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Königsbrücker Straße: Demo zur Sanierung im Bestand

Am Freitagabend haben rund 50 Personen für eine Sanierung im Bestand der Königsbrücker Straße demonstriert. Die Initiative „Stadt muss atmen“ hatte um 17 Uhr zur Kundgebung und Demonstration vor der Schauburg aufgerufen.

Kurz nach 17 Uhr zogen rund 50 Personen über die Königsbrücker Straße. Foto: Anton Launer
Kurz nach 17 Uhr zogen rund 50 Personen über die Königsbrücker Straße. Foto: Anton Launer

Nach einem kurzen Start-Statement zog die Gruppe die Königsbrücker hinauf Richtung Stauffenbergallee. In Höhe des MDR-Gebäudes präsentierten die Demonstrierenden ein Transparent, das verdeutlichen soll, wie breit die Straße ausgebaut werden soll.

Der seit 1996 geplante Ausbau der Königsbrücker Straße ist ein Geduldsspiel. Bis 2016 entstanden immer neue Entwürfe, die mal an der übergeordneten Behörde des Freistaats scheiterten, dann an wechselnden Stadtratsmehrheiten. 2016 wurde schließlich die Variante 8.7 beschlossen. Seitdem wurde zwar der Stadtrat wieder neu gewählt, die Variante jedoch nie wieder abgewählt.

Planungen dauern an

Allerdings dauern die Planungen an. Insgesamt vier Millionen Euro sind bereits in die Planungen zum Ausbau geflossen. Die Stadtverwaltung hat sie vorgestellt, die Landesdirektion Sachsen ließ die Pläne auslegen, dann gab es Einsprüche und die Pläne wurden angepasst und erneut öffentlich ausgelegt. Nun gab es wieder Einsprüche. Stand ist bis jetzt, dass es noch kein Baurecht gibt.

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Aus Sicht der Initiative „Stadt muss atmen“ sei die Variante 8.7 ein massiver, autogerechter Ausbau, der die historische, vierreihige Baumallee fällen und nur wenig Platz neben einem enormen Straßenzug für das Stadtleben übrig lasse. Diese Planungen seien veraltet und nach heutigen Kriterien nicht mehr durchführbar.

Die Bürgerinitiative StadtMussAtmen hat sich daher entschlossen, mit einem Bürgerforum die veralteten Planungen zu verwerfen und statt dessen eine rasch durchführbare Sanierung der Straße zu fordern. Ein Bürgerforum ist ein durch die neue Beteiligungssatzung der Stadt vorgesehene Beteiligungsform, bei der Betroffene, Verwaltung und der Stadtrat auf Augenhöhe eine Fragestellung diskutieren und anschließend Lösungsvorschläge unterbreiten können. Diese Vorschläge müssen dann vom Stadtrat beraten werden.

Demonstration auf der Königsbrücker Straße - Foto: Initiative "Stadt muss atmen"
Demonstration auf der Königsbrücker Straße – Foto: Initiative „Stadt muss atmen“

„Die Politik hatte genug Zeit, eine schöne Sanierung der Königsbrücker Straße umzusetzen“, sagt Jenny Keck, Pressesprecherin der Initiative. Das habe sie aber nicht. Stattdessen beharre der Stadtrat weiterhin darauf, so gut wie alle Bäume auf der Königsbrücker zu fällen und massiv Verkehr in die Wohngebiete ziehen. „Das wollen wir hier nicht“, sagt sie. Nun müssen die Menschen ihr Recht in die eigenen Hände nehmen und über ein Bürgerforum eine baldige, schöne Sanierung der Straße einfordern.

Um ein Bürgerforum einzuberufen, sind 2.500 Unterschriften notwendig. Im Anschluss an die Demo wurden bereits die ersten 100 Unterschriften gesammelt. Anwohner*innen und Passant*innen konnten sich informieren und mit der Initiative ins Gespräch kommen.

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26 Kommentare

  1. Wie viele Einspruchrunden sollen es noch werden? Demokratie heißt auch Entscheidungen zu akzeptieren. Der aktuelle Zustand für Radfahrer (fehlende Wege) und Anwohner (Lärm durch Kopsteinpflaster) ist für mich persönlich untragbar. Es kann keine
    Lösung geben, die allen passt.

