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Großer Meißner Boulevard

Der Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und Stadtplanungsamtsleiter Matthias Lerm haben heute die Pläne der Verwaltung zur Gestaltung der Köpckestraße und Großen Meißner Straße vorgestellt. Aus der jetzt vierspurigen Autostraße soll ein Boulevard werden mit je einer Autospur pro Richtung und Radstreifen daneben. Damit soll die Barrierewirkung der Großen Meißner am Goldenen Reiter deutlich vermindert werden.

Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und Stadtplanungsamtsleiter Matthias Lerm präsentierten die Pläne für die Große Meißner - Foto: Anton Launer
Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und Stadtplanungsamtsleiter Matthias Lerm präsentierten die Pläne für die Große Meißner – Foto: Anton Launer

Die Pläne der CDU zu einer Tunnellösung bezeichnete der Baubürgermeister als ein „Fass ohne Boden“. André Zschoge, Sachgebietsleiter Verkehrsplanung erläuterte, dass eine Tunnellösung bauliche und städtebauliche Probleme bringen würde. Selbst wenn man von einer steilen Rampe mit einer Länge von 130 Metern ausgehe, entstünde das Tunnelportal direkt an der Engstelle zwischen Finanzministerium und Jägerhof. „Da reicht der Platz einfach nicht aus“, so Zschoge.

Das Stadtplanungsamt schlägt stattdessen eine Gestaltung als Boulevard vor, verbunden mit breiten Rad- und Fußwegen und weniger Fahrstreifen für den Kfz-Verkehr. Kühn: „Die Große Meißner Straße und Köpckestraße zerschneiden den Neustädter Markt und die Fußgängermeile Augustusbrücke – Hauptstraße“. Mit einem Boulevard lasse sich der Neustädter Markt städtebaulich aufwerten. Die attraktive Gestaltung des Stadtraums sollte mit der geplanten Bebauung am Königsufer einhergehen.

Weniger Verkehr

Eine Verträglichkeit des Umbaus mit dem Denkmalstatus des Neustädter Marktes sei gegeben, erläuterte Lerm. Dem Landesamt für Denkmalschutz seien die Pläne bekannt, man sei da in enger Abstimmung. Das Stadtplanungsamt hat auch eine Verkehrsplanerische Untersuchung in Auftrag gegeben. Danach werden sich die Verkehrsmengen auf der Großen Meißner Straße und der Köpckestraße bis 2035 um ca. 30 Prozent verringern.

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Bei der letzten Zählung vor knapp einem Jahr hat das Straßen- und Tiefbauamt rund 21.000 Kraftfahrzeuge pro Tag ermittelt. Zum Vergleich: vor 15 Jahren fuhren hier noch mehr als 35.000 Autos auf den vier Spuren. Das Fazit der verkehrsplanerischen Untersuchung: Ein Tunnel sei nicht erforderlich, die Umgestaltung der Straße mit nur einer Fahrspur für Autos pro Richtung möglich. Der Verkehr würde sich nur geringfügig in die umliegenden Hauptstraßen verlagern. Er ließe sich deutlich reduzieren, wenn die Bundesstraße 170 verlegt würde. Mit einem Lückenschluss am Emerich-Ambros-Ufer soll die Bundesstraße zukünftig südwestlich am Stadtzentrum vorbeiführen.

Platz für neue Radwege

Wenn der Kfz-Verkehr zukünftig nur noch einen Fahrstreifen je Richtung braucht, könnten Radverkehrsanlagen auf der Großen Meißner Straße und der Köpckestraße untergebracht werden. Mit einer Autospur weniger entsteht Platz für die Neuordnung des Straßenraums. Zwischen Carolaplatz und Palaisplatz schlägt die Verwaltung die Gestaltung als Boulevard vor. Die Straßenbahn fährt weiter in der Mitte, rechts und links davon gibt es jeweils eine Autospur, dazu Rad- und Fußwege. Die denkmalgeschützten Straßenbäume in den Hochbeeten auf beiden Seiten der Straße können bei dieser Lösung erhalten bleiben.

