Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat am 16. Mai 2024 den Ausbau der Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee genehmigt. Das Projekt umfasst den Ausbau der Straßenbahnanlagen auf 1,5 Kilometern, um die neuen, breiteren Stadtbahnwagen nutzen zu können. Die Haltestellen sollen barrierefrei und mit Fahrgastinformationssystemen ausgestattet werden.
Geplant sind auch der Ausbau der Fahrbahnen und Gehwege. Für Radfahrer entstehen separate Radfahrstreifen entlang der Königsbrücker Straße und auf einem Teil des Bischofsweges (zwischen Förstereistraße und Schönbrunnstraße). Zusätzlich werden neue Park- und Lieferflächen sowie Straßenbegleitgrün angelegt. Die unterirdischen Versorgungsleitungen werden ebenfalls erneuert.
Das Planfeststellungsverfahren war aufgrund der vielen Betroffenheiten in der Dresdner Neustadt sehr komplex. Über 400 Einwendungen, darunter eine Sammeleinwendung mit etwa 5.000 Unterschriften, wurden geprüft und bewertet. Aufgrund der Einwendungen wurde die Planung angepasst. Unter anderem wurde die Radverkehrsführung optimiert und die kleine Flatterulme an der Königsbrücker Straße 49 erhalten.
Der Planfeststellungsbeschluss und die Unterlagen werden in Dresden öffentlich ausgelegt und sollen auf der Website der Landesdirektion und im UVP-Portal des Bundes (www.uvp-portal.de) verfügbar sein.
Unendliche Geschichte
Pläne, die Straße zu sanieren, gibt es schon sehr lange. Nachdem wechselnde Stadtratsmehrheiten mehrere Varianten scheitern ließen, gab es schließlich am 23. Juni 2016 die Entscheidung zugunsten der Variante 8.7. Seitdem hat außer den Piraten niemand mehr an dieser Ausbauvariante rütteln wollen.
Die Variante 8.7 war, wie es der Name schon sagt, nicht der erste Plan, die Königsbrücker Straße auszubauen. Schon in den 1950er Jahren wurde ein Ausbau diskutiert, konkreter wurde die Diskussion dann 1994. Es entstanden dann Pläne für einen vierspurigen Ausbau und Demonstrationen dagegen (mehr Ausbau-Details in der Wikipedia). Mit der Einigung im Jahre 2016 auf die Variante 8.7 gab es erstmals Pläne, die länger als eine Legislaturperiode hielten, aber in der Umsetzung hakte es.
Tausende Einwendungen
2017 war die Planfeststellung fertig, 2019 wurden die Pläne erstmals ausgelegt. Insgesamt gab es rund 3.000 Eingaben, unter anderem wegen der geplanten Fällung von mehr als 100 Bäumen, gegen den Ausbau. Diese Einwendungen landeten dann in der Landesdirektion Sachsen (LDS, das ist gewissermaßen die Aufsichtsbehörde des Freistaats), aufgrund der Pandemie waren es nicht möglich eine öffentliche Anhörung durchzuführen.
Diese wurde dann Ende 2021 online durchgeführt, danach wurde die Stadt mit Änderungen beauftragt, die nun wieder öffentlich ausgelegt wurden. Auch hier gab es wieder zahlreiche Einwendungen. Dies soll nun mit dem Bescheid von gestern behoben sein. Mit Klagen von Anliegern und Interessenverbänden ist jedoch noch zu rechnen.
Jedoch kann die Stadt jetzt Fördermittel beantragen und die Ausführungsführungsplanung starten, dann wird das Bauvorhaben ausgeschrieben. Dieses Prozedere dauert vermutlich um die zwei Jahre. Vielleicht könnten dann schon im Jahre 2026 die ersten Bagger rollen.
Weiterführende Informationen
- Gesammelte Infos zu Ausbauplänen der Königsbrücker Straße im Neustadt-Geflüster unter dem Hashtag #koebrue
Nachtrag 17. Mai, 15 Uhr – Reaktion der Stadtverwaltung
Auf diesen Tag habe die Stadtverwaltung lange hingearbeitet, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). „Nun können wir eine der schlimmsten Buckelpisten der Stadt endlich verschwinden lassen“, so der OB. Es gehe aber um mehr als die notwendige Verbesserung der Bedingungen für alle Verkehrsteilnehmer. Die Sanierung der Königsbrücker sei ein wichtiges Infrastrukturprojekt, im Zuge dessen auch die Versorgungsleitungen im Untergrund beispielsweise für Wasser und Abwasser erneuert werden. Erst kürzlich hatte die Sachsen-Energie gemahnt, dass die Leitungen dringend erneuert werden müssen (Neustadt-Geflüster vom 5. Mai 2024).
