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Einhundert Jahre Kunstausstellung Kühl

Im Preußischen Viertel an der Nordstraße befindet sich die älteste Privatgalierie Sachsens, die „Kunstausstellung Kühl“. Die Galerie feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen.

Kunstausstellung Kühl auf der Nordstraße - Foto: Florian Varga
Kunstausstellung Kühl auf der Nordstraße – Foto: Florian Varga

Am Sonnabend, 4. Mai 2024, startet das Jubiläumsjahr um 17 Uhr mit der Eröffnung einer Verkaufsausstellung unter dem Titel „Die Künstler:innen der Galeristen Heinrich & Johannes Kühl“. Präsentiert wird der Sammlungsbestand von 1924 bis 1994. Ab Ende Juli zeigt eine Ausstellung Arbeiten, mit denen die Galeristin Sophie-Therese Schmidt-Kühl seit 1994 die Sammlung gestaltet. Darüber hinaus lädt die Galerie in diesem Jahr zu Vorträgen und einem Podiumsgespräch.

Zur Eröffnung wird die Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) ein Grußwort sprechen. „Die Galerie Kunstausstellung Kühl ist ein fester Bestandteil der Dresdner Kunstszene“, sagt Klepsch. Seit einhundert Jahren trete sie als zuverlässiger Förderer von Künstlerinnen und Künstlern auf, die abseits politischer Doktrinen ihrer eigenen künstlerischen Sprache treu blieben. „Im Namen der Landeshauptstadt Dresden gratuliere ich der Galerie zu ihrem erfolgreichen hundertjährigen Bestehen und wünsche dem Familienbetrieb für die weiteren Jahre inspirierende Zusammenarbeiten mit Künstlerinnen und Künstlern sowie spannende Forschungsarbeiten, die in gelungene Ausstellungen münden“, so die Bürgermeisterin.

Gegründet am Neustädter Markt

Die Galerie, die ihren Schwerpunkt auf Dresdner Kunst und klassische Moderne setzt, wurde 1924 von Heinrich Kühl gegründet, am Neustädter Markt im ehemaligen Hotel “Kaiserhof”. Heute wird sie in der dritten Generation von Sophie-Therese Schmidt-Kühl geführt. Schon in ihren ersten Jahren setzte sich die Galerie für Künstlerinnen und Künstler ein, die trotz politischer Widrigkeiten an ihrer eigenen Kunstsprache festhielten.

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bewundert, gesammelt, ausgestellt | Behinderungen in der Kuns des Barock und der Gegenwart

So wurden insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus, aber auch in den Jahren nach 1945 Kunstschaffende ausgestellt und gefördert, deren Werke die Nationalsozialisten als „entartet“ eingestuft hatten. Zahlreiche Ausstellungshäuser und Museen, denen nach 1945 durch Kriegsverluste und NS-Kunstverbote Werke moderner Künstler fehlten, konnten diese Lücken auch mithilfe von Ankäufen aus der Kunstausstellung Kühl wieder füllen. Das heutige Profil spannt einen Bogen von bildender Kunst des Expressionismus über Realismus und Neue Sachlichkeit der 20er/30er Jahre des 20. Jahrhunderts, über das Schaffen der Nachkriegszeit bis hin zur eigenständigen Positionen der Gegenwart.

Einige Bilder aus der Ausstellung

Gerda Lepke, geboren1939, Roter Busch (Laubegaster Ufer 39), 1974, Aquarell/Leinwand, 90 x 80 cm
Gerda Lepke, geboren1939, Roter Busch (Laubegaster Ufer 39), 1974, Aquarell/Leinwand, 90 x 80 cm
Hans Christoph, 1901-1992, Restaurant, 20er Jahre Öl/Leinwand, sign., 1947, 45 x 60 cm
Hans Christoph, 1901-1992, Restaurant, 20er Jahre Öl/Leinwand, sign., 1947, 45 x 60 cm
Hans Jüchser, 1894 -1977, Zwei Frauen bei der Toilette, 1957, Öl/Leinwand, sign., 116 x 83 cm
Hans Jüchser, 1894 -1977, Zwei Frauen bei der Toilette, 1957, Öl/Leinwand, sign., 116 x 83 cm
Peter Graf, geboren 1937, Müde, 2015, Öl/Leinwand, 100 x 80 cm
Peter Graf, geboren 1937, Müde, 2015, Öl/Leinwand, 100 x 80 cm

Kunstausstellung Kühl