant ist, dass die in dem von Marietta K. verlinkte Artikel aufgeführte Studie zu ähnlichen Ergebnissen kommt.
Das Portal „Forschung & Wissen“ beschreibt aber auch die Probleme mit der Umrechenbarkeit der externen Faktoren einer solchen Studie.
@zahlender Camper: Anwohner parkausweise sind spottbillig und kosten in Dresden im Vergleich zu anderen Großstädten nichts. Was durch diesen halben Parkplatz verloren geht ist also vernachlässigbar.
& die Strafzettel und parkplatzkosten (die Fahrräder natürlich nicht zahlen) steht in keinem Verhältnis zu den Kosten der Autoinfrastruktur. Z.b. kostet jeder Kilometer der a100 in Berlin, passend zum Namen, über 100 Millionen Euro. Dafür zahlen natürlich auch diejenigen, die zu Fuß, mit Rad und ÖPNV unterwegs sind. Steuervergünstigungen für fossile Antriebe und subventionen für alibi-hybride, Dienstwagenprivileg, … die Liste von Kosten, die die Allgemeinheit trägt, damit Autofahrende davon profitieren geht ewig weiter. Von den Klimauswirkungen von fossil und halbfossil (=elektro) betriebenen Autos garnicht zu sprechen.
& die Daten kommen von Universitäten, keinen lobbyverbänden. Aber Lobbyismus und privatinteressen spielen natürlich eine Rolle. Seit Jahrzehnten wird uns von Milliarden schweren Autokonzernen & politikern eingerichtet dass auto = Freiheit & Status. Dabei ist es in Innenstädten ein guter und kostenloser Öpnv, der wirklich Freiheit stiftet.
& Das mit den Gefährdungen Radfahrer:innen ist Schwachsinn, und eine Beleidigung für diejenigen im Fuß & Radverkehr, die durch Autos getötet wurden. Direkt vor meiner Haustür auf der Bautzner Straßen waren das in den letzten Jahren 2 Menschenleben. Übrigens: Im Straßenverkehr sterben jährlich über 3000 Personen – dafür verantwortlich sind die tonnenschweren, hochgeschwindigkeitsmaschinen & nicht Fahrräder.
In einer 500.000 Einwohner:innen Stadt stehen die meisten Autos nur dumm rum. Sogar zur Hauptverkehrszeit sind nur 10% gleichzeitig unterwegs – ergo wir können den Bestand um 90% reduzieren und den gewonnen Platz für schöneres nutzen.
@ autofreie neustadt jetzt: Du scheinst ja ein ganz wissender Mensch zu sein. Zu fast jedem Kommentar hast du negatives zu berichten. Naja, man braucht Autos, Motoren und fossile Energien in diesem Land. Diese Sachen ernähren uns, zahlen unseren Wohlstand, Rente, Sozialleistungen, Asylpolitik….. uns gibt keiner wirtschaftliche Unterstützungen. Aber leider wird man erst munter, wenn’s zu spät ist.
@IchDD: Könntest Du Deine Beiträge bitte nicht in einem solch herablassenden Ton schreiben. Vielen Dank.
„Die Anwohnenden würden der autobefreiten Neustadt positiv gegenüberstehen, so Wolu. Das hätten seinerzeit schon die Umfragen zur Woche des Guten Lebens gezeigt.“
Diese Daten wurden seinerzeit mittels einer Onlineumfrage gewonnen, an der nicht nur Anwohnende, sondern alle Interessierten landes- oder sogar weltweit teilnehmen konnten. Ich hatte damals WGL kontaktiert und um Vermittlung zu der Forscherin gebeten, welche die Umfrage durchgeführt hat. Sie war so freundlich mir die Ergebnisse nach Anwohnenden und Sonstigen aufzuschlüsseln. Die Zustimmungswerte der Anwohnenden waren nur halb so hoch wie jene der Leute die gar nicht hier wohnen.