  2. @ 01099er

    Vielen Dank für dein Kommentar. Gern möchten wir kurz darauf eingehen und keine Angst, wir stellen hier nicht die Demokratie in Frage ;)
    Du hast sowohl mit deiner Frage als auch dem Feststellen des Ist-Zustand völlig recht. Bei einer Sanierung der Königsbrücker im Bestand bedarf es keinem Planfeststellungverfahren und somit braucht es keine weiteren „Einspruchsrunden“. Solch eine Sanierung wäre die Lösung die sich am schnellsten umsetzen ließe. Darüber hinaus kann der jetzige Baumbestand für uns alle erhalten bleiben. Und genau dafür setzen wir uns ein. Wenn du dazu weitere Fragen hast, schreib uns gern eine Mail oder komm vorbei wenn wir das nächste Mal draußen sind.

    Besten Dank & Viele Grüße
    StadtMussAtmen – Königsbrücker Straße für Alle!
    http://www.stadt-muss-atmen.de
    info@stadt-muss-atmen.de

  3. Die Stadt hatte mal alle Varianten gegenübergestellt und dabei festgestellt (bestimmt in Abstimmung mit dem Land), dass eine Sanierung im Bestand kaum Aussicht auf Förderung hat. Und da der Stadt derzeit geldmäßig die Felle davon schwimmen, wird sie eine Sanierung nur mit Eigenmitteln nie anfangen. Somit wird hier wieder ein totes Pferd durch die Straße geritten. Wenn genügend Geld und gar eine Förderung da wären, hätte die Stadt z.B. auf dem Straßenzug Blasewitzer/Loschwitzer Straße auch mehr gebaut als eine schöne Autorennstrecke. Aber wenn man so was auf der Königsbrücker will….

  4. Wie hoch wäre denn der Anteil den Dresden mit Förderung oder ohne selbiger zu tragen hätte, wenn das Gesamtvolumen nur noch etwa ein Drittel betragen würde……

  5. Die Königsbrücker wird auch in 10 Jahren nicht renoviert sein.

    Ich bin da übrigens auch eher ein Vertreter einer noch radikaleren Variante:

    Die Straßenbahn verläuft zwischen, sagen wir mal Haltestelle Heeresbäckerei und Hauptbahnhof unterirdisch als U-Bahn, dann gibt es auf der Königsbrücker jeweils eine Spur je Richtung für Autos und daneben meinetwegen halt 3 Meter Radweg oder noch mal Bäume oder was weiß ich.

    Das hätte nun mal den Vorteil, dass die Straßenbahnen nicht immer im Verkehr und an Kreuzungen hängen bleiben und so auch schneller sind.

    Das wird aber auch nicht kommen, weil es halt zu teuer ist.

  6. @StadtMussAtmen – sind denn die Einspruchsfristen nicht schon lange abgelaufen? Was haben Sie bis jetzt offiziell an demokratischen Möglichkeiten wahrgenommen und mit welchem Ergebnis?

  7. Wäre den ein ,,Einbahnstrassenkonzept´´ eine Lösung? In Verbindung mit der Fritz Reuter, Hansastrasse, Antonstrasse.

  8. @Nikkibude & @Matthias – danke für eure Nachfragen. Dazu müsste etwas weiter ausgeholt werden. Die „aktuellen“ Planungen stammen ihrem Wesen nach noch aus den 2000er Jahren. Beschlossen wurde die jetzt „aktuelle“ Variante im Jahr 2016. Diese Planung wurde von der Stadt Dresden der Landesdirektion Sachsen zur Genehmigung vorgelegt. Dort wurden ca. 3000 Eingaben (Einsprüche) gemacht, davon ca. 300 von den Initiativen: Die Königsbrücker muss Leben! & StadtMussAtmen. Bis heute wurde durch die Landesdirektion keine Baugenehmigung für diese Planung erteilt.
    … ist das mit Ergebnis gemeint?
    Das nächste demokratische Mittel welches wir anstreben ist ein Bürgerforum und um dieses zu erreichen sammeln wir 2500 Unterschriften, legen diese der Stadt Dresden vor und fordern eine Sanierung der Königsbrücker im Bestand. Da sich bei einer Bestandsanierung die grundlegenden Verkehrsräume nicht verändern, und auch kein Baum gefällt werden muss, braucht es auch kein Planfeststellungsverfahren, keine Genehmigung der Landesdirektion und so weiter und so fort. Die Möglichkeit eines Bürgerforums gab es 2016 noch nicht.
    Soviel in Kurzform ;) und auch gern an euch unser Angebot:
    Wenn ihr dazu weitere Fragen habt, schreibt uns gern eine Mail oder kommt vorbei wenn wir das nächste Mal draußen sind.

