Diese Woche hatte die CTR Marina Dresden, die zwischen Leipziger Straße und Elbe vier Gebäude errichtet hat, bekannt gegeben, dass die Wohnungen des Projekts „Marina Garden“ nun fertiggestellt sind.
Ab Juli können die ersten Eigentümer ihre Schlüssel entgegennehmen und ihr neues Zuhause im Herzen Dresdens beziehen. Während der Übergabephase durch den Generalunternehmer Dreßler Bau werden die letzten Arbeiten an den Außenanlagen abgeschlossen.
Helena Raupach, Vertriebsleiterin bei CTR, zeigte sich erfreut über die Fertigstellung der 210 Wohnungen. Sie betonte, dass Kunden nun die Möglichkeit haben, die final fertiggestellten Wohneinheiten zu besichtigen. Das Angebot umfasst 1- bis 4-Zimmerwohnungen von 30 bis 115 Quadratmetern mit Loggia oder Terrasse. Hochwertige Ausstattung wie Deckenkühlung, Eichparkett und Fußbodenheizung soll modernen Komfort bieten. Erste Wohnungen sind bereits verkauft.
Zuerst werden die Räume in den beiden Häusern, die näher an der Elbe liegen angeboten. Seit sechs Monaten sind davon 127 Wohnungen im Angebot. „Davon haben wir bereits 30 Prozent verkauft oder reserviert“, sagt Raupach. Die Preise sind stark von der Lage abhängig und betragen zwischen 4.900 und 8.000 Euro pro Quadratmeter. Dafür bekommt man teils einen Blick auf die Elbe und das gegenüberliegende Ostragehege.
Bewegte Vorgeschichte
Das Grundstück gehörte vorher der Architektin Regine Töberich. Die hatte das Gelände 2006 gekauft und 2012 erste Baupläne vorgelegt. Ursprünglich sollten hier einmal 350 Wohnungen gebaut werden. Töberich hatte das Gelände für mehrere Jahre an den Verein „Freiraum Elbtal“ verpachtet. Nach Auflösung des Vertrages wurde das Gelände geräumt, übrig blieben Ruinen.
Aus den Plänen der Architektin wurde dann nach langem Hin und Her schließlich doch nichts. Selbst das Wegbaggern des Elberadweges hatte ihr nicht genutzt. Töberich scheiterte vor Gericht und verkaufte schließlich an die CTR-Gruppe.
Tiefgarage und offener Hof
Das Projekt „Marina Garden“ kombiniert ökologische und moderne Elemente, wie Deckenkühlung mittels Grundwasser und Dachbegrünung. Ein Highlight ist die Restaurierung der historischen Sandsteinmauer zwischen der „Grumbtschen Villa“ und Marina Garden, die die Villa besonders zur Geltung bringt.
Nachhaltigkeit steht im Fokus des Projekts. Die Verkaufsleiterin spricht von niedrigen CO₂-Emissionen, effizienter Energienutzung und reduziertem Wasserverbrauch. Mit der Landschaftsgestaltung mit einheimischen Pflanzen und wassersparender Bewässerung soll die Umweltbilanz verbessert werden. Die Tiefgarage bietet 154 PKW-Stellplätze, 70 davon mit Ladestationen für Elektroautos. Zusätzlich wird Carsharing angeboten und es gibt ausreichend Fahrradstellplätze.
Der Hof zwischen den Häusern bleibt offen und kann künftig als Durchgang von der Leipziger Straße zur Elbe genutzt werden. In der Nähe des Elberadwegs entsteht derzeit noch ein kleiner Spielplatz.
Herausforderung in der Architektur
2015 wurde in einem Werkstattverfahren die heutige Form der Gebäude gefunden. Die CTR-Gruppe hat diese Entwürfe weitestgehen umgesetzt. „Das war eine besondere Herausforderung“, sagt Bauleiter Steffen Herzer.
Die Gebäude sind bis zu 40 Meter tief. Bei der klassischen Blockbebauung sind Häuser in der Regel nur 14 Meter tief. Daher sind die Wohnungen um das Treppenhaus herum angeordnet, das in seiner Mitte riesig wirkt. Andererseits hat man so von allen Fenstern aus einen schönen Blick. Am Besten sieht man von der obersten Etage, dort sind dann auch die teuersten Wohnungen. Das Sahnehäubchen, eine 122-Quadratmeter-Wohnung mit zwei Bädern kostete 950.000 Euro und ist schon verkauft.
Den Großteil der Wohnungen will die CTR-Gruppe nun verkaufen. 21 Wohnungen bleiben vorerst in der Hand des Investors. Die werden vermietet, dafür braucht man einen Wohnberechtigungsschein.
