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Das Karussell dreht sich nicht mehr

17 Jahre lang führt Dmitri Jampolski das “Karussell” – den kleinen Laden für russische Spezialitäten. Erst auf dem Bischofsweg, dann auf der Rothenburger Straße. Inzwischen ist Dmitri 76 Jahre alt und es wird von Tag zu Tag schwieriger das Geschäft zu führen. Sein Traum, das „Karussell“ in vertrauenswürdige Hände abzugeben, hat sich leider nicht erfüllt.

Dmitris größte Sorge: Wer will sich um den Verkauf der Pelmeni und Wareniki kümmern. Foto: Anton Launer
Dmitris größte Sorge: Wer will sich um den Verkauf der Pelmeni und Wareniki kümmern. Foto: Anton Launer

„Es haben immer mal ein paar Leute nachgefragt, aber ernsthaft übernehmen wollte niemand den Laden“, sagt er und schaut ein bisschen wehmütig über die umfangreichen Wodka-Auslagen, den Kaviar, das russische Bier, die Süßigkeiten und vor allem auf die prall gefüllten Pelmeni- und Wareniki-Kühltruhen.

Schließlich kam er mit seinem Nachbarn ins Gespräch. Steve Kupke betreibt nebenan und gegenüber das Unipolar, ein feines Lädchen für feine und faire Stoffe, Schuhe und Accessoires. Schließlich wurde man sich mit dem Vermieter einig. Unipolar übernimmt die Räume und weite das Geschäft auf der Westseite der Rothenburger Straße aus.

Unipolar wird vergrößert

„Das wird dann ein großer Laden“, sagt Kupke, der sich davon vor allem logistische Effekte verspricht. Für das Gründungslädchen auf der anderen Straßenseite, dass mit der Hingucker-Badewanne, sucht er nun eine Nachnutzung. Die Schlüsselübergabe für das „Karussell“ ist zum Ende Mai geplant, wenn alles glatt läuft, will das „Unipolar“ dann Mitte Juni eröffnen.

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Die entstandene „Karussell“-Lücke wird das „Unipolar“ aber nicht füllen können, über Jahre war Jampolski Anlaufpunkt Nummer eins in der Neustadt für Menschen, die sich für russische Kultur und Speisen interessierten. Denn Jampolski, eigentlich studierter Flugzeugingenieur und lange als Fotograf tätig, gibt sei Jahren eine russischsprachige Zeitung für Dresden heraus und engagiert sich im Verein „Club St. Petersburg„. Ein Mittler zwischen den Kulturen eben.

Dmitri Jampolski vom Karussell (links) und Steve Kupke vom Unipolar. Foto: Anton Launer
Dmitri Jampolski vom Karussell (links) und Steve Kupke vom Unipolar. Foto: Anton Launer

Ruhestand kommt für ihn auch nicht in Frage, zwar hat er längst das in Deutschland übliche Rentenalter überschritten, aber die knappe Rente reicht hinten und vorne nicht. Er hat sich nach verschiedenen Möglichkeiten umgesehen. „Ich könnte vielleicht bei einer Apotheke anfangen und Medikamente ausfahren“, sagt er. Aber das steht alles noch nicht fest. Seine aktuell größte Sorge gilt der Kühltruhe mit den Pelmeni und den Wareniki.

„Die Leute fragen mich immer, Dmitri, wo sollen wir denn dann unsere Pelmeni kaufen“, erzählt er und hofft, dass sich irgendein Lädchen in der Neustadt dieses Themas annehmen will, inklusive dem Kontakt zur Manufaktur, die die Teigtaschen herstellt.

Bevor Jampolski mit seinem Karussell in die Rothenburger Straße 33 zog, hatte er sein Lädchen auf dem Bischofsweg. Hier in der Rothenburger gab es elefantenstarkes Porzellan (Neustadt-Geflüster vom 14. November 2017).

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Karussell – Russische Spezialitäten

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