Neben den Autofahrern, Radfahrern, Fußgängern und dem ÖPNV sei die Sanierung auch für die Anwohner eine gute Nachricht, denn für sie wird sich der Verkehrslärm spürbar verringern, sagt der Oberbürgermeister. Auch Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) freut sich, dass der Baustart an der Königsbrücker Straße nun greifbar ist: „Die Planungen sind viel diskutiert worden und die Anregungen und Einwendungen der Dresdnerinnen und Dresdner haben dazu beigetragen, dass wir nun eine Variante bekommen, die für alle Verkehrsträger und den Stadtraum eine gute Lösung ist.“
Besonders zwischen Katharinenstraße und Bischofsweg, wo ÖPNV und Kfz-Verkehr gemeinsam geführt werden, könnten nun breite Fußwege und eine hohe Aufenthaltsqualität entstehen. „Die „Köni“ begleitet mich seit Beginn meines politischen Wirkens“, so Kühn. Deshalb freue er sich nicht nur für Dresden, sondern auch persönlich.
Der gegenwärtige Zustand der Königsbrücker Straße ist schlecht und die Baumaßnahme dringend notwendig. Mit den Planungen erhält die Straße durchgehende Radwege in beide Richtungen, barrierefreie Haltestellen, Fußwege und Querungsmöglichkeiten und der Gleisabstand der Straßenbahn wird für die neuen Stadtbahnwagen erweitert. Das bisherige Pflaster wird durch eine neue Asphaltdecke ersetzt. Auch an den unterirdischen Medien finden Arbeiten statt, sodass die Baumaßnahmen in enger Abstimmung mit DVB und der SachsenEnergie erfolgen. Mit der Planung werden entlang des gesamten Straßenzugs 137 Bäume gepflanzt. Diese sollen den Stadtraum auch im bisher wenig begrünten mittleren Teil aufwerten. Die kleine und große Flatterulme sollen erhalten bleiben. Auch zahlreiche Bänke und drei Trinkbrunnen sollen die Aufenthaltsqualität im Stadtraum verbessern.
Ein Baubeginn ist für das Frühjahr 2026 geplant.
Die Fußwege werden aber leider nicht aus- sondern rückgebaut zugunsten mehr Autoverkehr, den es gar nicht gibt, den wir damit aber wieder ins Viertel ziehen.
Dafür werden dann ALLE großen Bäume an der Straße fallen!
Und die S-Bahn, die extra eine neue Station an der Kreuzung Stauffenbergallee/Königsbrücker bekommt bleibt dann leer?
Wenn das so umgesetzt werden, entfernen wir uns wieder ein großes Stück vom Ziel einer gerechten klimaneutralen Stadt für Alle.
@Jenny Keck: die Fusewege sind zur Zeit zu einem nicht unerheblichen Anteil von Autos zugeparkt. Wenn das nach der Sanierung endlich nicht mehr möglich ist, dann dürfte selbst bei einer Verkleinerung der Fußwege effektiv mehr Platz für Fußgänger bleiben
Zumal dann auch endlich keine Radfahrer (damit schließe ich mich ein) mehr auf dem Fußweg fahren (ausgenommen Eltern mit Kindern).
Und in dem Strassenabschnitt stehen meines Erachtens nicht so viele Bäume am Straßenrand? Erst oberhalb der Schauburg..
Bei mir macht sich spontan Erleichterung breit. Nach >>30 Jahren „wir wollen sanieren“ ist das doch ein Ergebnis. Daß der Stadtraum nicht alle Verkehrsbedürfnisse zuläßt müssen alle akzeptieren.
Warum aber nach Planfeststellung es immer noch über 1,5 Jahre dauern muß, daß Bagger rollen, muß mir mal einer erklären.
@Frank: Es müssen Fördermittel beantragt werden. Und eine solche Baustelle muss europaweit ausgeschrieben werden. Um nur zwei Punkte zu nennen. Ich halte die Ankündigung der Stadt mit Frühjahr 2026 für sehr ambitioniert.
Wovon kaum einer redet: Die Straßenbahn bekommt teilweise ein eigenes Gleisbett und wird auf der gesamten Ausbaustrecke Strecke ca. 3 min schneller. Zusammen mit den breiteren Wagen in der ganzen Stadt und nun auch hier eine echter Gewinn für die Umwelt. Aber von wegen 2026: Es wird mit Sicherheit geklagt werden und auch wenn die Stadt die Detailplanung und Ausschreibung schon vorbereitet könnte es noch zu größeren Verzögerungen kommen.