    Beste Grüße & Vielen Dank
    StadtMussAtmen – Königsbrücker Straße für Alle!
    http://www.stadt-muss-atmen.de
    info@stadt-muss-atmen.de

  9. Wirklich alle Menschen, auch radfahrende, mit denen ich bisher über das Thema gesprochen habe, wünschen sich eine schnelle(!) Sanierung der Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee im Bestand und keinen Umbau.
    Es gibt auf der Straße noch etwa halb soviel Autoverkehr wie 2016, dem Jahr als die aktuelle Planung durch den Stadtrat ging und da die Stauffenbergallee West endlich saniert werden soll und ein S-Bahnhaltepunkt an der Kreuzung Stauffenbergallee/Königsbrücker Straße kommen soll, wird der Verkehr auf dem Abschnitt eher abnehmen.
    Wenn dort für unsichere Radfahrende, die breiten Fußwege freigegeben werden und es auf der Fahrbahn eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 gibt, können sichere Radfahrer:innen mit auf der Straße fahren.

  10. @StadtMussAtmen – die Initiative finde ich schon seit den Flugblättern neulich ziemlich irritierend – der Forderungskatalog verstrickt sich in Widersprüchen – vielleicht kommuniziert ihr nur äußerst ungeschickt, vielleicht wollt ihr eigentlich gar nichts konkretes erreichen sondern nur Schlagzeilen machen. Dafür eignet sich die Köni natürlich gut, der Sache erweist ihr aber einen Bärendienst…

    …ein paar Stichpunkte dazu: die aktuelle Ausbauvariante ist ein guter Kompromiss, der den Autos auf der Straße nicht mehr Platz gibt als heute, Parkplätze fallen massiv weg – der neue Gleisabstand ist essenziell für die DVB (und Menschen, die den ÖPNV nutzen), es wird Radwege geben …. Moderne Verkehrsplanung versucht zudem, KfZ auf ausgewählte Strecken zu bündeln um sie aus den Vierteln rauszubekommen … das wird in Vorzeigestädten, wie Kopenhagen, Amsterdam, Paris,… überall so gemacht. Hier sehe ich erstmal das potenzial, dass die Königsbrücker nicht mehr umfahren werden muss – damit entlastet es doch die Viertel (?) Durch welchen Mechanismus soll denn jetzt genau der Verkehr in angrenzenden Straßen steigen? Gibt es dazu Belege? Simulationen? Das leuchtet mir nicht ein.

    Was sich mir auch nicht erschließt ist, wie der Ausbau im Bestand irgendeine Verbesserung für Rad/Fuß/ÖPNV erreichen kann – damit retten wir hunderte Parkplätze, es wird keine sichere Radinfrastruktur geben, neue Straßenbahnen können nicht eingesetzt werden. Südlich der Schauburg bliebe die Königsbrücker sogar viersprig?? …. Der Ausbau würde auch nicht beschleunigt werden – wir sind in den Planungsprozessen nun so weit fortgeschritten, dass es nur noch wenige Jahre bis zur Ausführungsreife dauert – warum jetzt wieder alles umferen und Jahrzehntelange Verzögerungen provozieren?

    Den einzigen Punkt, den ich hier wirklich sehe ist, den Baumbestand nördlich der Schauburg zu retten – das ist wirklich ein Jammer – ich denke durch geschickte Planung wäre es möglich gewesen, die Bäume im Bestand zu retten und dennoch die dringend nötige Rad- und ÖPNV-Infrastruktur zu bekommen (z.B. Radweg hinter die Baum-Allee verschwenken – Parkplatz streichen). Nach den aktuellen Forderungen scheint mir eher, die Initiative möchte den Radverkehr klein halten und Kfz nicht beschneiden… Oder sie will gar nichts konkretes, außer Schlagzeilen für Umweltverträgliche Infrastruktur im Allgemeinen machen und nutzt hier die mediale Reichweite der Königsbrücker. Ich möchte aber auf absehbare Zeit konkrete Verbesserungen – schnelle, sichere Radwege usw. – da nehme ich doch gern in Kauf, dass die Königsbrücker kein verkehrsberuhigter Boulevard wird :)

    PS: die Forderungen klingen verblüffend ähnlich, wie die Vorstellungen, die ein gewisser H. Zastrow mit der Königsbrücker hat. Der möchte den Radverkehr am liebsten komplett auf den Dammweg verschieben, sich damit den Ausbau an der Köni kneifen.