Der Boulevard-Charakter könnte am Neustädter Markt aufgehoben werden und der Platz so größer gestaltet werden, so dass die Große Meißner nicht mehr als Barriere stören würde und die Anbindung an die Augustusbrücke besser funktionieren könnte. Über die Pläne soll nun der Stadtrat entscheiden.

Entwurf für den Neustädter Markt des Amtes für Stadtplanung und Mobilität.
Entwurf für den Neustädter Markt des Amtes für Stadtplanung und Mobilität.

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21 Kommentare

  1. Wo fahren eigentlich Motorräder, wenn es nur Autospuren, Fuß- & Radwege gibt? Oder sind am Ende doch Fahrstreifen gemeint?

  2. Nu ja, war ja vorhersehbar. Erst bekommt Dresden unter fadenscheinigen Argumenten eine Karlsbrücke. Daraus wurde aber wohl scheinbar nichts, denn plötzlich ist’s ne „Fußgängermeile“ (würg, und gibt’s ja auch noch nicht genug im Städtchen). Na okay, Sonntag nachmittags latschen da mal paar Touris mit zu viel Geld in der Tasche drüber, Sonnenschein vorausgesetzt. Die freiwillige Nutzung eines Fußgängertunnels wird unter fadenscheinigen Argumenten untersagt und verschüttet. Die Hauptstraße ist sicher auch sowas wie ne „barocke Flaniermeile“. Am meisten jubeln werden die, die am lautesten Schreien, sobald der Name Zastrow fällt. Und wer merkt’s am wenigsten? Die Selbigen.
    Und nun haben wir eine „Barriere“ (Angstmach). Lasst uns einfach einen „boulevard of schulabgebroken dreams“ hin bauen. Für Leute, die jetzt schon nicht dort lang flanieren. Mit Radstreifen für Leute, die zu blöd sind, 10 Meter daneben den herrlichen Elbradweg zu finden. Nur einen Wunsch hätte ich noch bezüglich der Barriereängste: Lasst die Ampeln weg. Vielleicht schaffen es die „richtigen“ Spezialisten unter die Bahn. Weil son selbstgewähltes Großstadtleben ist schon echt gefährlich, da wär son bisschen mehr tote Provinz auch ganz nett.
    Mal sehen, wer sich als erstes keine Wohnung mitten in DD mehr leisten kann, weil alle Gründerzeithäuser in Touri-Hotels mitten im Disneyland umgewidmet werden. :-)

  3. Die Bundesstraße verlegen klingt gut, aber der kürzeste Weg von Norden ins Stadtzentrum führt weiterhin von der Hansastraße am Goldenen Reiter vorbei und weiter über die Carolabrücke. Wird dieser Weg dann nicht mehr genutzt, nur weil es keine Bundesstraße mehr ist? Der präsentierte Plan ist auch ein schlechter Scherz, da wird einfach ein riesiger Neustädter Markt hinretuschiert, wo ja dann doch weiterhin „einige“ Autos und Straßenbahnen unterwegs sein werden. Fahren die dann einfach über den Platz (aktuell > 20.000 KFZ/Tag) zwischen den Fußgängern oder wie genau ist das geplant? Kann ich mir gerade noch nicht so recht vorstellen, nennt man sowas dann „attraktive Gestaltung des Stadtraums“? Letzteres wird dann spätestens mit der Bebauung zwischen Straße und Elbufer ad absurdum geführt, wo heute viel Grün vorhanden ist und Blicke auf die Altstadt möglich sing, steht dann eine weitesgehend geschlossene Bebauung. Wird dann wohl bald ähnlich attraktiv sein wie die Betonwüste am Wiener Platz und ähnliche missglückte Beispiele der Stadtraumgestaltung der letzten Jahre und Jahrzehnte.