Ein Glück, es leuchtet Licht am Horizont der Königsbrücker!
Franks Erleichterung kann ich gut teilen. Nach gefühlt einem 1/4 Jahrhundert ist es endlich soweit und Stephan Kühn bekommt seine neue Köni. Glückwunsch dazu!
@Frank und Anton: Ich will kurz ergänzen, warum die Zeit bis Baubeginn schier endlos erscheint. Was jetzt folgt sind neben der Beschaffung der Fördermittel, jede Menge Planungsleistungen. Da ist nicht nur der Straßenbau, sondern auch Wasserver- und -entsorgung, Leitungen der Sachsen-Energie/DREWAG, Beleuchtung, Tram-Gleise und -Oberleitung und nicht zu vergessen Kommunikationsleitungen. Alles muss koordiniert und gegenseitig abgestimmt werden. Es folgen Prüfungen der Planung und deren Freigaben. Das macht sich nicht von alleine und schon gar nicht von heute auf morgen. Dann werden für alle Gewerke Leistungsverzeichnisse aufgestellt und es muss ausgeschrieben werden. Es folgen mglw. Einsprüche (siehe Waldschlösschenbrücke und andere öffentliche Baumaßnahmen in der Stadt, im Land und im Bund!). Ich finde, die Termine bis 2026 einzuhalten ist sportlich.
Und – es allen Leuten recht getan, ist eine Kunst die niemand kann.
Soviel zur Einlassung von Jenny.
Lieber Anton,
ab und zu lese ich mal diese Seite hier. Bei der genauen Recherche musste ich aber feststellen, dass hier immer mal wieder Punkte weggelassen wurden – im besten Fall nicht mit Absicht. Am Ende kannst du das ja selbst bestimmen.
Über die Sanierungsankündigung der Straße freuen sich wohl die meisten Anwohner, über die Art wird ja nach wie vor in einigen Bevölkerungsteilen gestritten.
Ich vermisse in deinem Artikel den Satz, wo auf das Fällen der ganzen alten Bäume eingegangen wird. Ggf. magst du diesen noch einfügen.
Besten Dank.
Lieber Anwohner, das Thema habe ich ja schon mehrfach aufgegriffen. Aber danke für den Hinweis, ich habe es im Artikel mal mit ergänzt.
An die sich freuenden CDUler* hier: Lebt ihr noch in der Neustadt oder wohnt ihr schon in Pillnitz, Mockritz oder Hellerau**? Wie stellt ihr euch das hier so ab circa 2030 in den Sommermonaten vor? Mit voraussichtlich über 120 gesunden großkronigen Bäumen weniger, einer thermischen Verwertung unserer Abfälle in unserer direkten Nachbarschaft sowie einer immer weiter schrumpfenden Heide auf der gegenüberliegenden Seite, ***? Setzt ihr euch dann in die Straßenbahn und freut euch das sie voll umweltfreundlich 1 Minute schneller von Haltestelle zu Haltestelle saust? Oder dreht ihr noch im Suv ne extra Runde durchs Hecht weil links abbiegen (an der Schauburg) eh nicht so euer Ding ist? Applaudieren wir erstmal unserem grünen Baumeisterbürger zu diesem Atemberaubendem Kunststück das niemand kann! Wenigstens seine mobile Sprecherin weiß vom großen Manko:
https://gruene-fraktion-dresden.de/pressemitteilung/jahrzehntelanger-planungsprozess-findet-ein-ende/
* https://www.saechsische.de/dresden/lokales/landesdirektion-genehmigt-ausbau-der-koenigsbruecker-strasse-in-dresden-6001246-plus.html
** https://www.uvp-verbund.de/documents-ige-ng/igc_sn/D874AE8E-2171-46D3-AEEA-8F31113ABD37/Bekanntmachungstext%201.%20Tektur%20K%C3%B6nigsbr%C3%BCcker%20Stra%C3%9Fe_2022-08-.docx
*** Das Klimawandelding gibt’s noch on Top dazu, da hab ich aber leider gerade keinen passenden Link parat.
@Andreas:
Wie die Bahn drei Minuten schneller sein soll, wenn sie sich lt. Visualisierung 8.7 die Spur mit den Autos teilt, ist mir schleierhaft..
Aber gut, vielleicht ist „drei Minuten schneller als der Fußgänger “ gemeint..
Es wird sich zeigen.
Ist jetzt nur meine persönliche Meinung, aber man hätte vorher erst mal den S-Bahn-Haltepunkt Stauffenbergallee bauen müssen, da dieser dann eine Alternative zum Schienenersatzverkehr der Linie 7/8 darstellen und diesen auch entlasten könnte.