@ichdd
Nein, wir brauchen keine „Autos, Motoren und fossilen Energien“ – 1960 hätte man das noch so sagen können, aber das jetzt ist die klimakrise halt (leider) da. Und wurde und wird durch den fossilen Kapitalismus verursacht. Ob wir wollen oder nicht, vieles wird sich für uns verändern. Die Fragen sind nur 1) wann genau und 2) ob „by design or disaster“ – also ob uns alles wild um die Ohren fliegt, oder ob wir es schaffen kontrolliert aus dem Kapitalismus aussteigen… wir sollten darüber nachdenken, was wir tatsächlich für ein gutes Leben brauchen (& auch was nicht) und wie wir es schaffen lieber früh als spät & lieber geordnet als im Chaos aus diesem Schlamassel rauszukommmen.
@IchDD:
Oft stören sich Menschen ja an Eigenschaften, welche sie selbst an den Tag legen ;)
Gegen Argumente wären m. E. Argumente hilfreich, aber nicht das abwerten anderer. Ich kann ‚autofreie neustadt jetzt‘ nur beipflichten, da die Argumentation schlüssig und durch wissenschaftliche Fakten zu belegen ist. Bei Ihnen lese ich jedoch lediglich Thesen, ohne irgendeinen Beweis.
Aber wenn das hilft versuch ich’s auch mal…
Naja, man braucht keine Autos, Motoren und fossile Energien in diesem Land. Denn diese Sachen zerstören unsere Nahrungsgrundlage, gefährden unseren Wohlstand und verursachen enorme Kosten. Gelder, welche für Rente, Sozialleistungen und Asylpolitik fehlen… uns wird niemand durch das Außerkraftsetzen von naturgesetzen helfen, auch kein profit. Aber leider wird man erst munter, wenn’s zu spät ist.
Überzeugend oder? ^^
Beste Grüße und nix für ungut ;)
@Kapitalismus überwinden…: Dann könnten Sie sich ja mit den sozialen Geldtransfers aus Zeiten vor Erfindung der Dampfmaschine begnügen. Wohlwollend würde ich Ihnen aber lieber davon abraten.
Ebenso wohlwollend schließe ich aus Ihrem Auftreten auf ein Lebensalter, bei dem Sie noch nicht zu viele Chancen hatten, den Geschichtsunterricht zu verschlafen. Nun muss ich Ihnen zwar nicht helfen, bin aber mal nett. In aller Kürze: Bereits vor Ihrer Geburt gab es tausende Menschheitsgenerationen mit je Millionen von Leuten. Man wird es sich vielleicht nicht vorstellen können, aber da waren ganz paar schlaue Leute dabei. Die kamen zu der Erkenntnis, dass im Kapitalismus zwar nicht immer alles so ist, wie man es gerne hätte, aber dieses System der Menschheit den meisten Wohlstand, Gesundheit, Fortschritt und Glück brachte. An jedem Versuch, noch etwas besseres zu erfinden, sind sie bisher gescheitert. Daher warteten alle auf Ihre Geburt, und dass Sie die Lösung aus dem Mutterleib mitbringen.
Aber bitte nicht den Sozialismus. In mind. 70 dokumentierten Soz.-Versuchen endete es immer in Unfreiheit, Unterdrückung, Armut und Gewalt. Und ja, völlig ausgeschlachteter und zerstörter Natur. Nun versuch ich’s mal mit einer modischen Parole, mit der manche Leute Intelligenz vorzutäuschen versuchen: Es ist -wissenschaftlich erwiesen-, dass Sozialismus gar nicht anders verlaufen kann.
Nicht irritieren werde ich Sie mit den Totenzahlen des Sozialismus. Nur so viel: Sie stellt die Totenzahl des 2. Weltkrieges (weltweit, inkl. unpolitischer Kriegstoter) locker in den Schatten. Nun warte ich auf Ihren Lösungsvorschlag. Glück auf.
Ein Wunsch, Herr Launer. Ich find’s gut, wenn Sie verschiedene Meinungen veröffentlichen. Welche der Meinungen Sie als Blödsinn erkennen, spielt keine Rolle. Aber bei der Ermahnung hinsichtlich Selbstüberschätzung, Anmaßung, Arroganz und Herablassung finde ich manchmal, dass Sie etwas genauer hinschauen sollten.
