Mit fetten Aufklebern wirbt Musikhaus-Chef Peter Pfundt für den Ausverkauf in seinem Laden. Aber wer jetzt das Schlimmste befürchtet, dem sei gesagt: Peter und das Musikhaus bleiben.
„Es wird nur gründlich umgebaut“, sagt der Chef des kleinen Musikladens an der Ecke Louisenstraße, Görlitzer Straße. Im Februar hatte er mit einer Crowdfunding-Kampagne knapp 2.000 Euro eingesammelt und damit den Grundstein für den nun geplanten Umbau gelegt. Bevor die Bauarbeiten aber losgehen, will Pfundt noch so viel wie mögliche Musikinstrumente loswerden. Im Gegensatz zu den fast zeitgleich umbauenden Nachbarn vom „Tranquillo“ gegenüber hat er aber keinen festen Rabatt drangeschrieben.
„Verschenken werde ich nichts“, sagt er, grinst und schiebt dann hinterher „aber Sparfüchse kommen schon auf ihre Kosten.“
Umgebaut wird hauptsächlich im vorderen Teil des Ladens. Hier soll jetzt eine Werkbank direkt im Verkaufsraum entstehen. Die war vorher im Keller. Das ist unpraktisch, denn wenn Pfundt im Keller Gitarren repariert, müsste für den Verkaufsraum extra Personal anstellen. „Und die Reparaturen werden immer stärker nachgefragt, darauf reagiere ich jetzt mit dem Umbau“, so Pfundt.
Überhaupt habe sich das Geschäft in den vergangenen Jahren wieder verändert. Während der Pandemie kauften die Leute reihenweise Musikinstrumente. Der Bedarf scheint erst einmal gedeckt. Dafür habe das Zubehör- und das Reparatur-Geschäft zugenommen und, neuerdings, der Verkauf von Klangschalen.
Musikladen-Video
Währenddessen ist Peter Pfundt unter die Musikproduzenten gegangen und hat im Handumdrehen einen Song über das Lädchen an der Ecke schreiben und vertonen lassen.
Musikhaus Neustadt
- Görlitzer Straße 2, 01099 Dresden
- Montag bis Freitag 11.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Sonnabend 11 Uhr bis 15 Uhr
- www.2pim.de
Kleiner Ausflug in die Geschichte des Eckladens
Bevor Peter Pfundt das Lädchen vor rund 20 Jahren übernahm, betrieb an dieser Stelle Hans Dieter Meinel das „Musikhaus Meinel“. Er hatte es von seinem Vater Hans Meinel übernommen. Der hatte das Geschäft hier 1954 gegründet. Zu DDR-Zeiten war das Lädchen nachgefragter Fachhandel für Akkordeons, Keyboards, Synthesizer, Klaviere und Digital-Pianos.
Sein Lager hatte Meinel im Erdgeschoss auf der anderen Straßenseite in der Nummer 44. Mit Peter Pfundt wandelte sich das Sortiment hin zu Saiten-Geräten, Verstärkern und Mischpulten. In letzter Zeit hat er sich auf sogenannte B-Ware spezialisiert, die mit winzig kleinen Produktionsfehlern teils erheblich günstiger ist.