Und ich hoffe mal, dass man sich dann mal was für die Kreuzung Stauffenbergsallee/Königsbrücker einfallen lässt, damit es sich dort nicht immer bis sonst wohin staut.
Halleluja, endlich! Die stille Mehrheit hat lange auf diesen Tag warten müssen.
@trauriger Hecht mit Fahrrad: Wieso CDUler? Wer wählt denn Bitte in 01099 CDU? Mal die letzten Wahlergebnisse angeschaut? Ich wähle grün und freue mich über die Entscheidung. Alle in unserem Freundeskreis im Hecht oder äußere Neustadt haben nur noch mit dem Kopf geschüttelt, was da seit Jahren bzgl. Sanierung (nicht) läuft. Es werden neue Bäume gepflanzt … Die Vorteile überwiegen maßgeblich die leider erforderlichen Nachteile. Kompromisse eben. Ohne die geht’s nicht.
@01099er Ob Kompromisse, Nachteile, Vorteile oder Mankos, darum geht es nicht. Es geht um einfachste Notwendigkeiten. 137 neu gepflanzte Bäume werden vielleicht so um 2081, wenn sie bis dahin überleben, das leisten können was heute schon etwas über 120 vorhandene Bäume schaffen. Rein statistisch werde ich das Jahr 2081 eher nicht erleben aber bis dahin würde ich gerne im Sommer ein Fenster aufmachen wollen oder in die Heide gehen ohne vorher in der Hitze zu kollabieren. Deswegen meine Frage(n) aber mir scheint, so richtig vorstellen kann und / oder mag sich das hier irgendwie keine r.
Ich wähle nicht noch einmal grün und werde mir auch dieses Jahr die Wahlergebnisse wieder anschauen. Freuen würde ich mir auch sehr gern darüber, dass die Köni endlich angegangen wird aber so egal wie die CDU es festgestellt hat ist es mir eben nicht. Und wieso ist deine Mehrheit so still? Ist laut Kopf schütteln zu anstrengend? So gestaltet man keine Zukunft!
Eine Sanierung, wie du es nennst, wäre seit vielen vielen Jahren einfach möglich gewesen, dafür braucht es keine Baugenehmigung von einer Landesdirektion, muss man nur wollen ;)
… und bevor gleich wieder der nächste (CDUler?) kommt und nach Fördermitteln schreit: Lasst es bitte. Wenn eine Landeshauptstadt nicht die eigene Infrastruktur aus eigenen Mitteln halbwegs instand halten kann (oder möchte?), dann wurden vielleicht doch zu viele Kreuze an den vielleicht falschen Stellen gemacht. Darüber hinaus werden manche Sachen einfach so gebaut wie sie dann gebaut werden weil es dafür Fördermittel gibt weil die Richtlinien für Fördermittel so sind wie sie sind.
Jetzt bekommen wir einen Ausbau der Köni, das bedeutet erstmal Bäume weg, auf beiden Seiten wird noch eine Spur ran betoniert… nur schade das man dafür nicht gleich den Beton aus den Köpfen verwendet.
Ich würde dem Fisch auf dem Fahrrad recht geben wollen. 120 gesunde, große Bäume abzuholzen, ist in der jetzigen Situation kurzsichtig, wenn man nicht zeitgleich einen echten Ausgleich einrichtet.
Ein autofreies Hechtviertel ist sicher schnell möglich, wenn man die Wählerstruktur dort betrachtet. Das wäre dann auch ein Modell für andere Stadtviertel.
Ein abgeholzter Baum müsste, wenn man es thermisch ernst nimmt, durch fünf Jungbäume ersetzt werden und nochmal fünf dazu, wenn man eine Verbesserung will. Und die könnten auf die ehemalige Parkflächen im Hecht.
Sowas wäre ortsnah, zeitnah und teuerfern machbar. Bräuchte aber etwas Mut und Fantasie.
Ich lese immer von Straßenbahnen die breiter sind und mehr Platz brauchen. Kann mir mal jemand erklären warum hier in die wievielte neue Generation Straßenbahn seit 1990 mit veränderten Maßen und sehr hohen baulichen Folgekosten im Schienennetz investiert wird ? Wenn ich in Leipzig unterwegs bin sieht das ganz anders aus.