  11. @nixverstehen: absolut meine Meinung. Danke.
    @stadtmussatmen: Ein Bürgerforum einzuberufen ist für mich eine Art von Einspruch. Ihr Ziel ist doch die Änderung der beschlossene V8.7. Also haben sie doch offensichtlich etwas gegen den Stadtratsbeschluss. Einfach mal akzeptieren. Ihr Argumentation ist für mich daher nicht schlüssig. Meines Wissens gibt es Ersatzpflanzungen für die Bäume. Wo ist das Problem? Wir leben in der Stadt, da darf man mMn Räume auch umgestalten. Grundsätzlich finde ich es aber toll, wenn sich Menschen engagieren. Daumen hoch. Aber bitte die Begründungen etwas reflektieren und nicht nur in der eigenen Gedankenwelt bewegen. Die Mehrheit möchte ganz sicher eine schnelle, bereits beschlossene Lösung. Sonst wären auch mehr Teilnehmer bei ihrer Kundgebung. #Pragmatismus #Selbstreflektion

  12. Sanierung wie Bestand, Autos teilen sich mit Straßenbahn eine Spur, die ehem. zweite Spur als Radweg. Ähnlich Bautzner Straße Richtung Weißer Hirsch. Wo ist das Problem?

  13. @Anonymous: Gähn… Weil es dann keine Förderung gibt (Beibehaltung Bestand ist keine förderfähige Verbesserung). Und die Stadt hat nicht die Kohle, es aus Eigenmitteln zu stemmen. Wie sieht es denn bei den Bestandbefürwortern mit samstäglichen Subbotniks aus?

  14. Das wird lustig, wenn bald nahezu ALLE der über 3000 Einwendungen im Planfeststellbeschluß abgewiesen wurden, wie dies fast immer in den Beteiligungsrunden und kürzlich bei der Campuslinie/Nürnberger Straße der Fall ist. Man sollte die Köbrü in Straße der Demokratie umbenennen, oder den Platz höhe Jordan in Platz der Demokratie.
    Ich hatte vor Jahren bei der zweiten PF-Beteiligungsrunde gewarnt, schreibt nun alle keine Einwände mehr hin. Falls ihr das nicht tut, dauerts noch weitere 5 Jahre oder mehr. Natürlich agierten sie alle falsch! Und so kam es.
    Wie bei Lanz berichtet, gab es an der Fehmarnbelt-Querung (Großtunnel BRD-DK), wo die Dänen fast fertig mit ihrem vertraglichen Bauanteil sind und die Deutsche Jahre zu spät, gab es auf dänischer Seite zum gleichen Projekt 40 (vierzig) Einwendungen, aber auf deutscher Seite 12.400 Stück. Die Deutschen werden als wild und pathologisch belächelt.
    An der Köbrü haben eigentlich alle Alles falsch gemacht: die Verwaltung, die PolitikerInnen, die BürgerInnen. Und MSW sieht immer noch nicht durch. Es lebe die Flatterulme!

  15. Nochmals danke für euer Feedback sowie Beteiligung an dem Thema. Wir versuchen gerne auf sachliche Ergänzungen einzugehen aber bitten ebenso um Nachsicht. Unsere Ressourcen sind begrenzt. Auch sind wir nicht „nichts konkretes“ und haben auch nix mit einem H. Zastrow zu tun!

    Den Baumbestand erhalten vs. Ersatzpflanzungen: Wir haben nix gegen frisches Grün und neue Bäume, immer her damit! Nur bis die neu gepflanzten Bäume so viel Schatten spenden und CO² kompensieren, wie der Altbestand, vergehen Jahrzehnte. Von der Wirksamkeit jetzt gepflanzter Bäume haben also vielleicht effektiv unsere Kinder und Enkelkinder etwas. (wenn ich jetzt mal von meinem mittleren Alter ausgehen darf ;))
    https://www.mdr.de/wissen/methusalem-baeume-was-alte-leisten-100.html

    Was ist eine schnelle Lösung für den Ausbau der Königsbrücker: Unserer Meinung zufolge ist eine Bestandssanierung die schnellste und beste Lösung.