  4. Ehrlich gesagt vermisse ich den gesunden Menschenverstand. Wie kommt man denn auf die absurde Idee,dass dann da weniger Autos fahren?Es gibt an der Elbe einen schönen breiten Fahrradweg…warum muss man dann keine 15 Meter daneben noch welche anlegen?Ich fahre jeden Tag von Mickten nach Striesen und am Nachmittag wieder heim..Wenn ich diesen Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück lege brauche ich mehr als doppelt so lange und wer weiß schon,ob sie wirklich fahren.Sorry,und einfach eine Fahrspur sperren funktioniert doch bei den aktuellen Versuchen am Schillerplatz und an der Flügelwegbrücke schon nicht.Gar nicht auszudenken,wenn Hochwasser ist oder anderweitig das Terrassenufer gesperrt ist und dann alle über die eine Fahrspur an der grossen Meißener müssen.Leute,Leute..wann handelt ihr endlich Mal im Sinne der Bürger,die euch gewählt haben.Geht doch mal raus aus euren Büros und Kuckt mal,was wirklich los ist.

  5. Ach Herr Kühn, ein Sprichwort sagt,Schuster bleib bei deinen Leisten. Ich weis ja nicht, ob sich die Stadt Dresden keine richtigen Verkehrsplaner leisten kann. Es ruft der Lobbyismus. Erst Bautzner Straße, dann blaues Wunder und jetzt das. Eine Sache beruhigt mich. Es sind Pläne! 2039 werde ich hoffentlich gesund in Rente gehen, und die große Meißner noch nutzen können. Papier ist geduldig. Wie lange braucht die Stadt, um das Narrenhäusschen zu genehmigen? Ca 7 Jahre. Also, die Zeit läuft gut das Narrentheater

  6. Hier ist ja wieder das geballte Fachwissen unterwegs. Das Niveau in der Kommentarspalte erinnert leider immer mehr an die von Tag24 und Radio Dresden – zu allem eine Meinung, aber von nichts eine Ahnung. @IchDd: Es mag Sie überraschen, aber Herr Kühn arbeitet nicht persönlich diese Pläne aus. Da gibt es viele studierte Verkehrsplaner in der Stadtverwaltung und in den jeweiligen Abteilungen und oftmals werden auch externe Büros beauftragt. @Sybille M: Die Kfz-Zahlen auf besagter Straße haben in den vergangenen Jahren bereits extrem abgenommen – von einst weit über 30.000 auf zuletzt gut 20.000 kfz/Tag. Hierfür reicht eine Spur je Richtung locker aus. Und natürlich wird durch eine Verlegung der Bundesstraße aus dem Zentrum ein Teil des Durchgangsverkehrs künftig rausgenommen, sodass die Zahlen weiter sinken. Das ist doch genau der Sinn: Wir reden hier neben Alt- und Neumarkt vom vielleicht wichtigsten innerstädtischen Platz Dresdens und schicken den Autoverkehr auf einer autobahnähnlichen monströsen Achse mitten hindurch. Nur in einer autovernarrten Zastrow-Stadt wie Dresden gibt es ernsthaft Leute, die das nicht hinterfragen… Es wird höchste Zeit, diese Stadtautobahn auf ein normales Maß zurückzubauen und dem Neustädter Markt wieder ein Platzgefühl zu verleihen. Schön zu sehen, dass es nun endlich sichtbar vorangeht, auch wenn es noch Jahre dauern wird.

  7. Es wird immer schlimmer. Aber wenn sich die Stadt einen Kreissaal-Hörsaal-Plenarsaal Sozialarbeiter als Bau(!)stadtrat leistet, wundert man sich nicht mehr. Jetzt soll auf der Neustädter Seite genauso weitergepfuscht werden, wie schon auf der anderen Elbseite zu besichtigen ist. Gerade wird da die Blasewitzer/Loschwitzer Straße parallel zum Elbradweg schön asphaltiert, damit später ein Radweg drauf gepinselt werden kann. Aber weil fixe ideologische Ideen meist nur halbgar sind, wurden die barrierarmen Staßenbahnhaltestellen vergessen. Und so werden an der Uniklinik die älteren Herrschaften weiterhin mit ihrem Rollator 30cm tief auf den dann neuen Radweg fallen. Mal schauen, was dieser Dilettantismus am Neustädter Markt hervor bringt.