Hübsches Wochenende
@Kapitalismus überwinden, Gesellschaft neu erfinden sagt: wo kommen denn ihre wissenschaftlichen Fakten her?? wenn man solche „wissenschaftlichen Fakten“ schon erstellt, dann sollten sie schon unabhängig sein. Die Autoindustrie erstellt doch ganz andere Studien, als z.b. der BUND oder das Grüne Ministerium. daher kann man von solchen Studien einfach nichts halten, egal, wer sie erstellt. Das große Problem ist aber, das die Grünen ihre „Studien“ mit dem Hammer durch die Bevölkerung , verbunden mit Ängsten, treibt.
Man braucht Autos, Mobilität in diesem Land.Soll ein Greenwashing , wie bei der Energieversorgung stattfinden? Vieles Stillegen und wie z.B. die Atomenergie aus dem Ausland importieren? Ca 25 Millionen Menschen leben nicht in Großstädten. Diese sollten man bei dem ganzen Wahn nicht vergessen, wenn man vom tollen Urbanen leben spricht, Warum sollen sie unsere Ernährung Zerstörung? PS: bin kein AfD Wähler! muss man ja heutzutage dazu schreiben
@Anton Launer: Entschuldigung! hoffentlich passt es jetzt irgendwie, manche Sachen regen einen schon auf ;-)
Die Idee ist ja hinreisend, aber kann man das bitte nicht Skulptur nennen.
Grrr.
Danke für den Hinweis, der Begriff Skulptur ist natürlich falsch, hierbei handelt es sich um eine Plastik. Ich habe das mal korrigiert.
Lieber Toschi, danke für den Hinweis. Ich bemühe mich, genau hinzuschauen.
„Das Wirtschaftswachstum der Moderne versprach uns ein Leben im Wohlstand. Jedoch wird durch die Umweltkrise des Anthropozäns klar, dass es ironischerweise gerade das Wirtschaftswachstum ist, das die Grundlagen des menschlichen Wohlstands untergräbt.“ (Kohei Saito)
Bis zu einem gewissen Grad hat uns Wirtschaftswachstum genützt, und tatsächlich auch zu verbesserter Lebensqualität geführt. Leider hat das mit dem erreichen eines soliden Lebensstandards und der Neoliberalisierung in den 80ern aufgehört. Seitdem geht es den Menschen in westlichen Ländern nicht mehr besser, sondern die Zufriedenheit und psychische Gesundheit nimmt zunehmend ab (obwohl die Wirtschaft immer weiter gewachsen ist). Wir müssen nicht wieder zurück in die Steinzeit, sondern unsere Gesellschaft und Wirtschaft auf Dinge konzentrieren, die für das Gute Leben für Alle tatsächlich wichtig sind (Spoiler: SUVs und Anwohner:innenparkplätze in der Neustadt für 50€/Jahr sind es nicht). Witzigerweise sagt beispielsweise Ulrike Herrmann, dass die Wirtschaft auf das Niveau der 80er reduziert werden sollte, gerade in dem Jahrzehnt, in denen die Lebenszufriedenheit der Menschen in westlichen Ländern noch am höchsten war. Hört sich garnicht mal so schlecht an.
…heute Nachmittag mehrere verschiedene Nutzer der Plastik gesehen, die zufrieden die Sitzgelegenheit probiert haben.
Ich bin für das Aufstellen weiterer solcher Plastiken.
@Toschi
Dein Geschriebenes enthält wenig bis keine Argumente – insofern durchaus nachvollziehbar, dass dich der Hinweis auf die Nützlichkeit von Argumenten etwas aus der Ruhe bringt.
„Dann könnten Sie […] davon abraten.“ Das ist ein rhetorischer Trick: Fehlschluss der falschen Alternative
„Ebenso wohlwollend […] zu verschlafen.“ Das ist ein rhetorischer Trick: Fehlschluss ad hominem
„Nun muss ich […] aller Kürze“ – siehe Hinweis von Anton an @IchDD – darüber hinaus so viel Inhalt wie nen Tinnitus.