    Bereits zum 2016er Beschluss der Stadt gab es 2700 von 3000 Eingaben (sog. Einsprüche), also 90% die nicht wir sind / waren, die zu dem Entwurf eines Neuausbaus der Königsbrücker ein Mitteilungsbedürfnis hatten. Leider bisher ohne Erfolg. Hier wünschen wir uns aktive Bürgerbeteiligung am Planungsprozess. Andere aktuelle Beispiele, wie der Ausbau der Louisenstraße, zeigen positiv, dass das geht.

    Unsere Ziele ist sind:
    1. Die Sanierung der Königsbrücker im Bestand.
    2. Ein schnellstmöglicher Baubeginn, im besten Fall nach der Sanierung der Stauffenberg.
    3. Nicht die Änderung eines von nicht genehmigten Beschlusses.
    4. Ein Bürgerforum als echte und direkte Beteiligungsmöglichkeit für die Planung der Königsbrücker Straße als Lebensraum. Dafür sammeln wir aktuell 2500 Unterschriften. Das Sammeln von 2500 Unterschriften, um ein Bürgerforum für eine echte und direkte Beteiligung zu erreichen.
    5. Das Erhalten des alten Baumbestandes (und zusätzlich natürlich das Anpflanzen neuer Bäume).
    6. Eine schönere Königsbrücker Straße als sie es jetzt ist, mit mehr Lebensqualität für die Menschen die dort, sowie in deren Umfeld leben.

    Darüber hinaus gibt es sicherlich viele weitere Details und wir haben Verständnis dafür, dass es dazu Gesprächsbedarf sowie Fragen gibt. So richtig liegt es aber nicht an uns diese vollumfänglich zu beantworten und noch weniger sind wir es, die dazu eine Entscheidung finden / treffen müssen. Gern versuchen wir alle möglichen Fragen zu beantworten. Einige Fragen liegen jedoch im Zuständigkeitsbereich der Landeshauptstadt Dresden und können wir schlichtweg nicht beantworten. Dennoch ein paar Gedanken dazu an dieser Stelle:
    – Zum Thema Gleisabstand für die neuen breiteren Straßenbahnen der DVB: Sowas geht auch im Bestand und ging auch schon auf anderen Straßen Dresdens.
    – Barrierefreie Haltestellen lassen sich ebenso ohne Planfeststellungsverfahren umsetzen.
    – Radweg nennt sich Radverkehrsführung und muss mittlerweile bei allen neu gebauten Sachen einfach mitgemacht werden (Bundesgesetz / war 2016 noch nicht so).
    – Parkplätze: Wahrscheinlich eines der größten Missverständnisse bisher. Oberhalb der Schauburg bis Stauffenberg (stadtauswärts rechte Seite) gibt es offiziell quasi keine Parkplätze. Dort gibt es Flächen zwischen Bäumen die sich mehr oder weniger selbst überlassen wurde und auf der momentan ruhender Verkehr geduldet wird. Was aus dieser Fläche bei / nach einer Bestandssanierung wird, können wir nicht wissen. Im „aktuellen“ Beschluss sollen die alten Bäume dort weg und eine KFZ-Spur hin (auf der kein Verkehr ruhen soll).
    – Ein Bürgerforum wäre unserer Meinung nach eine gute Möglichkeit heraus zu finden, was sich die dort lebenden Menschen gern an dieser Stelle gern wünschen / brauchen. Von der Schauburg Staufenbergallee bis zum Albertplatz… draußen vorm Café ein Croissant naschen?
    https://www.neustadt-ticker.de/207118/alltag/vorgestellt/marias-croissant-mehr-croissant-geht-nicht-in-dresden-neustadt
    Ist dann mit dem „aktuellen“ Beschluss nicht mehr. Leider wäre dann der Gehweg zu schmal und Parkplätze wären noch weniger da.
    – Mit dem „aktuellen“ Beschluss ändern sich dann auch ein paar Regeln zum Abbiegen. Zum Beispiel stadtauswärts an der Schauburg links abbiegen in den Bischofsweg fällt dann weg. Wir gehen davon aus, dass sich das Hechtviertel über noch mehr einfallenden Verkehr an der Tannenstraße nicht glücklich schätzen wird.
    – Wir nehmen war, dass die Königsbrücker in dem Jetzt-Zustand von vielen Autofahrenden versucht wird zu umfahren, weil sie einfach nicht funktioniert. Eine sanierte Königsbrücker mit ruhigem Straßenbelag und intelligenter Ampelschaltung wäre auch in Anbetracht weiter abnehmender Zahlen beim motorisierten Individualverkehr unserer Auffassung nach eine deutliche Entlastung für die angrenzenden Quartiere, Kieze, Viertel.