  8. Als Anmerkung zu den selbsternannten Verkehrsexperten: Der Elberadweg liegt nicht 10 oder 15 m daneben. Es sind mindestens 160 m! Am Goldenen Reiter ist allein die „Verkehrsschneise“ schon ca. 38 m breit. Nach der hier gern benutzten Logik des Verweises auf den (oft überlasteten) Elberadweg brauchen auch die Autos nicht quer durch die Stadt zu fahren, es gibt ja gleich daneben eine Autobahn….

  9. @Albertplatz: immer schlimmer werden v.a. deine Kommentare. Kühn ist kein Sozialarbeiter, sondern studierter Soziologe. Er ist auch kein Stadtrat, sondern Bürgermeister (korrekt: Beigeordneter). Vergessen wurde auf der Loschwitzer gar nichts. Ich finde es auch nicht gut, dass keine barrierefreien Haltestellen errichtet werden. Aus Gründen der Schnelligkeit und knapper Finanzen wurde eine Sanierung im Bestand gewählt, da geht das eben nicht. Bei grundhafter Sanierung und Änderung der Abstände der Bahnen wäre vllt sogar ein Planfeststellungsverfahren erforderlich, weiß ich nicht. Aber die Sanierung jetzt kommt keineswegs – wie suggeriert – nur Radfahrern zu Gute, sondern die olle Buckelpiste ist endlich auch besser mit dem Auto befahrbar.

  10. @ Tobschi: Danke , das du geboren wurdest, und mir deine Schlauheit und deinen Fachwissen weitergegeben konntest

  11. und schon wieder ein medienwirksamer Vorschlag von diesem fachkompetenten Team der Dresdener Verkehrsplanung. Die wirklich wichtigen wahrscheinlich nicht so leichten Probleme bleiben weiter unbeachtet in dieser Truppe. Da wären die Königsbrücker Straße (mit Radstreifen in der Mitte ?)
    die Kreuzung an der Stauffenberg Allee (eine Staufalle für Bus und Bahn)
    ein Zubringer mit S Bahn und Straßenbahn zum neuen Chip Werk ,die Anbindung von Bosch und Globalfoundries an Straßenbahn und S Bahnnetz um nur einige zu nennen. Dazu habe ich noch nichts von den netten Herrn gehört. Fahrbahn markieren ist halt einfacher. Schade und die wenigen Personen die bei obengenannten Firmen arbeiten können ja weiterhin mit Bus und PKW zur Arbeit fahren. Hauptsache nicht durch die Stadt.

  12. Das Problem mit dem „Elberadweg“ ist, dass er ein Weg ist, auf dem sich mittlerweile alle ins Gehege kommen – Radfahrer, Fußgänger, E-Scooter-Fahrer, Rollerblader, Skateboarder. Wer auch immer das für eine ausreichende und gute Lösung hält, kann auch nichts dagegen haben, sich Fahrspuren für den motorisierten Verkehr mit Fußgängern, Radfahrern, E-Scooter-Fahrern, Rollerbladern und Skateboardern zu teilen.

    Ich persönlich überlasse als Dresdner, der die Elbe und die historische Altstadt nicht jeden Tag sehen muss, den „Elberadweg“ gerne den Fußgängern und ziehe für meine täglichen Wege ein schnelleres und gefahrloseres Vorankommen allemal dem optischen Genuss vor.

  13. heizungkalt… Kreuzung Stauffe wurde kürzlich vorgestellt. Königsbrücker hängt bei der Landesdirektion. Ausbau S-Bahn ist keine kommunale Entscheidung, Ausbau Straba Richtung Wilschdorf ist zumindest in der Diskussion.