@Lolek kein Bewohner im Hecht möchte eine Autofreie Zone. OK den ein oder anderen verstrahlten Ökoromantiker gibt es da bestimmt (die gibt es ja überall) aber die Mehrheit findet Autofreie zonen in der Statt rückständig. Wer sowas möchte kann doch ins hinterletzte Dorf nach Brandenburg ziehen. Da gibt es kaum Verkehr und das Lastenrad versperrt den Fußgängern auch nicht den Weg. Der Ausbau der Königsbrücker ist längst überfällig und die Bäume eh schon überaltert.
Danke @FahrradfahrenderTraurigerHecht….
„Deswegen meine Frage(n) aber mir scheint, so richtig vorstellen kann und / oder mag sich das hier irgendwie keine r.“
–> Doch… Kann ich! Aber wir sind da nicht in der Mehrheit, die „neuen“ Grünen Jungmenschen (und auch betagtere) wollen das nicht. Ich denke es liegt am alten Phänomen „Es kann nicht sein, was nicht sein darf!“. Man ist ja Positivist und der kühne Kühn macht das schon richtig… Grün ist kühn und so sieht die Zukunft auch aus. Auch wenn man damit die neue CDU ist… Nunja, die anderen Vertreter der Wahlvereine sind ja nun auch keine Alternative. Egal. Das sprengt den Rahmen.
@heizungskalt: Das liegt VIELLEICHT an der kapitalistisch/pseudodemokratischen Notwendigkeit, Gelder umzuwidmen um dabei Netzwerke zu stärken und gegenseitige Vorteile zu generieren. Der kühne Grün ist übrigens Vorsitzender Aufsichtsrat der Dresdner Verkehrsbetriebe AG. Warum die gesamte Stadt auf den Hauptachsen, auf denen sich die Straba bewegt, umgestaltet/ausgebaut werden wird, erschließt sich mir nur aus dem genannten Grund. Das ist an „klimagerechter“ Schildbürgerei nicht zu übertreffen. Es werden nicht nur dutzende neuer Bahnen gebaut, sondern um die fahren zu lassen, wird es nötig, die halbe Stadt umzubauen. Also den Taschenspielertrick, da träumen die korrupten CDU-Eliten noch in 10 Jahren von und fragen sich, warum sie da nicht selber drauf gekommen sind. Dagegen ist diese „Wald“schlößchenbrücke n peanutsprojekt. Und das geilste, niemanden scheint das hier im Elbflorenz zu interessieren… Die Medienlandschaft wiederholt unhinterfragt den PR-Unsinn, dass die Bahnen aus den späten 90ern nach 20 Jahren Betrieb an ihrem Lebenszyklenende angekommen wären. Schon peinlich, aber das sind wohl die neuen Maßstäbe, im „klimaneutralen“ Kapitalismus. Achja, nicht zu vergessen, die Möglichkeiten, die technischen Errungenschaften der letzten 20 Jahre ins System aufzuehmen. WLAN Hotspots in den Bahnen und an den Haltestellen klingt doch für die letzte Generation super. Zumindest für die Positivisten dieser Gruppe, und die sind ja nun deutlich in der Mehrheit.
Wie komme ich hier jetzt wieder raus? Vielleicht mit „macht kaputt was Euch kaputt macht?“
aufenthaltsqualität…neben ner vierspurigen straße. haha. wer trinkt seinen kaffee denn nicht am liebsten neben autolärm und abgasen?
Es tut weh, das geballte Halbwissen zu lesen. Die neuen, breiteren Straßenbahnen sind seit Jahrzehnten geplant, der Aufwand ist wohl überlegt und das alles hat absolut nichts mit Kühn zu tun. Schon gar nicht mit Korruption oder irgendetwas, was skandalisiert werden müsste. Es geht zum Einen um Kapazität, zum Anderen nicht zuletzt um Fördergelder… Daran ist nichts überraschend und auch nichts schlimm. Wer hier versucht, den schwarzen Peter beim ÖPNV zu suchen, hat irgendwas am Konzept Verkehrswende nicht verstanden. Und ja, dazu gehört auch, gut gepflegte Fahrzeuge nach Stand der Technik zu betreiben und nicht mit Fahrzeugen an der Verschleißgrenze den Betrieb, die Rentabilität und damit auch die Attraktivität zu gefährden. Das ist ökonomisch UND ökologisch sinnvoll.
Auszug aus der Mitteilung der DVB zum Thema neue Stadtbahn: „Seit 1995 fahren Niederflurgelenktriebwagen durch Dresden. Nach nunmehr über zwanzig Jahren beginnt die erste Generation zu altern, sodass es Zeit für neue Straßenbahnen wurde. In einem mehrstufigen Auswahlverfahren hat sich das Unternehmen Alstom (damals Bombardier Transportation) durchgesetzt. 2020 begann die Fertigung von 30 neuen Stadtbahnwagen vom Typ NGT DX DD für Dresden mit der Option zur Bestellung von zehn weiteren Stadtbahnen, drei zusätzliche Optionsfahrzeuge wurden bereits bestellt. Ende Dezember 2023 sind alle 30 bestellten Stadtbahnwagen bei uns angekommen und mittlerweile einsatzbereit.“ Quelle.