    Wenn ihr Interesse an regelmäßigen Updates und Treffen habt, schreibt uns gern eine Mail oder kommt vorbei wenn wir das nächste Mal draußen sind.
    StadtMussAtmen – Königsbrücker Straße für Alle!
    http://www.stadt-muss-atmen.de
    info@stadt-muss-atmen.de

  16. Auch wenn ich persönlich seit Jahren eher für die Sanierung im Bestand wäre, gehen mir manche Diskussionen langsam echt auf die Ketten.
    Ja, ein Baum ist schön. Aber auch in der Natur hat kein Baum ein ewiges Leben. Genau deswegen gibt es auch neue, junge Bäume. Das sind keine schlechteren Bäume, es sind Bäume.
    Ich bin selbstgewählt zwischen Hauswände gezogen, da muss ich mich nicht beschweren, wenn ich nicht vor allen Fenstern einen Baum habe. Sondern halt 3 Schritte um die Hausecke gehen muss, da steht einer. Und einen halben Kilometer entfernt stehen so viele Bäume rum, dass die wahrscheinlich noch niemand gezählt hat.
    Soll nicht heißen, dass man aus Lust und Laune Bäume fällen soll. Aber wenn’s nicht anders geht und ein Baum weg muss, dann muss er halt weg. Da muss man einfach mal auf dem Boden bleiben. Und nicht immer die Kinder und Enkel und Eskimos und sämtliche Gase vor’s Loch schieben, nur um ewig weiter zanken zu können.
    Man sieht mal wieder das Problem von ZU VIEL Bürgerbeteiligung. Zum Schluss bewegt sich gar nichts mehr. Die allermeisten Leute haben anderes zu tun, als sich ewig rumzuzanken. Ein paar Wenige (mit zu viel Zeit oder keine Hobbys?) bilden Fraktionen und zanken zu Lasten aller anderen bist zum Sanktnimmerleinstag, nur um ihre eigene Nase und den eigenen Willen durchzusetzen. Es wird getan, als ob man „wissenschaftlich“ (haha) alles am besten wüsste, aber immer das Tausendstel der Realität, das ins eigene Konzept passt. Es wird von mehr Lebensqualität gefaselt, und dass ebenjene mit zu viel Zeit ganztägig im Cafe rumhängen können. Schöneres Leben durch Verhinderung der Katastrophenbeseitigung.
    Und keiner kann nachgeben, wenn’s mal nicht nach der eigenen Nase geht. Es nervt.
    Ich hab’s aufgegeben. Die Königsbrücker wird nie. Hoffentlich geht niemand dort hin.

  17. „Wir nehmen war, dass die Königsbrücker in dem Jetzt-Zustand von vielen Autofahrenden versucht wird zu umfahren, weil sie einfach nicht funktioniert.“ – nicht funktioniert heißt anders formuliert, dass die Fahrt durch Nebenstraßen schneller vonstatten geht als über die Hauptverkehrsstraße (hier Königsbrücker). Jetzt kann man natürlich die Nebenstraßen gezielt so gestalten, dass diese nicht mehr für Umgehungen genutzt werden. Geht dann massiv zu Lasten der dortigen Anwohner, nicht nur die mit Kfz. Und führt dann dazu, dass die Königsbrücker noch viel weniger funktioniert als heute. Und das verstehe ich als Zielstellung überhaupt nicht. Wäre es nicht sinnvoller, wenn man sich dafür einsetzt, dass im Bereich zwischen Königsbrücker Straße, Stauffenbergallee und Bautzner Straße möglichst wenig Durchgangsverkehr stattfindet? Dies ist nur möglich, wenn die drei eben genannten Straßen ausreichend ausgebaut sind um den entsprechenden Verkehr aufzunehmen, sonst sucht der sich eben andere Wege. Da gibt es unzählige Beispiele, einfach mal Anwohner entlang von Hauptverkehrswegen befragen, wenn die durch Stau o.ä. blockiert sind. Am Besten mal als Verkehrsversuch die Königsbrücker zwischen Stauffenbergallee und Albertplatz testweise für Kfz komplett sperren, dann wird es sicher schnell deutlich, dass dies oder Massnahmen in diese Richtung nicht sehr sinnvoll sind. Mal schauen, ob der dann länger als anderthalb Wochen Bestand hat :-)

  18. Es ist doch schön, dass hier so rege diskutiert wird. Es scheint, da ist ein Nerv getroffen worden.

    Da habe ich auch gleich noch ein paar Punkte:

    1. @Erich der Erste: Es geht nicht vorrangig darum, dass große Bäume schön anzusehen sind sondern darum, dass sie Schatten spenden, CO2 aufnehmen, für Luft zum Atmen sorgen, die Luft abkühlen und Schall dämpfen.

