Er könnte in den nächsten Tagen zum vielgeknippsten Maskotchen werden. Im Biergarten von Katy’s Garage ist gestern „Retro Tron 2.0“ eingezogen. Nachdem der Schrott-Künstler Chris Masch im vergangenen Herbst eine mehr als drei Meter hohe Skulptur aufgestellt hatte, hat er nun eine Art kleinen Bruder geschaffen. „Retro Tron 2.0“ ist nur etwa anderthalb Meter groß und steht dafür auf einer knallroten Pallette.
Stilecht kam gestern Masch mit tiefergelegtem Barkas aus seiner Pieschener Werkstatt angefahren. Dann hieß es: sechs Mann, sechs Ecken – und die Skulptur wurde in den Biergarten gewuchtet. Über Bandscheibenvorfälle der Beteiligten ist vorerst nichts bekannt.
Mal eben einen Transformer bauen
Masch, der seine Brötchen eigentlich Personal-Fitness-Trainer verdient, ist vor ein paar Jahren auf die Idee gekommen, solche Skulpturen zu entwickeln. „Ich war mit meinem Sohn im Kino in einem der Transformers-Filme und dachte, das kann ich auch“, sagt der 45-Jährige und zählt auf, aus was für Bestandteilen der neue Retro Tron besteht. Markant sei das alte Ventilator-Blatt, ein ehemaliger Renault Twingo gab seine Motorhaube her, von einem Audi und Fahrrädern stammen Teile von Bremsen und Zahnrädern. „Ganz toll ist das Getriebe aus dem Getriebewerk Coswig“, sagt Masch.
Dass diese Ex-Schrott-Skulptur nun in Katy’s Biergarten steht, liegt an Paul Döcker. Der hatte von dem verrückten Bastler gehört und ihm kurzerhand die Skulptur abgekauft. „Jetzt steht er hier und macht Werbung für unsere Säfte“, sagt Döcker. Denn der expandiert gerade mit seinem Saft-Laden „Ostmost“ aus Berlin nach Dresden, da braucht es noch ein bisschen Aufmerksamkeit, immerhin sei der Saft in Bio-Qualität von Streuobstwiesen.
Katy’s Chef Stephan Hübner steht daneben und grinst. Er kann sich auch freuen, denn nun hat er neben dem schon zigfach fotografierten roten Mini auf dem Dach noch ein weiteres Wahrzeichen. Der „Retro Tron 2.0“ soll nach einem angemessenen Aufenthalt im Biergarten auf das Vordach der Imbiss-Stube ziehen.
Währenddessen ist Masch in Gedanken schon beim nächsten Projekt. „Das wird ein Auftragswerk – ein Käfer, der mit eigener Muskelkraft betrieben werden kann“, sagt Masch.