Der dafür zugrunde liegende Vertrag wurde 2019 unterzeichnet. Quelle
Stephan Kühn ist seit Oktober 2020 Baubürgermeister. Quelle
danke Anton – dem Vertragsschluss gingen ja einige Prozesse voraus – es gab Beschlüsse und Planungen zu den breiteren Stadtbahnwagen, Anforderungen und letztendlich das Vergabeverfahren. Ich habe gerade auch nochmal versucht, eine Historie zum Werdegang zu finden, leider ist das rückwirkend nicht so leicht. Soweit ich mich erinnere, verfolge ich das Thema über Pressemitteilungen usw. seit mindestens zehn Jahren (=gefühlte Wahrheit). Damit wären erste Beschlüsse dazu sogar älter als die Amtszeit von Kühns Vorgänger Raoul Schmidt-Lamontain. Sicher sind erste Überlegungen dazu auch älter, als man davon in der Presse öffentlich lesen konnte…
@g.kickt: Anfang Januar wurden die ersten beiden NGT-Bahnen außer Betrieb genommen. Beide waren ca. 28 Jahre alt. Die Ertüchtigung, um einen erneuten TÜV zu bekommen wäre laut DVB zu teuer gewesen. In der Zeit sind sie mehr als 2 Millionen Kilometer gefahren und wesentliche Teile sind nur mit sehr hohem Aufwand erneuerbar.
Man kann natürlich das auf den Kapitalismus schieben, aber vielleicht ist es auch nur ein gewisses Interesse an Verkehrssicherheit.
Die Pläne für die breiteren Bahnen gibt es schon länger. Und die Gleise werden immer nur dann verlegt, wenn die Straßen ohnehin saniert werden müssten. Es ist eine Anpassung an die gestiegene Nutzung des ÖPNV, schau Dir die Zahlen an, es fahren Jahr für Jahr mehr Leute mit der Bahn. Die Alternative wäre, die Bahnen öfter fahren zu lassen, dann bräuchte man aber auch entsprechend mehr Straßenbahnen, die auch wieder angeschafft werden müssen.
Wen unsereins noch kurz ergänzen dürfte, dass sich zum Ende der Ausbauzeit der elektromobile PKW-Anteil doch erhöht haben dürfte und gleichzeitig durch den Einbau von Asphalt die Fahrgeräusche mit Sicherheit abnehmen werden. Damit ist jedes Geschwafel von Abgasen und Autolärm einfach nur dreistes Nachgeplappere. Selbst wenn es dann zu einer Erhöhung des PKW-Verkehrs käme, säße es sich eben dem Gesurre und Gesumse der chinesischen Cybertrucks viel gemütlicher als neben dem scheppernden NGT-6 der übers Königsbrücker Pflaster bügelt.
Wo steht übrigens dass die Bäume alle gesund sind?
..es bleibt trotzdem offen, ob bei Neubestellung nicht auch Bahnen zu kaufen gewesen wären, die keine Umbauten im Kurvenbereichen erfordert hätten. Egal, sei’s drum. Hauptsache es geht voran… Stillstand ist schlimmer.
@Rad und Bahn….
Es hieß damals Dresden hätte bisher teure „Sonderanfertigungen“ mit geringeren Ausmaßen gekauft. Um in Zukunft Geld zu sparen wollte man auf das günstigere „Standard Maß “ wechseln.
Die Fragen nach den damit verbundenen Investitionen ins Schienennetz wurden mit Verweis auf Fördergelder abgeschmettert. So bauen wir auf und reißen nieder siehe Bautzner Straße.
Das alle Straßenbahnen nach Auftrag gebaut werden und immer mehr oder weniger „Sonderbauten “ sind wurde natürlich nicht erwähnt.
Es gibt keinen Hersteller der eine Straßenbahn auf Lager „von der Stange“ herstellt. Nochmal die Frage was ist in Leipzig anders das sie noch mit den alten Kisten fahren.
@Echt? natürlich wären auch schmale Bahnen käuflich gewesen. Diese Straßenbahnen sind kein Produkt von der Stange, sie wurden spezifisch nach den Wünschen der Verkehrsbetriebe genau so entworfen und angefertigt. Die Umbauten erfolgen auch nicht in den Kurvenbereichen sondern am Mittenabstand der Gleise zueinander. Überall in der Stadt.