Beim Bau wurde der Hochwasserschutz berücksichtigt. Selbst wenn das Wasser wieder so hoch stehen sollte wie 2002, als die Leipziger komplett unter Wasser stand, wäre Marina Garden noch trocken. Wie Bauleiter Herzer erläutert, wird dann der Zugang zur Tiefgarage mit einem Dammbalkensystem verschlossen. Das könne innerhalb einer halben Stunde erledigt sein, sagt Herzer. Das Dach ist begrünt, eine Solaranlage gibt es nicht, wäre aber technisch realisierbar.
- Weitere Informationen: www.marina-garden.de
Lieber mit nem WBS schöner in der Elbe wohnen, als im WBS70 %)
Danke für den Tipp, dann kann ich weiter mit vollgefedertem Fahrrad vorm Netto versumpfen. Wenigstens eine Quotenzecke im neuen Elbraum Freital. Mist, Freiraum Elbtal natürlich.
Bilderbuch Beispiel für Gentrifizierung. Ganz schön teuer und gar nicht mal so schön.
übersehe ich die Werbungsmarkierung?
Gefälligkeitsartikel. Sollte als Werbung gekennzeichnet werden.
Diese Architektur vom Hofarchitekten Knerer ist mal wieder der Horror. Dunkel, glatt, kahl. Schade, dass man Dresden in puncto Neubau so oft versagt.
Hallo Heinz und Mensch, mag sein, dass ich bei der Darstellung ein bisschen zu positiv formuliert habe, aber eine kennzeichnungspflichtige Anzeige ist es dennoch nicht. Zumindest zahlt mir die CTR keinen Cent für den Beitrag.
Na dann, warten wir auf das urbane Leben das da einziehen wird. Und sich irgendwo zwischen Tiefgarage, Aufzug und Apartment sicher entfalten wird.
Die dunklen Fassaden werden sich bestimmt ganz schön aufheizen, aber es gibt ja zum Glück eine Deckenkühlung. Und im Winter hilft die Sonne Heizkosten sparen. Oder wird das Grundwasser ein Wärmespeicher und Solarpaneele liefern notfalls den Strom für die Klimaanlage? Die Ökobilanz samt dem technischen Schnickschnack würde mich interessieren.
Guter Artikel. Im Neustadtgeflüster von Gentrifizierung zu sprechen (Machi) ist schon etwas komisch. Seit den 90- iger Jahren bis in die heutige Zeit findet eine Gentrifizierung in der Neustadt statt. Vielleicht gehört du ja mit dazu? Ältere oder Einkommensschwache Menschen haben vor ganz vielen Jahren mal in der Neustadt gewohnt. Die Antwort erspare ich mir.
ich finde den Marina-Garden auch nicht pralle von der Architektur her. Aber wer es sich leisten kann und es ihm gefällt, warum denn nicht. Immer diese Neiddebatten. Es gibt auch Menschen, die ihr Geld gern ausgeben. Es kann nicht alles als Sozialwohnungen gebaut werden.
@Tina: Das Grundwasser, was zur Kühlung verwendet wird, wird anschließend in die Elbe geleitet. Nachdem es seine Kühlfunktion geleistet hat, ist es etwa 5 Grad wärmer. Ein Wärmetausch findet leider nicht statt, dabei würde sich das bei dem System eigentlich anbieten. Ebenso gibt es keine PV-Anlage, die könne aber nachgerüstet werden, sagte der Bauleiter. Dafür sind die Dächer begrünt, das dürfte etwas kühlend wirken. Ob die schwarze Fassade jetzt so erheblich zum Aufhitzen beiträgt, wage ich zu bezweifeln, immerhin ist der größte Teil der Fassade ja Glas. Der Architekt hätte auch lieber eine andere Farbe gewählt, die war jedoch vom Stadtplanungsamt vorgeschrieben.
Grundsätzlich wäre bestimmt mehr Klimaschutz möglich gewesen. Dann wären die Bauten jedoch teurer geworden.
Welche Gentrifizierung denn bitte? Da war vorher nix. Oder trauern hier immer noch Leute den paar Handeln hinterher, die vorher in den Industriebaracken gehaust…äh, im „Freiraum Elbtal“ gewohnt haben?
@Andreas
Da sind wir ja mal echt froh, dass es noch Menschen gibt die wissen was Gentrifizierung bedeutet. Fehlt eigentlich nur noch „vegan“ und „nachhaltig“ in den Hasstiraden gegen Neubauten jeglicher Art.
Was ist eigentlich die Energiequelle für die Häuser? Wärmepumpen? Fernwärme? Gas? Kachelofen mit Braunkohle? Eigentlich möchte man heutzutage ja nicht mehr in eine Wohnung ziehen, die noch fossil beheizt wird.
@Jürgen: Hab ich jetzt nicht nachgefragt. Aber laut Fernwärmekarte ist das Gebiet ans Fernwärmenetz angeschlossen.
