Seit der Wende gilt die Dresdner Neustadt als Paradebeispiel wirksamer Zusammenarbeit von Bürgerinitiativen und städtischen Bauvorhaben: Sanierungen wurden so realisiert, Straßen erschlossen, stellenweise ganze Häuserreihen vor dem Verfall gerettet. Im März riefen Stadtplaner per Online-Umfrage und Bürger-Versammlung Anwohnende und Besucher*innen dazu auf, ihre Ideen zur Neugestaltung der Louisenstraße zu äußern. Rund 4.000 Bürger*innen haben sich beteiligt. Auch die Wünsche von Kindern werden bei der Entwicklung des zukünftigen Bauplans ernst genommen.
2019 beschloss der Dresdner Stadtrat die wesentliche Veränderung der Louisenstraße. Die damals genannten drei Ziele: klimatisch wirksame Begrünung, Situation für Fußgänger- und Radverkehr verbessern, Verkehr beruhigen.
Genau diese Ziele wurden dann auch in der Online-Umfrage als wichtigste Wünsche von den Bürger*innen formuliert. Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) zeigt sich erfreut: „Eine intensive Bürgerbeteiligung ist in allen Projektphasen ein wichtiger Baustein für die zukünftige Gestaltung der Louisenstraße. Wir konnten mit den drei Beteiligungsangeboten im Frühling ein breites Meinungsbild einholen.“
Die Ergebnisse stützen sich auf einen Mix aus Beteiligungsformaten, um unterschiedliche Menschen zu erreichen. So gab es neben einer Online-Umfrage eine Gesprächsrunde mit den direkten Anwohnern, Gewerbetreibenden und Kulturschaffenden auf der Louisenstraße sowie verschiedene Beteiligungsangebote für Kinder, Jugendliche und Familien, durchgeführt vom Kinder- und Jugendbüro Dresden.
Die Wünsche kommen nicht von ungefähr. Die Louisenstraße ist die Ost-West-Achse der Neustadt. Händler*innen fahren ein und aus, Radfahrende nutzen sie als Verbindung, Fußgänger*innen besuchen kleine Geschäfte, Restaurants oder Freunde.
Doch bei aller Lebendigkeit findet man kaum einen Baum oder Busch. Bänke zum Hinsetzen sind nicht vorhanden. Der Raum scheint architektonisch versiegelt: „Mehr Grünflächen, bessere Bedingungen für Radfahrer und Fußgänger, Plätze zum Verweilen. Das sind die wichtigsten Punkte der Bürger“, berichtet Stadtplaner André Zschoge.
Auch Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 13 Jahren konnten ihre Ideen einbringen: „Wir haben Spaziergänge organisiert und die Luisenstraße erkundet. Die Ideen der Kinder decken sich zum großen Teil mit denen der Erwachsenen“, berichtet Michaela Gloger vom Kinder- und Jugendbüro Dresden.
Weitere Ideen der Kinder: Den Verkehr per Seilbahn oder unterirdisch umleiten, Musik aus Lautsprechern an der Straße, ein Schwimmbecken. – Die Stadtplaner nehmen das ernst: „Wir prüfen alle Ideen. Daraus entwickeln wir Varianten, um die einzelnen Elemente zueinander zu bringen. Im Herbst wird es wieder eine Umfrage zu den dann erarbeiteten Plänen geben“, stellt Stadtplaner Zschoge in Aussicht.
Instandsetzung startet am Montag
Schon ab kommenden Montag bis voraussichtlich Freitag, 19. Juli, wird die Straßendecke der Louisenstraße „unter halbseitiger Fahrbahnsperrung“ zwischen Förstereistraße und Rothenburger Straße saniert. Intakter Straßenbelag soll dabei gewahrt bleiben. Kosten rund 190.000 Euro.
Im Anschluss an diese Arbeiten, wird die Katharinenstraße saniert (voraussichtlich Mitte August). Asphalt soll Pflaster ersetzen und auf der Südseite werden elf Bäume gepflanzt.
Ich habe keine inhaltliche Anmerkung. Ich frage mich wieso stellenweise gegendert* wird und dann wieder doch nicht. … Freunde … Stadtplaner… Bürgerinitiativen usw.
Entweder oder?
Grüße aus Frankreich.
@ Erlkönig: Danke für die Kritik. Das liegt an der Schnelligkeit, mit der dieser Artikel nach einem Nachmittagstermin verfasst und gebaut worden ist. Wird zeitnah angepasst. jg