Inzwischen habe ich zumindest eine Quelle von 2013 gefunden, bei der bereits solche Umbaumaßnahmen in Dresden beschrieben werden: https://www.lds.sachsen.de/?ID=5876&art_param=137
Und eine weitere, wo Beschrieben wird, dass diese Pläne schon seit den 70er Jahren verfolgt werden: https://www.dvb.de/de-de/die-dvb/technik/gleise-haltestellen
Schön, dass das Strabathema doch ein wenig emotionalisiert. Aber checkt bitte mal Eure Hauptargumente und Quellen dazu. Schön, dass der wissenschaftliche Diskurs abzufärben scheint, aber nur vom Quellenreinhauen wird die Argumentation auch nicht glaubwürdiger. Warum?
Ich versuch das einfach mal zusammenzufassen:
„Es geht zum Einen um Kapazität, zum Anderen nicht zuletzt um Fördergelder…“
Soso. Es geht also nicht zuletzt um Fördergelder? Meint, es geht (wie bei der Diskussion um die Ausbaustufe der Königsbrücker Str im Speziellen) vorrangig um Fördergelder. Da stellt sich dann aber schon die Frage wie weit man als Verwaltung/Politischer Entscheidungsträger überhaupt noch gestaltungsfähig ist. Wenn ich die Förderfähigkeit als Hauptkriterium annehme entledige ich mich jeglichem Gestaltungsanspruch (Siehe Köni-Ausbau im Bestand). Im Gegensatz zum RadBusUndBahn-Menschen halte ich das schon für skandalös. Das ist eine politische Realität die ich nicht akzeptiere. Aus Gründen.
„…gut gepflegte Fahrzeuge nach Stand der Technik zu betreiben und nicht mit Fahrzeugen an der Verschleißgrenze den Betrieb, die Rentabilität und damit auch die Attraktivität zu gefährden. Das ist ökonomisch UND ökologisch sinnvoll.“
Hm, es ist also ökologisch sinnvoll die Hauptverkehrswege einem breiteren Zug anzupassen, anstatt einen zur Infrastruktur passenden Zug zu bestellen? Der Logik kann ich nicht folgen, sorry… Weitere Fragen: Wie oft willst Du Fahrzeuge wechseln? Wann ändert sich dieser „Stand der Technik“? Hast Du Verschleißgrenze und Rentabilität überprüft? Ist die Taktzeit mit aktuell mindestens 10 Minuten ausgereizt? Sind die Bahnen aktuell ausgelastet? Es ist müßig…
„Auszug aus der Mitteilung der DVB zum Thema neue Stadtbahn“
Ja, Quelle, toll. Das ist schön, dass die das schon seit 1995 planen, die Atombombe wurde auch seit 1927 geplant (hab ich zwar keine Quelle für, würde ich aber bestimmt finden…). War das deshalb eine gute Idee?
Dabei hat Herr Launer genau mein Argument der manipulierenden Veröffentlichung aufgegriffen: „Nach nunmehr über zwanzig Jahren beginnt die erste Generation zu altern, sodass es Zeit für neue Straßenbahnen wurde.“ Behauptet die DVB. Ok, können sie machen, aber in meiner Realität sollten Fahrzeuge wie Straßenbahnen (und Bagger, Flugzeuge, Containerschiffe oder Binnenkähne) länger halten als mein Auto. Vor allem bei professioneller Wartung in sogenannten Betriebshöfen. Diese Wegwerfmentalität der DVB, und Teilen der Kommentierenden hier, halte ich für eben nicht ökologisch.