  14. Woher kommt eigentlich dieser Wille, unbedingt alles schlecht reden zu müssen? Finden so viele Leute die überdimensionierte Straße in diesem Bereich so toll? Hauptsache, es brummt? Wenn man auf dem Platz steht, versteht man vor lauter Verkehrslärm kaum sein eigenes Wort. Weniger Autoverkehr und ein Rückbau der „autogerechten Stadt“ kann zu mehr Qualität führen. Das kann man als Chance begreifen, aber Deutschland, einig Nörgelland ist natürlich dagegen.

  15. „Weniger Autoverkehr und ein Rückbau der autogerechten Stadt kann zu mehr Qualität führen.“ klingt natürlich gut und kann ich so erstmal auch gern unterschreiben. ABER, dann wir eben leider „übersehen“, dass >270.000 KFZ in Dresden zugelassen sind (unterwegs sind vermutlich noch mehr in der Stadt wg. Zulassungen in anderen Bezirken, auch z.Bsp. Firmen-KFZ). Kurzum, da sind hunderttausende Einwohner mit dem KFZ unterwegs, ob nun aus purer Begeisterung (vermutlich ein ganz kleiner Teil) oder aus ganz praktischen Gründen/Notwendigkeiten. Und wenn am Neustädter Markt – Stand heute – eben mehr als 20.000 Fahrzeuge täglich langfahren, kann ich die doch nicht einfach ignorieren? Mal angenommen, morgen wird dort die Straße komplett gesperrt, dann wird sich der Verkehr andere Wege suchen, gern auch mit erheblichen Stau, was ja dann für alle eine zusätzliche Belastung/Belästigung ist (Stichwort Blaues Wunder). Aber was nicht passieren wird, dass die Autos einfach „verschwinden“. Weil die Nutzer müssen ja noch wie vor von A nach B. Und nein, die können da nicht einfach alle zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit ÖPNV unterwegs sein. Was für einen selbst ok und praktikabel ist, muss es noch lange nicht für andere Menschen sein. Und wenn es Gründe gibt, dass ein eigenes KFZ nicht verzichtbar ist, dann ist dessen Nutzung in nicht zwingenden Situationen häufig günstiger und zeitsparender als der ÖPNV. Den Zeitfaktor wird man kaum wesentlich ändern können (steht dann häufig ja auch mit im Stau), umso wichtiger ist es, dass der ÖPNV nicht immer teurer wird. Mal schauen, wie viel dann das Deutschlandticket nächtes Jahr kosten wird. Für mich, der es für den Arbeitsweg nicht nutzen kann, wird es dann zu teuer sein und dann nutze ich am Wochenende das Auto statt ÖPNV.

  16. Stefan E., bin da ganz Ihrer Meinung. Seit Jahren wird in DD versucht, den Verkehr raus auf die Autobahn zu terrorisieren. Was nicht verraten wird: dort muss der Bund zahlen und sich um alles kümmern. Während man in der Stadt keine Probleme lösen muss. Weil man dazu nicht in der Lage ist. Auch keine Rede darüber, wieviele tausende Mehrkilometer täglich entstehen. (Nur mal 10 km Umweg pro Person und Tag.) Auch nicht darüber was passiert, wenn sich auf Autobahn und Stadtstraßen Baustelle, Unfall, evt. noch Hochwasser und Politikerbesuch oder mit Händchen beklebte Straßen zeitgleich ereignen. Ist ja nicht das Problem der Besserwisser. Und man kann Wählerstimmen bei jenen ergattern, die mitten im Großstadtzentrum (dass auch gerne mal als „ewiggestrige Provinz“ bepöbelt wird) lieber einen großen Dorfteich mit quakenden Fröschen haben wollen.
    Früher, als noch der Verstand noch regierte (gab’s da die Grünen schon?) hätte man gewartet, bis die B170 nicht umverlegt würde, sondern IST. Dann Ergebnisse anschauen und weiter entscheiden. Übersetzt für die Grünen: Warten, bis am Baum ein neuer Ast gewachsen ist, bevor man den eigenen absägt.
    Nun aber, Achtung, aktiviert man „populistische Rattenfänger, die hetzen und irrationale Ängste schüren“. So wird eine gleichbreite Straße aufgrund farbiger Striche zur „mönströsen Autobahn und schlimmen Barriere“. Eine riesengroße Hauswand aus dem „letzten Jahrtausend“ (Narrenhäusl) versus Platz für Rad & Fuß, Fußgängertunnel, Biergarten, Licht, Sicht, Belüftung aber komischerweise nicht.
    Manchmal frage ich mich, sorry, ob die alle blöde sind. Hey, für 20.000 KfZ pro Tag reicht auch ein unbefestigter Feldweg. Man muss halt für täglichen Wege nur die Nachtstunden nutzen. Und ich finde es richtig, dass die Kinder die Eltern gewaltsam zu Verzicht erniedrigen, damit sie selbst noch größere Konsumforderungen aufstellen können. Neulich wollte hier sogar jemand unbedingt zurück in die 80er. Der hat definitiv noch nie was von Modern Talking gehört. Aber wusste gewiss alles über die Weltprobleme der 80er. Sicher.
    Bin weg. Tschüss. ;-)