    2. @Stefan E.: Dass die Königsbrücker zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee nicht funktioniert liegt nicht daran, dass sie zu schmal ist.
    Es liegt daran, dass sie beschädigt ist und deshalb schlecht zu befahren.
    Von irgendwelchen relevanten Staus kann auf dem Abschnitt gar keine Rede sein.

    3. @aufbäumender Hecht: Weil es genügend Argumente gegen die, von der Zeit überholten, Planung gibt, wird keine Käferkacke benötigt.
    Dennoch, danke für den Tipp. ;-)

    4. @01099er: Es sind #Pragmatismus und #Selbstreflektion die mich dazu bewogen haben, die Initiative von StadtMussAtmen zu unterstützen.
    Wenn Mensch wirklich reflektiert bedeutet das eben auch manchmal frühere Entscheidungen zu verwerfen.

    5. @nixverstehen: Dazu wie es möglich ist den verschiedenen Verkehrsteilnehmer:innen bei einer Sanierung im Bestand gerecht zu werden, steht hier in den Kommentaren bereits einiges geschrieben.
    Der Seitenhieb in Richtung Herrn Zastrow war nicht nötig. Vielleicht liegt er ja auch mal richtig, wenn auch vielleicht aus falschen Gründen.

    6. @Erich der Erste: Nicht jede:r der oder die mal an einem Café Halt macht, hat unendlich Zeit aber gerade die Menschen, die nicht mit viel Zeit gesegnet sind in ihrem Alltag, brauchen schöne Plätze in Wohnortnähe.
    Es ist gehetzten Muttis eben nicht egal ob sie mit dem weinenden Kind nach der Arbeit nochmal auf die stickige Straße müssen, um einzukaufen. Nicht nur Omi und Opi brauchen Bänke auf ihren Wegen um zu verschnaufen und ich wünsche mir an lauen Sommerabenden nette Plätze wo ich mit Nachbarn oder Freunden noch plasuschen kann, ohne in die Kneipe zu müssen.

    Jetzt ein neu geschaffenes Mittel der Bürgerbeteiligung zu nutzen ist völlig legitim und auch ein eventueller Ausbau in der Variante, die nun schon seit Jahren in der Landesdirektion liegt, wird noch Jahre auf sich warten lassen. Welche Fördergelder es geben wird und wie hoch der Eigenanteil der Stadt sein wird, ist doch nach so langer Zeit nicht mehr klar. Oder?

    Jenny
    von
    StadtMussAtmen

  19. In einer Antwort hier hieß es „Auch sind wir nicht „nichts konkretes“…!“
    Könnte es nicht vielleicht doch so sein, dass da ganz ausversehen ein paar wesentliche Angaben vergessen wurden? So ein paar Namen, die alle Leser hier kennen und einordnen können???

    (Getreu dem Motto: Auf der „letzten Seite des Kleinstgedruckten“ wurde er erhellt und pissig.)

  20. Vielen Dank an StadtMussAtmen für eure Aktivitäten.

    Damit zeigt ihr, dass auch im Auto-Lobby-Land Nummer 1 Aktionen wie in vielen anderen Ländern der Welt möglich sind.

    Lasst uns die Stadt wieder den Menschen zurückgeben und nicht den Autos.

    Vielen Dank!

  21. @Jenny

    du hast Recht, entschuldige bitte den Seitenhieb mit Herrn Z. …

    Die „Argumente“, wie die Verkehrsteilnehmer*innen durch „Neuordnungen im Bestand“ unter einen Hut bekommen sind in meinen Augen eher lose Behauptungen, die wenig mit einer Bestandssanierung zu tun haben.