„Die Ertüchtigung, um einen erneuten TÜV zu bekommen wäre laut DVB zu teuer gewesen.“
Quelle DVB? Checkt ihrs eigentlich noch? Wenn ich mir eine Meinung zu einem geplanten Flughafenausbau bilden möchte, lese ich da ausschließlich die Veröffentlichung des Flughafenbetreibers (und vlt. der CDU)? Mal n leicht abgewandeltes Zitat dazu: Das könnt ihr schon machen, aber is halt dann Scheisze…
„Wen[n] sic! unsereins noch kurz ergänzen dürfte, dass sich zum Ende der Ausbauzeit der elektromobile PKW-Anteil doch erhöht haben dürfte und gleichzeitig durch den Einbau von Asphalt die Fahrgeräusche mit Sicherheit abnehmen werden. Damit ist jedes Geschwafel von Abgasen und Autolärm einfach nur dreistes Nachgeplappere.“
Soso. Die positiv verzerrte grün-kapitalistische Fortschrittsutopie wird Realität. Schon zum Ende der Ausbauzeit (wahrscheinlich der Königsbrücker Str, also 2028 oder so). Wie hoch soll denn der elektromobile Anteil am IV dann sein? Hört sich ja nach 100% an, wie schön. Das wünsch ich mir auch, ist aber total realitätsfern. Es werden weiterhin die Kieslaster aus Affendorf-Gorilla drüber brettern und Tempo 30 seh ich dann auch nicht mehr…
„dem scheppernden NGT-6 der übers Königsbrücker Pflaster“ Der NGT6 hat ein Gleisbett, da scheppert nix. Allerdings klappern die neuen Breitbahnen auch beachtlich. Aber das sind keine Argumente die irgendwie Inhalt hätten. Eher so Geplappere…
„Hauptsache es geht voran… Stillstand ist schlimmer.“
Echt? Warum ist Stillstand schlimm? Wegen des Wirtschaftsmodells? Es kann nicht sein was nicht sein darf, ja? Na denn, gute Nacht…
Grundlegend: Nochmal zum Mitschreiben: Wir sind an fast allen Wachstumgrenzen des Planeten angekommen bzw. haben diese überschritten (die Quellen könnt ihr gern selber suchen, bin ich zu faul zu, wozu Fakten belegen?). Da ist, zumindest in meiner Welt, Wachstum nicht mehr tragbar, weil Selbstmord. Jetzt kommt ihr Positivisten mir wieder mit „ABER grünes Wachstum ist doch gutes Wachstum…“-Bullshit-Argumenten, aber genau im Schildbürger-Straba-Ding sieht man offensichtlich, dass es das nicht ist. Wie wärs mit Wachstum-durch-Weglassen? Bzw. Wartung, Pflege, Reduktion? Naja, aber das werdet ihr Wachstumjünger nie verstehen… Ihr haltet das für radikal? Nee, radikal ist die Realität.
Ihr baut halt nach Förderrichtlinien aus, weil ihr nicht gestaltungsfähig seid. Kein Sorry, weil genau wegen dieser Unmündigkeit dieser pseudodemokratische Kapitalismus überhaupt noch funktioniert. Bald habt ihr dann nicht nur das grüne Wachstumswunder sondern auch noch den gerechten Krieg. Gabs ja alles schonmal. Da stehen dann wieder Positivisten am Bahnsteig und winken ihren Soldatenkindern zu, um für die gerechte/richtige/soziale/demokratische Sache zu sterben. Unreflektiert. Hatten wir ja alles schonmal. Fragt man sich, warum das immer wieder klappt. Liegt wohl nicht am begrenzten Zugang zu „Informationen“ (das behaupteten manchen Gruppen bis ca. 2000) sondern eher am manipulierbaren Menschen an sich. Und viel ablenkendem Geplappere und Propaganda. So, bin raus. Und ja, ich wünsche mir auch eine positivere/CO2neutrale/friedliche/gesunde whatsoever Menschheit, aber es sieht aktuell eben nicht danach aus. Und zwar nicht nur bei den anderen (böses China, böses Russland, böser Iran, böses Syrien, böse Hamas…) sondern genauso bei uns. Mit oder ohne einen faschistischen Bundeskanzler. Scheiß Realität… Leider überall.
@g.kickt Mit den Quellen wollte ich erst einmal nur zeigen, dass die Anschaffung der breiten Straßenbahnen kein ungeschickter Unfall war, wie es manche hier behaupten. Ich denke dafür taugen auch die genannten Quellen. Mir scheint, du pflegst die falschen Feindbilder. Ich schaffe es nicht, Investitionen in einen Leistungsstarken ÖPNV zu verteufeln. Um auf zwei Punkte einzugehen: ich wage zu behaupten, dass kaum ein Auto 30 Jahre und 2 Mio Kilometer durchhält, dass die Monteure der DVB durchaus professionell sind und viel leisten (schau mal in die Zeitung, es fährt pro Woche irgendwo in Dresden ein Auto in ne Straßenbahn rein) … und zur Taktverdichtung kann ich nur beitragen, dass die DVB schon jetzt ein Personalproblem haben (wie so ziemlich jede Firma der Altenrepublik). Es scheitert also nicht am Material, sondern an der Bedienung. Wenn du es ganz Öko-Tech-Utopisch haben möchtest, konterst du jetzt mit Autonomen Fahrzeugen. Ich könnte darauf verzichten. Am ÖPNV zu sparen bedeutet dagegen immer, das private Auto zu stärken, das umgibt uns doch tagtäglich. Kannst du das ernsthaft wollen?