„Die kamen zu […] bisher gescheitert.“ Das ist ne wilde Behauptung. Magst du die belegen? Denn ein Argument ist auch das nicht.
„Daher warteten alle […] in den Schatten.“ Das ist wild. Polemik, Pappkamerad, Scheinkausalität, … (belege ich dir gern, wenn du es nicht verstehst)
„Ein Wunsch, [..] Hübsches Wochenende“ – wieder Pappkamerad und „Tu quoque“
Vielleicht noch ein hilfreicher Link: https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2020/06/dunning-kruger-effekt-warum-sich-halbwissende-fuer-besonders-klug-halten
SUVs sind doof. Da diskutiere ich nicht gegen an. Sie sind höher und schwerer als Kombis, die auf derselben Baugruppe basieren und verbrauchen daher mehr Sprit. SUVs sind aber nicht länger als normale Autos und verbrauchen deswegen nicht mehr Parkraum. Aber davon abgesehen können SUVs weg. Was auch weg kann, sind diese zum Camper umgebauten Vans, die überall in Neustadt rumstehen. Die sind länger als normale Autos, verbrauchen also mehr Parkraum, haben CW-Werte wie ein SUV und schlimmer, sind schwer und werden zum alltäglichen fahren genutzt.
Nur verbieten würde ich gar nix. Sonst haben wir bald amerikanische Verhältnisse: die eine Seite stärkt die LGBT-Rechte und dafür hauen die Erzkonservativen aus Rache den Frauen das Recht zu Abtreibungen weg.
Man sollte lieber Konsens schaffen ohne rabulistische Waffen.
P.S.: Zweiradfahrer verursachen durch Fehlverhalten etwa zwei Drittel aller Unfälle, die mit Fahrrädern bzw. Pedelecs einhergehen. Sagt das statistische Bundesamt.
Wir sind Deutsche. Wir brauchen keine SUVs, um uns Probleme einzuhandeln. Aber wir finden immer Schuldige, damit wir keine Verantwortung übernehmen müssen.
Egal ob SUV, ausgebauter Camper oder Mini-ooper. Weg mit den Autos aus der Neustadt. Her mit Bäumen, Wiesen, Sitzgelegenheiten, Tischtennisplatten und Co. Ich will schön leben, d.h. für mich grüner, ruhiger, konsumbefreiter öffentlicher Raum. Und keine Asphaltwüste, kein Autodschungel – weder stehend noch fahrend.
Was wir für dafür aber tatsächlich brauchen sind gute Verkehrsknotenpunkte am Rande von Wohngebieten. Zum einfachen und schnellen umsteigen von ÖPNV, Fuß & Rad auf Carsharing und Individualverkehr, um in schlechter angebundene Regionen zu kommen.
Autofreie Neustadt gern, aber dann bitte auch keine Lieferfahrzeuge, Müllabfuhr und Rettungsdienste ;)
Wenn man den Mangel an Wiesen, Bäumen und sonstiger Natur und die Anwesenheit von Kraftfahrzeugen negativ betrachtet, wieso lebt man dann in einer Großstadt?
Aber bleiben wir mal bei der Sache: wo würden die Leute hier mit ihren Autos hin, wenn die äußere Neustadt autofrei würde? Schaffen die alle ihre Fahzeuge ab oder parken die in der Albertstadt?
Und was ist gewonnen, wenn die Autos weg sind? Es gibt keine größeren Parkflächen hier, die frei werden würden. Das Hauptproblem scheint mir, dass der Hausbestand alt, eng und nicht besonders gut zu modernisieren ist.
Falls noch Laster wie Feuerwehr oder Müllwagen durch sollen, kann man die Straßen nicht begrünen.
Allein wegen der Aufheizung im Sommer müsste ein Viertel der Bebauung durch Bäume und Windschneisen ersetzt werden.
Und dann würden parkende Autos auch nicht mehr nerven.