  17. @Stefan E: das in Dresden soviel Kfz zugelassen sind, heißt nicht, dass die auch alle fahren. Ein Großteil steht einfach nur rum.

  18. @FrankaD: Stimmt, aber wenn ich mein Auto jeden Arbeitstag eine Stunde benötige und es in der Zeit unvermeidlich ist, bedingt es eben, dass ich eins habe. Und das steht dann die restlichen 23 Stunden irgendwo rum. Ist es am Ende besser, wenn mein Auto möglichst wenig rumsteht (also ich es maximal oft nutze, auch wenn ich alternativ ÖPNV etc. nutzen könnte) oder wenn es möglichst oft nur rumsteht? Gibt sicher Studien, zu welchen Uhrzeiten die meisten Autos genutzt werden. Ist am Ende auch beim ÖPNV nicht viel anders, auch da müssen die Verkehrsmittel für die Maximallast vorgehalten werden. Da kommt ja auch niemand auf die Idee, über die durchschnittliche Auslastung und/oder Nutzungszeit die Zahl der Straßenbahnen und Busse festzulegen.

  19. @stefan E. : Ja genau, diese Studien gibt es. Es gibt sogar Richtlinien, die deutschlandweit gelten von der Forschungsgesellschaft Straßen- und Verkehrswesen FGSV (Die gilt nicht gerade als autofeindlich). Die legen fest bei welchen Verkehrsstärken wie viele Fahrspuren pro Richtung notwendig sind. Zudem gibt es Simulationen zum Verkehrsfluss. All das wenden die planer in der Stadt an, machen die Planungen auf der Grundlage und es wird eine Entscheidung abgewogen, welche Lösung wohl die beste ist. Das ist auch in diesem Fall passiert.

    Ganz allgemein: Ich finde es zutiefst irritierend, dass einige hier in der kommentarspalte mit der Annahme reingehen, dass das alles idioten sind in der Stadtverwaltung, die Autos hassen. Verkehrsplanung ist da etwas komplexer und muss verschiedene Interessen miteinander übereinbringen und dabei die fachlichen grundlagen (siehe oben) beachten. Über die Lösungen find ich Diskussionen gut. Aber eben nicht auf dem Niveau „alle doof, ich weiß es besser“.

  20. Es gibt 1000 und eine Vorschrift und Berechnungsmodelle für Straßen etc. Die Kunst ist, das alles unter einen Hut zu bringen. Das klappt innerstädtisch immer nur bedingt. Daher muss man Schwerpunkte setzen und bei Änderungen kann es dann passieren, dass einzelne Bereiche eine Verschlechterung erfahren. Daraus zu schließen, dass die Fachleute alle keine Ahnung haben, zeugt vor allem davon, dass die Scheuklappen fest sitzen. Lasst Euch doch mal von den Verkehrsplanern erklären, warum sie was machen, und welche zahllosen Zwangspunkte dabei zu berücksichtigen sind. Aber nee, rumpoltern und „alle doof“ ist ja einfacher. Ich find das nervig.

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