Zietat TomDD “ Es kann nicht alles als Sozialwohnungen gebaut werden.“
Für mich stellt sich die Frage was an Sozialwohnungen überhaut gebaut wird. Für 600€ ne 3-Raumwohnung zu finden ist wirklich sehr schwierig im „alten Sozialen Brennpunkt Neustadt, Hecht, Pieschen“.
@ Anton: Wo kann ich mich mit meinen WBS hinwenden auf der verlinkten Webseite habe ich nur Wohnungen zum kaufen gefunden.
@Pauo: Soweit ich weiß, ist die Vermietung der Wohnungen noch nicht gestartet. Die CTR würde die wohl auch lieber im Paket an einen entsprechenden Vermieter verkaufen wollen.
@Andreas
„Oder trauern hier immer noch Leute den paar Handeln hinterher, die vorher in den Industriebaracken gehaust…äh, im “Freiraum Elbtal” gewohnt haben?“ (sic)
Antwort: Ja
Das mit dem Hofwasserschutz finde ich spannend. Eine Mauer gegen eine Flut zu bauen ist sicher hilfreich, nur muss man trotzdem aus dem Haus, wenn das Abwasser in die Häuser zurückgedrückt wird, wenn die Kanalisation vollläuft. Oder hat man da auch eine Lösung?
@T.: Wieviele Wohnungen gab es da und wie viele gibt es heute?
@Pauo: Weis ja nicht, ob du Dresdner bist? Da weis man eigentlich, das solche Wohnungen für wenig Geld und dann noch 3 Zimmer nicht in der Neustadt gibt. Durch die guten Mieten in der Neustadt bleibt man unter sich;-) * Ironie* Sozial schwache findet man eher selten. Bei über 30% grüne Wähler muss man das eigentlich erahnen. Sorry, klingt etwas schroff…. aber anders konnte ich es nicht formulieren.
@Andreas
da gab es unmengen an freiraum die für jeden nutzbar waren wie es die person mochte.
kann ich nicht beziffern,allerdings hat vor ort jeder mensch (außer arschlöcher) der mochte ne möglichkeit gefunden um sich einzubringen und eine trockene unterkunft zu finden.
letztendlich egal jetzt da ja eh zugebunkert alles doch vermissen tuen die damaligen verhältnisse durchaus einige leute das wollt ich damit sagen.
btw. ich wohn in der innenstadt bin also beton und konsum gewohnt da habt ihrs auf der andren elbseite noch gemütlich.
just my senf
@tomdd
Genau das ist der Punkt, dadurch das es im Großraum Neustadt keine Wohnungen für günstig mehr gibt, sollten soviel wie möglich Sozialbauten entstehen.
Neulich eine Anzeige in Pieschen gesehen 3 Raumwohnung 79m² für 1000€ mit was. Da läuft was verkehrt, würde ich sagen.
(Bin zugezogenener Dresdener, seit 1988 und verfolge seit dem den Wohnungsmarkt, speziel in der Neustadt, hecht und Pieschen)
@Pauo: wer soll denn die Sozialwohnungen finanzieren? Wer soll sie denn bauen? Das ist ein sehr großes Problem, was wir nicht lösen werden und können. In die Stadt ziehen immer mehr Menschen, die Anspruch auf solche Wohnungen haben wollen.
info für die neuen mieter; der Freiraum elbtal e.v. war tatsächlich einer der lebenswertesten Plätze der stadt. die paar“hanseln“ waren Hunderte kreative Menschen die brutal geräumt wurden. unnötiger weise, denn dann stand das gelände fast 9 jahre leer. der Ausblick mag toll sein aus den oberen Etagen, der Anblick aus dem blühenden Garten gegenüber tut weh! eine schwarze wand guckt man sich auch nach Jahren nicht bunt…es ist schlimmer als gorbitz! da nützt auch eine schöne Sandstein mauer nix. viele viele große Bäume wurden getötet.
STÄNDIGE VERTRETUNG – SPACE IS THE CASE
Auf dem Globus-Areal gleich am Ende der Langschuppen hat gestern nach einer sog. Bauwoche die „Ständige Vertretung“ eröffnet.
NG berichete am 4.März 2024 aus dem StBez., da es um eine (auch beschlossene) Förderung von 15300,- € ging. Es ist ein Koop-Projekt aus TUD-Architektur (Städtebau u. Reg.plan.), Kunsthaus GEH8 und Künstlergruppen. Die Stadt gab weitere ~8000,- € hinzu, sowie wahrscheinlich die TU die „Eigenmittel“ von 2500,- €.
https://ratsinfo.dresden.de/vo0050.asp?__kvonr=26452
Es wurde ein großer Schiffscontainer per Kran eingehoben, das Projektgelände ist von Globus geöffnet worden und kann legal betreten und genutzt werden. Infos und weitere Handhabe am Projekt sind spärlich bzw. unklar (oder nur auf social media).
https://www.bauwende-sachsen.de/veranstaltungen/richtfest-der-standigen-vertretung-am-alten-leipziger-bahnhof