    Beispielsweise wurde jüngst an der Blasewitzer Straße auf den Bau Barrierefreier Straßenbahnhaltestellen verzichtet, um eben die nötige Planfeststellung zu umgehen. Die beschriebenen Neuordnungen klingen für mich vielmehr nach Variante 8.4 als nach Bestand… V8.7 war ein davon abgeleiteter Kompromiss, der im Stadtrat mehrheitsfähig war. Ich würde mich damit zufrieden geben, um die Mühle nicht ins Endlose weiter zu drehen.

    Ihr könnt es natürlich tun – dann seid aber ehrlich – nennt es nicht „Bestand“, wenn ihr nicht Bestand, sondern Neuordnungen meint. Die Prozessbeschleunigung ist damit aber auch Augenwischerei. Prozessneubeginn mit 10 weiteren Jahren Verzögerung scheint mir realistischer. – Welcher Zeitgeist wohl dann wehen wird? :)

  22. @Jenny: Und was ist dann mit dem (deutlich längeren) Abschnitt zwischen Albertplatz und Bischofsweg? Da ist sehr häufig Stau und der liegt nicht am Kopfsteinpflaster. Letztlich ist es ja auch egal, es wird noch viele Jahre weiterdiskutiert werden, Beschlüsse werden mit Einwendungen blockiert und so geht es wieder (fast) von vorn los. Kostet am Ende Unmengen an Geld und so bleibt es eine weiterhin unsanierte Hauptverkehrsstraße. Aber natürlich will niemand (mit-)verantwortlich sein und egal wie absurd die Argumente sind, am Ende wird damit eine jahrzehntelang überfällige Sanierung der Straße blockiert. Ein schönes Beispiel ist z.Bsp. die Anmerkung mit dem Geburtshaus von Erich Kästner. Niemand, aber wirklich niemand, hat jemals vorgeschlagen oder geplant, dass die Königsbrücker Str. 66 für den Ausbau/Sanierung der Straße abgerissen oder anderweitig deutlich beeinträchtigt werden müsste. Ist vermutlich bei den meisten der 40 Einzeldenkmäler (gibt es da eine Liste?) nicht viel anders, aber schon hat man wieder einen Punkt mehr auf der Agenda. Und „Keine Planung von oben“ meint übrigens Leute, die für solche Themen demokratisch gewählt und/oder „von Amts wegen“ zuständig sind. Den Ausbau der Straße nicht zu wollen, gleichzeitig aber Radwege und Verbreiterung der Straßenbahntrasse zu fordern, ist auch komisch. Und ganz absurd ist auch der letzte Punkt „Fertigstellung bis 2029 ist zu spät“. Aber auch da sind dann bestimmt die Anderen schuld, wenn es erstaunlicherweise dann bis dahin immer noch nicht passiert ist …

  23. @Stefan E. Häufig Stau? Nur zu kurzen Stoßzeiten. Der Stau kommt daher, weil der Knotenpunkt Königsbrücker/ Staufenbergallee nur eine gewisse Kapazität hat. Mit einer vierspurigen Straße bis dahin kommen die Autos dann auch nicht schneller rüber, weil dort nichts vergrößert werden kann. Gleiches unten am Albertplatz.

    „Ausbau im Bestand“ hat mich auch zuerst irritiert – aus den genannten Argumenten (Abnahme des Verkehrs, zeitnahe Umsetzung, Erhalt Gehweg/ Aufenthaltsflächen (zB vor Schauburg), Bäume, zeitnahe Umsetzung) – hat es mich doch überzeugt. Nach 8 Jahren können auch mal neue Wege versucht werden.

  24. nur kurz nebenbei:

    a) bald ist das PF-Verfahren durch (was hatte Kühn da zuletzt gesagt?), dann liegt Baurecht vor, die Ausschreibung folgt, ab Ende 2025 oder so wird gebaut. Niemanden interessiert jetzt noch das Nebengeplänkel.
    Frage: Worauf beruft sich die BI, wenn sie von „wird noch lange nichts gebaut“ ausgeht?

    b) Stadt und DVB können keine große Straße allein bauen, sie sind zwingend auf hohe Zuschüsse von Bund, Land und GVFG-Mitteln angewiesen. Es wurde schon X mal erläutert, daß „im Bestand“ nicht förderfähig ist.
    Frage Zwo an die BI: Woher soll die Kohle kommen (und das Geld ist das Relevanteste), wie also ist bei euch die Finanzierung gesichert? Habt ihr schon mit dem Klingelbeutel vor der Schauburg mit Sammeln angefangen, wann wäre dann der Fehlbetrag (ca. 30 Mill. €) zusammen?

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